Band: Freimaurer im Alten Preußen (1738-1806)


Die Freimaurer im Alten Preußen 1738-1806

Für das Buch: "Die Freimaurer im Alten Preußen 1738-1806" (Die Logen zwischen mittlerer Oder und Niederrhein) nutzte man unter anderem Quellenmaterial aus den im "Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz", Berlin-Dahlem, aufbewahrten Freimaurerbeständen der altpreußischen Logen, aber auch welches aus anderen Beständen europäischer Länder. Es wurde in einer dem Zielpublikum entsprechend angepassten akademischen Sprache verfasst, was beim Lesen berücksichtigt werden könnte. Die Publikation umfasst 1014 Seiten und kann ergänzend zu weiteren Werken dieses Bereichs gelesen werden, da sie sich speziell auf die Jahre von 1738 bis 1806 auf das "Alte Preußen" bezieht, aber dennoch sehr viele interessante Verknüpfungspunkte und vor allem Namen darin zu finden sind. Innerhalb des Logenwesens wuchs die heutige deutsche Hauptstadt Berlin damals zu einer "Hochburg der Freimaurerei" heran und wurde damit auch ihr Zentrum. In einem weiteren, anderen Band (Berlin) - siehe unten - werden die fast 30 Berliner Logen begutachtet - von insgesamt 130 preußischen Logen. Man nimmt in diesem Buch die Geschichte der jeweiligen Loge, deren Mitglieder und Sozialstruktur, dortig "dienende Brüder", die Logenquartiere, die sog. "Logendemokratie", finanzielle Verhältnisse oder auch die Beziehung von Logen untereinander unter die Lupe. Folgende Orte werden mit einbezogen: Rheinsberg, Potsdam, Stendal, Frankfurt (Oder), Schwedt, Brandenburg (Havel), Salzwedel, Küstrin, Prenzlau, Cottbus, Charlottenburg, Havelberg, Halle (Saale), Halberstadt, Magdeburg oder auch Aschersleben und Eisleben.

Zahlreiche der Freimaurer-Logen in den Jahren zwischen 1738 und 1806 im damaligen Brandenburg-Preußen hätten sich zwar abgeschottet, hielten also eher Abstand zur bürgerlichen Gesellschaft, intern nutzte man jedoch Gradsysteme, welche im Rahmen der Abschottung z.B. als "ethisch-moralisches Programm" zu sehen gewesen wären, zur "Menschenbildung" und der Einweihung in "freimaurerische Verhaltensweisen" sowie damit verbundener "Ziele". Sowohl Adlige (ca. jeder dritte "Freimaurer") als auch ganz "normale" Bürger oder Offiziere, Intellektuelle, Unternehmer usw. fanden sich in solchen Logenstrukturen wieder, die zusammengenommen die das ehemalige alte Preußen tragenden Gruppen und Schichten bildeten. Angemerkt wird in dem Buch gleich zu Beginn aber auch, dass zur damaligen Zeit für solche Logen das "zünftige Handwerk" und die als "Unterschichten" bezeichneten Individuen aus dem Volk sowie Personen weiblichen Geschlechts nicht "sozietäts- bzw. logenfähig" waren. Unter dem teils sehr deutlich sichtbaren, wie untereinander verwandten Adel aus dem alten Preußen befand sich ebenfalls der Aristokrat Friedrich II. - welcher aus dem Fürstenhaus der Hohenzollern her entsprang und auch unter den Namen: Friedrich der Große oder "Alter Fritz" bekannt werden sollte.

Nachdem er den Thron ab 1740 bestiegen hatte, soll er die "Freimaurer" in den Staaten des alten Preußens unter seinen Schutz gestellt haben. Seine adeligen Nachfolger, hier gemeint: Friedrich Wilhelm II. aus dem Adelshaus der Hohenzollern - welcher ab 1786 König von Preußen wurde sowie als Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches fungierte - und der Adelige: Friedrich Wilhelm III. - ebenfalls aus dem Adelshaus der Hohenzollern, ab 1797 König von Preußen und als Markgraf von Brandenburg bis zur Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 dessen Erzkämmerer und Kurfürst - setzten die "positive Logenpolitik" von Friedrich II. fort. Nachdem Preußen zu einer "europäischen Großmacht" herangewachsen war, hätten sich damit verbunden auch die "Bedingungen zunehmend zu Gunsten der Freimaurerei" verschoben gehabt, weil viele sich sozusagen das Ziel steckten, Frieden, Freiheit und Einigkeit - bzw. auch "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" - herbeizuführen. Weil Friedrich II. selbst in solchen Strukturen aktiv war und z.B. die "Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland" als wichtige zentrale Mutterloge anerkannte, war er durch den Aufstieg Preußens zur europäischen Großmacht selbst "eine europäische Autorität" geworden.

Ursprung der brandenburgisch-preußischen "Freimaurerei" sei einst die Stadt Rheinsberg in der Mittelmark gewesen. Der damalige Kronprinz Friedrich soll im Jahr 1739 im Schloss Rheinsberg (Residenzschloss von Friedrich dem Großen; welches als Vorlage für das Schloss Sanssouci von Potsdam diente - eines der bekanntesten Schlösser der Hohenzollern in der brandenburgischen Landeshauptstadt) eine freimaurerische "Loge première" - 1740 Loge du Roi - eingerichtet haben, welche die erste in Brandenburg-Preußen etablierte Loge war. Friedrich sei 1738 bereits in Braunschweig in den "Bund der Freimaurer" aufgenommen worden. Durch die Gründung der "Hofloge" von Rheinsberg konnte man auf die berlin-brandenburgische Freimaurerei Einfluss ausüben. Friedrich der II. und auch ein gewisser Charles Étienne Jordan, ein wichtiger "Berater" und enger "Vertrauter" Friedrichs des Großen, hätten im September des Jahres 1940 keine unwichtige Rolle bei der Etablierung der Berliner Stadtloge "Aux trois globes" gespielt. In deutsche Sprache übersetzt bedeutet der französische Name - Große nationale Mutterloge: "Zu den drei Weltkugeln". Bis zum Jahr 1935 existierte diese "Mutterloge" und konnte nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 wieder offiziell ihre Pforten öffnen, wobei sie heute im Dachverband: "Vereinigte Großlogen von Deutschland" als Mitglied organisiert ist.

Das Buch "Die Freimaurer im Alten Preußen 1738-1806: Die Logen zwischen mittlerer Oder und Niederrhein" des Autors Karlheinz Gerlach können Sie in der ersten Auflage mit über 1014 Seiten aus dem "Studien Verlag" unter der ISBN (978-3706540377) oder direkt über das Internet unter der folgenden Quelle beziehen:

Hier: Freimaurer im Alten Preußen...

 

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