(C) Raimond Spekking, 1990, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Die kommunistische Figur "Mao" aus China hatte in etwa den gleichen Sockenschuss wie Hitler oder Stalin. Sogar heute laufen ab und an Individuen mit Fan-Shirts nicht nur von Che Guevara durch die Gegend, sondern eben auch der Kommunistenführer Mao wird angehimmelt - was würden in Deutschland Leute sagen, wenn nun mit einmal Hitler-Shirts für Damen und Herren als hipper Modetrend gelten würden? Der Name Mao kann sich durchaus mit anderen prominenten Monstern des 20. Jahrhunderts in eine Reihe aufstellen - anhand der produzierten Todesraten entsprechend an vorderer Stelle. Im Rahmen des "Großen Sprungs nach vorn" sollen offiziellen und realistisch erscheinenden Schätzungen zufolge unter Mao in nur vier Jahren durch diverse Experimente bis zu 45 Millionen Menschen in China ausradiert worden sein. Ranghohe Figuren aus dem Westen lobten das irrationale Mao-System trotzdem ständig und wollten es am besten sofort auch in westlichen Gefilden etabliert sehen. Zum Beispiel der in Verschwörungskreisen bekannte Name David Rockefeller ist hier zu nennen. Dieser sprach nach bzw. auch vor den großangelegten Killerorgien in China davon, dass das dortige "gesellschaftliche Experiment" eines der wichtigsten und erfolgreichsten in der Geschichte gewesen sei. Auch andere Konstruktionen wie Hitlerdeutschland oder die Sowjets wurden von solchen Pappnasen immer wieder als: "Projekte" oder "Experimente" bezeichnet. Was damit gemeint gewesen sein könnte, soll hier nicht thematisiert werden, sondern es kann sich jeder anhand seiner spezifischen Vorstellungskraft und Menge an Informationen in der Kopffestplatte selber zusammenreimen.
Mao Tse-tungs Konzeption bzw. Vorstellung einer "neuen Gesellschaft", die als Ganzes zu "revolutionieren" sei, sah natürlich auch das Konzept der "permanenten Revolution" vor, also der sich "ablösenden Massenbewegungen". Darin mit einbezogen hatte man u.a. die durch Mao initiierte "Sozialistische Erziehungsbewegung auf dem Lande" oder etwa das daher fabulierte "ungeheure Potential" einer mobilisierten sozialistischen Jugend. Jene "Roten Garden" spielten in der absurden "Kulturrevolution" eine wichtige Rolle und erinnerten immer wieder an krass-sektiererische Unterfangen. Auch wenn Mao anführte, zumindest die bürgerlichen Angewohnheiten und dortiges "Sektierertum" sollten "ausradiert" werden, sah man es bei eigenen Kulten offenbar komplett anders. Im Rahmen der stets flammenden "Revolution" sei man dazu auserkoren, irgendwie nicht nur China selbst, sondern die ganze Welt zu "revolutionieren" - was jedoch nicht der Akt eines Augenblicks sei, es würde Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Innerhalb dieser "revolutionären Zeiten" würde man (in China) auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet dann erst einmal die als entwickelt geltenden Länder einholen können bzw. "überholen".
Um dieses am Horizont zu sehende Ziel umsetzen zu können, wäre es nötig, die Kommunistische Partei Chinas mit dem dortigen gesamten Volk "zu verbinden", man müsse sich "solidarisieren", um dieses Musterbeispiel, in seiner harmonischen Erfüllung, als positives Beispiel über die ganze Welt erstrahlen zu lassen, um so eine "Einheit" zu bilden. Bevor diverse offizielle Spannungen mit den Sowjets massenwirksam aufkamen, hieß es durch Mao, man verfüge, zur Umsetzung des da am Horizont zu sehenden Ziels, natürlich auch über "fortschrittliche Erfahrungen der Sowjetunion", welche im eigenen System mit berücksichtigt werden. Nachdem es z.B. in Ungarn zu "Irritationen" gekommen war, wollte man sich von diesen nicht aufschrecken lassen, alles sei durch Konterrevolutionäre der "Imperialisten" in Gang gesetzt worden, um den Kommunismus schlecht zu machen. Die Ereignisse in Ungarn bezeichnete Mao entsprechend schlicht so: "Aus einer Eiterbeule tritt schließlich immer Eiter aus". Der Eiter seien: die "Konterrevolutionäre", welche der harmonischen Liquidierung zugeführt wurden.
Das Ungarn-Debakel hätte laut Mao-Äußerungen gezeigt, dass im dortigen Sowjet-kontrollierten Gebiet noch immer viele "Konterrevolutionäre" aktiv gewesen wären, sie hätten sogar ein Hauptquartier, mit Hilfe der westlichen Imperialisten, errichtet gehabt. Doch in China sei damals die Lage eine völlig andere gewesen. Dort wurden die "Konterrevolutionäre" laut Mao "im wesentlichen schon liquidiert". Dies galt ebenso für Kreise der Industrie und des Handels. Solche den sozialistischen Volkskörper verseuchende Elemente seien Mao nach "Bakterien und Mikroben" gewesen. Wenn diese nicht ausgerottet würden, "zeuge eine die andere, zwei zeugen drei und drei zeugen die abertausend Dinge". Die ganz schlimmen "Bakterien und Mikroben" hatte man "zermalmt", nicht wenige der anderen so bezeichneten Personen steckte man in die "Umerziehung durch Arbeit". Nach und nach hatte man in dem chinesischen Terrorsystem unter Mao auch stets die anzuwendenden Methoden der "Umerziehung" verbessert und verfeinert. Ähnliche Vorgehensweisen z.B. mit Arbeitslagern sind bekannt von den Sowjets und Nazis.
Unter Maos Schreckensherrschaft zielte man bekanntlich allgemein darauf ab, die Auslöschung der Klassen zu forcieren, wozu eine "sehr lange Zeit notwendig" sei. Es müsse die "Verwandlung" von Kapitalisten in Arbeiter umgesetzt werden, was mehrere Jahrzehnte benötige. Wer sich gegen solche "Maßnahmen" auflehnt, beflecke entsprechend das sozialistische Ziel des Einheitsmenschen. Solche Figuren mit mehr als zwei Gehirnzellen müssten also ausgerottet werden, um das unrealistische Ziel nicht zu gefährden. Ähnlich agierten auch die Nazis gegen die Juden, die den Volkskörper verseucht hätten und dementsprechend "aussortiert" werden mussten. Wer sich unter Mao und Co. auch nur ein wenig aufregte über die roten Gehirnfürze und zu eigenen Maßnahmen gegen das terroristische Regime griff, war entsprechend nicht jemand der sich nur aufregte, da ständig die Realitäten über dialektischen Brainwash verdreht wurden, sondern solche Individuen wurden als "Konterrevolutionäre" abgestempelt und dementsprechend behandelt. Anders als noch unter Sowjetkontrolle befindliche europäische Gebiete sei in China bereits alles in trockenen Tüchern gewesen. Mao: "Unser Haus haben wir bereits sauber ausgekehrt".
Auf einer Rede im April 1956 auf der Erweiterten Konferenz des ZK der Kommunistischen Partei hieß es aber auch bzw. musste Mao damals noch zugeben, dass im eigenen Land noch nicht "alle Konterrevolutionäre" beseitigt waren. In der Vergangenheit hätte man zwar schon Millionen solcher "getötet, eingesperrt oder überwacht", was "ausgesprochen notwendig" gewesen sei, doch man müsse zugeben, dass es noch solche "Konterrevolutionäre" gibt. Daher konzentriere man sich darauf, in "Behörden und Schulen" weiter zu säubern. Man dürfe bei diesen Maßnahmen der Säuberung nicht erschlaffen, "sondern muss harte Arbeit leisten". Zugeben musste Mao, dass die Erprobungen unter sowjetischen Einflüssen bereits gewisse Früchte in der Vergangenheit davontrugen, was die Volkskörpersäuberungen angeht, zur Formung der einheitlich solidarischen sozialistischen Gesellschaft. Er drückte es, wie nicht selten, in seinen bizarren Sprüchen auch so aus: "Es gibt wohlriechende und es gibt stinkende Fürze. Man sollte nicht meinen, dass alle sowjetischen Fürze Wohlgeruch sind ... Alles was brauchbar ist, sollten wir erlernen". Auf einer Rede im Januar 1956, bezgl. der "Abschaffung chinesischer Zeichen" und der möglichen Einführung lateinischer Schrift, hieß es: "Alles Brauchbare aus dem Ausland müssen wir vollständig übernehmen und es in unser Eigentum verwandeln ... Wenn man lange Zeit übernimmt, wird es schließlich zum Eigentum von uns Chinesen".
Zugeben musste Mao bei der Konferenz von Provinz- und Stadtsekretären des kommunistischen Chinas im Januar 1957 aber ebenso bezgl. der „Säuberungen“ und mit Blick auf die Sowjets unter Führung von Stalin, dass dortiges Regime nicht alle "Elemente" heraus säubern konnte. Stalin "konnte nicht alle einen Kopf kürzer machen ... In 1936/1937 ließ er sehr viele töten, ab 1938 dann waren es schon etwas weniger und nachfolgend, im Jahr 1939, wurden noch weniger umgebracht". Wie bei den Sowjets sollte man ebenfalls in China besondere "Mittel" zur Anwendung bringen, was ebenso die Liquidierungen unzähliger "Konterrevolutionäre" mit einschloss. Doch die nachhaltige "Formung der sozialistischen Gesellschaft" war natürlich nicht nur auf diese Maßnahmen beschränkt worden. Wie bei den Nazis und weiteren Gruselregimen müssten die nicht dem Tode zugeführten Individuen "umerzogen" werden, um im "Neuen Denken" aufzugehen. Wer hier nicht harmonisch mitschwingt, sei eine Gefahr für den Volkskörper, halt nur eine Bakterie. Die Gesellschaft als Ganzes solle gegen die Krankheitserreger geimpft werden (z.B. mittels direkter Umerziehung und Propaganda in Medien). Mao: "Damit verhält es sich wie bei einer Pockenimpfung, die Impfstoffe lässt man innerhalb des menschlichen Körpers kämpfen und Immunisierungskräfte produzieren".
Im Schlusswort der "Obersten Staatskonferenz" im März 1957 hieß es durch Mao, es gäbe weder bei der Umerziehung der Handels- und Industriekreise Demokratie, noch findet man diese bei der direkten ideologischen Umerziehung der Intellektuellen - "Großen Demokratie". Allgemein gelte: Disziplin muss sein. Egal ob in Schulen, Fabriken, Genossenschaften oder bei Geschäften, überall solle diese besondere "Disziplin" herausgebildet werden. Dass die "Disziplin" nicht einfach angeboren ist, machte Mao ebenfalls deutlich - entsprechend müsse man "nachhelfen". "Zur Disziplin muss man auch erzogen werden ... Jugendliche und besonders die Jugend in den Schulen". Neben den frühen Prägungen die jungen Menschen antrainiert werden sollten, wollte man ebenso Jagd auf die Hirne von Erwachsenen machen. "Die Gehirne [oben angemerkter] bürgerlicher Intellektueller kann man nicht auf einmal reinwaschen ... deshalb muss man sich mehrere Male wieder und wieder bemühen". Mit Maßnahmen, wie der Umerziehung, im sozialistischen Arbeiterparadies würde man mittels zunehmender Disziplinierung der Menschen gen Utopia reisen. Angeblich könne man nach einer gewissen Zeit sogar allgemeinen Wohlstand schaffen. Mao: "Wenn in Zukunft das Sortiment an Produkten in unserer Gesellschaft [hier China gemeint] reichhaltiger ausfällt, wenn zudem die geringen Arbeitslöhne angehoben werden und sich später vollständig einander angenähert haben, dann treten wir in den Kommunismus ein".
Dass die sozialistische Gesellschaft entsprechend den Vorgaben der Kommunistischen Partei ebenso einheitlich vorgeplant werden würde – was man angeblich im Auftrag des Volkes tue, kann nicht unbedingt mehr erschrecken. Berüchtigt sind in China die Vorgehensweisen zur Regulierung der Geburtenzahlen. Zum Beispiel in einem Schlusswort auf der Obersten Staatskonferenz Anfang März 1957 meinte Mao selbst damals schon, dass wegen des Wachstums der chinesischen Bevölkerung "Maßnahmen" in Angriff genommen werden müssten: "...solange bleiben auch nur die Probleme der Nahrung, Kleidung, Unterkunft, Erziehung und so weiter ... wenn du willst, dass sie sich nicht vermehren ... muss eine Abteilung oder Kommission eingerichtet werden, eine Volksorganisation könnte auf breiter Basis diese Probleme erforschen ... allgemein gesagt muss doch die Menschheit sich selbst unter Kontrolle bringen ... In manchen Zeiten wird ihr gestattet sein, sich etwas zu vermehren, in anderen Zeiten muss sie sich eine Weile zurückhalten ... Das Volk verlangt nach solchen Maßnahmen ... wenn jemand sagt, es gibt solche Forderungen nicht, so entspricht das nicht den Tatsachen".
Nachdem sich China scheinbar ein wenig wirtschaftlich geöffnet hatte, sprangen in westlichen Gefilden diverse Monopolisten und Co. vor Freude an die Decke und die Sektkorken knallten. Es hätte eine "Liberalisierung" Chinas eingesetzt. Mao lachte sich derweil schief und gab zu verstehen: "Dass die zum Untergang verurteilte Bourgeoisie, sobald sie treibendes Schilfrohr erblickt, dies für ein Fährboot hält, ist eine ganz natürliche Sache". Anders ausgedrückt, auch mit Blick auf andere als wirtschaftliche Belange, hätte man nur die "Schlange aus der Höhle" hervorgelockt. Im Juli 1964 zeigte sich Mao, bei einer Zusammenkunft mit Köpfen der Sozialistischen Partei Japans, davon überzeugt: "Die Völker der ganzen Welt wollen alle den Weg gehen ... und den Imperialismus, das Monopolkapital in seinem Grab verscharren". Für eine erneute Bombardierung Pearl Harbours sprach er sich aber nicht aus, wie Mao den japanischen Figuren mit auf den Weg gab. Solche offenen Maßnahmen würden demnach nicht zum Ziel führen. Dafür sprach er sich dafür aus, dass die Kurilen-Inseln von den Sowjets an Japan zurückgegeben werden sollten.
Auf kriegerische Auseinandersetzungen mit dem kapitalistischen "Imperialismus" müsse man ständig vorbereitet sein. "Wir fürchten uns jedoch nicht vor einen Krieg ... Krieg mit der Wasserstoffbombe, mit Atombomben wäre natürlich fürchterlich ... wenn der Imperialismus auf jeden Fall Krieg führen will, dann müssen wir stets auf alles vorbereitet sein, wenn es sein muss, dann führen wir eben Krieg ... wenn die Hälfte der Bevölkerung dabei umkäme, wäre das auch nicht so schlimm". Mao sei aber fest davon überzeugt gewesen, dass "der Ostwind über den Westwind" siegt. Die USA angesprochen hieß es, diese seien bereits mit ihrem Vorgehen vor der Haustür Chinas in die "Henkersschlinge" geraten. "Sollten wir dem Amerikaner eines Tages einen Tritt versetzen, dann kommt er nicht mehr weg, weil er von einem Strick festgehalten wird". Die USA seien nicht mehr als ein "Floh", wie es in anderen Darstellungen Maos hieß. "Wir haben mit zehn Fingern einen Floh niedergehalten, die Amerikaner halten mit zehn Fingern hundert Flöhe nieder". Im Schlusswort der "Obersten Staatskonferenz" im März 1957 prophezeite Mao düstere Zeiten für die USA voraus: "Amerikas Angelegenheiten sind gar nicht so leicht wahrnehmbar, doch meiner Ansicht nach glaube ich, ihre Wirtschaftskrise wird kommen".
Nach Maos Einschätzungen auf der Rede vom 12. Dezember des Jahres 1958 hätte auch Stalin stets angenommen, "es werde Krieg innerhalb des Kapitalismus" geben. Solange das "Monopolkapital" bestünde, "wird es ohne Krieg nicht gehen, denn ihnen fehlen die Rohstoffe und Absatzmärkte". Wegen dieser "Umstände" habe man den kapitalistischen Imperialismus an der Leine und könne jene auch dazu nötigen, dass sie entsprechende "Vorgaben" über die Politik mit in ihr System einflechten - was offenbar dazu diene, auch dort die nach und nach zu formende "sozialistische Gesellschaft" zu etablieren. Was im Rahmen solcher Zustände dann "abgehen" könnte, kann sich jeder an zwei Fingern abzählen. Mao drückte sich recht offen auf einer Rede auf dem Zehnten Plenum des VIII. Parteitages am 24. September 1962 aus. Es ging hier allgemein um "Klassenkampf und Revisionismus": "Der Klassenkampf darf nicht unsere eigene Arbeit beeinträchtigen ... trat Peng Te-huai vor und fluchte: Jetzt hast Du vierzig Tage lang meine Mutter gevögelt und dann darf ich Deine Mutter nicht zwanzig Tage lang vögeln?". Solch interessant erscheinenden Anmerkungen aus dem Innenleben des Parteiapparats könnten einem näher bringen, was das Hauptziel des kommunistischen Utopias ist.
Bezüglich "kriegerischer Auseinandersetzungen" wolle man so verfahren, um das Utopia durchzusetzen, dass nicht eine Kugel verschossen werden würde, denn man werde durch die "sanften Druckmittel" dem Ziel entgegensteuern. Solche Darstellungen entsprechen taktischen Uralt-Vorgaben des alten chinesischen Vordenkers Sun-Tsu. Dieser chin. Kriegstheoretiker aus dem 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung verdeutlichte: "Vermeide den Kampf, solange der Feind in vollem Vormarsch ist ... schlage ihn, wenn er sich entkräftet zurückzieht". In Maos Werk "Strategische Probleme des revolutionären Krieges in China" merkte er schon solche Sachen an: "Der Feind rückt vor, wir weichen zurück; der Feind bleibt stehen, wir beunruhigen ihn; der Feind ist erschöpft, wir greifen an; der Feind zieht sich zurück, wir verfolgen ihn". Wenn man im Kampf sei, lerne man stetig hinzu: "Der revolutionäre Krieg ist Sache der Volksmassen ... in diesem Krieg kämpft man häufig nicht erst, nachdem man zu kämpfen gelernt hat, sondern man beginnt zu kämpfen und lernt dann ... kämpfen heißt lernen". Im Rahmen zu forcierender Revolutionen sei eine "Investition" übrigens die "Zerstörung" und der spätere Gewinn "der Aufbau im Sinne des Fortschritts".
Derartige Ansichten hatte Mao bereits zu den Zeiten des "Langen Marsches" - der zentrale Heldenmythos der Kommunistischen Partei Chinas - verinnerlicht gehabt. In den paramilitärischen Taktiken im Partisanenkrieg nutzte man entsprechende Aktionen, um das "Land zu revolutionieren". Dazu zählte etwa auch der sog. "Bewegungskrieg" der Roten Armee, dessen Merkmal die ununterbrochene Verlegung war. Dies speziell und laut Mao aus dem Grund, weil damals ein Stellungskrieg für die terroristischen Horden nicht möglich gewesen sei. Wichtig sei an der Taktik: das "fehlen einer festen Front". Außerdem nutzte man noch "Blitzkriege", in deren Rahmen überlegene Truppenkonzentrationen absolviert wurden, durch einen im Vorfeld unsichtbar erscheinenden Aufbau dieser. Weiterhin bezog man hier die Taktik der Einkreisung des Gegners mit ein, was dynamisch gelagerte "Schwenkmanöver" mit einschloss. Der nachgeordnete "Vernichtungskrieg" der Roten Armee, welche sich zum Großteil beim Gegner ausrüstete, zielte darauf ab, die Zerstörung der kampfstarken Einheiten des Gegners zu vollziehen. Mao betonte: "im Krieg ist die Vernichtung einer Division mehr wert, als die wilde Flucht von zehn".
Nachdem die Kommunistische Partei später in voller Schlagkraft in China etabliert werden konnte, waren solche wilden Exzesse nicht mehr nötig, denn nun hatte man eine stets gedrillte Armee und Geheimpolizei zur Verfügung, neben weiteren Spielzeugen, staatliche Kontrollsysteme und so weiter. Doch schon vor der Machtübernahme wusste man, wie die Revolution weiter vorangetrieben werden könnte. "Unsere gesamten Anstrengungen müssen auf einen Sieg im revolutionären Krieg abzielen ... ohne wirtschaftlichen Aufbau können wir die materiellen Bedingungen für eine Fortsetzung des revolutionären Krieges nicht sichern ... Auf den wirtschaftlichen Aufbau verzichten hieße, die militärischen Anstrengungen zu untergraben ... Unsere gesamte Arbeit muss den Krieg zum Ziel haben, nichts daran ist ein friedliches Unternehmen, das in keiner Beziehung zum Krieg stünde". Gegen wen der "Krieg" geführt werden soll, würde es tatsächlich offen zu diesem kommen, ist soweit klar: Gegen den Kapitalismus bzw. "Imperialismus", dessen Speerspitze die USA sei. Auf dem Siebten Kongress der Komintern (Kommunistische Internationale) war entsprechend von: "Weltfaschismus" die Rede. Hier wurde auch empfohlen, sogenannte "Volksfronten" zu bilden.
Die weltweite Errichtung solcher Volksfronten, im Kampf gegen den damals deklarierten "Weltfaschismus", müsste als Mittel des "Befreiungskampfes" angesehen werden. Dass dieser Kampf nicht mit Achselzucken ausgetragen wurde, sollte nicht überraschen. "Jeder Kommunist muss wissen, dass die gesamte ... revolutionäre Bewegung eine vollständig revolutionäre Bewegung ist, welche die beiden Etappen der Revolution umfasst: die demokratische und die sozialistische Revolution ... Prozesse sind ihrem Wesen nach verschieden; erst nach der Vollendung des ersten können wir die Durchführung des zweiten ins Auge fassen ... demokratische Revolution ist die notwendige Vorbereitung auf die sozialistische Revolution, und die sozialistische Revolution ist die notwendige Krönung der demokratischen Revolution". Dieser Weg sei "feststehend". In seiner Publikation "Die Neue Demokratie" von 1940 meinte Mao entsprechend: "Eines ist gewiss: wer den Kommunismus bekämpfen will, muss darauf gefasst sein, zerpflückt zu werden".
Nachdem der "Weltfaschismus" abhanden gekommen war, schwenkte man verstärkt um auf den angeführten Imperialismus, bzw. dies auch in Verbindung mit dem "Kapitalismus". Wie der Aufbau jener Strukturen sei, drückte Mao wie folgt aus: "die imperialistische und die halbfeudalistische Kultur sind eng verschwistert, sie haben sich zu einer reaktionären Allianz auf kulturellem Gebiet zusammengefunden ... Diese reaktionäre Kultur steht im Dienste des Imperialismus der Feudalklasse, sie muss zerstört werden". "Was die Elemente solcher reaktionären Klassen angeht, so werden wir auch ihnen, sofern sie nicht nach dem Zusammenbruch ihrer eigenen politischen Macht zu Rebellion, Sabotage und Subversion greifen, Land und Arbeitsplätze zuweisen, damit ihnen gestattet wird, ihr Leben zu fristen und sich durch Arbeit zu wandeln und so zu neuen Menschen zu werden. Sollten sie nicht arbeiten wollen, wird sie der Volksstaat dazu zwingen ... Auch unter ihnen wird Aufklärung und Propaganda betrieben". Eines der Hauptziele solcher Vorplanungen sei Mao und weiteren Figuren aus dem kommunistischen China zufolge natürlich die: Weltmacht USA.
In seinen "Ausgewählten Werken" des Band IV. hieß es: "Die Regierung [der USA] versteckt sich noch hinter dem Deckmantel der Demokratie, aber die amerikanischen Reaktionäre haben diesen derart zerrissen, dass nur noch ein kleiner, jämmerlich verschossener Fetzen übrig bleiben konnte, der kaum noch Ähnlichkeit hat mit dem, was er unter Washington, Jefferson und Lincoln gewesen ist. Das hat seinen Grund in der Verschärfung des Klassenkampfes ... wenn dieser noch heftiger zu Tage tritt, wird das Mäntelchen der amerikanischen Demokratie unweigerlich in alle Winde zerflattern". In einer Rede am 27. Februar des Jahres 1957 unterstrich er diese Ansicht mit den folgenden Worten: "Nach dem 1. Weltkrieg entstand die Sowjetunion mit einer Bevölkerung von 200 Millionen Menschen. Nach dem 2. Weltkrieg entstand ein sozialistisches Lager mit einer Gesamtbevölkerung von 900 Millionen Menschen. Wenn die Imperialisten nun unbedingt einen 3. Weltkrieg entfachen wollen, werden sich ... Hunderte Millionen weitere Menschen auf die Seite des Sozialismus stellen und den Imperialisten wird bloß ein bescheidenes Territorium bleiben ... da die Vereinigten Staaten über die Majorität in der UNO verfügen und große Gebiete der Welt kontrollieren ... der Tag, an dem sich das ändern [wird], wird unbedingt kommen". Wenige Monate später hieß es zum 40. Jahrestag der russischen Oktoberrevolution vor dem Obersten Sowjet durch Mao:
"Wenn es die wahnwitzigen Imperialisten riskieren sollten, einen 3. Weltkrieg zu entfachen, werden sie nichts anderes erreichen als den völligen Zusammenbruch des kapitalistischen Systems auf der ganzen Welt". Wenige Tage danach hielt Mao eine Rede auf einer Konferenz der Kommunistischen Parteien, wo er wieder den "Ostwind und den Westwind" ansprach. "Eine alte chinesische Redensart lautet: Wenn nicht der Ostwind über den Westwind siegt, so siegt der Westwind über den Ostwind". Mao meinte in einer Unterredung mit einem ausländischen Staatsbeamten, dass wenn in Zukunft ein 3. Weltkrieg ausbreche, dieser „nuklearer Gestalt“ sei. Sein Gesprächspartner war der Meinung, dass ein solcher Krieg die gesamte Menschheit auslöschen wird, doch Mao gab zu verstehen, dass "schlimmstenfalls die Hälfte der Menschheit zugrunde" geht. In diesem Krieg werde der "Imperialismus seinerseits vollständig, mit all seinen Wurzeln, vernichtet und die ganze Welt" würde "kommunistisch". Im Jahre 1958 hieß es dann durch Mao milder gestimmt, bei seiner Rede vor dem Obersten Staatsrat Anfang September: "Sollte die monopolkapitalistische Clique der USA auf ihre Aggressions- und Kriegspolitik beharren, wird sie eines Tages unweigerlich von den Völkern der Welt aufgehängt werden ... Das gleiche Schicksal erwartet aber auch die Komplizen der USA".
Die Spannungen erregenden Äußerungen Maos umfassten natürlich nicht nur solche Dimensionen, dass ein atomar-geführter Dritter Weltkrieg vor der Türe stünde, sollten die "Imperialisten" nicht gehorchen. Um gesellschaftliche Strömungen zu aktivieren, damit revolutionäre Tendenzen hervortreten, hatte man ebenso nicht mit Worten gespart. Zum Beispiel am 8. August des Jahres 1963 meinte Mao bei einer entsprechenden Zusammenkunft "mit afrikanischen Freunden": "Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um im Namen des chinesischen Volkes die amerikanischen Neger meiner entschlossenen Unterstützung, in ihrem Kampf gegen Rassendiskriminierung, für Freiheit und Gerechtigkeit, zu versichern". Diese seien immer noch der: "Versklavung, Unterdrückung und gesellschaftlicher Diskriminierung" ausgesetzt. Angeblich würden "Behörden in den USA, die Mitglieder des Ku-Klux-Klans" und andere "Rassisten" in den USA lebende "Neger": "verhaften, foltern und ermorden". Doch man sehe laut Mao, dass der Widerstand jener von "Tag zu Tag heftigere Formen" angenommen hätte. Er war gar der Meinung: "Der Kampf" würde "wie eine Flutwelle über fast alle Staaten der USA" hereingebrochen sein. Mao: "Die faschistische Gewaltherrschaft ... gegen die Schwarzen hat die wahre Natur dessen enthüllt, was die USA unter Demokratie und Freiheit verstehen".
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