Babel

Wie in anderen alten Städten gab es auch in der Urstadt "Ur" ein Wahrzeichen, worum sich der Rest zu kristallisieren hatte - in diesem Fall eine circa 30 Meter hohe Stufenpyramide. Wo solche durch Sekten errichteten Konstruktionen zu finden waren, waren "Opferungen" sowie andere sehr bizarr wirkende Kulthandlungen nicht fern. So gestaltete es sich auch in diesem babylonischen Hafen am Zusammenfluss von Euphrat und Tigris. In Ur brachte man dem Mondgott und seiner fabulierten Gemahlin unter anderem Tiere als "Opfer" dar. Neben Tempelgebäuden, wie im "heiligen Bezirk" von Ur, zu Ehren "der großen Götter", errichtete man an zahlreichen anderen Örtlichkeiten des Zweistromlandes (Land zwischen den Strömen, griechisch: Mesopotamien) unter anderem Kapellen, Hausaltäre und so weiter, um die bestimmten Kulte ausleben zu können, etwa auch den "Ahnenkult". Neben solchen Dingen gelangte Ur aber vor allem zu seinem damaligen Status, weil es den Seehandel und die entsprechenden Verkehrswege kontrollieren konnte. Die ersten Ansiedlungen sollen schon 6000 vor unserer Zeitrechnung dort vorhanden gewesen sein, so etwas wie eine Stadt dürfte sich im 5. Jahrtausend herausgebildet haben. Im 4. Jahrtausend vor unserer Zeit soll die Stadt Ur von einer zerstörerischen Überschwemmung getroffen worden sein, welche in der Bibel offenbar mit der Sintflut in Verbindung gebracht wird. Damit war sie jedoch noch nicht dem "Tode" geweiht, um circa 2500 vor Christus stand sie in voller Blüte, sie soll angeblich bis zu 100.000 Einwohner gehabt haben, andere Schätzungen gingen von 25.000 bis 50.000 aus, zumal man bei einer Stadt ohnehin nicht direkt sagen kann, wie viele Leute sich dort nun tatsächlich, außerhalb bürokratischer Feststellungen, tummeln.
Nach dem Ende der neuen großen Eiszeit, die im wärmeren Nahen Osten eine Regenzeit gewesen sei, ca. zwischen 12.000 und 10.000 vor Christus, begann nachfolgend eine zunehmende Austrocknung der Gebiete Afrikas und Asiens. Durch diese klimatischen Veränderungen hatten sich die Menschen einst umstellen müssen, insbesondere um sich mit Nahrung versorgen zu können, da viele der jagdbaren Tiere vertrieben wurden. Aus solchen Umständen heraus erwuchs wohl auch, dass die Menschen, wie in Vorderasien, nach und nach bis zum 9. Jahrtausend vor unserer Zeit, Tiere, z.B. Ziegen, Schafe oder Rinder und Esel, zu zähmen begannen. Auch der noch heute, meist als Kuscheltier für Kinder gesehene oder zum allgemeinen Zeitvertreib und der Geselligkeit wegen angeschaffte "Hund" konnte als ein wichtiger "Genosse" betrachtet werden, der eine Wachfunktion der Lagerplätze erfüllte und im Rahmen der Jagd entsprechende Dienste zu leisten hatte. Wegen der Herausbildung der Erkenntnis, dass man sich Tiere auch "halten kann", erwuchs daraus, dass dies möglicherweise auch mit Pflanzen so geschehen könnte, welche das Vieh nötig hatte. Hier waren die Dinge sicherlich aber noch anders gestrickt, als dies in einem längeren Zeitraum bei den Tieren fruchten sollte.
Zumeist zielten umherziehende Gruppen auf Örtlichkeiten wie Flusstäler ab, wo es genügend Wasser und Gras gab. Hier konnte man ebenso Fische fangen. Solche fruchtbaren Täler waren nicht selten der Grund dafür, dass sich nomadische Stämme dort für längere Zeit aufhielten und somit nach und nach eine Sesshaftigkeit herausgebildet wurde. Die fortschrittlicheren Gruppierungen, die nicht einfach weiterzogen, nachdem das in Beschlag genommene Gebiet abgegrast und allgemein ausgereizt war, errichteten erste primitive Häuser aus Stöcken, Zweigmaterial, Steinen und Lehm. Mit der Entdeckung des sogenannten Grabstockes, galt dies offenbar dazu, der Urkeimling der Landwirtschaft zu werden. Mit einem solchen Stock stocherte man in der Erde herum, um Löcher zu bilden, und steckte Pflanzenbestandteile oder Schösslinge hinein. Offenbar aus purem Zufall erkannten einige Frauen, dass daraus neue Pflanzen werden und so weiter. Kaum war diese Entdeckung Jahrtausende vor Christus gemacht, entwickelte man es weiter und verbesserte die Möglichkeiten der Nachzucht.
Weil sich andere Gruppierungen dies abguckten, verbreitete sich die erste Urform der Landwirtschaft weiter. Später kam z.B. der Hackbau auf, was eine Verbesserung gegenüber dem Grabstockbau darstellen sollte. Durch den Hackbau konnte zudem so etwas wie eine "Feldbestellung" vollzogen werden, im Vergleich zu heute lächerlich, aber im Rahmen damaliger Zeiten dennoch revolutionär wirkend. Die Aussaat der Hirse als wichtiges Nahrungsmittel auf pflanzlicher Basis gelangte schnell zur Verbreitung und konnte viele Mäuler stopfen, was dazu beitrug, dass auch mehr Menschen auf der Erde leben konnten. Im 4. Jahrtausend vor unserer Zeit sollen die Erträge aus den landwirtschaftlichen Aktivitäten bereits so umfangreich gewesen sein und dafür gesorgt haben, dass erstmals in der Menschheitsgeschichte unproduktive "Genossen" eines Stammes umfangreich mitversorgt wurden. Zur Hirse gesellten sich im Verlauf der Entwicklung bekanntlich die Getreide Weizen o.a. Gerste, der Ackerbau bildete sich speziell am Euphrat und Tigris heraus, wucherte über die Flächen der heutigen Türkei und Persiens, gelangte zum Nil nach Ägypten, zum Indus (Pakistan) oder auch nach Huangho in China.
Wo die ersten Sesshafteren, dank der lokalen Versorgung durch Wasser, Lebensmittel (u.a. Getreide) und Vieh, kleine Strukturen errichteten, aus denen Dörfer entstanden, dürfte es nicht verwundern, dass die Stadt (für lange Zeit mit Mauern) nicht fern am Horizont heranzurücken begann und weiterentwickelt fußend auf Babylon die Welt bis in die heutige Zeit umgestalten sollte. Um das Jahrtausend 4. vor unserer Zeit gelangte in den steinlosen Gebieten der zwei Ströme, Mesopotamien, eine Erfindung zu viel Ruhm: der Ziegel. Diese dienten ursprünglich dazu, die sich herausgebildeten Städte zu sichern, um auch große Mauern zu errichten. Circa 2700 vor Christus war in der Stadt Uruk in Südbabylonien eine gewaltige Festungsmauer entstanden, die mit über 900 Wehr-/ und Späh-Türmen ausgestattet gewesen sei. Zahlreiche andere Städte nutzten Mauern ebenso dafür, sich vor äußeren Feinden möglichst gut zu schützen und eine "innere Harmonie" entstehen zu lassen, wie unter anderem die Königsstadt von Hazor in Kanaan, die Festung von Tiryns auf dem Peloponnes, Ninive der Assyrer, die persische Gebirgsfestung Ekbatana und so weiter. Der spätere König von Babylon, Nebukadnezar, umschlang sein Gebilde ebenso mit einem gewaltig wirkenden Gürtel aus zwei Teilen. Der Kern der Stadt wurde mit einer über sieben Meter starken äußeren Mauer beglückt, die innere Mauer des Rings soll gut acht Meter stark gewesen sein.
Dazwischen ließ man circa zwölf Meter Raum, der offenbar und vor allem mit Erde aufgefüllt wurde. Die doppelte Ringmauer mit neun Kilometern Länge sei Überlieferungen nach das Werk des Königs Gilgamesch gewesen. Für viele Jahrtausende erfüllte die Mauer zur Abgrenzung vor der "Außenwelt" eine wichtige Aufgabe. In Zeiten von Belagerungen, wild-räuberischen Horden, gewaltigen Plünderungsorgien etc. gehörte diese so wahrgenommene "Schutzmacht" einfach mit dazu, wie heute Fastfood-Restaurants in vielen Städten das allgemeine Bild zu verschönern pflegen. Selbst das revolutionäre Paris in Frankreich umgab sich im babylonischen Stil noch bis 1841 mit einer Mauer. Doch die historisch wohl berühmteste Mauer dürfte, was die Überlieferungen angeht, die alte Stadt Jericho, unter der sich noch ältere Trümmer vorheriger Siedlungen verbargen, als Oase am Jordan gehabt haben, an der um ca. 1200 vor Christus die Israeliten fast zerbrochen wären. Zur "himmlischen Hilfe" gegen die Mauern Jerichos trug mit bei, dass diese durch ein heftiges Erdbeben stark beschädigt wurden. In diesem Unglück dürfte der Nomadenstamm Israel, welcher in der Gegend damals Gebiete den bisherigen Eigentümern zur eigenen Machtentfaltung entreißen wollte, eine "wahrhaftige Botschaft" gesehen haben.
Bedeutende und teils zu ihrer Blütezeit die größten Städte der Welt waren die Tempelstädte des alten Babyloniens: Ur, Uruk, Kisch, Eridu oder auch Nippur. Wie in anderen Gegenden des Zweistromlandes und anderswo auf der Welt errichtete man in Uruk die Stufenpyramide oder Zikkurat, in der Regel die Stadtmauer überragend. Aus den Tempelbergen, die künstlich aufgeschüttet wurden, entwickelten sich nach und nach immer mächtiger erscheinende Terrassenbauten. Der bekannte "Turm zu Babel" soll die höchste dieser Bauten gewesen sein. Zu den oder dem errichteten Tempelbezirk(en) einer Stadt gehörten Klöster, Vorratsdepots oder auch Verwaltungsgebäude für bürokratische „Urzwecke“, hier verzeichnete man u.a. die Zuteilung von Essensrationen. Im alten Babylonien, wo die Erfindung des Rades geschehen sei, war einst der "Oberste Priester" und König ein und dieselbe Person. Diese sah sich als gottähnliche Gestalt an, um die "Götter" zu repräsentieren, und sich von den unterwürfigen Stadtanhängern als sichtbare Gottfigur unter anderem verköstigen zu lassen. In den etablierten Strukturen Babyloniens sei, wegen der immer umfangreicher werdenden "Tempelwirtschaft" und damit verbundener Sachen, eine Art Schrift entstanden, um alle möglichen Sachen festzuhalten. Die alte Keilschrift der Sumerer, die im 4. Jahrtausend vor Christus vom Euphrat aus sogar Kolonien am Indus gegründet hätten, soll im etwa gleichen Zeitfenster wie die ägyptischen Hieroglyphen und die chinesischen Schriftzeichen entstanden sein.
Geschrieben wurde in diesen Zeiten, bevor die ersten papierähnlichen Möglichkeiten (Papyrus) aufkamen, unter anderem auf Tontafeln, um den Viehbestand, Steuern oder auch Vorräte von Getreide der „Tempelwirtschafter“ zu katalogisieren. Der Tempel, die Sekte und der umliegende Rest jener "höheren Gesellschaften" gelten als eigentliche Brutstätte der noch heute so umfangreich absolvierten Bürokratie, um die ganzen "Unproduktiven" mit Speis und Trank und dem ganzen Allerlei zu hofieren. In den alten babylonischen Tempelstädten gab es freilich keine "Bürger" (von Burg) im heutigen Sinne, sie waren dazu auserkoren, ihr Leben in den Dienst am Stadtgott und den Tempel zu stellen. Die Schrifterfindung diente natürlich auch für die jeweiligen Herrscher dazu, der Nachwelt propagandistisch und entsprechend überzogen mitzuteilen, in welch göttlichem Reich man gelebt hätte, wo Milch und Honig flößen. Nicht übertrieben war aber offenbar die sich im 3. Jahrtausend vor unserer Zeit gebildete "Post", ein Dienst, der die entstandene Stadtkette entlang des Euphrats miteinander verband.
Beeinflusst von den babylonischen Gegebenheiten wurde ebenso das alte Ägypten. Hier galt der Handel wegen der Lage als nicht so wichtig wie am Euphrat, doch mit den "Göttern" hatte man es ebenso. Dies drückte sich vor allem in den Bauwerken aus, welche gigantische Ausmaße erreichen sollten und verglichen werden könnten mit dem späteren Babylon oder der neumodischen Turmstadt New York. Durch den aristokratischen Herrscherkönig Menes hatte man in Ägypten circa 2850 vor unserer Zeit die pompöse Stadt Memphis aus dem Boden gestampft. Diese Gründung sei durch die Etablierung eines Damms ermöglicht worden, wie alte Aufzeichnungen nahelegen. Der Nil wäre nach Herodot vor diesen Maßnahmen "ganz nahe am Sandgebirge Libyens" vorbei geströmt. Memphis wurde bis 1700 v. Chr. zur Hauptstadt Ägyptens. Jahrhunderte später hatte der Assyrer-König Asarhaddon die alte Stadt plündern und die zahlreichen Schätze gen Ninive verschleppen lassen. Im 3. Jahrhundert vor unserer Zeit hatte die Weltstadt Alexandria dem alten Memphis den Todesstoß verpasst. Memphis soll später im Rahmen der Errichtung Kairos eine wichtige Rolle gespielt haben, nämlich als Steinbruch.
Neben der eigentlichen Residenzstadt Memphis gehörte nicht weit entfernt von dieser die unter Blut und Schweiß errichtete Totenstadt (eine Stadt neben der Stadt) zu jener Konstruktion, die noch heute zu den größten Bauwerken auf der Welt zählt, die Pyramiden - von denen einige wirre Geister in unserer Zeit behaupten: die "Aliens" hätten diese, aus welch unlogischen Gründen auch immer, für die Menschheit hergerichtet gehabt. Eher logisch ist, dass tyrannische Herrscher, wie bereits weit vor der monströsen Etablierung solcher Totenstätten, in wesentlich kleinerem Maßstab, dort ihre "Ruhe finden" wollten. Anders als das niedere, nicht gottähnliche Volk, wollten diese Figuren entsprechend auch mit dem Ableben noch groß rauskommen und möglichst für alle Zeiten ihren Narzissmus in die Welt abstrahlen lassen. Die toten Herrscher wurden nicht einfach in der Erde verscharrt, sondern in einer Art Haus kultisch bestattet - in den sogenannten Mastabas. In babylonischen Gefilden soll in einigen Fällen sogar in die Totenstätte nicht nur der Verstorbene selbst, sondern gleich die ganze, lebende Familie, Schätze und so weiter abtransportiert worden sein, damit der Tote nicht so allein ist.
Der hirnrissige Totenkult der ägyptischen Sektierer ging davon aus, dass die jeweils verstorbene wie besondere Person angeblich im Grabe weiterlebt, doch nur solange die Leiche unversehrt bleibt. Deswegen mumifizierte man diese Vögel auch. Die um die Grabkammer befindlichen Räumlichkeiten dienten schlicht zum Schutz, damit sich keine anderen Leute, Tiere usw. an der Leiche vergreifen können und somit die Totenruhe stören. Irgendwelche mathematischen Spielereien verknüpft mit Ufo-/ außerirdischem-Flimflam etc. in Video- oder Buchform dienen in den heutigen Tagen dem Zweck: Geld mit mysteriös wirkendem Mumpitz zu generieren. Zur Errichtung der Pyramiden wurden Horden an Menschen als Sklaven "verbrannt" und über lange Zeit errichtete man diese und andere Dinge, koste es Blut was es wolle. Für die herbeigeschafften Heere an Arbeitssklaven wurden ganze Barackenstädte errichtet. Die Sklaven durften dort in ihrer geringen Freizeit in allgemein sklavischen Verhältnissen in winzigen Kammern hausen, während sich die ägyptischen Herrscherfiguren in der Zwischenzeit aufführten wie Könige des Himmels und natürlich auch hier und da mit nackten Kindern gesichtet wurden.
Von den Herrschern im ägyptischen Reich wurden auch die unterwürfigen Einwohner geprägt. Herodot berichtete um 450 vor unserer Zeit davon: "Wie das Klima [in Ägypten] ist, wie sich ihr Fluss [Nil] anders verhält, als alle anderen Flüsse, so haben die Ägypter in ihren Sitten und Bräuchen häufig alles anders, als wie es bei anderen Menschen ist. So kaufen oder verkaufen zum Beispiel bei ihnen die Frauen auf dem Markt und treiben Handel, während die Männer zu Hause sitzen und weben; Lasten tragen die Männer auf dem Kopf, die Frauen aber auf den Schultern. Ihr Wasser lassen die Frauen im stehen, die Männer aber sitzend. Und diese Notdurft verrichten sie im Hause, aber sie essen auf der Straße, denn sie meinen, die hässlichen Notwendigkeiten des Lebens müsse man im verborgenen [Raum] vollziehen, das andere aber vor aller Welt; Die anderen Menschen leben getrennt von ihren Haustieren, die Ägypter mit ihnen zusammen; Den Brotteig kneten sie mit den Füßen, den Lehm mit den Händen, und auch den Mist nehmen sie mit den Händen auf; Die Hellenen schreiben und rechnen von links nach rechts, die Ägypter von rechts nach links, und dabei behaupten sie noch, sie machen es richtig und die Hellenen machen es falsch".
Doch blicken wir an dieser Stelle lieber gleich direkt auf die "Mutter der Hurerei" und der Gräuel auf Erden, nach: Babylon. Zunächst war die Stadt, wovon es mehrere gab, als "Pforte Gottes" ein eher kleinwüchsiges Konstrukt, ohne viel Ansehen. Durch den König Hammurabi, der mit seinem gleichnamigen Codex für viel Wirbel sorgen sollte, da man die Vergeltung der Blutrache durch die Bestrafung durch den Staat ersetzte, wurde Babylon dann zur Hauptstadt des damaligen Mesopotamiens umgemünzt. Durch den aufblühenden Erfolg gestattete man sich, zu Ehren des Königs, zahlreiche neue Tempel und einen pompösen Königspalast zu errichten. Für sein neues Reich hatte der Herrscher ein "einheitliches Recht" festlegen lassen, um seinen besonderen Zusammenschluss besser unter Kontrolle zu halten und die Macht zu konsolidieren. Das Volk teilte man in drei Klassen ein. Die obere hatte auch Vorteile im Strafrecht erhalten. Zu der groß geformten Allgemeinsekte mit ihren Gesetzlichkeiten gehörte natürlich auch ein Gott, in diesem Fall Marduk (gr. Bel, bibl. Merodach, mit dem phöniz. Baal/Bal verwandt - Kalb des Sonnengottes). Von einigen wurde Hammurabi zugeschrieben, dass er Initiator des großen Marduk-Tempels (Esangila) gewesen sei, sowie des Stufenturms Etemenanki, welcher später unter Nebukadnezar neu errichtet als Turm zu Babel berühmt wurde. Babylon wurde 1531 v. Chr. durch die anrückenden Hethiter zerstört. Um 1250 vor unserer Zeit gelangte das Reich in assyrische Hände - beim Aufstand gegen diese, um 1239 v. Chr. - wurde Babylon erneut zerstört.
Gegen 689 vor unserer Zeit wurde unter der Hand des Königs Sanherib (Assyrien) Babylon den Elamitern genommen, um es zerstören zu lassen. Sämtliche Bewohner wurden getötet, die Häuser dem Erdboden gleich gemacht, der Tempel des Marduks und der Stufenturm wurden zerstört. Außerdem wurde eine künstliche Flut erzeugt, indem ein Kanal passend umgeleitet wurde, um die Reste des alten Babylons hinwegzuschwemmen. Der Nachfolger von Sanherib, Asarhaddon, wollte Babylon neu errichtet sehen und begann den Wiederaufbau. Doch später hatte dessen Nachfolger Assurbanipal Babylon erneut "getötet". Durch Nabopolassar, der sich mit den Assyrern überschlug, wurde im Zusammenwirken auch der Meder Ninive, eines der Zentren von Assyrien, zerstört und man machte sich abermals auf, Babylon als Hauptstadt eines neubabylonischen Reichs aufzubauen. In der Zeit von 605 bis 562 vor Christus hatte sein Sohn Nebukadnezar, der eine aus Persien stammende Gemahlin gehabt hätte, die Macht übernommen, er machte aus der Stadt eine Weltstadt. Dieser eroberte für sein Reich auch Assyrien, Syrien und Palästina, gegen 597 vor unserer Zeit gelangte er an Jerusalem. In der Zeit des jüdischen Exils soll Babylon diversen Schätzungen nach zwischen 300.000 bis 400.000 Einwohner in der Blütezeit gezählt haben. Der aufgebaute Turm zu Babel gehörte im neuen Babylon aber nicht zum einzigen Heiligtum, es gab auch einen von einer Mauer umgebenen Tempelbezirk, wo etwa die Ischtar als Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit verehrt wurde.
In einem "unteren Tempel" konnte das große Bild von "Bal" bestaunt werden, welcher hier in sitzender Pose aus Gold dargeboten wurde (Stichwort: sitzender Bock oder Widder mit Frauenbrüsten). Neben solchen Tempeln gehörten in dem Bezirk palastartige Häuser dazu, welche als "Priesterhäuser" bezeichnet werden. Das berühmte Ischtar-Tor von Babylon schmückten unter anderem Reliefs von Stieren und Drachen. Nicht unerwähnt bleiben sollte aber auch die Prostitution. Durch Herodot teilte man mit: "... ist der schändlichste Brauch in Babylonien: Jede Frau dieses Landes muss einmal in ihrem Leben im Heiligtum der Aphrodite sitzen und sich einem fremden Mann hingeben; Denn die einen kommen, die anderen gehen weg. Schmale Durchgänge nach allen Richtungen sind zwischen den in Reihen sitzenden Frauen, so dass die Fremden durchgehen und sich eine Frau aussuchen können. Und wenn eine Frau einmal dort sitzt, dann darf sie nicht früher nach Hause gehen, bis ihr ein fremder Mann Geld in den Schoss geschmissen hat und sie sich ihm außerhalb des Tempels hingegeben hat. Wenn [der Mann] ihr das Geld zugeworfen hat, muss er sagen: Im Namen der Göttin Mylitta rufe ich dich; das Geld gehört dem Tempel; Frauen, die durch ihre Schönheit und ihren Wuchs [Brüste] auffallen, kommen schnell wieder nach Hause zurück, die hässlichen Frauen aber warten oft sehr lange Zeit; Manche warten sogar drei oder vier Jahre;". Neben solchen Aktionen gab es auch "freiere" Prostituierte, "in göttlichem Dienst" stehend als: Tempelsklavinnen, derer sich von der Herrschersekte jeweils die rangoberen Bosse wahlweise bedienen konnten.
Weitere Sektierer, im Rahmen des Gesamtsektennestes zu sehen als solche, waren die Freaks von Karthago. Diese Herausbildung wurde dominiert von den "Herren" als große Kaufleute und Schiffsbesitzer, sowie, oh Wunder, die der Priester. Die Stadtgöttin nannte sich Tanit, ein menschenfressender Gott trug den Namen Baal (siehe ggf. auch Moloch). Die magischen Vorstellungen in Karthago fußten darauf, damit die fabulierte Macht gehalten werden könne, dass man sich ausgedachte Dämonen besänftigen müsse. Der beste Weg dafür wäre gewesen, massig Menschenopfer darzubringen. Sogar als die Karthager (Phönizier, Punier), welche räubernde und plündernde Bestien waren, wie andere Gruppierungen vor, nach und zu diesen Zeiten, durch Agathokles von Syrakus um 310 v. Chr. vor ihren eigenen Toren Karthagos bedroht wurden, versuchten sie das vor Augen habende Unheil dadurch abzuwenden, indem sie dem Baal hunderte Kinder in den von Priestern befeuerten Rachen warfen. Doch nicht durch die Strukturen von Agathokles von Syrakus sollte Karthago zerstört werden, was dementsprechend so aufgefasst wurde, weil man jene zurückschlug, dass die Menschenopfer dies bewirkt hätten, sondern durch die Römer wurde Karthago ausradiert. Die Ausschaltung durch Rom hätte jene Konstruktion selbst, auch dank weiterer Einwirkungen, fast zusammenbrechen lassen. Aber immerhin war man in Rom einen wichtigen und barbarischen Konkurrenten losgeworden.
Rom als später weiterentwickeltes Babylon entstand wie weitere große Städte auf der Welt aus zuvor kleineren Gebilden, die sich nach und nach zusammengeschlossen hatten; wurden bzw. für das Wachstum einfach ausgelöscht werden sollten. Im 6. Jahrhundert vor unserer Zeit galt Alba Longa (wo das Patriziergeschlecht der Iulier herkam) als Hauptstadt von Latium, welche mit dem noch winzigen Roma in Konkurrenz stand, und ausradiert wurde. Im Jahre 396 v. Chr. konnte Veji als südlichste der großen Etrusker-Städte vertilgt werden, gefolgt von, 265 vor unserer Zeit, Volsinii, als letzte etruskische Stadt, die sich für einige Zeit sogar noch gegen Rom erfolgreich zur Wehr setzen konnte, dann 211 v. Chr. Capua, als zur damaligen Zeit immerhin zweitgrößte Stadt von Italien. Um 146 v. Chr. folgte Karthago, zur gleichen Zeit zudem noch Korinth und einige Jahre später, in 133 v. Christus, Numantia als ursprüngliche Hauptstadt der Keltiberer oder der Kelten im Nordosten von Spanien. In 86 vor unserer Zeit bezwang Rom dann auch Piräus sowie Troja, im Jahr 60 unserer Zeit das heutige London, damals unter der Bezeichnung Londinium (größte Stadt und Hauptstadt der römischen Provinz Britannien). Jericho folgte 70 nach Christus, sowie Jerusalem. Gegen 164 n. Chr. Seleukia als damalige Hauptstadt der Seleukiden, in 197 n. Chr. Lyon als Hauptstadt Galliens und später unter anderem auch noch in 273 Palmyra (Tadmor).
Die einstige Entstehung der Weltstadt Rom, aus einem Dorf auf dem Hügel Palatin über dem Tiber, und einer vollzogenen Ansiedlung auf dem nicht fernen Hügel Quirinal, geschah durch die Vereinigung dortiger Dörfer zu dem Städtchen Roma. Nach und nach schlossen sich im Laufe der Jahre noch weitere Siedlungen an. Die Zusammenballung lag circa 20 Kilometer von der Küste entfernt. Im 6. Jahrhundert v. Chr. war der Zusammenschluss unter die Herrschaft der Etrusker geraten, welche bereits im Norden Italiens ihre Macht verfestigt hatten. Der Süden stand unter griechischer Herrschaft. Wegen Streitigkeiten unter aristokratischen Figuren wurde gegen 510 vor Christus der dortige Stadtkönig der Etrusker vertrieben. Die Bevölkerung des jungen Roms wurde durch die Herrscher über den Senat stets dazu getrieben, auch weil man über keine eigenen Mittel durch Handel oder andere Schaffenskraft (Handwerker) verfügte, sich in den Krieg zu stürzen. Die meisten Einwohner waren dem durch die vorherrschenden Umstände stets zugeneigt, und hatten schon die aufzuteilende Beute vor den Augen. Rom war frühzeitig auf Plünderungen angewiesen, wie später offen darauf ausgerichtet worden.
Wie in anderen erwähnten Gebilden hatte sich das immer mehr auf Unterwerfung und Zerstörung von Nachbarn ausgerichtete junge Rom durch solche Aktionen stets bereichern können. Auf dem steilsten Hügel, das Kapitol, des Zusammenschlusses errichtete man eine Burg und den Tempel, in diesem Fall für "Jupiter". Gegen 386 vor unserer Zeit hatten dann die Gallier das zur damaligen Zeit noch kleine Konstrukt gestürmt und brannten das heilige Rom ohne mit der Wimper zu zucken nieder. Nur auf dem Kapitol konnte sich die römische Sekte noch behaupten. Nach diesem gallischen Sturm ging man dazu über, Rom von neuem aufzubauen, nun auch mit einer schutzgebenden Mauer. Wegen der bitteren Niederlage hatte man außerdem die Pflicht in militärischen Diensten auf alle Bürger ausgeweitet. Durch diese neue Machtfülle konnte man in 338 v. Chr. dann auch die Städte Latiums unterwerfen, die sich gegen Rom auflehnten. In 264 vor unserer Zeit hatten die Römer bereits einen Angriff gegen Karthago unternommen, konnten aber erst Jahre später diese Konkurrenz tatsächlich zerstören. Binnen weniger Jahrzehnte konnten die römischen Strukturen das gesamte Mittelmeer unterwerfen, gegen 241 v. Chr. wurde dann auch Sizilien "römisch". Wenig später folgten Sardinien und Korsika. Gegen 229 setzte man sich im heutigen Jugoslawien fest, vier Jahre später (225 v. Chr.) konnte man Norditalien unterwerfen und gegen 206 v. Chr. hielt man den größten Teil Spaniens.
Diese Kette der Machtausdehnung schien gespenstisch und keiner wollte so recht glauben, dass die scheinbare Machtfülle je wieder gebrochen werden könnte. Von 218 bis ca. gegen 203 vor unserer Zeit stand dann aber Hannibal in Italien und sein anvisiertes Ziel lautete: Rom. Dessen Krieger konnten zwar in zähen Runden bezwungen werden, doch hatte die Machtausdehnung Roms dazu beigetragen, dass dieser Angriff auf das Herz selbst, die Landschaft der Hügel, das Konstrukt vorschwächte, sowie die Verwüstungen der Karthager in Süditalien mit dazu beitrugen, Rom "irre werden zu lassen". Doch bevor der "Irre" untergeht, springt er noch einmal vor Freude in die Luft, um der ganzen Welt sein Haupt zu zeigen. Soldaten des Imperiums konnten sich in Griechenland oder auch Syrien festsetzen, in Rom feierte man sich selbst und errichtete monströse Paläste und anderen Pomp, um der unterworfenen Welt zu imponieren, vor allem aber wollten die Herrscherfiguren, wie in so manch vorherigen Konstruktion schon zu sehen war, ihren Narzissmus auf die Spitze treiben, ohne dabei eine wirkliche Erfüllung zu erfahren. Um die Horden an Sklaven in Rom passend unterzubringen, wurden schäbige Mietskasernen aus dem Boden gestampft. Die erste Straße wurde erst gegen 174 v. Chr. gepflastert.
Der Aufstieg Roms wurde begleitet durch Geschäfte aller Art, der immer üppiger werdende Platz Forum Romanum berstete vor Menschen. Wo das Treiben der Masse, waren die Kreditverleiher nicht fern, deren Verwandte und Bekannte u.a. auch mit Schiffsladungen voller Getreide und Wein zu tun hatten oder mit Sklaven handelten. Schon damals wurden im Rom der Lüste, der Stadt des Siegers, Häuser und Grundstücke zu Wucherpreisen gehandelt. Man konnte sogar ganze Landgüter von "reichen Günstlingen" in Italien erwerben, neben sizilianischen Beteiligungen an Steinbrüchen, Erzgruben in Spanien oder auch volltragende Plantagen in Afrika standen zur Auswahl. Rom wurde dank dieser Zusammenballungen, im Rahmen der zusammengeräuberten Machtfülle, immer mehr zu einem Zentrum für Hochmut und viel Schein. Darum sollte es nicht groß verwundern, dass die ehemalige karge Bauernstadt auch zum großen Geldzentrum ihrer Zeit mutieren konnte. Wo viel Handel und viel Macht, da fehlte es nicht an der: Beamtenschaft. Zur passenden Verwaltung der vielen Sachen, eroberten römische Soldaten auch gen Kleinasien alle möglichen Gebiete und sorgten für einen stetigen Nachschub nicht nur an zu verheizende Sklaven, Rohstoffe wie Lebensmittel, sondern ebenso flossen über die Nachschubwege solch Köstlichkeiten wie Gold, Edelsteine und weitere Dinge für den allgemeinen Pomp.
Gegen 121 vor unserer Zeit kam es in Rom zum Bürgerkrieg, da die gewichtigen Großgrundbesitzer nicht nur immer mehr wollten, sondern in diesem Fall sogar etwas abgeben sollten, was diesen so fern schien wie die Sonne selbst. Schon gegen 133 v. Chr. wurde der Volkstribun Tiberius Gracchus von der Partei der Großgrundbesitzer erschlagen. Im Rahmen einer Bodenreform wollte man eigentlich den Bauernstand retten, was aber für die Großgrundbesitzer Verluste bedeutet hätte und die Spekulanten fürchteten ganz allgemein, dass die bisherigen aufgeblasenen Preise zusammenfallen könnten, wie ein Soufflé. Als dann später ein sozialistisch wirkendes Gesetz einschlug, zeigte sich, dass dieses eine weitere Triebfeder für den Untergang des römischen Imperiums werden sollte. Es wurde festgelegt, dass der Staat den Bürgern von Rom, nur die Hauptstadt war gemeint, Getreide unter Marktwert zu verkaufen hatte. Damit sollten die Armen auf die Seite der römischen Konstruktion gezogen werden, um den Druckkessel nicht frühzeitig in die Luft gehen zu lassen. Rom wurde immer mehr zu einem großen Freudenfest, das regelrecht zum Faulenzen einlud. Hunderttausende strömten gen Rom, das stinkende Monster wuchs und wuchs, und mit ihm seine Bedürfnisse nach immer mehr.
Einige sahen es bereits heraufziehen, Rom werde durch seine eigene Kraft zusammenstürzen. Als die berühmteste Schmarotzerstadt nach dem Siege über Hannibal immer weiter in die Höhe wuchs, verbreiterte sie sich nicht selbst, aber durchaus das körperliche Gefüge so manch ehrvollen Personen der Oberschicht und nicht selten untereinander verwandten Herrschercliquen. Wie schon die Sklavenhorden einst im ägyptischen Memphis in stinkenden kleinen Löchern hausen mussten, hatten auch die Wohnungen, hier in den Mietshäusern für die einfachen Leute, von Rom überwiegend den Charakter flüchtiger Schlafstellen. Die jeweilige Räumlichkeit war nicht selten nur ein winziger Raum von maximal zehn Quadratmetern Fläche. Desto knapper der Raum wurde, desto mehr Wohnungen wurden in einem vorgeplanten Haus errichtet. Die Struktur wurde so angelegt, dass die meisten Mietshäuser um die 25 Wohnungen auf einer Etage versammelten, insgesamt gab es maximal 150 Wohnungen, aber trotzdem oft bis zu 500 Menschen oder mehr in einem Haus. Weil der Boden von Rom in die Fänge immer weniger Spekulanten-Clans fiel, zogen die Boden-/, Haus-/, Mietspreise genauso schnell an, wie die Gewinne jener Kreise nach oben schnellten.
Großpächter ggf. auch mit Unterpächtern verkettet, um nicht direkt in Streitereien mit den auszuquetschenden Mietern verwickelt zu werden, welche heimliche Sklaven waren von den edlen Herren, es oft aber nicht selbst erkannten, da doch Rom so viel Glanz bot, als dessen Teil sie sich fühlten, gestatteten es in der Regel nicht, dass so etwas wie Kündigungsschutz gewährt wird. Organisierte "Rauswurf-Aktionen", oft mit Todesfolge verknüpft, sollen im ruhmvollen Glanz von Rom so häufig gewesen sein, wie Sex mit Kindern in den höheren Kreisen. Cäsar und Augustus erkannten offenbar zu ihrer Zeit dann an, dass die wachsenden Spannungen wegen der Mieten zu einer sprengstoffartigen Explosion hätten führen können und gingen dazu über, für ein Jahr den kleinen Leuten den Mietzins zu erlassen - was diese natürlich begrüßten. Wegen derartigen staatlichen Aktionen gingen die Häuslebauer und Spekulanten in Rom dazu über, noch schäbigere Wohngebilde zu errichten, fackelten alte ab, und die neuen stürzten häufig bereits dann zusammen, wenn ein wilder Jüngling "Aktion hohle Hand" schob. Die zerstörerischen Feuer und Zusammenbrüche von Mietshäusern wurden in der Hochphase der römischen „Heiterkeiten“ zu einem alltäglichen Schaubild.
Gänzlich anders zu wohnen pflegten die Oberen des Staates, zu denen häufig auch Großgrundbesitzer gehörten, aber auch die Geldverleiher, Kaufleute mit ausreichend Einfluss und Ansehen oder Spekulanten aller Art, vor allem die des Bodens. Nur mit ausreichend Geldmitteln konnte man in den römischen Senat gewählt werden. Anders als die stinkenden kleinen Löcher, die für die niederen Bewohner Roms gedacht waren, genossen die "höheren Menschen" zu viel Wohnraum, um nicht zu sagen viel zu viel, und noch viel mehr als das, was sich frühere Herrscher gewagt hätten zu besitzen. Generell pflegten die wohlhabenden und ausreichend unter sich vernetzten Strukturen das Dasein himmlischer Königskinder auf Erden zu leben. Mindestens einen Palast besaß man in Rom, dazu noch üppig gestaltete Häuser auf dem Land und weitere Spielereien, die aber stets, nachdem es besessen wurde, zu wenig waren und der Blick auf das gelegt wurde, was man noch nicht besaß. Zu den pompösesten Villenstädten damals gehörten Tusculum oder Tivoli und Pompeji. Hier machte sich in streng bewachtem Rahmen ein Gesindel breit, das heute nur noch mit der italienischen Mafia verglichen werden könnte - sollte man diese in ihren Verflechtungen mit ungeübtem Blick wahrnehmen können.
Ihren städtischen Palast von Rom betrachteten jene Kreise nur als kleinen Zufluchtsort, doch die vor Gier strotzenden Villen auf dem Lande erreichten einen Umfang solcher Güte, dass heutige Luxusvillen eher als deren Gartenlaube bezeichnet werden könnten. Eher handelte es sich um schlossähnliche Konstruktionen, nicht selten mit über 50 Zimmern. Mehrere Schlaf-, Freizeit-, Kultur- oder auch Speiseräume fanden sich hier wieder, neben Badezimmern - in dem größten davon ein heutiges Einfamilienhaus locker hineingepasst hätte. Damit man diese Paläste in Schuss halten konnte, unterhielt man ein ganzes Heer an Sklaven - aber auch für "elegante Feierlichkeiten" und weitere "Dienste" standen die passenden Sklaven, neben wenigen normalen Angestellten, bereit, ihrem Herrn zu dienen. Solche Zustände sollten offenbar der Vorgeschmack dafür sein, was wegen dem Protz und dem krassen Gegensatz der Armut später einschlug und auch in den heutigen Tagen wieder aktuell zu werden scheint. Die Verschwendungssucht ging einher mit dem sich stets weiter aufschaukelnden wie allgemein werdenden Verfall der Sitten, Erpressung, Mord, Prostitution und Korruption gehörten wie die Luft zum atmen zu Rom, es geschah die Perversion aller Dinge - welche sogar die "Große Hure Babylon" als verachtenswert empfunden hätte.
Das langsam aber stetig wirkende Gift des Zerfalls fand seinen Höhepunkt Ende August des Jahres 410, die Sterbestunde Roms hallte durch Europa und die deutschen Römerstädte, von denen Trier (andere Gründungen waren u.a. auch Köln, Mainz, Xanten, Bonn, Worms) die größte war, gerieten mit in den Sog des Zusammenbruchs. Die Goten aus dem Westen hatten dank der siechenden Gemengelage offenbar leichtes Spiel damit gehabt, Rom fast drei Tage lang auszuplündern und der Bestie die Dämonen auszutreiben. Der westgotische König, Alarich, welcher schon in Athen so manchen Schatz heben ließ, fand sich jedoch nicht damit ab, nur der Welthauptstadt damaliger Zeiten den Todesstoß zu verpassen, sondern auch Süditalien sollte insgesamt gründlich umgekrempelt werden. Nachdem sich die Goten ausgetobt hatten, folgten in 455 die Wandalen (Ableitung: Wandalismus) nach, unter der Führerschaft des Geiserich soll so manch römisches Weib dem großen Obelisken treu ergeben worden sein. Nachdem in 476 der Germanenkönig Odoaker auch den letzten Kaiser, aus weströmischen Gefilden, abgesägt hatte, war der Traum vom ewigen Reich alter Tage ausgeträumt. Bis dahin, als die Päpste sich ersonnen, dass Rom zu neuem Leben erweckt werden soll. Und es scheint auch kein Zufall zu sein, dass ab dem 5. Jahrhundert der Titel Pontifex Maximus geführt wird, den schon im alten Rom die Kaiser in der Eigenschaft als oberster Priester der Staatsreligion zu führen pflegten.
Es sollte aber immerhin noch bis zum 18. Jahrhundert dauern, damit Rom wieder, durch das Christentum beflügelt, nach und nach eine Weltstadt werden konnte und heute gehört es mit zu den größten am Mittelmeer. Nach Roms Untergang folgte der Aufstieg der im 7. Jahrhundert vor unserer Zeit gegründeten griechischen Kolonie Byzanz - welche ab ca. 201 v. Chr. römisch wurde, auch Konstantinopel oder heute Istanbul (Türkei) genannt. Hier fanden sich wie schon in Rom, welches im Vergleich zu Byzanz den Nachteil hatte, keine große Handelsstadt direkt am Meer zu sein, Scharen von Beamten, Geldleihern, Kaufleuten und so weiter ein, um im Glanze der neuen Weltstadt mitzuglänzen. Es wurde Getreide an die Proletarier verteilt, sogar Wein und andere feilgebotenen Nettigkeiten sollten das Gebilde schnell mit viel Leben füllen, Steuern musste man wohl auch nicht zahlen, anders als es jene sollten, die nicht der höhere Stadtmensch waren und auf dem Lande für ihr Auskommen sorgten. Der Jahre später, ab circa 532, gepäppelte aber merklich aufmüpfiger werdende Pöbel der Stadt sollte auch dazu beitragen, dass Byzanz in nicht unerheblichem Umfang zerstört wurde. Außerdem wurde dieser Handelsplatz von verschiedenen anderen Akteuren bedroht, wie zuvor schon durch Hunnen, Goten, germanische und mongolische Horden.
Die Aufstände des Mobs in der Stadt, als innerer Konflikt, konnten ihr aber nicht das Genick vollends brechen. Selbst Jahrzehnte später, um 557, konnte sie einem größeren Erdbeben und der nachfolgenden Pest wiederstehen. Beim vierten Kreuzzug wurde die Weltstadt erobert und ausgeplündert, dank Unterstützung des Stadtstaates Venedig. Die Türken konnten die Macht Byzanz bereits im 11. Jahrhundert über Kleinasien zurückdrängen. Gegen 1354 setzten sie sich weiter in europäischen Gefilden fest, um 1361 drangen sie in Bulgarien ein, um danach auch Serbien zu beglücken. Die Einkreisung des Bollwerks gelangte durch den Fall des letzten Kaisers von Byzanz, Konstantin XII., zu seinem tödlichen Abschluss. Ende Mai 1453 konnten die Türken die Weltstadt einnehmen, womit auch das Oströmische Reich tot war. Wenige Jahrzehnte später standen die Türken in 1529 vor Wien. Nach der Übernahme durch die türkischen Herrscher legte man sich den Namen Istanbul (Stambul) zu, sie wurde Hauptstadt des Osmanischen Reichs.
Bewunderer von Istanbul gab es nicht wenige auch in Deutschland. Berlin als heutige Hauptstadt hatte dabei wie andere große Städte auf der Welt schon immer mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen. Außerdem gilt die Stadt als "Neuling" unter den Weltstädten, sie hatte schon immer mehr Feinde als Bewunderer. Die im 13. Jahrhundert entstandenen Spreedörfer Berlin und Kölln fügten sich 1432 unter dem Namen Berlin zusammen. Über 50 Jahre später mutierte man bereits zur Residenz der Markgrafen von Hohenzollern, später kamen die Kurfürsten von Brandenburg dazu. Potsdam im heutigen Brandenburg wurde durch Friedrich Wilhelm (der Große Kurfürst) als weitere Residenzstadt auserkoren. Durch den Aufstieg Preußens als Königreich, hier unter Friedrich dem Großen, konnte das zarte Pflänzchen Berlin als Handels- und Gewerbestadt neuen Mut fassen und weiter gedeihen. Dies bedeutete jedoch nicht, dass Berlin nun als da aufsteigende Konkurrentin beliebter geworden wäre. In anderen Gefilden blickten die Süddeutschen oder u.a. auch die edlen Hamburger kritisch auf "das Ding im Osten". Ein Dorn im Auge war ebenfalls das besondere Mundwerk, welches in Berlin so typisch erscheint. Daneben gab es noch Vorwürfe, Berlin habe nicht nur ein großes Mundwerk, welchem man sich nicht unterordnen will, sondern strotze nur so vor Hochmut, Kulturlosigkeit, Militarismus oder auch der "allgemeine Protz" wurde beklagt, der von Berlin ausgestrahlt würde. Als Berlin zwischen 1871 und 1914 zur Kaiserstadt wurde, wetzte man die Messer.
Als dann noch Verlautbarungen durch Wilhelm II. einschlugen, man werde Berlin zur schönsten Stadt der Welt machen, schien dies mit dazu beigetragen haben, Berlin in eine der größten Ruinen der Welt zu verwandeln - auch wenn die Einmottung letztlich nicht ganz so schlimm ausgefallen war, wie Babylon es wiederfuhr. Berlin sorgte immer mehr, durch den gelebten Hochmut und einem bizarren Gemisch aus Psychopathie, Wollust und Glanz, bei der ländlichen Bevölkerung in so mancher Ecke des alten Konstrukts für üble Launen. Was wohl unter anderem mit an der Befürchtung gelegen haben könnte, dass diese große Stadt, deren besonderer Geist, das Land immer mehr beherrschen würde. Oswald Spengler stellte dies so dar, wonach der hauptstädtische Geist dem Lande mitteilt, was es zu wollen und wofür es unter Umständen zu sterben hat. Den lange verfolgten Plan konnte man dann in 1920 aber trotzdem umsetzen, als der amtliche Stadtbereich von Berlin auf die Großstadt Charlottenburg, sechs weitere bis zu dieser Zeit selbstständige Stadtgemeinden sowie 59 Dörfer ausgedehnt wurde. Berlin wuchs immer weiter, und damit auch die Bedürfnisse der Stadt. Der deutsche Psychiater und Schriftsteller Alfred Döblin gab in seinem Roman "Berlin Alexanderplatz" von 1929 derweil bekannt: "... Von Erde bist du gekommen, zu Erde sollst du wieder werden, wir haben gebauet ein herrliches Haus, nun geht hier kein Mensch weder rein noch raus. So ist kaputt Rom, Babylon, Ninive, Hannibal, Cäsar, alles kaputt, denkt daran".
Adolf Hitler prophezeite wenig später: "In zehn Jahren soll niemand mehr von sich sagen können, er kenne die Wunder der Welt, wenn er das neue Berlin nicht gesehen hat". Im Rahmen des Krieges verwandelte sich Berlin bis zum Ende hin in eine beachtliche Trümmerwüste, ein Ruinenfeld von Horizont zu Horizont. Auch andere deutsche Städte wie Dresden mussten am eigenen Leibe erfahren, was es heißt, zu viel zu wollen. Der ehemalige US-amerikanische Geheimdienstler Allen W. Dulles, dessen Bruder der Außenminister John Foster Dulles war, teilte im Mai 1946 in der US-Publikation Colliers unter dem Titel "Good-by, Berlin" mit: "Berlin hat wie einst schon Karthago den Geist zerstörerischer Eroberung repräsentiert. Es hat das Recht verloren, die Hauptstadt des künftigen Deutschlands zu sein; Die Stadt hat keine wirkliche Geschichte, kein Gesicht, keine Architektur und keinen Charme". Der ehemalige deutsche Bundeskanzler (Konrad Adenauer) als aufstrebender Politiker der CDU und Vorsitzender der CDU in der britischen Zone teilte mit: "... Wer Berlin zur neuen Hauptstadt macht, schafft geistig ein neues Preußen". Heute ist der Name Berlin wieder mit der großen Weltpolitik verknüpft.
Am 11. September des Jahres 2001 zeigte sich nicht nur die offizielle politische Landschaft Berlins geschockt davon, als zwei feuerspeiende Drachen die babylonische Turmstadt New York in Asche und Rauch hüllten. Auch Moskau, Peking, Paris, London und Tokio bekundeten ihr Beileid. Schon Thomas Jefferson blickte dabei zu seiner Zeit weit in die Zukunft und verdeutlichte, dass er nichts von großen Städten halte, wie es New York noch immer ist, als eine der spektakulärsten auf der Welt. Vor allem die unheimliche Macht, die von solch großen Monstern ausgeht, beklagte Jefferson: "Wenn wir in großen Städten zusammengepfercht sitzen wie in Europa, werden wir verderbt sein, wie sie es in Europa sind, und uns gegenseitig auffressen, wie sie es in Europa tun". Nachdem der Unabhängigkeitskrieg ausgetragen war, stritten sich die Städte New York, Boston, Philadelphia und weitere darum, wer nun Regierungssitz der damals 13 vereinigten Staaten werden soll. In den Jahren von 1790-1800 baute man, um den Streit nicht eskalieren zu lassen, eine neue künstliche Stadt, welche sich Washington nennt. Der heutige US-Kongress, häufig wie der Senat bekleidet von ehrvollen Leuten, wollte damit auch erreichen, über ein eigenes Hoheitsgebiet zu verfügen.
Die Plangestaltungen der künstlich neu angelegten Stadt Washington vollzog der französische Ingenieur Pierre Charles L'Enfant. Washington kam aber nicht an die offiziellen und inoffiziellen Einwohnerzahlen New Yorks heran, gegen 1900 zählte die Riesenstadt am Hudson ca. 3,4 Millionen Menschen - die weltweit größte Stadt, nach London. Aus der heutigen Stadt der vielen Türme wuchs bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Metropole mit großem Einfluss weiter über ihre Stadtgrenzen hinaus. Urkeimling war 1614 die von Holländern errichtete Handelsstation mit dem Namen Neu-Amsterdam, welche dann um 1664 von den Engländern übernommen wurde und "Neu-York" werden sollte. Die Stadt war ein idealer Hafen und deshalb England wie ein funkelnder Diamant vorgekommen, den man besitzen müsse. Das Wachstum New Yorks, wie weiterer Städte in den heutigen USA, vollzog sich im Rahmen der Völkerwanderung, in der über 45 Millionen Europäer in die Vereinigten Staaten strömten, ein großer Teil gelangte über das Einfallstor New York in das "gelobte Land", nicht wenige blieben dort hängen.
Dabei kann New York nicht als eine der ersten großen Städte Amerikas bezeichnet werden. Einst konnten über die Landbrücke, welche Sibirien mit Alaska verband, auch wandernde Mongolen auf diesen Kontinent eindringen - weit bevor jemand Washington und so weiter auch nur kannte. Die "frühen Einwanderer" konnten nach langer Zeit, Jahrhunderte, bis nach Patagonien und Feuerland vorstoßen, ihre errichteten Städte waren sehr häufig denen der Alten Welt ähnlich. Bei den Mayas zeigte sich, dass jene viel mit dem alten Babyloniern und Ägyptern gemeinsam hatten. So gab es nicht nur die klassische Gründung von Städten selbst, sondern man nutzte unter anderem auch die Verfahren der künstlichen Bewässerung, hatte eine ähnlich hochwertige Tempelbaukunst - auch mathematische Leistungen und die Berechnung von Kalendern können genannt werden. Bei den Mayas waren, wie es schon in Babylonien der Fall war, die Priester gleichzeitig weltliche Herrscher der gegründeten Stadtstaaten. Außerdem schmückte man sich, wie schon in Babylonien, mit einer Stufenpyramide. In landwirtschaftlichen Dingen waren sie jedoch rückständiger und nutzten offenbar nur Techniken wie den Grabstockbau. Die Mayas hatten die Eigenart, ihre alten Städte zu verlassen, um weiter nördlich in Yucatan ihre Städte noch prächtiger von neuem aufzubauen.
Vor allem Chichen Itza oder Mayapan und Uxmal gehörten zu diesen prächtigen Städten, wo es ähnlich viele Paläste und Tempel gab, wie in babylonischen Gefilden lange vor ihrer Zeit. Wo Tempel und Paläste, waren auch Opferungen nicht fern. Die Mayas kannten die Menschenopferung, wie auch in noch extremerer Form der Umsetzung in Ritualen die Azteken. Letztere nannten den Schutzgott ihrer Sekte Quezalcoatl. Das Wahrzeichen der berühmten Stadt Tenochtitlán war eine große Tempelpyramide, an deren Spitze die Azteken die Opferung von Menschen vollzogen. Ausgewählte Opfer hatten die Priester auf einem Opferstein fixiert, ihnen bei lebendigem Leibe mit einem speziellen Steinmesser den Bauch aufgerissen, sie griffen in den geöffneten Bauch hinein unter die Rippen und rissen dem Opfer das noch schlagende Herz heraus - es wurde wenig später verbrannt, um den Sonnengott zu besänftigen. Diese frei erfundene Gottfigur, so glaubten die aztekischen Sektierer, werde dafür sorgen, dass an jedem Morgen von neuem die Sonne aufgeht. Auch die Städte der Mayas und Inkas starben, auf den Trümmern von Tenochtitlán bauten die Spanier Mexiko, unter derer ein Fluch der Götter zu warten scheint. Eine weitere Stadt war das alte Cuzco (der Nabel der Welt) im heutigen Peru, als Hauptstadt der Inkas.
Auch hier gab es einen Tempel, den man der Sonne als Gott widmete. Das Volk "Inkas" als solches hätte es wohl aber nicht gegeben, denn das Wort "Inka" bezog sich auf eine Einzelperson, auf den Herrscher des untergegangenen Inkareichs. Wie bis in die ägyptischen Zeiten Kleopatras, ging der nächste Inka-Thronfolger aus der Ehe mit seiner Schwester hervor. Wo der Sonnengott auch hier nicht weit gewesen war, tummelten sich die Priester nahe der weltlichen Macht. Nachforschungen ergaben, dass man in der Hochphase, bis zum tödlichen Untergang, in einer Art klassenlosen Gesellschaft, zur besseren Kontrolle des Gesamtherrscherkonstrukts, zu leben pflegte, ähnlich wie die Kommunisten es wesentlich später anstrebten, möglichst so im großen Weltrahmen das neue Utopia einschlagen zu lassen. Natürlich gab es im alten Inkareich nicht wirklich eine "klassenlose Gesellschaft", die oberen Bonzen hoben sich deutlich von dem unteren "Allerlei" ab. Zum Problem wurde das hörig-irrige Volk dann, als fast 170 spanische Abenteurer um den Analphabeten und EX-Schweinehirten Francisco Pizarro das "göttliche Reich auf Erden" binnen kürzester Zeit ausradierten und Gold, Silber und Edelsteine in Massen plünderten.
Es könnte sicherlich noch vieles mehr geschrieben werden, über den Stand der Städte und deren Schicksale. Heutige "Kulturen" fußen auf den untergegangenen Städten unter anderem des alten Babyloniens. Sie beherrschen die Welt und in London, Paris, Moskau, New York, Berlin oder auch Tokio wird über das Schicksal der Menschheit entschieden. Seit ihrer Erfindung waren die Städte, jenes ständig wachsende Gedränge, mit dem Aufstieg und Untergang ganzer Kulturen und Völker verknüpft, nicht selten aus blankem Hass und Neid heraus. In Zeiten, wo auf die größten Städte der Welt, in Ost und West, Atomraketen eingestellt sind, wirkt dies umso tragischer. Mit den Entwicklungen der von England ausgehenden industriellen Revolution wurden Städte zu einem wichtigen Reservoir, Menschen-Anballungen, nach denen auch die Wirtschaft dürstet. Weltstädte nähren sich davon, dass sie anderen Städten oder gar dem ganzen Land das Blut aussaugen. Ebenfalls besteht zwischen Städten und Epidemien von alters her eine starke Verbindung. Heutige Verstädterungen spielen sich auch immer mehr außerhalb jener Zonen ab, die zumindest amtlich als "Städte" bezeichnet werden, womit verbunden ist, dass sich nach und nach die Grenzen zwischen Stadt und Land verwischen - werden wir bald alle in einer "großen Stadt" leben dürfen? Durch die anziehende Weltbevölkerung, von der jeder Einzelne das des anderen erreichen oder noch überbieten will, muss man davon ausgehen - zumindest aus dem theoretischen Blickwinkel her gesprochen, sollte zuvor nicht nur eines der neuen Babylons durch seine eigene Kraft oder andere Umstände zusammenbrechen und den Rest in die Katastrophe mit hineinziehen.
Die bürokratischen Auswüchse der Städte, wie schon im alten Babylonien, haben die Angewohnheit, bald über das ganze Land abzustrahlen. Städte ziehen Beamte und andere Fanatiker an, wie sonst nur ein Hundehaufen die Fliegen anzuziehen vermag. Angestellte und Beamte haben seit den babylonischen Urauswüchsen einen stets weiter gehegten und gepflegten, natürlich erscheinenden sowie unabweisbaren Drang entwickelt, die Zahl ihrer Untergebenen zu vergrößern, sich gegenseitig Arbeit zu verschaffen, welche abermals neue Beamte erforderlich macht. Sie vermehren sich nach Darstellungen des britischen Historikers C. Northcote Parkinson wie die Bazillen, die sich durch Spaltung vermehren. Die große Stadt scheint eine Welt in der Welt zu bilden, und genauso verhält es sich mit den Wesen dieser eigenen Welten. Sie wollen die ganze Welt so werden lassen, wie die ihre ist. Und diese zeichnet nicht nur die Lust am Gedränge aus, die massenpsychologische Genugtuung, irgendwie "dabei zu sein". Man fühle sich in dem großen Ganzen der Stadt als Teil der Macht, und dennoch fabulieren sie über die Freiheit des Landes. Die Freiheit ist für den typischen Stadtmenschen etwas anderes, als für jene, die in der da gesehenen Freiheit leben müssen.
Auf den Stadtbewohner der großen Ungeheuer stürmt von frühester Kindheit an eine Überfülle an Reizen, Eindrücken und aber auch Gefahren ein - würde er diesen kennen, könnte er annehmen, selbst auf dem Hexensabbat zu weilen. Nicht selten entsteht im Kontrast gesehen, zum typischen Landmenschen, in der Stadt ein nervös wirkendes, fahrig gereiztes, schnell gehetztes, insgesamt gesehen doch ein bemitleidenswertes Wesen. Es kann verglichen werden mit einem wilden Tier, das ständig auf der Lauer liegt, wenn auch nur für sich selbst. Das geprägte Wesen Stadtmensch zeichnet nicht selten aus, dass es emotional abgestumpft und durch nichts mehr zu erregen ist, auch wenn in der einen oder anderen Situation, bedarfsgerecht, ein künstliches Lachen oder Geschrei zur Äußerung daher kommen mag. Dieses Schauspiel der gesteuerten Gefühlsausbrüche vermag dem Bauern auf dem Lande vielleicht ein leichtes Grinsen auf die Wangen treiben. Er wird aber doch auch festzustellen haben, bei längerem Kontakt mit diesen Wesen, dass der typische Großstadtmensch unserer Welt, außerhalb seiner besonderen eigenen Wahrnehmungen, mit arroganter Gleichgültigkeit gegenübertritt. Schon im alten Rom musste diese besondere Spezies mit allerlei Flimflam bei der Stange gehalten werden. Der römische Großstädter ergötzte sich oder wurde im Rahmen seines Daseins an blutigen Zirkusspielen ergötzt, damit er überhaupt noch irgendwie beeindruckt werden konnte. Die größte Dichte an Psychologen und anderen Seelenklempnern findet sich heute nicht ohne Grund in großen Städten wieder, auch wenn jene, meist ebenfalls diesem Umfeld her entspringend, darum werben mögen, ihr Klientel irgendwie zu heilen. Der Baustein des Lebens ihrer selbst wird aber doch verrückt, wüssten sie auch nur, dass vor 100 Generationen, im Verlauf der Lebenslinie, sich durch den Zufall ergebend ihre heutige Existenz gestaltet hatte.
Die großstädtische Umwelt bietet dem dort aufwachsenden Kinde keine echten Ideale, das Hinstreben zu materiellen Gütern wird zu seinem Selbstbild. Befleckt werden die jungen Seelen von dem allgemein irrational wirkenden Ringsherum und vor allem durch die Eltern, die ständig im Großstadtdschungel auf der Jagd nach Geld, Ablenkung oder Essen sind. Die große Stadt als Dschungel beherbergt dabei nicht nur diese harmlosen Sammler und Jäger, sie war schon immer auch eine Hochburg des Verbrechens, der Sünde, der Kontraste (Arm/Reich) und der großen Maßlosigkeit. Morde sind in solchen Gefilden weit häufiger verbreitet als im Kuhkaff zwischen den Bergen. Die Großstadt begünstigte aus sich heraus schon immer das Verbrechen, sie zieht gescheiterte Existenzen an wie ein Magnet, die hier ohne viel Arbeit und mit ein wenig Glück Teil der Macht werden wollen und im Fall der Fälle einfach in der namenlos anonymen Menschenmasse abtauchen können. Wie in anderen untergegangenen Städten, zum Beispiel in der großen Hure Babylon oder in Rom, gehört die Prostitution zu einem der typischen Merkmale solcher Gebilde - neben weiteren, noch krasseren perversen Auswüchsen, welche die Stadt für so manch kranken Geist zu bieten hat. Häufig dominiert der Glaube an der Käuflichkeit aller Dinge, auch über die unsichtbaren Stadtgrenzen hinaus. Von Mauern geschützt werden können Städte heute längst nicht mehr, denn die Zersetzung geschieht von innen heraus. Selbst wenn der Zerfall schon eingesetzt hat, besteht der Hang der Stadt dazu, große und beeindruckend wirkende Bauwerke zu errichten.
Die Stadt schien in der Vergangenheit auch Brutstätte der idiotischsten Ideologien und Utopien zu sein. Der Kommunismus kann hier zum Beispiel genannt werden, in dessen viel größerem Rahmen Menschenopferungen dargebracht wurden, die selbst die alten Karthager hätten rot werden lassen. Utopische Gestalten fanden oder finden sich in zahlreichen Städten. Eine dieser Figuren vor Jahrhunderten war etwa der illustre britische Lord, Sir Thomas More. Im Jahr 1516 ließ dieser sein Werk "De optimo rei publicae statu sive de nova insula utopia" veröffentlichen. Es geht darin um eine für damalige Zeiten neumodisch erscheinende Gesellschaftskonstruktion als Experiment, auf einer Insel. Die Bewohner jener besonderen Städte auf der Insel, 54 an der Zahl, müssten in einer Art Kommunismus leben. Alle Herbergen sowie die Städte selbst sollten gleich gestaltet sein, wie die Einwohner dieser "offenen Gefängnisse" auch. Immerhin hätte man sich aber die Etablierung einer Hauptstadt vorstellen können, die den fiktiven Namen Amaurotum trüge. Daneben gab es z.B. auch vom Dominikaner Thomas Campanella in 1602 seltsame Überlegungen, wonach in einem neu zu gründenden "Sonnenstaat" kein privates Eigentum mehr gestattet werden soll und selbst die Zeugung von Kindern müsse vom "höheren Staat" durch und durch kontrolliert, gar geplant werden, um eine harmonische Gesellschaft entstehen zu lassen.
Viele verrückte Schriften wurden von gleichgelagerten Autoren, weit bevor offiziell der Kommunismus und Sozialismus einschlagen sollten, veröffentlicht. In dem 1933 publizierten Werk, als satirisches Kinderbuch getarnt, "Der 35. Mai", beschrieb Erich Kästner eine Art vollautomatische Stadt, die den Namen Elektropolis trägt. Hier fahren elektrisch ferngesteuerte Autos durch die Gegend, auch gäbe es rollende Gehwege und menschenleere Fabrikhallen, da die Maschinen nun die Arbeit übernommen hätten. Figuren wie der Architekt Frank Lloyd Wright gestalteten die Stadt der Zukunft so, dass die meisten Menschen in großen Wolkenkratzern leben sollen, die jeweils 130.000 Personen beherbergen würden. Die Fahrstühle in diesen Megabauten als Türme würden durch Atomkraft angetrieben. H.G. Wells schlug in seiner utopischen Erzählung von 1895, mit dem Titel "Die Zeitmaschine", vor, die Stadt der Zukunft müsse so gebaut werden, dass viele Menschen unter der Erde leben könnten - auch wegen dem Bevölkerungswachstum auf der Welt. Ähnliches hatte Jahre später auch Franz Werfels in seinem Roman "Stern der Ungeborenen" durchklingen lassen, die meisten Menschen würden in seiner fiktiven Welt der Zukunft in einer Riesenstadt unter der Erde leben, welche sogar die ganze Erde umspannt - eine Art Labyrinth könnte es werden, wenn auch nicht so eines, wie das Labyrinth von Knossos es gewesen war, aber wohl dennoch irgendwie die Magie des Irrgartens in sich bergen.
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