Muslimbrüder: Ihre geheime Strategie. Ihr globales Netzwerk

In dem Buch "Muslimbrüder: Ihre geheime Strategie. Ihr globales Netzwerk" wird die Muslimbruderschaft als eine Art "Supermacht" beschrieben. Sie gehört mit zu den ältesten Islamisten-Gruppen. Deutliche Sektenzüge trägt auch hier die Dreierformel: Disziplin, Gehorsam und Zusammenhalt. Als Vision sieht die Großstruktur da am Horizont heraufziehen: den perfekten Menschen, eingebettet im "islamischen Reich". Interessant erscheinen u.a. die Kapitel: "Wie die Brüder von München aus in Europa Fuß fassten", dann das "Netzwerk von Wien bis Brüssel" oder auch die besondere "London- und Amerika-Connection". Wer nun noch militärische Planungen, wirtschaftliche Interessen, lange warmgehaltene und radikalisierte "Brötchen" zur passenden Einflechtung in ein gesellschaftliches System und zur Nutzbarmachung als Sollbruchstelle sowie Russland und China als Schlagworte in die Rechnung mit einbezieht, der könnte möglicherweise zu "revolutionären Schlüssen" kommen.
Die ursprünglich 1928, vier Jahre nach dem Ende des osmanischen Kalifats, durch den Lehrer Hassan al-Banna in Ägypten mitbegründete Bewegung der Muslimbrüder bestand anfangs nur aus 6 Mitgliedern. Binnen weniger Jahre mutierte die Konstruktion zu einer Organisation mit Millionen von Anhängern in der gesamten arabischen Welt und natürlich auch weit darüber hinaus. Im Verlauf der 1930er Jahre wurden bereits erste Einheiten paramilitärischer Gestalt gegründet. Dies damals speziell unter dem Deckmantel von "Pfadfinderlagern" in der Wüste, um aber natürlich Trainingseinheiten im "bewaffneten Kampf zu" organisieren und regelmäßig neues Frischfleisch zu rekrutieren. Nach dem Jahrtausendwechsel zählte sie zu einer der einflussreichsten Gruppen im sunnitischen Islam, wozu auch ein global agierendes Netzwerk ("Ableger" wie Vereine u.a. in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder in den USA) als gewichtige "Organisation" gehört.
In dem Buch wird dargestellt, dass von Beginn an das Ziel der internationalen Organisation jener Struktur als theoretisches Fundament gewesen sei, eine "islamische Ordnung" herbeizuführen, unter Anführung eines "Kalifen". "Schon in den 1930er-Jahren setzte eine bewusste Missionierung durch die Bruderschaft im arabischen Raum ein". Nach und nach konnte man ein immer größeres und kompliziert verzweigtes Netzwerk etablieren, "besonders die Bruderschaften in Jordanien und Syrien entwickelten sich bereits während der 1940er-Jahre zu wahren Machtzentren". Die „Brüder“ von Syrien versuchten bspw. ab den späten 1970er Jahren einen bewaffneten Aufstand gegen das Regime von Hafez al-Assad durchzuführen.
Nachdem die Partei der Bruderschaft im Frühjahr des Jahres 2011 stärkste Kraft in Ägypten werden konnte, letztlich aber doch an den Schalthebeln der Macht „scheiterte“, ließ ein Mitglied des "Politbüros" den Spruch heraus: "Wir bereiten Ägypten nun auf die Herrschaft der Scharia, des islamischen Rechts, vor". Zur etwa gleichen Zeit, so wird in dem Buch zitiert, hob Muhammad Badi’e hervor, einer der Vorsitzenden der Muslimbruderschaft: "Meine Hoffnung ist es, eine Generation von Dschihadisten erziehen zu dürfen, die mit derselben Sehnsucht den Tod sucht, wie unsere Feinde das Leben genießen".
Bei Interesse können Sie das Buch "Muslimbrüder: Ihre geheime Strategie. Ihr globales Netzwerk" der Autorin Petra Ramsauer in der 1. Auflage von März 2014 aus dem Verlag Molden Wien, mit über 208 Seiten, unter der ISBN 978-3854853299 oder direkt über das Internet unter der folgenden Quelle beziehen:
Hier: Die Muslimbrüder (Strategie, Netzwerk)
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