Geschichte des jüdischen Volkes: Von den Anfängen bis zur Gegenwart

In dem umfangreich wirkenden Werk: "Geschichte des jüdischen Volkes: Von den Anfängen bis zur Gegenwart", in der erweiterten Sonderauflage von 2007, geht der aus dem heutigen Weißrussland her entstammende Herausgeber Haim Hillel Ben-Sasson, der 1977 in Jerusalem verstorben war, und viele weitere Autoren auf die über 3000 Jahre alte und damit sehr lange Geschichte dieser Glaubensgemeinschaft ein. Es handelt sich um ein in Ergänzung zu weiteren entsprechenden Publikationen zum Thema zu lesendes Buch, wobei jenes bereits als Standardwerk genutzt werden kann, um die jüdische Geschichte vom zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung bis hin zur Gründung des Staates Israel nachzuverfolgen. Im ersten Teil geht man auf die Frühgeschichte und Ursprünge ein und behandelt unter anderem Kanaan vor und innerhalb der israelischen Landnahme, welches später nach der römischen Besatzung die Bezeichnung "Syria" erhielt. Abgeschlossen wird mit dem berüchtigten "Kampf gegen die Philister", ein Volk, welches einst im 12. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung die Küste des historischen Palästinas bewohnte. Im Verlauf des zweiten Teils geht es um Entwicklungen des vereinten Königreichs und allgemein die "Zeit des Ersten Tempels", nimmt sich aber auch der babylonischen Gefangenschaft an und schließt mit der Restauration.
Nachfolgend behandelt man die Zeitgeschichte des "Zweiten (Jerusalemer) Tempels". Das Gebiet Palästinas war unter die Herrschaft hellenistischer Königreiche gefallen und das Regierungs- bzw. auch Gesellschaftssystem Judäas in der Levante (Länder am östlichen Mittelmeer) unter den Seleukiden als Nachfolger der Achaimeniden und Ptolemäern, also die Mitglieder der makedonisch-griechischen Dynastie, wird behandelt. Außerdem nimmt man sich den damaligen Dekreten (von: Beschluss) an, welche gegen die jüdische Religion gerichtet waren und geht in diesem Zusammenhang entsprechend auch auf die Gründung, wie zudem die nachfolgende Zeit, nach der Etablierung, des hasmonäischen Staates ein - welcher nach der Eroberung durch Gnaeus Pompeius Magnus (bekannt als Gegenspieler Gaius Iulius Caesars) eine Art "römischer Klientelstaat" werden sollte. Zeitlich angeschlossen wird dann mit der sozialen und politischen Geschichte Judäas unter der Herrschaft der Römer, die jüdische Diaspora (Zerstreuung) in den Zeiten des "Zweiten Tempels", man geht aber auch auf damalige Literatur und Religionsentwicklungen ein, es wird unter anderem der "Große Aufstand" (die drei großen jüdischen Aufstände gegen die Römer) behandelt und der dritte Teil des Buchs damit dann abgeschlossen.
Umgeschwenkt auf das Zeitalter der "Mischna", also die erste größere Niederschrift der mündlichen Thora welche die Talmud-Basis ist, und des Talmuds, als eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums, von 70 bis 640 wird im vierten Teil von: "Geschichte des jüdischen Volkes". Hier geht es insbesondere um die sich herausbildenden Merkmale dieses zeitlichen Abschnitts, was entsprechend die Lebensumstände der Juden von 70 bis circa 335 mit einschließt. Weiterhin nimmt man sich der "römischen Anarchie" bis zur nachfolgenden Abschaffung des Patriarchats (welches von ca. 30 vor unserer Zeitrechnung bis 415 nach dieser in Palästina bestand) in der Zeit von 235 bis 425 an und behandelt zusammenhängend die Länder der Diaspora. Da das Werk: "Geschichte des jüdischen Volkes: Von den Anfängen bis zur Gegenwart" in der vorliegenden Ausgabe drei Bücher in einem umfasst, geht es im "Zweiten Buch" um das 7. bis zum 17. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Es umfasst die Diaspora, ihre Gestaltung und die Tätigkeitsarten der Juden zu Beginn des Mittelalters. Dann die Auswirkungen des religiösen Judenhasses, behandelt aber auch die: "Blüte der zentralen Führung und den Aufstieg der lokalen Führung". Im fünften Teil blickt man auf die kulturellen und gesellschaftlichen Lebensverhältnisse der jüdischen Menschen bis zum Ende des 11. Jahrhunderts und nimmt sich nachfolgend auch der Stellung der jüdischen Gemeinden und deren Wirtschaftsstruktur an, die in der Zeit von 1096 bis 1348 existierte(n).
Ebenfalls finden sich im "Zweiten Buch" Abhandlungen über die damals stattgefundenen Veränderungen in der Rechtsstellung bzw. Sicherheit der Juden, lokale Institutionen und Gelehrte werden angesprochen, welche dann später mehr und mehr die Führung übernommen hatten und sehr interessant wirkt auch der elfte Teil, wo man auf den aufgebauten Druck des Volkes eingeht, im Zusammenhang des damaligen Status der Juden. Dies schließt die erlangte Selbstverwaltung bis zur Zeit der Reformation mit ein. Abgeschlossen wird dann im Verlauf des "Zweiten Buches" mit den wirtschaftlichen Aktivitäten der jüdisch-gläubigen Menschen im 16. und 17. Jahrhundert, die damit einhergehende und sich weiter umwandelnde rechtliche und soziale Stellung dieser Personen. Man unternimmt aber auch einen umfangreichen Blick auf die damals in Zeiten der Autonomie etablierten Institutionen und damit einhergehender Tendenzen, die für die weitere Entwicklung ausschlaggebend sind - insbesondere was die: "Soziale Idee", im ausgehenden Mittelalter, des Judentums angeht. Wie angemerkt, sind in dieser erweiterten Ausgabe des Buchs von 2007 drei Bücher in einem zusammengefasst worden. Im dritten und damit abschließenden geht es um den Zeitraum vom 17. Jahrhundert bis hin in die "Gegenwart" - also die "Neuzeit".
Eingeleitet wird das Buch in dem Gesamtwerk mit den Wanderbewegungen und wirtschaftlichen Tätigkeiten im 17. und 18. Jahrhundert, mit der angenommenen Haltung der europäischen Gesellschaft gegenüber den Menschen jüdischen Glaubens zu dieser Zeit, aber auch die sich in dieser Zeit herausbildende Rechtsstellung der Juden in den damaligen absolutistischen Staatskonstruktionen wird behandelt, was die Zeiten der Französischen Revolution natürlich mit einschließt. Im Rahmen der Umwälzungen erscheinen aber nicht nur die revolutionären "Umstände" in westlichen Gefilden des europäischen Kontinents interessant, sondern ebenfalls wird ein Blick auf das allgemeine "Ringen" des Judentums Osteuropas gelegt. Ebenso geht es nicht nur um die Entwicklungen im 17. und 18. Jahrhundert, sondern auch um diese im 19. Jahrhundert - speziell behandelt man im siebten Teil die demographischen Veränderungen und die wirtschaftlichen Betätigungsfelder. Die Zeit der Emanzipation in Mittel- und Westeuropa schließt dies genauso mit ein, wie das Ringen der Juden in Osteuropa. Dieses Kapitel bildet entsprechend auch mit weiteren zusammenhängend angesprochenen Entwicklungen den Übergang zur Behandlung der damaligen Integration in die nicht-jüdische Welt während des 19. Jahrhunderts.
Dies schloss nicht nur politische und wirtschaftliche Veränderungen der Gesamtprägung damaliger Zeiten mit ein, sondern natürlich auch damit im Zusammenhang stehend die ideologischen Veränderungen in der jüdischen Gesellschaft selbst. Dazu geht man unter anderem auf die neuen jüdischen Organisationsstrukturen in Westeuropa im 19. Jahrhundert ein, behandelt aber auch das Scheitern der Emanzipationsbewegung und die "nationale Wiedergeburt" - was im zeitlichen Rahmen zwischen 1881 und 1948 zu sehen ist. Die demographischen Veränderungen und damit einhergehende wirtschaftliche Umstände gegen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts behandelt man im weiteren Verlauf des Buchs, was speziell mit Blick auf diesen zeitlichen Abschnitt natürlich auch den verstärkt aufkommenden Antisemitismus als offizielle Regierungspolitik u.a. im Osten Europas mit einschließt - also der moderne Antisemitismus und das Auftreten antisemitischer Parteien allgemein. Aus diesen sich nach und nach mehr verfestigenden Umständen heraus konnte eine jüdische Nationalbewegung anwachsen, um die Entfaltung eigenständiger politischer Aktivitäten zu forcieren.
Nachdem das 20. Jahrhundert angebrochen war, konnte nach der Forcierung einer jüdischen Nationalbewegung die jüdische sozialistische Bewegung vor dem Ersten Weltkrieg herausgebildet werden, wie es in der entsprechenden Abhandlung des dritten Buches: "Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart" heißt. Dies beinhaltete zudem die Entwicklung des neuen jüdischen Zentrums in Palästina vor der Besetzung durch die Briten. Daraus konnte die Entfaltung der neuen jüdischen Kultur entstehen, also eine Stärkung der Bande zwischen jüdischen Gemeinschaften und deren Rolle in der nichtjüdischen Gesellschaft. Nachdem der Erste Weltkrieg für die Deutschen negativ zum Abschluss gebracht worden war, bildeten sich neue Tendenzen in der Entwicklung des jüdischen Volkes - sie galten später aber immer noch als nationale Minderheit in Mittel- und Osteuropa zwischen den beiden Weltkriegen. Um noch weiter östlich zu gehen, als nur nach "Osteuropa", behandelt man ebenfalls die Situation von jüdisch-gläubigen Menschen in der ehemaligen Sowjetunion, zudem die amerikanische und westeuropäische Situation im Vergleich. Aus dem Rahmen des Zweiten Weltkrieges soll nicht der "veranstaltete Holocaust" vergessen werden, den das dritte Buch gegen Ende der Abhandlungen anspricht, sowie das allgemeine Ringen um die Unabhängigkeit und die Gründung des Staates Israel.
Das Buch "Geschichte des jüdischen Volkes: Von den Anfängen bis zur Gegenwart" des Autors Haim Hillel Ben-Sasson können Sie in der fünften Auflage mit über 1412 Seiten aus dem "C.H.Beck Verlag" unter der ISBN (978-3406559181) oder direkt über das Internet unter der folgenden Quelle beziehen:
Hier: Geschichte des jüdischen Volkes
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