Okkultgläubige und andere Spinnereien


Minerva

Dass das Wort "Sekte" in der lateinischen Ableitung des "secta" auch Partei oder Lehre bedeutet, soll hier nur nebenbei erwähnt werden. Okkulte Kräfte trugen seit Ewigkeiten mit dazu bei, neue "Systeme" auf den Weg zu bringen - und seien diese meta-physischer Natur. In Verträgen zwischen Staaten wurde oder wird oft zu Formulierungen gegriffen wie: "im Bewusstsein", "im Geiste" und so weiter. Eben um diesen besonderen "Geist und seine Auswirkungen" ging es auch, als Themen behandelt wurden, wie okkult-neumodisch erscheinende Sekten, siehe dazu auch: Thelema - Der Kult auf den die Promis fliegen (hier). Das bedeutet aber nicht, dass, wie dort angemerkt ist, auch die sich seriöser gebenden "Gruppierungen" nun selbst und offen zu Spermakeksen und Co. greifen würden. Die Auswüchse verschiedener Sektenformationen müssen nicht zwingend anderen Menschen Schaden zufügen, auch wenn immer wieder die Selbstschädigung bei solchen Strukturen zu sehen war. Gekoppelt wird dies bei jenen sehr häufig wie unter anderem an irgendwelche in der Zukunft liegenden Ereignisse und (schon) der Gründer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage gab im Februar des Jahres 1835, wie zuvor und nachfolgend weitere Figuren in ähnlicher Weise, bekannt: "Das Kommen des Herrn ist nahe, es sollen noch 56 Jahre bis dahin vergehen". Das jeweils nicht erreichte prophezeite "Ziel" wird, um ggf. die Anhänger des Kultes bei der Stange zu halten, ersetzt mit dem Erreichen eines nächsten Ziels. Um scheinbar vorbestimmte "Ziele" geht es häufig auch in der Welt der Politik. Nicht nur im europäischen Raum konnte dabei immer wieder eine Verbindung zwischen Politik, Kultur und Okkultismus ausgemacht werden, die im "Geiste vereint" zu neuen Zielen strebten. Die Werke "Die Flucht vor der Vernunft" und "Das Zeitalter des Irrationalen" des Historikers und Kulturwissenschaftlers James Webb gelten zur Beleuchtung dieses Strebens als Klassiker.

In durchgeführten Untersuchungen, bei denen man "magische" und "rationale" Lebenshaltungen als sich gegenüberstehende Pole unter die Lupe nahm, zeigte sich, dass oft auch mit zunehmender Bildung die Bereitschaft bei Menschen wächst, eine Haltung einzunehmen, welche natürlich je nach Fall wegen anderer Einflüsse unterschiedlich ausgeprägt sein kann, die als: "Okkultgläubig" bezeichnet wird. Individuen, die als "Okkultgläubige" bezeichnet werden können und im magischen Denken ihren besonderen Ausgleich zu verwirklichen suchen, finden sich jedoch auch in "niederen Bildungsschichten" heute immer häufiger wieder, was sicherlich mit durch "gewisse Impulse", die von außen auf jene einwirken, wie bestimmte Literatur oder Fernsehserien, begünstigt werden kann.

Die "Okkultgläubigen" stützen sich auf unterschiedlichsten, teils sehr extrem anmutenden "Flimflam", um das "Außerweltliche" zu ergründen. Anhänger der diversen Auswüchse, auf die aus Zeitgründen hier verständlicherweise nicht jeweils bis ins Detail der Details näher eingegangen werden kann, stehen in der Oberbezeichnung entsprechend jenen gegenüber, die "Anti" sind. Bei den "Okkultgläubigen" gibt es innerhalb des Gesamtspektrums der ausgelebten "Dinge" aber auch jeweils sich herausbildende Gegnerschaften. Die einen befürworten dies oder jenes, lehnen aber anderes strikt ab. So auch bei den "Anti-Okkultgläubigen", die zwar generell nichts mit aus ihrer Perspektive bezeichneten okkultem Hokuspokus – auch wenn gewisse „Rituale“ ihr Leben bestimmen mögen - am Hut haben wollen, dennoch gewisse Dinge nicht direkt ablehnen und diesen durchaus zugeneigt scheinen.

Die in den Oberbegriffen bezeichneten Okkultgläubigen und die Anti-Okkultgläubigen beziehen sich nicht selten, um ihre jeweiligen Ansichten zu festigen, auf diverse Prestigepersonen ggf. aus der Wissenschaft oder z.B. auf Literatur dieser, die als besonderer psychologischer Bestätigungspunkt genutzt werden - was häufig auch bei den sich selbst zur Gruppe der "Anti-Okkultgläubigen" zählenden Individuen teils deutlich sektiererische Neigungen erkennen lässt. Prestigepersonen der "Antis" dienen häufig dazu, dass sich die meisten jener Personen der Verpflichtung enthoben fühlen, sich ein eigenes, selbstständiges Urteil zu bilden. So verhält es sich oft auch bei den Okkultgläubigen.

Das "Okkulte" ist wie angemerkt keine Erfindung neuerer Zeiten, sondern lässt sich Jahrtausende zurückverfolgen. Öfters in der Geschichte wurden okkulte Gruppierungen von anderen okkulten Strukturen, also der Konkurrenz – die sich als „anders geartet“ gab, im Rudel gejagt, man nutzte sie für militärische Angelegenheiten z.B. im Rahmen der psychologischen Kriegsführung aus oder es wurden "Okkultgläubige" schlicht abgezogen und sie landeten in der Gosse oder auf dem Scheiterhaufen. Die gebildeter wirkenden Strukturen nutzten z.B. die Astrologie nicht nur in der Vergangenheit auch dafür, um Kriege zu planen oder andere Ereignisse da am Horizont heraufziehen zu sehen - ein nicht nur bei alten Herrscherhäusern sehr häufig anzutreffendes Bedürfnis, in die Zukunft schauen zu können.

In der alten Astrologie hatte man neben den Tierkreiszeichen auch die Planetentypologie etabliert. Die Nutzung des "Saturn" entspricht psychologisch gesehen einer Tendenz der Konzentration und Festigung, wobei häufig auch Ernst, Vorsicht, Vertiefung, Orientierung an der Erfahrung genannt werden. In unterschiedlichen Bereichen des Lebens entspricht der Saturn allen langbestehenden Dingen, die: "Dauerhaft", "Bleibend" sind - wie der Landwirtschaft, Bergbau, das Haus- und Grundstückswesen. Eine dem Saturn entgegengesetzte Kraft wird dem "Jupiter" zugeschrieben. Er entspreche einer gestalterischen Qualität der Ausdehnung, Erweiterung, Expansion, das Streben nach einem Optimum der Entfaltung, was bei einer disharmonischen Auswirkung in die Wucherung, in die Hypertrophie übergehen kann.

Der "Jupiter" wird im bekannten Holzschnitt des Beham als reicher und vornehmer Mann dargestellt, der durch Wolken fährt und aristokratische Züge aufweist. Jene Figur walte über das Wachstum und Gedeihen auf der Welt. Auch unterstehen ihm das weltliche Recht und das Recht der Kirche. Ein thronender Papst und Personen der Justiz deuten dies an, als Ausdruck des "erhaltenden Willens" im sozialen Organismus. Um kurz noch den Mars als ein anderes "Planetenkind" darzustellen, wird diesem bzw. der sog. "Marskraft" eine eher aggressive, unbeherrschte, aber leidenschaftliche Rolle zugeordnet. Der Mars und seine "Kräfte" brächten unter anderem Krieg, Mord und Raub, Brandstiftung und Gewalttaten aller Art hervor.

Auch wenn heute anhand der regelrechten Okkultflut in unterschiedlichster Ausprägung durch moderne Möglichkeiten wie dem Internet oder Film/Fernsehen die meisten Dinge mehr und mehr lächerlich wirken mögen, gibt es durchaus auch solche, die nicht kurzerhand als Spinnerei abgetan werden können. Diese "Dinge" werden von einer schier uferlos wirkenden Menge des "Beklopptseins" verhüllt, womit sich bei den meisten Menschen der automatische Reflex einstellt, dass eine möglicherweise der näheren Betrachtung wert erscheinende Sache ebenso "ominös" wirkt und nicht näher untersucht werden braucht. Viele okkultistische Bereiche werden generell dominiert von Wundersüchten, Täuschungen, allgemeinem Schwindel und phantastischen Erwartungen.

In der Vergangenheit hatte man das neue Wissenschaftsfeld der sogenannten Parapsychologie eröffnet. Der Begriff sei ursprünglich durch Max Dessoir in seiner Schrift "Vom Jenseits der Seele" 1889 vorgeschlagen worden. Der Wortbestandteil "para" drückt "neben" aus, also z.B. neben den uns verständlichen oder bekannten Dingen. Gegner jenes Wissenschaftsfelds nutzten den Ausdruck für eigene Interpretationen, wonach die Parapsychologie ein durchaus exakt gewählter Begriff sei, denn sie greife schlicht immer daneben. Frühzeitig konnte man aber unter anderem teils gut dokumentiert herausfinden, dass weltweit durch unterschiedliche wie zahlreiche Personen sog. "spontane Phänomene" mit etwas "Bedrohlichem" zusammenhingen, wie: Tod, Gefahr für Leib und Leben, Krankheiten aber auch andere als negativ empfundene Sachen, wie: Trennung, Eifersucht oder der Verlust von Eigentum.

Bei entsprechenden Berichten wurden Fehlerquellen mit berücksichtigt, die zu Täuschungen hätten führen können. Etwa der besondere Hang bei Menschen zur "magischen Beziehung". Bei den sog. Wahrträumen hatten Personen einen Traum gehabt und später passierte irgendetwas, was eine Ähnlichkeit mit dem Erträumten zu haben schien. Damit könnten je nach Fall die beiden Vorgänge (Traum/Erlebnis) direkt in Zusammenhang gestellt werden, womit sie sich wechselseitig verfälschen. Andere mit Fehlern behaftete Berichte die aussortiert wurden, waren unter anderem etwa auch solche, dass gewisse Menschen "Todesahnungen" hatten. Wenn diese einmal zutrafen, wurde daraus unkritisch ein "okkultes Erlebnis" konstruiert. Nicht unterschätzt werden sollte bei solchen und ähnlich gelagerten Geistern die Erfüllungserwartung oder der regelrechte Erfüllungszwang.

Nach Analysen von Traumberichten aus verschiedenen Ländern Europas vor dem 2. Weltkrieg kristallisierte sich bei parapsychologischen Einrichtungen der Kontrast heraus, dass zahlreiche mitgeteilte "Dinge" in ihrer zusammengenommenen Ansicht ein "Blick in die Zukunft" hätten sein können. Solche "paranormalen Informationen" sind dabei in der Rückschau meist nur von Vorteil, wenn genügend Material vorliegt und selbst dann ist es noch so fragmentarisch und an Details individueller Situationen geknüpft, dass eine "kollektive Vorwegnahme" von zukünftigen Ereignissen nicht direkt erschließbar scheint. Es handelte sich bei solchen Wahrtraum-Berichten und anderen Dingen um Erlebnisse von Menschen, bei denen man zumindest in der Rückschau sich nicht des Eindrucks erwehren kann, dass katastrophale Geschehen fragmentarisch über solche Wege ihre Schatten vorauswerfen könnten.

Bei als präkognitiv bezeichneten Traumwahrnehmungen müssen für entsprechende Berichte verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Zum Beispiel im "Report on Case of Apparent Precognition" von 1934, der durch Herbert Francis Saltmarsh in den "Proceedings of the Society for Psychical Research" veröffentlicht wurde, stellte man dar, dass die Präkognition vor ihrer Erfüllung erzählt und aufgezeichnet worden sein muss. Zudem sollte sie genügend Einzelheiten enthalten, um die Erfüllung zu fixieren und eine zufällige Erfüllung unwahrscheinlich zu machen. Sie müsse so geartet sein, dass bekannte Tatsachen oder das Eintreten unbekannter Tatsachen das Vorauswissen nicht erlaubt haben konnten. Die Präkognition sollte so geartet gewesen sein, dass der Perzipient die Erfüllung auf keine Weise selbst verursacht haben konnte und sie dürfte nicht durch einen telepathischen Einfluss erklärt werden, den irgendjemand bzw. ein Mensch, der an der Erfüllung interessiert war, auf diesen ausübte.

Mit einbezogen wurden in solchen Untersuchungen auch teils gewisse Aspekte von möglichen Sinnestäuschungen, um damit konstruierte "außersinnliche Wahrnehmungen" auszuschließen. Bekanntlich führen Verletzungen und andere Defekte der Nervenbahnen oder Hirnfelder zu Ausfällen der Wahrnehmungsleistung bei Menschen. Solche Wahrnehmungen können dabei nicht als eine Art photographische Abbilder bezeichnet werden, sie sind vielmehr Antworten auf Reize und der Zustand des "Antwortenden" wirkt bei der Formung der Wahrnehmungen mit. Kurz angemerkt werden können hier etwa die im alltäglichen Leben vorkommenden Umbildungstrüge, die Affektillusionen. Ein äußerer Eindruck kann unter der Wirkung einer starken Gemütserregung oder einer entsprechenden Stimmungslage verkannt werden. Solche alltäglichen Erscheinungen können aber auch ohne solch äußere Reize zustande kommen. Wenn ein Mensch im Bett am Dösen ist, könnte man merken, dass man das Spiel der eigenen Vorstellungen nicht mehr bewusst steuern kann.

Unter solchen Zuständen können "Illusionen" auftreten, die sich bei manchen Menschen sogar unabhängig vom Willen verändern - dies sogar im Wachzustand. Eine solche Person scheint Goethe gewesen zu sein, wenn er schreibt: "Ich hatte die Gabe, wenn ich die Augen schloss und mit niedergesenktem Haupte mir in die Mitte des Sehorgans eine Blume dachte, so verharrte sie nicht einen Augenblick in ihrer ersten Gestalt, sondern legte sich auseinander, und aus ihrem Innern entfalteten sich wieder neue Blumen aus farbigen, auch wohl grünen Blättern; es waren keine natürlichen Blumen, sondern phantastische, aber regelmäßig wie die Rosetten der Bildhauer". Ob der "erleuchtete Goethe" zum Beispiel in dieser Situation unter "gewissen Substanzen" stand, kann natürlich nur spekuliert werden. Vielleicht war dieser Spiegelausschnitt seiner Seele auch durch andere äußere und/oder innere Umstände bedingt, die in Kombination mit seinen individuellen Eigenschaften und Begabungen wechselwirkten.

Zum Thema "Spiegelungen" und "Trugbilder", die von außerhalb der Seele her entstammen, findet sich einiges an Literatur. Die heutige Traummaschine ist bei vielen Menschen aber sicherlich das Internet oder Fernsehen geworden, wo man in vorgespiegelte Welten eintauchen kann, die in der Realität so nicht vorhanden und erlebbar sind. Visionen und weitere "Wahrnehmungen" können hier in Hülle und Fülle zumindest auch "angeklickt" werden. Doch vor Jahrhunderten musste man zur "Illuminierung" von Individuen, meist eine bewusst hervorgetragene und sehr häufig plumpe "Verarsche" von "Wundersüchtigen", natürlich gänzlich andere Mittel nutzen. Spiegelnde Flächen, geschliffene spezielle Steine oder auch transparente Objekte wie Glaskugeln wurden genutzt, um bei längerer Betrachtung "Visionen" und andere Erscheinungen hervortreten zu lassen - die sog. "Kristallvisionen". Seit Jahrhunderten wurde diese Methode für wahrsagerische Zwecke genutzt, oft auch gekoppelt mit irgendwelchen "magischen Ritualen". Wo dabei "Glanz und Visionen" zu finden waren, waren natürlich auch Aristokraten nicht weit.

In den Zeiten der Renaissance wurde, dank des insgesamt doch großen Erfolgs solcher Strukturen, sogar eine eigene Zunft etabliert, die sich "specularii" schimpfte - was so viel bedeutete wie die "Spiegelschauer". Eine sehr bekannte Person, die zu jener "Zunft" gehörte, war ausgerechnet ein enger Vertrauter am Hof der Königin Elisabeth I. von England, der Mathematiker, Astronom, Astrologe, Geograph, Mystiker und Lebenskünstler John Dee. Dieser bereiste mit seinem "Medium" Edward Kelly zahlreiche Gegenden in Europa und er legte durchaus sorgfältig erarbeitete Tagebücher über "Visionen" an, die mit einem besonderen und spiegelnden Stein "eingesammelt" wurden. In einer Notiz zu einer halluzinatorischen Unterhaltung mit im Kristall erscheinenden Engeln hieß es: "Ich meine, ihr habt keine für das Sprechen geeigneten Organe oder Instrumente, sondern seid lediglich geistig und nicht körperlich, aber ihr habt die Fähigkeit und Eigenschaft, von Gott Bild und Botschaft dem Auge und Ohr zu übermitteln, so dass die Menschen sich einbilden, euch mit Sinnen zu sehen und zu hören".

Der aus heutiger Sicht als Multitalent auftretende Dee war natürlich nicht nur darin begabt, mit "fremden Welten" zu kommunizieren. Als Hofmathematiker stand er bei der Königin Elisabeth I. von England in hoher Gunst und wurde auch mit weiteren Aufgaben betraut, wie der Gregorianischen Kalenderreform. Dee, welcher sich schon als junger Mann mit "Magie", besonders auch der Astrologie beschäftigte, verfasste zu seiner Zeit zahlreiche Werke aus den Gebieten der Geographie, Mathematik oder auch über die Schifffahrt. Weil alles auf der Welt einem nebulösen Plan folge, bestimmte er natürlich auch nach einer besonders günstig erscheinenden Konstellation den Krönungstag von Elisabeth I. Dee hatte aber nicht nur gute Kontakte zu der englischen Königin, sondern auch zu anderen Aristokraten in europäischen Gefilden, wie zum Kaiser Rudolf und etwa König Stephan von Polen. Spekulationen zufolge bestand seine Aufgabe hintergelagert auch darin, gegnerische aristokratische Strukturen zu "illuminieren", sie sollten also irgendwelche "Visionen" nutzen, welche ihren Untergang mit herbeiführten.

Die Beeinflussung aristokratischer Gegner oder anderer Regierungsstrukturen durch illustre "Berater", "Visionäre" und weitere Figuren ist nichts neues - zumeist wirkten die angewandten Methoden teils sehr skurril, was in einigen Fällen dennoch wirksam zu sein schien. Beispiele könnte man unzählige bringen, nehmen wir den Scharlatan und Leuteverarscher Balsamo, der auch unter dem Namen "Graf Cagliostro" bekannt wurde. Dieser schaffte es ebenfalls, mit Hilfe des "Okkulten" die europäischen Höfe regelrecht zu "erobern". Unter anderem und speziell bediente er sich des "Kristallsehens" und leitete aus diesen Unterfangen dann diverse "Prophezeiungen" ab, was nicht nur die Pariser Gesellschaft beeindruckt haben soll. Später zogen andere Figuren das sog. "mesmeristische Zeremoniell" aus der Güllegrube, um das "alte Kristallsehen" neu aufflammen zu lassen, was bis Ende des 19. Jahrhunderts geschehen sei. Bekanntlich wirkte sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts bereits auch der von Amerika ausgehende und sich epidemisch verbreitende Spiritismus entsprechend weiter "beflügelnd" aus, was allgemeine Sektierereien angeht.

Wo heute das Wort Esoterik oder "Spiritismus" fällt, da sind die Alien-Jünger nicht fern. Eingangs angemerkt werden kann an dieser Stelle, dass es gerade auch im Bereich der "Aliens" und "Ufos" teils bis ins „Psychopathische“ gehende Figuren gibt, die Sekten gründen und sich im Fall der Fälle halt auch gerne im Kollektiv der "Unendlichkeit" preisgeben, also Selbstmord begehen. Der Alien-/Ufo-Wahn trieb bis heute hin je nach Fall durchaus skurrile Blüten, es wurden oft andere esoterische Dinge zusammengewürfelt, um neue hybride Alien- oder UFO-Religionen zu etablieren, Sekten zu gründen und/oder Leute um ihr Geld zu bringen. Trotz aller Irrationalität die in diesem Feld vorherrscht, sollte man das bei neutraler Betrachtung durchaus interessante Thema nicht reflexartig bei Seite wischen, nur weil es andere Strukturen als Grundlage nehmen, um darauf aufbauend ihr beknackt wie generell verrückt wirkendes Sektierertum aufzubauen.

Ein Beispiel kann hier kurz genannt werden, welches schon einige Jahre auf dem Buckel hat. Die Wochenzeitschrift "Neues Europa" veröffentlichte in Deutschland und anderen Ländern Verlautbarungen eines gewissen Herrn Michalek. Dieser bezeichnete sich selbst als: "irdischer Vertrauensmann der oberen Führung des Planeten Venus". Er residierte längere Zeit auch in Santiago de Chile, um von dort aus den "Völkern der Erde" die Programmgestaltung einer von Venusianern inspirierten Weltrepublik schmackhaft zu machen. Ebenfalls lag bereits die "Verfassung" für die Weltrepublik vor, die Hauptstadt sollte Berlin sein. Angeblich wurden auch zu seiner Zeit schon allenthalben Pässe der neuen "Weltrepublik" ausgestellt und verteilt.

Doch zurück zu den Erscheinungen der „Untertassen“. Der Autor hat selbst vor Jahren, ohne dabei an die Nutzung einschlägiger Substanzen und anderer Möglichkeiten der Beeinflussung denken zu müssen, ein "seltsames Objekt" gesichtet und das sogar in "guter Auflösung", also recht nah vor Augen habend. Dies kann ggf. im Archiv im Artikel nachgelesen werden, unter dem Titel: "Sekten, Außerirdische und fliegende Untertassen". Selbst wenn es z.B. 2000 UFO-Sichtungen durch andere Personen in der Vergangenheit gegeben hätte, welche zu 1998 auf Täuschungen, Illusionen und so weiter basierten, es aber zwei tatsächliche Fälle gab, die ein Flugobjekt waren, welches wie die typische "fliegende Untertasse" erschien, kann auch anhand nur dieser beiden Fälle angenommen werden, dass es UFOs gibt. Wer oder was diese "Dinger" nun aber steuerte, ist dabei natürlich eine andere Frage und muss nicht zwingend die Verbindung erlauben, dass hier "Aliens am Ruder" waren. In Umfragen von vor einigen Jahrzehnten kam heraus - zu Zeiten wo eine regelrechte Ufo-Hysterie einschlug, dass einige Personen gemeint hätten, es könnte sich möglicherweise auch um Geheimtechnologie der USA, Russen oder andere handeln.

Der schweizerische Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie, Carl Gustav Jung, meinte einst mit Blick auf die "Ufo-Thematik", diese sei als ein Symptom einer kollektiven Bedrängnis zu sehen. Ob er vielleicht eine andere Formulierung gewählt hätte, wie weitere teils noch zu deutlich schärferen griffen, wenn er selbst ein solches "Ding" gesehen hätte, davon kann bei dieser Persönlichkeit zumindest ausgegangen werden. In 1958 widmete er dem "Phänomen" sogar eine Schrift unter dem Titel: "Ein moderner Mythus. Von Dingen, die am Himmel gesehen werden". Jung meinte: "Die Ufos sind reale stoffliche Erscheinungen, Wesenheiten unbekannter Natur, die, vermutlich aus dem Weltraum kommend, vielleicht schon seit langen Zeiten den Erdbewohnern sichtbar waren, aber sonst keinerlei erkennbaren Bezug zur Erde oder deren Bewohnern haben […] Da ihr Auftreten seit dem zweiten Weltkrieg häufiger zu sein scheint als je zuvor, kann es sich um ein synchronistisches Phänomen, d. h. um eine sinnentsprechende Koinzidenz handeln. Die psychische Lage der Menschheit einerseits und das Ufo-Phänomen als physische Realität andererseits stehen in keinem erkennbaren Kausalverhältnis zueinander, sondern sie scheinen sinnvollerweise zu koinzidieren. Ihre Sinnverknüpfung ergibt sich auf der einen Seite durch die Projektion, auf der anderen Seite durch die dem projizierten Sinn entsprechenden runden und zylindrischen Formen, welche seit Menschengedenken die Vereinigung der Gegensätze darstellen."

In Analysen von angeblich durch verschiedene Personen gesichteten unbekannten Flugobjekten, nach einem am 26. Juni 1947 durch die Los Angeles Times veröffentlichten Artikel, der Beschreibungen des Amateurpiloten Kenneth Arnold enthielt, welcher über dem westlichen Washington "neun helle Objekte" beobachtet hätte, kam es zu einer regelrechten Epidemie von angeblichen Ufo-Sichtungen, zeigte sich, dass die meisten Beobachtungen auf Wetterballons und Flugzeuge zurückzuführen waren. Andere Verwechslungen traten durch "Beobachter" auf, weil diese astronomische Körper für fliegende Untertassen hielten, meteorologische Erscheinungen als solche deuteten oder andere erklärbare Umstände die fabulierte "Sichtung" jener widerlegten. Dennoch konnten Untersuchungen des Air Technical Intelligence Center - United States Air Force Project Blue Book Investigating Flying Saucers nicht alle "Objekte" herausfiltern, die durch natürlich erklärbare Umstände bei Individuen fälschlicherweise als "Ufos" bezeichnet wurden. Die meisten der übrig gebliebenen Fälle wurden von Piloten aus Flugzeugen heraus beobachtet, visuell vom Boden aus oder auch mittels Radarpeilungen und durch Kombinationen von direkt visuellen Beobachtungen und Radarbeobachtungen. Aufgefallen war, dass Beobachtungen häufig auch in Bereichen "technisch interessanter Orte", wie Atomkraftwerke, Häfen und so weiter, stattgefunden hätten.

Die Person E.J. Ruppelt als Autor des Buchs "The Report on Unidentified Flying Objects" von 1956 ging auf einen Bericht des Majors Dewey ein, dessen Urteil der besten übrig gebliebenen Berichte lautete: "Nachdem die Auswertung mit solcher Strenge durchgeführt worden war, bewiesen diese paar Berichte ohne jede Möglichkeit eines Zweifels, dass die Ufos von Wesen dirigiert werden, deren geistige Fähigkeiten die unseren erreichen oder weit übersteigen. Der nächste Schritt hat darin bestanden, herauszufinden, woher sie kommen. Die Version - von der Erde - musste ausscheiden, sodass als Antwort allein übrig blieb: aus dem Raum". Warum die Version "von der Erde" ausschied, konnte nicht ermittelt werden. Zumindest könnte man wie oben kurz angemerkt davon ausgehen, dass tatsächlich irgendwelche "geheimen Technologieforschungen" von welchen Playern auf der Erde auch immer durchgeführt wurden bzw. werden. Gleich darauf zu schließen, es könnten Wesen aus dem Weltall sein, könnte darauf hindeuten, dass "verdeckende" Absichten vorliegen.

Die "Ufo-Sichtungen" geschahen natürlich weltweit. Angefacht wurde die Flut der angeblichen Beobachtungen immer wieder durch die Tagespresse in verschiedenen Ländern. Die "Bremer Nachrichten" schrieben zum Beispiel mit Blick auf Deutschland am 26. Juni des Jahres 1959 davon, unter der Titelüberschrift "Immer wieder unbekannte Flugkörper": "Der Oberbefehlshaber der NATO, General Norstad, hat Einheiten der taktischen alliierten Luftflotte und des strategischen Bomberkommandos befohlen, auf den regelmäßigen Übungs- und Kontrollflügen im europäischen Luftraum besonders in Höhen von über 12.000 Meter auf unbekannte Flugkörper zu achten und wenn möglich photographische Aufnahmen zu machen, aber auch das Radarbild genau festzuhalten". Was nun wirklich hinter diesem Befehl stand, kann aus heutiger Sicht heraus nur spekuliert werden. Es könnte möglicherweise eine in "Ufo-Manie" gehüllte Thematik sein, die sich in Wirklichkeit um die Russen drehte, wenn man nicht tatsächlich davon ausgehen mag, dass hier "Aliens" ins Visier geraten sind.

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