(C) Biblioteca Huelva, 2007, (CC BY-SA 3.0)

Um Satanskulte, ominöse Sitten, durchgeknallte Sektenfreaks allgemein oder auch um nackte Kinder dreht sich vieles, neben weiteren Dingen, in dem hier vorgestellten Buch mit dem Titel: "Sittengeschichte des Lasters". Erschienen war die Publikation bereits 1927, sie kann also nur noch antiquarisch bezogen werden, siehe die Bezugsanmerkungen weiter unten. Das Buch reicht seinem Veröffentlichungsstand bis zu diesem zeitlichen Fenster und kann für historische Recherchen etc. durch seine vielen Details genutzt werden. Ganz zum Schluss sind auch noch einige wenige Bilder aus dem Buch angefügt, da diese ja häufig mehr als 1000 Worte sagen würden. Neben der Massenverirrung und Massenverzückung behandelt man daran anknüpfend erst einmal die "geistigen Epidemien". Danach geht es weiter im Buch mit den Kapiteln zur Tanzwut und zum Hexenwahn, man blickt auf die Schwarzen Messen, die Rauschgifte, wie Tabak, Alkohol, Opium, Morphium etc. und schwenkt dann über auf das "Sexuallaster in seinen Abarten". Hier geht es neben dem Fetischismus und dessen Welten z.B. auch um den Sadismus und unnatürliche sexuelle Verirrungen von Menschen. Ein Leiter des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaften von Berlin, ein gewisser Herr San.-Rat Dr. Magnus Hirschfeld, in Person verstorben 1935 in Nizza - siehe auch Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e.V. oder die "Bundesstiftung Magnus Hirschfeld", blickt nachfolgend auf die "Homosexualität" (Altertum, Mittelalter u.a. Neuzeit), zumindest anhand der zeitlichen Betrachtungen und Forschungsstände damals.
Bei dem griechischen Schriftsteller Plutarch konnte man zu einem dieser seltsamen Verrücktheiten vergangener Tage lesen, dass sog. "milesische Jungfrauen" offenbar aus irrationalen Trieben heraus immer wieder abdrehten. Vielleicht waren hier auch Drogen im Spiel oder maskierte Männer älteren Geschlechts. Nach Plutarch wurden diese "Jungfrauen" einst von einem verrückten Übel befallen, ohne dass man irgendeinen vernünftigen Grund dafür sah. Man hätte u.a. vermutet, dass die vergiftete und verpestete Luft eine Schädigung der Jungfrauen verursacht haben könnte, in anderen Erzählungen schrieb man etwa auch zu Sexorgien wilder Priester später davon, dass hier Weihrauch genutzt wurde. Ob dies mit der "verpesteten Luft" gemeint gewesen sein könnte, bleibt natürlich fraglich. Bei den Jungfrauen zeigte sich ein angeblich "plötzliches Verlangen zu sterben und eine unsinnige Neigung, sich zu erhängen". Einwirkungen der Eltern und gutes Zureden von Freunden hätte viele dieser Jungfrauen nicht davon abbringen können, ihrem Leben ein Ende zu machen, sie täuschten sogar bei ihrem Selbstmord "alle Wachsamkeit und Schlauheit der Wächter". Solche angeblichen Massenselbstmorde wurden oder werden auch als "psychische Epidemien" bezeichnet.
Möglicherweise sind diese in einer gesellschaftlichen Einbettung aber in der Gegenwart nicht als solche erkennbar, da sie von vielen Menschen getragen und als "normal" angesehen werden. In der moderneren Zeit kann hier vielleicht als ein Beispiel gelten, ggf. je nach Persönlichkeit auch in einem selbstmörderischen Zusammenhang zu sehen, wonach z.B. an Flughäfen oder auch an Bahnhöfen viele Individuen eine bestimmte körperliche Haltung einnehmen, um auf ein "erleuchtetes Etwas" zu starren. In der Regel werden solche Nutzer dann wohl aber eher Probleme mit dem Genick bekommen, vielleicht in der Verkettung später auch Hirnschädigungen (Nervenbahnen), die letztlich hin zum Selbstmord, vielleicht auch durch Erhängen, führen können. Doch solche Spekulationen sollen hier nun nicht weiter vertieft werden, kehren wir daher lieber wieder von dem englischen schwarzen Humor zurück in alte Zeiten, wo man unter "erleuchteten Dingen" noch etwas anderes verstand. In dem Buch spricht man nämlich wie u.a. auch eine besondere Form der psychischen Epidemien an, welche als "bacchantische Orgien" bezeichnet werden. Sie seien mit Kulten verschiedener antiker Gottheiten verknüpft worden: "Erscheinungen, die sich sozusagen im Rahmen eines vorgeschriebenen Programms vollzogen, trotzdem aber der Impulsivität nicht entbehrten und mindestens in ihren krassen Auswüchsen als Produkte einer jeden Widerstand niederzwingenden Massensuggestion einzuschätzen sind".
Zu den Kulten schrieb man auch etwas zu der phrygischen Cybele (Kybele), der die Römer auf dem Mons Palatinus einen Tempel errichteten, "und die sogenannte syrische Göttin, die offenbar mit Astarte identisch" sei "und ihr Hauptheiligtum in Hierapolis hatte". Nach weiteren Einschätzungen sei die erwähnte Astarte phönizischer Natur und das Wesen "Atargatis" eine syrische Göttin, welche der phrygischen Kybele ähnlich erschien. Im Verlauf folgender Abhandlungen kann u.a. auch zur "Göttin der Liebe" mehr nachgelesen werden. Wie auch immer aber die erdachten Zuordnungen gewesen sind, auch die beiden im Buch behandelten stellte man in den Zusammenhang mit orgiastischen Exzessen. Die an Kulthandlungen teilgenommenen Figuren wären immer wieder durch eine "heilige Wut" erfasst worden. Die psychologische Stimmung griff "oft auch auf die zunächst unbeteiligten Zuschauer über, und die begeisterten Jünglinge begnügten sich dann meistens nicht damit, sich mehr oder weniger schwere Wunden beizubringen, sondern entledigten sich in dem Wunsche, der Göttin ihre besondere Verehrung zu bezeigen, kurzerhand auch der Zeichen ihrer männlichen Würde". Auf diese bestimmte Kulthandlung verwies einst auch Lucian.
Seinen Darstellungen nach würde ein Jüngling im Ritual, ein solcher der von der Tollheit erfasst wurde, mit großem Geschrei seine Kleider vom Leibe reißen. Danach nimmt der entkleidete Jüngling ein griffbereites Schwert (oder Messer) in die Hand. Mit diesem "verschneidet er sich sogleich und dann läuft er durch die Stadt und trägt dabei, was er sich abgeschnitten hat, in den Händen". Was dieser "Jüngling" sich "abgeschnitten" hat, bedarf wohl keiner tieferen Beschreibungsform. Der mit dem sich abgeschnittenen Ding in die Stadt gegangene Jüngling würde "aus demjenigen Hause, in welches er es hineinwirft," ein Frauenkleid und weiblichen Schmuck erhalten. In dem Buch deutete man das beschriebene Kultritual als von "ganz besonderem Wert" für die historischen Betrachtungen. Unter anderem heißt es, dass der häufig genutzte Begriff "des Opfers" mit jeder uns bekannten Religion in Verbindung gebracht werden kann. Man könne sogar, fasse man das Wort entsprechend weit, auch behaupten, "mit jeder noch so rudimentären Ethik". Die Religion verlange demnach die selbstlose Hingabe an eine starke und "fremde Gewalt" und die "Ethik die Einordnung des Einzelnen in einen umfassenden großen Verband" - beides bedeute die Darbringung eines persönlichen Opfers.
Sekten und ähnliche Zusammenschlüsse menschlicher Gruppen waren schon immer hungrig auf "Opfer", die dunkelsten in heller Kleidung sollen sogar Kinder "geopfert" haben, um ihre gezüchteten Dachschäden zu besänftigen. Mit einer auch als BDSM-Orgie vergleichbaren Handlung sei Beschreibungen im Buch zufolge die "Entdeckung von dem Zusammenhang zwischen Geißelhieben und ewigen Seelenheil" anzumerken. "In den meisten Klöstern ... begann man mit Leidenschaft zu prügeln und sich prügeln zu lassen, und diese selbstgewählten Züchtigungen wurden mehr und mehr als ein wichtiger Teil des klösterlichen Ritus betrachtet". Was heute als Folterpraktiken durchgeht, bezeichneten jeweilige Verrückte schlicht als "Disziplinierung". Häufig erfolgte diese in der geschlossenen Kammer, öfter aber noch in voller Öffentlichkeit, "denn man war der Meinung, dass die Betrachtung derartiger fleischabtötender Übungen nur erbaulich und erhebend wirken könne". Welche Gruselherrschaften in der Gegenwart ähnliche Praktiken, in diesen Fällen aber nicht still und heimlich in der Folterkammer neben dem teuer gefüllten Weinkeller des schlossähnlichen Anwesens, absolvieren, sondern in "voller Öffentlichkeit", sollte soweit bekannt sein oder kann der Tagespresse ab und an entnommen werden.
Die behandelten "psychischen Epidemien" sind im Zeitalter von Massenmedien und normaler Massenverrücktheit natürlich nicht ausgerottet. Zur letzten Jahrtausendwende sollen bspw. in zahlreichen Ländern gewisse Strömungen einen auf Weltuntergang gemacht haben, die Aliens würden anrücken oder sonstige Ansichten wurden visionär verkündet - einige Buchautoren oder Filmemacher sollen dadurch zu Millionären geworden sein, also jene, die eigentlich meinten, dass das Ende der Welt bevorstünde, und sie mit den Geldern sowieso hätten nichts mehr anfangen können. Zu einer anderen Jahrtausendwende berichtet man in dem Buch: "Schon einmal, im Jahre 1000, hatte die okzidentale Menschheit das Hereinbrechen des jüngsten Tages, den Beginn des 1000 jährigen Reiches mit Sicherheit erwartet. Sie war, teils wohl zu ihrem Schmerz, teils zu ihrer Genugtuung, in ihrer Erwartung betrogen worden. Nun erscholl zum zweiten Mal der Ruf: Die Stunde ist da, der Bräutigam kommt! [Joachim von Fiore] hatte für das Jahr 1260 den Anbruch der dritten Weltperiode, das märchenhafte 1000 jährige Reich angekündigt, und je näher der Termin heranrückte, um so unruhevoller, verwirrter gebärdeten sich die Geister".
Im Kapitel "Tanzwut" geht man auf unterschiedliche Verrücktheiten ein, irgendwelche Freaks tanzten nackt in den Straßen umher oder auch über tanzende Kinder aus Hameln wird geschrieben. Gegen Ende behandelt man eine weitere "Abart der Tanzwut", welche in Italien beheimatet gewesen sei und sich "Tarantismus" schimpfte. Folgendes wird berichtet: "Der Tarantismus soll nämlich in jedem einzelnen Falle eine positiv nachweisbare Ursache haben: den Biss der Tarantel, einer apulischen Erdspinne. Die Naturforscher versichern indessen, dass die Tarantel ein höchst unschuldsvolles Tier und ganz und gar nicht für den Hexensabbat des Tarantismus verantwortlich zu machen sei. Des Rätsels Lösung ist einfach genug: auch hier wieder stehen wir vor den Wirkungen der Suggestion, die ein umso leichteres Spiel hat, je willfähriger die Menschen abergläubischen Vorstellungen Tür und Tor öffnen. Der Tarantismus gleicht der deutschen Form der Tanzwut in vieler Hinsicht, zeigt daneben aber auch einzelne Züge, die man bei den Johannis- und Veitstänzern nicht antrifft. So vor allem eine tiefe Melancholie des Gemüts, aus der sich erst ganz allmählich das Tanzverlangen heraus kämpft".
Das Buch behandelt die angerissenen Themen natürlich viel umfangreicher als hier darstellbar ist. Später geht es z.B. weiter mit den "Schwarzen Messen" - worüber man auch hier ein wenig mehr lesen kann. Es werden neben "adeligen Personen" auch Merkmale geschildert, welche psychologischer Natur sind, um den Trieb von Leuten zu beleuchten, an entsprechenden "Veranstaltungen" teilzunehmen oder diese gar selbst zu organisieren. Von nackten kleinen Jungs wird geschrieben, die kranke Hirne für ihre Phantasien, demnach auch physisch greifbarer Art, zu nutzen pflegten oder über die in Adelskreisen Frankreichs einst verkehrende "Frau von Montespan". Zu jener weiblichen Figur heißt es, sie sei eine der "erlauchtesten Satansbeschwörerinnen" jener alten Tage unter Ludwig XIV. gewesen. In diesen "alten Tagen" ging natürlich in entsprechenden Kreisen auch der "Verbrauch von Kindsblut; ins Ungeheure". Für diese Zwecke, diverse Figuren gingen z.B. davon aus, dass durch die zerhackten Kinder bzw. deren Blut irgendwie ihr eigenes Leben erneuert würde (Jungkur, Schönheitswahn etc.), sollen "Abtreibungen; in großem Stil durchgeführt [worden sein], die Hebammen waren fleißige Lieferantinnen, uneheliche Mütter waren froh, sich ihrer Säuglinge zu entledigen".
Wo Angebot, da Nachfrage, welche offenbar nicht gestillt werden konnte. "Aber das Angebot war noch immer zu gering, so mussten Kinder von der Straße geraubt werden, und es kam aus diesem Grunde zu großen Volksbeunruhigungen. In einer schwachen Stunde gestand La Voisin, die auch selbst als Hebamme tätig war, dass sie die Leichen von mehr als 2500 zu früh geborenen Kindern in ihrem Ofen verbrannte [nachdem von diesen das Blut geraubt wurde]". Nach den Beschreibungen des Autors wären solche Aktionen damals aber nur mehr so etwas wie "Bagatelle" gewesen. "Man amüsierte sich darüber, und als die Behörden gegen die Verbrecher vorzugehen wagten, wurden sie von der guten Gesellschaft dabei nicht unterstützt, sondern vielfach schwer angegriffen". Ein im Buch unterlegter Ausspruch einer "Dame der vornehmen Welt" soll da etwa gelautet haben, man sollte den Prozess samt den Richtern verbrennen - was demnach auch "ein williges Echo fand". Das Kapitel zu den Schwarzen Messen umfasst in dem großformatigen Buch zahlreiche Seiten, die auch bebildert sind. Letztlich stellt man noch durch den Verfasser, zum Stand der Publikation in 1927, die Frage, ob der zwischenzeitlich bis dahin geübte Satanskult denn wieder oder immer noch unter uns weile?
"Ist er heute tot? Nein, er lebt. Er ist nicht mehr ganz so blutig, wie ehedem, aber ganz ohne Blut geht’s auch heute noch nicht. In Paris gibt es Satanisten, und eine Berliner Satansmesse ist erst vor wenigen Monden in einer Berliner Zeitung aus frischem Erleben heraus geschildert worden". Der Ort sei diesem letztangemerkten Punkt eine Villa im Grunewald gewesen. "Etwa 30 Teilnehmer beiderlei Geschlechts zwischen 25 und 50 Jahren, alle vermummt. Tanz leitet den Abend ein. Dann streckt man sich auf bequemen Divanen nieder. Ein Gong ertönt. Durch eine Seitentür schreitet sakral zelebrierend eine Gestalt in die Halle. Auf ausgestreckten Armen ruht eine silberne Schüssel; feine Dampfwölkchen ringeln hervor. Es ist Blut! Frisches Tierblut! Jetzt erhebt sich ein schlankfüßiges Wesen, karmoisinrot die Lippen geschminkt, schneeweiß Kinn, Nase, Backen, Stirn gepudert und kohlrabenschwarze Masken und Augen ... Blendend schön ist das Weib, Königin unter diesen sonst nicht zauberhaften Frauen. Stolz und amazonenhaft tanzt sie zum Altare. Dann erheben sich zwei Männer. Langsam bettet man das Opfermädchen auf den Altar".
"...[das im Ritual genutzte Mädchen] liegt halbentblößt und ihr weißes Fleisch berührt den blassen Marmor. Aus der Schale rieselt das Blut über den Körper in feinen Rinnen, über das Steinbett, langsam zum Boden. Da ein gellender Schrei, und die Stille wird zerrissen von wildem Gesang, Getöse und [Gejohle]. Rausch und Ekstase ergreift die Satanisten. Ich verstehe nicht, was sie rufen, höre nur immer wieder das Wort Kopté, Kopté. Alles ist aufgesprungen und tanzt, tanzt rasend. Auch ich muss mir eine Partnerin greifen. Der Teufels-Cancan um den Altar beginnt. Der heiße, brennende Atem einer dionysisch Gelösten stößt mir ins Gesicht. Ich spähe hinüber zu dem Menschenopfer. Jetzt schneidet man mit scharfen Messern in ihre Arme und Brüste. Zweierlei Blut mischt sich, helles, rotes Menschenblut spritzt zusammen mit dem dunklen, zähen Tierblut. Die Tollheit der Sektierer [in der Berliner Villa] wächst und wächst. Das Grauen wird ihre Freude. So tobt es, rast es viertelstundenlang ... Die Atmosphäre von Blut, Körper und Weihrauch wirkt aufpeitschend und betäubend".
Ergänzend dazu könnte aus der Publikation "Satanskult und Schwarze Messe" noch ein dort zitierter Bericht angemerkt werden. Es handelt sich bei der vorliegenden Version des Buches um die alte aus dem Limes Verlag von 1964, welche nach erstseitiger Widmung gerichtet ist an: "Herrn Professor Klinkenberg - mit herzlichem Dank vom Verfasser Köln, Nov. 1964". Autor war Gerhard Zacharias. Es könnte also anders aufgebaut sein, als nachfolgende Drucke. Als Extrabeilagen liegen diesem Original bei, von Gerstenberg Reprints, Louis Lewins "Die Gifte in der Weltgeschichte - Die Pfeilgifte" und eine Sonderdruckbeilage mit Widmung an "Herrn Prof. H.M. Klinkenberg, mit herzlichen Grüssen vom Verf. 4.7.65" aus dem Band VIII "Praxis der Psychotherapie" (Dez. 1963, Heft 6 Seite 268-272), die Publikation "Sexus und Individuation - von Gerhard Zacharias". Der Bericht mit Quelle im Buch lautete wie folgt: "In einer ernst zu nehmenden großen norddeutschen Wochenschrift berichtet ein Herr von B. über ein Abenteuer, das er in Frankfurt am Main gehabt hat. Er war im Frankfurter Hauptbahnhof aus dem Zug gestiegen, als man ihm plötzlich einen Handzettel in die Manteltasche geschoben hatte. Darauf war ein schwarzer Totenkopf diagonal von einem roten Kreuz durchstrichen, und es fanden sich darunter die Worte: Willst du Bekanntschaft des Herrschers [!] dieser Welt machen?".
"...Komme heute [am Abend] an diese Stelle. Eine schwarze Limousine wartet auf dich. Die großen Brüder des schwarzen Geistes … Herr von B. ging hin, wurde wirklich [seinen Angaben zufolge] von einer Mercedes-Limousine abgeholt und in einen Vorort gefahren. Dort verband man ihm die Augen, führte ihn ein Stück weit, trat mit ihm in ein Haus, führte ihn Treppen hinunter und nahm ihm die Binde wieder ab. Es bot sich ihm folgendes Bild: In einem mit Gobelins und Wandbehängen ausgestatteten Raum, den grünliches Dämmerlicht erfüllte, befanden sich ungefähr fünfzig vermummte Gestalten, die sich wispernd unterhielten. Vorn auf dem Opferaltar standen zwei rotbestrahlte Menschenschädel ... Dann ertönte ein dumpfer Gong [Anm.: der an asiatische Gefilde erinnert], und herein trat der Sektenpriester. Die Fanatiker fielen vor ihm auf die Knie und erhoben sich erst wieder, als sie von dem Sektenoberhaupt mit Schwefeldampf beräuchert worden waren. Dann musste der Neuling den Immunitätstrank zu sich nehmen, um nicht durch Satansbrei vergiftet zu werden. Hier nehmen Sie diesen Kelch mit Wein aus dem Fegefeuer, sagte der Sektenpriester zu ihm, und öffnen Sie mit dieser Klinge Ihre Adern an der Spitze des rechten Daumens".
"...Drei Tropfen Blut in den Wein, und alles ist gut, [soll der Sektenpriester gemeint haben]. Und alles ist gut, murmelte die Menge der Gläubigen, unter denen sich zehn Frauen befanden. Die kultische Veranstaltung erreichte ihren Gipfel, als sich das Sektenoberhaupt unter monotonem Gesang von Lästerliedern der ganzen Gemeinde in Ekstase versetzt hatte: Der schwarze Geist wird die Welt vernichten. Der Satansbrei ist in unserer Hand, eine Handvoll wird die ganze Welt vergiften, wir opfern dem Teufel Herz und Glauben, [hätte der Sektenpriester ausgesprochen]. Daraufhin wird alles Weltliche und Geistliche auf dieser Erde verflucht. Und ein tiefer Kniefall vor dem Satan beendet den kultischen Dienst, der im Juni des Jahres 1950 in Frankfurt am Main zelebriert wurde". Der Autor Zacharias fasste diesen Bericht als "höchst ungewöhnlich" auf, da ein völlig Unbekannter in den Sektenkreis eingeführt worden sei. In einem weiteren Bericht aus England soll ein ehemaliger Ermittler von Scotland Yard (R. Fabian) aber auch angeführt haben, dass, zumindest dort, immer wieder festgestellt worden sei, dass Teilnehmer von Satanskulten Angehörige "der höheren Gesellschaft" wären.
Das vorgestellte Buch mit dem Titel "Sittengeschichte des Lasters - Die Kulturepochen und ihre Leidenschaften" wurde 1927 im Verlag für Kulturforschung Wien/Leipzig, zumindest die vorliegende Variante, herausgegeben. Von der ersten Auflage wurden 100 Exemplare in Halbleder gebunden veröffentlicht. Herausgeber war Leo Schidrowitz, mitgewirkt an dieser Veröffentlichung haben Max Bauer, Eberhard Buchner und weitere Fachpersonen. Es ist wie angemerkt nicht mehr direkt verfügbar, es kann daher nur noch antiquarisch bezogen werden, auch wenn hier und da durch Kleinverlage nur einzelne Bestandteile in neuen Veröffentlichungen nachgedruckt werden. In Bibliotheken kann es unter den Stichworten: Sittengeschichte oder Massenverirrung ggf. gefunden werden. Über das Internet bieten es verschiedene Händler unter der folgend genannten Bezugsquelle an:
Hier: Sittengeschichte des Lasters
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