Zuckerkrankheit

Allgemeines zu Diabetes
Wie man in den unteren Buchbeschreibungen, siehe Verlinkung, schon feststellen konnte, wird die fachliche Erkrankung Diabetes mellitus (chronisch) auch als "Zuckerkrankheit" bezeichnet. Hauptmerkmal ist die negativ wirkende Blutzuckererhöhung, die auch Folgeerkrankungen begünstigen kann. Die Definition der Erkrankung lautet kurz gesprochen: "Diabetes mellitus (auch Zuckerkrankheit), eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, bei denen die Glukosekonzentration im Blut chronisch erhöht ist" (aus Wikipedia). Je nachdem, ob etwas gegen die Zuckerkrankheit unternommen wird, oder auch nicht - was nicht selten vorkommt, können Folgeschäden den gesamten Organismus stetig weiter schwächen.
Ohne Therapie zur optimalen Einstellung u.a. der Blutzuckerwerte können später folgende zusätzliche Komplikationen eintreten:
- Nephropathie (Nierenerkrankungen)
- Retinopathie (Erkrankungen der Augennetzhaut)
- Neuropathie (periphere Nervenkrankheiten)
Im Vergleich zu einem gesunden Menschen kann der Diabetiker seinen Blutzuckerspiegel nicht in einem normal ausregulierten Bereich halten, was unter anderem dadurch sichtbar wird, dass es zu einer Zuckerausscheidung über den Urin (durch die Überwindung der sog. Nierenschwelle) kommt. Über den klassischen Weg der künstlichen Insulingabe in den Körper soll die Senkung des Blutzuckerspiegels erreicht werden.
Hier muss man nun auch auf die Bauchspeicheldrüse zu sprechen kommen. Diese produziert nämlich das für den Menschen sehr wichtige Insulin. Es wird, neben anderen Hormonen, in den Inselzellen gebildet. Bei Diabetikern ist die Insulinproduktion erheblich gestört, was etwa dazu führt, dass es zu einem nicht zu unterschätzenden Abbau von Eiweiß kommt. Unterschieden wird zwischen Typ-1 und Typ-2 Diabetes. Im ersteren Fall muss Insulin dem Körper von außen zugeführt werden (insulinabhängige Diabetesform).
Von dieser seltener, als Typ-2, vorkommenden Diabetes können auch schon recht junge Menschen (sogar Kinder/Jugendliche) betroffen sein. Vom Typ-2 betroffen sind meist Personen, die unter Übergewicht leiden und sich im "fortgeschrittenen" Lebensalter befinden. Bei dieser zumeist nichtinsulinabhängigen Form muss in der Regel kein Insulin (es gibt wenige Ausnahmen) von außen in den Körper gebracht werden, eine gute Lebensführung, Abnehmen, gesundes Essen und ausreichend Bewegung können hier wahre Wunder wirken und den Krankheitsverlauf deutlich hemmen, wenn nicht sogar, je nach Einzelfall, gänzlich positiv ausregulieren.
Erste Hinweise darauf, dass man an Diabetes mellitus (wörtlich übersetzt "honigsüßes Hindurchfließen") erkrankt sein könnte, sind Anzeichen, wonach man vielleicht nicht mehr ganz so gut drauf ist, als es einmal der Fall war. Hier sollte aber nicht eine möglicherweise auch psychologisch bedingte Ausgebranntheit (ggf. Depressionen, Burnout) in den direkten Zusammenhang mit Diabetes gestellt werden. Es müssen vielmehr noch weitere Anzeichen sichtbar werden, die erkennen lassen, ob man an Diabetes erkrankt ist.
Eine nicht erklärbare Gewichtsabnahme kann hier zusätzlich genannt werden oder auch ein anhaltend starkes Durstgefühl, ausufernder Harndrang sowie Sehstörungen und eine nicht erklärbare Anfälligkeit für Infekte geben weitere Anhaltspunkte ab, die eine ärztliche Kontrolle (Abklärung) nach sich ziehen sollten. In dieser werden neben den Urin- auch die Blutwerte kontrolliert und bestätigen oder entkräften den Verdacht.
Typ-1 und Typ-2 Diabetes
Mit kurzem Blick auf die hauptsächlichen Ursachen des Typ-1-Diabetes, kann gesagt werden, dass es hier zu einer Zerstörung der benannten Inselzellen (Betazellen) kommt. Durch eine Fehlfunktion des Körpers an der Bauchspeicheldrüse tritt eine Autoimmunerkrankung (Produktion von negativ wirkenden Antikörpern) hervor, die nicht mehr korrigierbar ist. Mit der stetigen Schädigung und gänzlichen Zerstörung der meisten Inselzellen wird Diabetes in dessen fortgeschrittenem Stadium tatsächlich "sichtbar".
Der Prozess der Betazellenzerstörung kann also bereits schon seit längerem im Gange sein, ohne dass der Betroffene dies direkt bemerken würde. Die Behandlung dieser Typ-1-Patienten konzentriert sich speziell darauf, den Blutzuckerspiegel durch Insulinzuführung auf einem normalen Level zu halten, um so insbesondere Folgeschädigungen, auch anderer Organe, abzuwenden. Der Vorgang der künstlichen Insulingabe erfolgt zumeist über den direkten Weg der Einspritzung in das Fettgewebe an den Oberschenkeln oder am Bauch.
Symptome:
- Ständiger Harndrang
- Heißhungeranfälle
- Blutzucker stark schwankend
- Häufige Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Anhaltendes Schwächegefühl
- Übermäßiger Durst
- Sehstörungen
- Gewichtsreduktion
Wesentlich häufiger als Typ-1-Diabetes kommt der Typ-2 vor. Anders als bei der Typ-1-Variante, so stellte man in Studien fest, ist das erblich bedingte Risiko, an Typ-2 zu erkranken, höher, wenn Personen aus der Familie (speziell Vater/Mutter) bereits erkrankt sind oder waren. Der Ausbruchsfaktor wird u.a. dadurch begünstigt, wenn es eine Neigung zu Übergewicht gibt (Essverhalten der Familie). Nicht umsonst zeigen gut 3/4 der Diabetes-Typ-2-Fälle, dass die betroffenen Personen an Übergewicht leiden. Mit der Gewichtsreduktion können teilweise sehr gute Erfolge erzielt werden, um den Blutzuckerspiegel wieder auf ein geeignetes und gesundes Maß zu regulieren.
Neben der Ernährungsumstellung, siehe auch die vorgestellten Bücher unten, und einer ausreichend körperlichen Bewegung, kann in den meisten Fällen viel erreicht werden. Doch leider nicht in allen Fällen. Hier könnte der Hausarzt Ihnen spezielle Tabletten verschreiben, die auch als Antidiabetika bezeichnet werden. Nicht vernachlässigt werden sollten, egal welche Erfolge man auch erzielt hat, um den Blutzuckerspiegel zu senken, die regelmäßigen Messungen z.B. des Urin- und Blutzuckerspiegels. Mit dem Führen eines Diabetes-Tagebuchs, was speziell auch bei den Typ-1-Diabetikern nicht fehlen sollte, in welchem die gemessenen Werte (und vielleicht dazu ergänzende Angaben über die konsumierten Nahrungsmittel) protokolliert werden, können mögliche Rückschlüsse auf später eintretende Verschlechterungen gezogen werden.
Was ist eigentlich Insulin?
Insulin ist ein aus 51 Aminosäuren bestehender Eiweißkörper, der im sog. "innersekretorischen Anteil" der Bauchspeicheldrüse (den Betazellen des Inselorgans) gebildet wird. Durch den Blutzuckerspiegel wird die Ausschüttung des Insulins gesteuert. Diese Ausschüttung nimmt mit steigendem Blutzuckerspiegel stetig zu. In der Wirkform ist Insulin ein wichtiger Regulator des Fett-, Eiweiß- und Zuckerstoffwechsels. Außerdem beschleunigt es den Transport von Glukose (Traubenzucker) durch die Zellmembranen in die Zellen, die Verbrennung von Glukose zu CO2 und Wasser, die Synthese von Glykogen und Fettsäuren aus Glukose, die Synthese von Körpereiweißen aus Aminosäuren und die Synthese von RNS.
Bei Insulinmangel werden vor allem die Kohlenhydrate schlechter verwertet, der Glykogen-Aufbau ist gestört, der Blutzuckergehalt erhöht und die Ketonkörper (u.a. Aceton) sind vermehrt nachzuweisen. Das Insulin bildet daher eines der wichtigsten regulatorisch wirkenden Hormone im menschlichen Körper. Ist die Insulinausschüttung durch das Pankreas (gemeint ist umgangssprachlich die Bauchspeicheldrüse) unzureichend oder gänzlich gestört (in vielen Fällen durch Mutationen an der DNS), kommt es zu teils schwerwiegenden Folgeerkrankungen (Nieren etc.).
Nutzte man anfänglich noch Schlachttiere zur Produktion von Insulin, welches dem Diabetiker zugeführt werden soll, wird heutzutage die vollsynthetische Herstellung, auch wegen der immer weiter steigenden Bedarfsmengen, genutzt.
Bei der Unterzuckerung des Körpers, der sog. Hypoglykämie, kommt es zu unerwarteten Schweißausbrüchen und Schlappheitsgefühlen, auch Kopfschmerzen können auftreten, aber speziell wird daneben über Konzentrationsprobleme oder auch Heißhungerattacken geklagt. Grund für die Unterzuckerung ist, dass zu viel Insulin ausgeschüttet wurde, womit der Blutzuckerspiegel auf Werte unter der "Normalitätsgrenze" gedrückt wird.
Weitere Symptome bei einer Hypoglykämie sind:
- Verdauungsprobleme
- Schlafstörungen
- Rückenschmerzen
- Stimmungsschwankungen
- Aggressives Verhalten
- Sexualstörungen
- Kalte Hände bzw. Füße
- Ständige Müdigkeit
Bei Hyperglykämie (erhöhter Blutglukosewert):
- Unerwarteter Gewichtsverlust
- Starkes Durstgefühl
- Anfällig für Infektionen
- Hohe Harnproduktion
- Generelle Leistungsschwäche
Die Bücher zum Thema Diabetes finden Sie hier
