Buch

In "Der Dogmenwahn" von H.-W. Kubitza unternimmt man einen kritischen Blick auf verschiedene über die Jahrhunderte gediehene Dinge, welche dank des Wissens heute teils sehr bizarr wirken. Die Theologie beschreibt man in einer Fragestellung als eine "gläubige Wissenschaft", welche als Relikt vergangener Tage bezeichnet werden könnte. Der Autor ist "selbst gelernter Theologe" und blickt in die auf den ersten Blick verschiedenen Parallelwelten auch aktueller Dogmatiken, man versucht die Scheinprobleme und die damit in Verbindung gebrachten angeblichen Lösungen zu entblößen. Beispielsweise hätte ja Jahwe, so zumindest die Überlieferungen aus wessen vielleicht auch unbekannter Feder heute nicht mehr nachprüfbar auch immer, mit Mose und dem israelischen Volk eine Art Bund geschlossen gehabt. Der Autor stellt im Buch dar, dass man zwar kein Spielverderber sein will, doch müsse darauf aufmerksam gemacht werden, dass es sich unter anderem bei dieser Angelegenheit wohl um "rein biblische oder theologische Luftgespinste" handelt, weil es nie eine Figur "Adam" gegeben hätte, mit der dann ein fabulierter Gott einen Bund schloss. Mit Blick auf eine andere wichtige historisch sehr oft verwurstete Gestalt, die unter der Bezeichnung "Abraham" bekannt werden sollte, könne auch zu dieser angemerkt werden, dass es sie mit "ziemlicher Sicherheit" nicht gab.
In den Schriften des Alten Testaments wird Abraham bekanntlich als einer der drei patriarchischen Erzväter dargestellt. In der Deutung als ein "Vater der Menge" wird ihm demnach eine wichtige Position zugeschrieben, was man heutzutage vergleichen könnte mit einem Anführer einer Gruppe oder eines ähnlichen Zusammenschlusses, wie etwa einen Protestanführer der eine Demonstration mit organisiert und als Frontfigur anleitet. Gegolten hätte Abraham voreinst als ein Stammesvater einer eher kleinen Gruppe von Nomaden die Kleinvieh züchteten. Mit ihrem "Schutzgott" sollen sie den offiziellen Darstellungen nach möglicherweise auch zum Heiligtum von Mamre gezogen sein. Einige Autoren gingen davon aus, dass Abrahams Heimat dem Ursprunge nach Mesopotamien gewesen sei.
Direkte Sicherheiten, die solche Annahmen beweisen, soll es durch den sehr weit zurückliegenden Zeitraum aber nicht wirklich geben. Andere schrieben darüber, dass man Abrahams Herkunft mit den Wanderungsbewegungen, ggf. auch aramäischer Stämme, des zweiten Jahrtausends vor Christi sehen müsse - in den Bräuchen sollen einige Auffälligkeiten dahingehend beobachtet worden sein. Als repräsentierende Gestalt "Israels" schrieb man Abraham als "Vater" im Verlauf der Zeiten immer wieder unterschiedliche Merkmale zu. Er sei der auf Jahwes Worte "Vertrauende" und durch seine "Friedfertigkeit" könne er als Segensmittler zwischen allen Sippen der Welt fungieren. Der erwähnte Bund mit Abraham sei übrigens einer der Ewigkeitscharakter hätte.
Im neuen Testament der Kirche hatte man das Gewicht mehr auf die Verwurzelung des christlichen Glaubens in die jüdische Tradition hinein verlegt. Nach Paulus verkörpere Abraham einen von Gott schon seit jeher ersonnenen Weg zum Heil aufgrund des Glaubens und nicht der Gesetzeswerke. In Publikationen der jüdischen Literatur bezeichnete man die Bedeutung von Abraham entsprechend als "groß". Im hellenistischen Judentum ab dem 2. Jahrhundert vor Christus soll er als Stammesvater als ein idealer Staatsmann sowie Feldherr und Philosoph, aber auch als Erfinder und Vermittler der Wissenschaften bezeichnet worden sein, welcher auch den Pharao in die Sternkunde und Mathematik einweihte. Wegen der Betrachtung der Sterne könnten heidnische Autoren gewisse Züge anderer Literatur genutzt haben, um der Gestalt Abrahams bzw. seinem Vater den Götzendienst zuzuschreiben.
Er selbst hätte als Kind solchen Formulierungen nach aber auch durch die Betrachtung der Sterne den "wahren Gott" erkennen können. Weiteren Niederschriften zufolge hätten Wahrsager-Strukturen Nimrods schon bei der Geburt Abrahams in ihm eine Gefahr erkannt, ableitend durch die Sternendeutung soll dies geschehen sein. Abraham wurde demnach über eine längere Zeit in einer Höhle versteckt gehalten, da die Angaben der Wahrsager in ihm eine direkte Gefahr gegen den König ausgemacht hätten. Am Bau vom großen Turm zu Babel hätte er sich später übrigens nicht selbst beteiligen wollen, die Götzenbilder seines Vaters zerstörte er diesen Berichten zufolge aber mit großem Stolz. Neben dem Judentum hatten sich wie angemerkt auch das Christentum sowie der Islam (von seinem Sohn Ismael stamme der Religionsstifter des Islam Mohammed ab) auf Abraham als Stammvater berufen.
Das vorgestellte Buch "Der Dogmenwahn: Scheinprobleme der Theologie. Holzwege einer angemaßten Wissenschaft" des Autors Heinz-Werner Kubitza können Sie bei Interesse aus dem Tectum-Verlag, aktuell in der ersten Auflage von 2015, mit über 396 Seiten, unter der ISBN 978-3828835009 oder direkt über das Internet unter der folgenden Quelle beziehen:
Hier: Dogmenwahn - Scheinprobleme der Theologie
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