Anhand beispielhafter Justizgeschichten wird in diesem Band der -Produktionsprozeß- politischer Strafurteile in der früheren DDR offengelegt. Die dafür ausgewerteten Quellen erlauben einen detaillierten Blick hinter die Kulissen einer Justiz, in der die Richter zu Zeremonienmeistern für Urteile wurden, die längst vom Politbüro der SED oder nachrangigen Ebenen des Parteiapparates gefällt worden waren. Der Autor belegt die Praktiken unter anderem an den Waldheimer Prozessen des Jahres 1950, am Beitrag der Justiz zur Zwangskollektivierung 195253 und 196061, an der Steuerung der Rechtsprechung nach dem 17. Juni 1953 sowie an der Justizpraxis nach dem Mauerbau am 13. August 1961 und an der strafrechtlichen Reaktion auf Proteste gegen den Einmarsch in die CSSR 1968. Zugleich vermittelt der Band Einblicke in die Methoden, mit denen Richter und sonstige Justizfunktionäre für diese Recht brechende Praxis abgerichtet wurden.Das Ergebnis war eine Scheinjustiz, die auf jeder Ebene des Verfahrens - von der Anklageerhebung über den Eröffnungsbeschluß bis zum Urteil und gegebenenfalls einer Urteilskorrektur - der Kontrolle und dem Eingriff der SED unterlag. Das Buch von Falco Werkentin aus dem Verlag Ch. Links zum Thema DDR-Staat und Politik kann über die Internationale Standardbuchnummer 978-3861531500 bezogen werden.
Originaltitel der Publikation:
Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht
Kurzinfo: «Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht» mit 404 Seiten, von Falco Werkentin, aus dem Verlag Ch. Links, zum Thema DDR-Staat und Politik, hat die ISBN 978-3861531500 und das Auflagejahr 1997 - Glaronia.com Bewertung: 4/5