Hundeerziehung: Keine Schnellschüsse


(C) Chris Barber, 2007, Quelle: Wikipedia (CC BY 2.0)

Geht etwas bei der Erziehung des Hundes absolut schief, kann dies zu einem Problem, besonders für Sie (der Hund wird sein Verhalten als normal ansehen), werden, dass das ganze Hundeleben andauert. Die Erziehung beginnt bereits in der so wichtigen Prägephase, deshalb sollten Welpen vom Züchter auch erst zwischen der 8.-12. Woche abgegeben werden. Im Rahmen seiner Geburtsstätte lernt der Welpe u.a. den Umgang (Rangordnung) mit seinen Geschwistern.

Danach geht es bei Ihnen weiter, Sie sind nun der neue "Rudelführer". Das bedeutet aber nicht, nun einen auf Rambo zu machen und wie im Militärcamp den jungen Hund "auf Linie zu bringen". Eine ordentliche Erziehung gelingt nur in einem ruhigen und ausgeglichenen Verhältnis zwischen Hund und Herrchen oder Frauchen. Sofort aus Ihrer Gedankenwelt gestrichen werden sollte eine Erziehungsmethode, die mit den Schlagworten: Ungeduld, "Schlagkräftigkeit" oder unter anderem auch Wut und Gleichgültigkeit in Zusammenhang gebracht werden kann.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Bücher zum Thema Hundeerziehung auf dem Markt, von denen Sie weiter unten in der Verlinkung profitieren können. Eines sei jedoch anzumerken, dass jede Rasse und jeder Hund dieser individuell gesehen werden muss. In der Erziehung gibt es also kein passgenaues Erziehungsprogramm, welches man statisch ausführen könnte. Es ist auf den Hund selbst und Ihre Verhältnisse anzupassen, unter Berücksichtigung der oben erwähnten Hauptmerkmale einer positiven Hundeerziehung.

Sehr ärgerlich ist es in nicht positivem Sinne, wenn ein Welpe in der Wohnung sein Geschäft, ob groß oder klein, verrichtet. Darauf sollte man jedoch gefasst sein. Erst ab dem dritten Lebensmonat kann der Hund seine Blase und den Darm gut beherrschen. Nachdem der Hund bei Ihnen angekommen ist, sollten Sie also die ersten vier bis acht Wochen intensiv ins Freie gehen, zum Gassi üben.

Alle zwei bis drei Stunden, auch in der Nacht, sollten Sie dem Welpen die Möglichkeit geben, an seine künftige Toilettenumgebung gewöhnt zu werden. Hat der Hund doch in der Wohnung sein Geschäft verrichtet, sollte kein großer Aufstand gemacht werden, sondern nur eine mahnende Reaktion deutlich machen, dass dies unerwünscht ist. Macht der junge Hund bei seiner Gassirunde das Geschäft, loben Sie ihn ausdrücklich und intensiv.

Das Training (erzieherische Maßnahmen wie Befehle einüben und so weiter) eines Jungtieres sollte nicht direkt nach dem Fressen vollzogen werden, da Hunde hier meist keine Lust haben irgendwelche Dinge zu tun. Nach einer Stunde kann es aber losgehen. Länger als 10-15 Minuten (in einer Einheit) sollte man mit einem jungen Hund nicht trainieren - teilen Sie stattdessen die Trainingseinheiten auf drei oder vier pro Tag auf.

Ein Welpe lernt übrigens umso leichter, wenn Sie die erzieherischen Trainingseinheiten ("Komm", "Mach Platz" etc.) spielerisch beibringen. Das Auftreten wie ein Drill-Instructor im Bootcamp sollten Sie sich also gleich aus dem Kopf schlagen. Was im Spiel gelernt wird, behält der Junghund viel leichter und prägt es sich auch recht gut ein, womit eine lange Erziehung in diesem oder jenen Punkt meist überflüssig wird. Wiederholung ist natürlich angesagt, es gibt keinen Hundewelpen, der nach einer 15-minütigen Trainingseinheit alles kann. Hier ist Ihre Ausdauer und Kreativität gefragt.

Diese kleineren Übungseinheiten sind natürlich kein Anlass dafür, immer und immer wieder das Training zu unterbrechen, nur weil sich nach dieser Zeit kein Erfolg einstellte (z.B. im Befehl "Sitz" oder "Platz"). Brechen Sie nie eine Übung ab, versuchen Sie in der Wiederholung immer wieder, dass der Hund Ihren Befehlen gehorcht, da Sie sonst Gefahr laufen werden, dass Sie der Hund nicht ernst genug nimmt.

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