Goethe

Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28.08. des Jahres 1749 in Frankfurt (Main) geboren, verstorben war er am 22. März 1832 in Weimar. Er galt als einer der bedeutendsten Vertreter der deutschen Klassik und zählt zu den bekanntesten Dichtern der Weltliteratur. Seiner Mutter hätte er eigenen Darstellungen zufolge "die Lust zu fabulieren" zu verdanken gehabt. In Leipzig begann er mit 16 Jahren sein Jurastudium und hörte wohl auch gerne im Rahmen seiner Freiheiten des Studentenlebens Vorlesungen des Fabeldichters Christian Fürchtegott Gellert (Lieder unter anderem: Jesus lebt, mit ihm auch ich; Dies ist der Tag, den Gott gemacht) oder nahm Zeichenunterricht beim deutschen Buchillustrator, Maler und Bildhauer Adam Friedrich Oeser (1766 in die Leipziger Freimaurerloge "Minerva zu den drei Palmen" aufgenommen; 1776 Aufnahme in die Leipziger Freimaurerloge "Balduin zur Linde"). Tiefere "Zuneigung" empfand Goethe einst zu Anna Katharina (Käthchen) Schönkopf. In 1770/71 beendete er in Straßburg sein Studium und schloss sich dort auch einem Kreis junger Dichter des "Sturm und Drangs" an. Zentren des Sturm und Drangs waren Straßburg, Göttingen und Frankfurt am Main. Johann Gottfried Herder begeisterte ihn für das Volkslied. Mit seinen Werken wie: "Von deutscher Baukunst", "Götz von Berlichingen", "Prometheus", "Die Leiden des jungen Werthers" und dem erst 1887 gedruckten "Urfaust" hätte Goethe auch auf revolutionäre Tendenzen Einfluss nehmen können.
Nachdem Goethe in 1775 nach Weimar übergesiedelt war, versuchte er dortiges Herzogtum durch diverse Einwirkungen zu beeinflussen, etwa über seine Position als Geheimer Legationsrat. Seinem Wunsche nach soll später Herder nach Weimar berufen worden sein. Dort verband Goethe über Jahre eine tiefe Freundschaft mit der weiblichen Person: Charlotte von Stein (geborene von Schardt), eine ältere Schwester von Ernst Carl Constantin von Schardt (im Illuminaten-Orden unter dem Namen "Apollonius" aufgenommen), sie war Hofdame der Herzogin Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel (Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach) und enge Vertraute der Herzogin Luise von Sachsen-Weimar-Eisenach, zudem enge Freundin von Herders Familie und von Schiller. Nachdem Goethe Weimar verlassen musste, zog es ihn nach Italien hin, einer Gegend, wo im mediterranen Ringsherum "der Saft" gerne fließt. Hier arbeitete er u.a. an den Dramen "Iphigenie auf Tauris" (nach der Vorlage von Euripides), Torquato Tasso und Egmont (ein Trauerspiel). In 1788 kehrte er nach Weimar zurück und verkehrte mit der weiblichen Person Johanna C. S. Vulpius (Bruder: Christian A. Vulpius; nahm am ersten Wartburgfest von 1817 teil) - sie war dann seit 1806 Goethes Ehefrau.
Dank seines Vaters Johann Caspar Goethe (1710-1782), der einen besonderen Hang zu Italien o.a. nach Straßburg gehabt hätte, verinnerlichte Johann Wolfgang, offenbar auch wegen der strengen Erziehung, frühzeitig seine besondere Liebe: "zur Ordnung". Seine Mutter Catharina Elisabeth (1731-1808) als gebürtige Textor (latinisiert, ursprünglich Weber) - deren Vater: Johann Wolfgang [Textor] - 1693-1771 war, dessen Großvater: Johann Wolfgang Textor der Ältere war, u.a. Verfasser der Denkschrift: "Über die Staatsräson des Heiligen Römischen Reiches" - soll erst 18 Jahre alt gewesen sein, und sein Vater Johann Caspar 39 Jahre alt, als er (Johann Wolfgang) zur Welt kam. Am Hofe von Sachsen-Weimar-Eisenach bekleidete Goethe, auch in Freundschaft und als Minister des Herzogs Carl August (1757-1828), welcher Anfang 1783 der geheimen Gesellschaft des Illuminatenordens mit dem Tarnnamen des großen Dichters der griechischen Tragödie "Aeschylus" beitrat, politische und administrative Ämter und durfte für viele Jahre zudem das Hoftheater leiten. Goethe war in Angelegenheiten der 1558 gegründeten Universität Jena beratend tätig. Seiner Unterstützung ist die Berufung einer Reihe namhafter Professoren zu verdanken gewesen, darunter die des deutschen Erziehers und Philosophen Johann Gottlieb Fichte (u.a. 1789 in Zürich in den Freimaurerbund "Modestia cum Libertate" aufgenommen), des Philosophen Georg W. F. Hegel (etwa auch Karl Marx wurde durch Hegels Philosophie geprägt), Friedrich Schelling (durch die Philosophie Johann Gottlieb Fichtes beeinflusst) und Friedrich Schiller. Kontakte pflegte Goethe u.a. auch zum Darmstädter Kreis der Empfindsamen. Deutsche Dichter, die der "Empfindsamkeit" nahestanden, waren zum Beispiel: Friedrich Gottlieb Klopstock (Mitglied der Hamburger Freimaurerloge Zu den drei Rosen), Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769) und Sophie von La Roche (1730–1807).
Dem Darmstädter Kreis gehörten u.a. an oder waren mit diesem verbunden: Goethe, Herder, Wieland, Franz Michael Leuchsenring (später als Illuminat aus Preußen verbannt und Jakobiner in Paris; trat u.a. mit Friedrich Nicolai, welcher 1783 Mitglied der Illuminaten wurde und mit Johann Erich Biester, z.B. bis zu seinem Tode Großredner der Großen Landesloge von Deutschland in Berlin in Verbindung), Johann Heinrich Merck, Johann Wilhelm Ludwig Gleim (gelangte u.a. unter den Einfluss des: Alexander Gottlieb Baumgarten; Immanuel Kant schätzte Baumgarten sehr und benutzte dessen "Metaphysica" für eigene Ausarbeitungen), Friedrich Heinrich Jacobi (1784 wurde er Illuminat unter dem Ordensnamen "Sully") und Johann Caspar Lavater (Schweizer ref. Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller). Goethe selbst war 1780 in die Freimaurerloge Anna Amalia (zu den drei Rosen) und 1783 in den Illuminatenorden eingetreten und als "Gottes Spürhund" wollte er nicht weniger als "Erziehungsanstalten" gründen und bewusst die Welt umgestalten. Dass dies nicht einfach so möglich sei, war ihm wohl klar und es scheint, als hätte der in seiner Weise heimlich revolutionäre Goethe auch gern zu konspirativen Mitteln gegriffen, um der Verführer der Welt zu werden. Graf von Cagliostro (Giuseppe Balsamo), ein italienischer Alchemist, Abenteurer und Hochstapler, meinte z.B. in anderer Weise und im Rahmen seiner ganzen Betrügereien, auch im Kreise "adeliger Figuren", er sei über 80 Jahre alt. Sein frisches Aussehen, er war natürlich viel jünger als er behauptete, hätte er seinen Wundermitteln zu verdanken gehabt, etwa einem "besonderen Elixier", das er passenderweise gleich in hochpreisigen Flacons zum Verkauf anbot.
Johann Wolfgang von Goethe selbst galt als wichtige Figur der Weimarer Klassik, wie auch: Johann C. F. von Schiller, Johann G. von Herder oder Christoph M. Wieland. In der ehemaligen DDR ("Deutsche Demokratische Republik") habe man sich teils um eine "ideologische Integration" Schillers, der deutsche Dichter, Philosoph und Historiker, welcher in seiner Jugend noch als Bettnässer galt und später u.a. heimlich Tabak schnupfte, bemüht gehabt, da er als angeblicher: "fortschrittlicher Bürgerlicher" angesehen worden sei, der mit weiteren den Kommunismus vorbereitet hätte. Der neben Goethe dem "klassischen Viergestirn von Weimar" zuzurechnende deutsche Theologe, Dichter und Philosoph Herder, welcher z.B. im Jahre 1766 in Riga in die Loge "Zum Schwert" aufgenommen worden sei und beim Orden der Illuminaten unter dem Namen "Damasus Pontifex" zu finden war, zeichnete nach seinem Tod aus, bzw. sein Grab tut dies offiziell, dass dort der Ouroboros (eine kultische Schlangensymbolik, welche sich in den eigenen Schwanz beißt, mehr auch: unter) zu finden ist. Wieland als Dichter, Übersetzer und Publizist diverser Werke, sowie der Älteste im "klassischen Viergestirn von Weimar", soll wie Goethe der Weimarer Freimaurerloge Anna Amalia zu den drei Rosen beigetreten sein.
Bücher zum Thema J. W. von Goethe:
Korrespondenz des Illuminatenordens (1782-1783)
De Gruyter, ISBN: 978-3110294866, mit 711 Seiten
Sprache und Geheimnis: Zwischen Arkanem und Profanem
Oldenbourg, ISBN: 978-3050059624, mit über 354 Seiten
Carl Friedrich: Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach
Pustet, F, ISBN: 978-3791725208, mit über 304 Seiten
Der reizende Teufel ... Betrachtung von Goethes "Faust"
BoD, ISBN: 978-3837087031, Auflage 1, mit 456 Seiten
Cagliostro: Die dunkle Seite der Aufklärung (2001)
Sutton Verlag, ISBN: 978-3897023413, mit 160 Seiten
Sichtbares und Unsichtbares: Kant, Schiller, Goethe etc.
Oldenbourg, ISBN: 978-3486200133, mit über 354 Seiten
Turmgesellschaft in Goethes "Wilhelm Meisters Lehrjahre"
Grin Verlag, ISBN: 978-3640713554, mit über 32 Seiten
Buch über: Die Weimarer Klassik und ihre Geheimbünde (2003)
Königshausen u. Neumann, ISBN: 978-3826025280, mit 206 Seiten
Geheimräte gegen Geheimbünde (W.D. Wilson, Jahr: 1991)
Metzler Verl., ISBN: 978-3476007780, deutsche Ausgabe
Unterirdische Gänge: Goethe, Freimaurerei und Politik
Wallstein Verlag, ISBN: 978-3892443100, mit 280 Seiten
Mythos Weimar: Zwischen Geist und Macht (2013)
Pantheon, ISBN: 978-3570552087, mit 448 Seiten
Aufklärung/Weltwirkung: Geschichte, Gesellschaft (Sdh. 23)
Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN: 978-3525364239, mit 323 Seiten
