Um die Jahrhundertwende entwarfen russische Autoren radikaleProjekte einer totalen Umgestaltung des Lebens, vor deren Hintergrund heutige Biopolitikdebatten geradezu bescheiden wirken. So entwarf etwa Fedorov das Projekt der gemeinsamen Tat, dessen Ziel es war, mittels moderner Technik alle Toten künstlich auferstehen zu lassen; die Biokosmisten proklamierten den Kommunismus als Weg zur Erlangung der Unsterblichkeit, und Ciolkovskij, der Vater des sowjetischen Raumfahrtprogramms, hatte das Ziel vor Augen, andere Planeten mit auferstandenen Menschen zu bevölkern. Der Band stellt die bisher unbekannt gebliebenen biopolitisch-utopischen Entwürfe vor und veranschaulicht die in der westlichen Rezeption kaum wahrgenommene ideologische Komponente der kommunistischen Weltanschauung, die bis in die postkommunistische Gegenwart wirkt. Das Buch von Boris Groys (Hg. u.a.) aus dem Verlag Suhrkamp zum Thema Sekten und Freaks kann über die Internationale Standardbuchnummer 978-3518293638 bezogen werden.
Originaltitel der Publikation:
Die Neue Menschheit: Biopolitische Utopien in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Kurzinfo: «Die Neue Menschheit: Biopolitische Utopien in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts» mit 689 Seiten, von Boris Groys (Hg. u.a.), aus dem Verlag Suhrkamp, zum Thema Sekten und Freaks, hat die ISBN 978-3518293638 und das Auflagejahr 2005 - Glaronia.com Bewertung: 4.5/5