Der geheime Nachrichtendienst von CDU und CSU im Kalten Krieg

Im hier vorgestellten Buch geht es um einen recht lange geheim gehaltenen Nachrichtendienst der Parteien CDU und CSU im Kalten Krieg. Eine wichtige Figur, die mit dieser Struktur in Verbindung stand, war ebenfalls in der Überwachung offizieller deutscher Geheimdienste eingebunden und laut den Recherchen soll die Person auf den Namen: Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg gehört haben - er war nicht nur Absolvent eines Jesuitenkolleg sondern auch Großvater des 1971 geborenen CSU-Politikers: "Karl-Theodor", welcher bis 2011 deutscher Bundesminister der Verteidigung war und wegen der medial breit ausgeschlachteten Plagiatsaffäre um seine Dissertation von diesem Amt zurücktrat. Danach wurde er u.a. aktiv in den USA beim sog. "Center for Strategic and International Studies" oder kurz: CSIS - einer "Denkfabrik" (Think Tank) in Washington, wo Individuen zu finden sind oder waren, wie: Henry Alfred Kissinger (ehemals z.B. Vorsteher der US-Denkfabrik Council on Foreign Relations), Zbigniew Kazimierz Brzezinski (einer der bekannteren US-amerikanischen Globalstrategen), James Rodney Schlesinger (ehemals auch Energieminister der Vereinigten Staaten), William Sebastian Cohen (unter Bill Clinton US-Verteidigungsminister) oder z.B. Brent Scowcroft (ein Anhänger der Mormonen). Laut Buch plante man also erfolgreich Ende der 1960er Jahre durch Strukturen der deutschen Unions-Parteien einen "eigenen" Geheimdienst hochzuziehen, wobei eine weitere wichtige Figur zur Umsetzung dieses Unterfangens ein gewisser: Hans Christoph von Stauffenberg gewesen sei.
Man zielte offenbar darauf ab, gegen die angeschobene Ostpolitik des ehem. von 1969 bis 1974 aktiven SPD-Bundeskanzlers "Willy Brandt", 1971 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, vorzugehen. Benötigte Geldmittel zur Unterhaltung der privat-geheimdienstlich organisierten Struktur seien wohl ebenfalls durch adelige Kanäle geflossen, wobei beim Spendensammeln auch die Person: Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein die Kollekte in den Händen gehalten hätte - welcher einige Jahre später eine Schlüsselfigur des CDU-Parteispendenskandals werden sollte. Neben privat gehaltenen Spenden durch hochrangige Parteiköpfe und Businesspersonen habe es offenbar auch üppige Geld-Transfers gen der forcierten Geheimdienstunterfangen aus dem staatlichen Geldsäckel gegeben, wobei die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen natürlich nicht über solche Dinge unterrichtet worden sind. Eine andere Person, die im Zusammenhang mit dem privaten Geheimdienst genannt wird, ist: Wolfgang Langkau - einst auch enger Vertrauter des Reinhard Gehlen, aus dessen gleichnamigen CIA-verbandelten Organisation später der zudem durch Moskau-Agenten unterwanderte Bundesnachrichtendienst (BND) herauswuchs.
Anführer der privat-geheimen Organisation mimten der Vetter des Hitlerattentäters Hans Christoph von Stauffenberg und Hans Langemann, welcher nachfolgend als Präsident des bay. "Verfassungsschutzes" in Erscheinung treten sollte. Im Buch betont man gleich eingangs, dass die Etablierung, von privater Seite her, organisierter nachrichtendienstlicher Strukturen nichts Ungewöhnliches sei: "Private Nachrichtendienste gibt es wohl ebenso lange wie die staatlichen Pendants". Bekanntlich unterhalten gewisse Konzerne, die Mafia und weitere Akteure (siehe etwa unter den Suchworten in Suchmaschinen: Adenauer, System Octogon), die in den vorangehend genannten Strukturen sich ggf. durch Verflechtungen untereinander ergänzen und ebenfalls mit politischen überschneiden können, ähnliche "Dinge", um zum Beispiel Informationen abzugreifen und damit an der Börse zu zocken oder diese an andere Geheimdienste zu verhökern. Der Autorin des hier vorgestellten Buchs nach hätte die Parteistruktur: Union bis in die 1980er Jahre hinein die Dienste der angeleierten Privatorganisation in Anspruch genommen, um sich so auch aus dem Ausland geheime, teils brisant wirkende Informationen zu beschaffen.
Im Buch "Nach Lektüre vernichten!: Der geheime Nachrichtendienst von CDU und CSU im Kalten Krieg" der Autorin Stefanie Waske finden sich für den interessierten Leser, der jene Publikation ggf. ergänzend zu weiteren konsumieren kann, im Querschnitt Kapitel wie: Warum ein ehemaliger BND-Mitarbeiter Reden schreibt, Langkaus‘ Idee eines eigenen Nachrichtendienstes, Guttenberg und letztgenannter werben für den Dienst - aber auch das Kapitel: "Langemann und der [israelische Geheimdienst] Mossad" kann angemerkt werden, wobei später noch von gewissen Problemen die Rede ist, wie einer: "Steuerfreien Einschleusung", die Geldbeschaffung verlief also mit Hindernissen. Danach wirft man noch einen Blick auf den: Terror in München - und Herr Langemann warnte natürlich damals: vor Anschlägen arabischer Gruppen. Nach solchen PR-Gags scheint es nicht zu verwundern, dass der Dienst verraten wurde, wie im gleichnamigen Kapitel geschrieben wird. Hier geht es um "Inge Goliath" und die DDR-Staatssicherheit. Neben diesen Informationen finden Sie natürlich noch zahlreiche weitere in der Veröffentlichung. Bei Interesse kann das Buch: "Nach Lektüre vernichten!: Der geheime Nachrichtendienst von CDU und CSU im Kalten Krieg" in der aktuell vorliegenden Auflage aus dem Carl Hanser Verlag mit über 300 Seiten unter der ISBN (978-3446241442) oder direkt über das Internet unter der folgenden Quelle bezogen werden:
Hier: Nachrichtendienst von CDU und CSU im Kalten Krieg
Andere interessante Bücher:
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Heiliger Krieg – Made in Germany
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Inszenierter Terrorismus (W.Frindte, 2010)
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