König Herodes - Der Mann und sein Werk

Der berüchtigte "König Herodes" von Judäa lebte von 73 bis 4 vor unserer Zeitrechnung und verstarb in Jericho, einer Stadt in den heutigen Palästinensischen Autonomiegebieten (Gazastreifen/Westjordanland) am Westufer des Flusses Jordan. Er entstammte keinem der jüdischen Stämme (Zwölf Stämme Israels), gehörte jedoch dem Judentum an und war zu seiner Machtzeit an vielen "Wendepunkten" beteiligt und spielte im historischen Verlauf, auch über seinen Tod hinaus, nicht selten eine wichtige Rolle. In dem vorliegenden Buch "König Herodes - Der Mann und sein Werk" finden Sie unter anderem als Quellenmaterial rabbinische Texte, die in deutsche Sprache möglichst wortgetreu übersetzt worden sind. Zudem wird ein umfangreiches Lebensbild des "Herodes" nachgezeichnet und zum Beispiel auf seine Bekanntschaft mit Marcus Antonius und den römischen Kaiser Augustus geht man ein. Zwar sei Herodes nicht unbedingt bei seinem Volk eine beliebte Herrscherfigur gewesen, doch das störte ihn offenbar nicht, denn als "Realpolitiker" hätte er stets mit anderen Dingen zu tun gehabt, wie etwa dem "prachtvollen Ausbau des Jerusalemer Tempels" (Herodianischer Tempel). Das Buch stammt von Abraham Schalit, der mit der Veröffentlichung dieser "epochalen Biographie" mit der bei anderen Autoren gehegten "parteilichen Geschichtsschreibung" zu brechen scheint.
Das Buch behandelt eingangs das Ende des Hasmonäerhauses (der Name eines ehemaligen Herrschergeschlechts; in Judäa, auch Makkabäer genannt) und den damit verbundenen Aufstieg des Antipatros-Hauses, welcher ältester Sohn des jüdischen Königs Herodes des Großen war. Dazu nimmt man etwa die Eroberung Syriens und Judäas durch die Römer unter die Lupe, geht auf die römische Provinzialherrschaft ein, behandelt das römische Reich und den Idumäer Antipatros, sowie die Erhebung des Alexandros und die Neuordnung des Gabinius, ein Anhänger des Pompeius - bekannt als Gegenspieler Gaius Iulius Caesars. Außerdem nimmt man einen historischen Blick auf Antipatros im Schatten der syrischen Statthalter und schließt später im ersten Teil ab mit dem Anschlag des Malichos und dem Tod des Antipatros. Im zweiten Teil geht es dann um den Aufstieg Herodes zum König und blickt dabei zunächst auf den ausgefochtenen Kampf der Antipatros-Söhne um ihre jeweils angestrebte Position. Daneben behandelt man die Verlobung der Hasmonäerin Mariamme mit Herodes und nimmt sich das etablierte Herrschaftssystem des Antonius im Orient vor. Abgeschlossen wird dieser Teil mit dem Empfang der Königswürde, der Eroberung des Landes durch Herodes.
In den Anfängen der Herrschaft als König gab es offenbar ein regelrechtes Blutbad unter dem Adel, wie es im dritten Teil heißt. Hier behandelt man den vernichtenden Schlag gegen das Hohepriestertum und begutachtet den Auftakt zur Vernichtung des Hasmonäerhauses. Später stellten sich dann "Zerrütungen" im Hause des Herodes ein, welche beschrieben werden, und in militärischen Angelegenheiten geht es danach um die "Verwirrung" nach der Schlacht bei Actium. Nicht zu vergessen sei die "Entscheidung in Rhodos und der Sieg" durch Herodes. Abgeschlossen wird der dritte Teil mit der vorherrschenden Todesangst des Hasmonäerhauses und der Verschwörung des Kostobaros. Im vierten Teil unternimmt man eine umfängliche Abhandlung zum Herrschaftssystem des Herodes, wie etwa die Struktur des Heeres, die öffentliche Verwaltung und so weiter. Im fünften Teil geht es um das jüdische Volk im Reich des Herrschers und im sechsten Teil beäugt man Herodes und seinen Hof, wobei unter anderem die "Rache der Araber" angesprochen wird. Abgeschlossen wird dieser Teil mit den letzten Tagen im Leben des Herrschers und seinem Tod. Im letzten Teil behandelt man Herodes als Mensch und König, wie es z.B. in der Auffassung des Josephus heißen soll.
Im Verlauf geht es unter anderem im entsprechenden Kapitel um: "Marcus Antonius", welcher einst römischer Politiker, Feldherr und tyrannischer Narzisst war und mit der letzten Königin des ägyptischen Ptolemäerreichs herummachte. Nach der Schlacht bei Actium brachten sich Antonius und Kleopatra um. Zu seinen Lebzeiten und im Rahmen der von den Parthern betriebenen Vertreibung des Herodes - römischer Klientel-König in Judäa, Galiläa, Samaria - kam letzterer gegen Ende des Jahres 40 vor Christus in Rom an und wurde auf Verlangen von Marcus Antonius im Einverständnis mit Octavian (Augustus - der erste römische Kaiser) durch Senatsbeschluss zum jüdischen König erhoben - außerdem wurde ihm später römische Militärhilfe zur Rückeroberung Judäas gewährt. Antonius selbst war eine wichtige Herrscherfigur im Orient und nutzte offenbar auch gänzlich andere Methoden als der römische Diktator Julius Cäsar, welcher in seinem Reich eine "neue Ordnung" etabliert sehen wollte. Gekennzeichnet war die Zeit Cäsars im Reich für damalige Umstände auch durch eine hohe Steuerbelastung. Demzufolge hofften wohl nicht wenige der dem römischen Reich unterjochten Völker, dass mit einem neuen "Herrscher" diese Last gemildert werden könnte. Daneben sahen sich jene einer "furchtbaren Willkür" der Beamten der römischen Strukturen ausgesetzt, vor allem in den letzten Jahrzehnten des Bestands jener Konstruktion. Daraus wurde auch nach der Ermordung Cäsars natürlich nichts.
Marcus Antonius meinte, die römisch-republikanische Auffassung müsse weitergeführt werden und demnach bestand die Pflicht für unterjochte Provinzen und deren Bevölkerungen im Großreich, dem "Eroberer", entsprechend ist die untereinander verbandelte wie verwandte Herrscher-Sekte gemeint, Tribut zu leisten. Die Provinzen wurden als "Besitztümer", in diesem Fall des "römischen Volkes", angesehen. Die Pflicht müsse erfüllt werden, eine Quelle permanenter Ausbeutung zu sein, um die Eroberer-Cliquen zu besänftigen. Gegen Ende der etablierten Republik und des angeblichen "römischen Volkes", welches schlicht als Deckmantel benutzt wurde, deklarierte man die angemerkten Besitztümer faktisch gesehen sogar zu Besitztümern für die herrschenden Prokonsuln - welche im römischen Reich zumeist eine Art Statthalter waren. Diese Horrorbonzen pressten jeweils für sich in abwechselnd höher gewichteter Auffassung des göttlichen Daseins die unterjochten Provinzen bzw. dortig lebende Individuen aus wie eine Zitrone - sowohl die Konstruktion der damaligen Republik als auch die Darstellung von einem "römischen Volk" dienten offenbar nur, wie es in dem Buch heißt, der verdeckten Ausplünderung, gut getarnt unter einem nicht nur ideologisch gehegten und gepflegten Deckmantel. Solche an den Schalthebeln der Macht befindlichen Herrscherfiguren sollen häufig laut anderen Quellen auch mit nackten Kindern gesichtet worden sein, um es aus Gründen des Jugendschutzes an dieser Stelle bei einer solch" groben Beschreibung" zu belassen.
Das Buch "König Herodes - Der Mann und sein Werk" des Autors Abraham Schalit können Sie in der zweiten Auflage mit über 889 Seiten aus dem Verlag "De Gruyter" unter der ISBN (978-3110170368) oder direkt über das Internet unter der folgenden Quelle beziehen:
Hier: König Herodes - Der Mann und sein Werk
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