Bericht zum Thema Climate Engineering


Climate Engineering

Das sog. Geoengineering wird auch als Climate Engineering bezeichnet, womit durch diverse Einwirkungen von Menschen in die Kreislaufsysteme der Erde eingegriffen werden könnte, um z.B. und angeblich Effekte des "Klimawandels" abzuschwächen. Beim Deutschen Bundestag veröffentlichte man nun kürzlich einen TAB-Bericht zur Thematik. Gleich zu Beginn der Kurzvorstellung wurde ein Professor zitiert, der Leiter des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse am Karlsruher Institut für Technologie sowie des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB): "Das erschreckende Ergebnis ist, dass die Szenarien der Klimaforscher immer pessimistischer werden". Aus diesem Zeitdruck heraus müsse nun offenbar "schnell" gehandelt werden, um die da zu sehenden "Szenarien" wenigstens noch abschwächen zu können. Die Möglichkeiten zur Eindämmung der Effekte durch Klimawandelerscheinungen mittels Maßnahmen, die im Oberbegriff "Climate Engineering" zusammengefasst sind, wären aus heutiger Sicht her noch nicht direkt durchsetzbar, da die gezielte technische Intervention in das globale Klimasystem teils sehr negative Effekte haben könnte, welche die möglichen, durch den Klimawandel bedingten übersteigen könnten. Außerdem würden allgemeine "Strategien" des "Climate Engineering" offiziell sowieso "erst am Anfang ihrer Erfindung und Erforschung stehen".

Damit die Erfindung und Erforschung der gezielten technischen Intervention in das globale Klimasystem entsprechend weitergetrieben werden kann, muss demnach wohl möglichst auch unter Realbedingungen, außerhalb z.B. von Computersimulationen, umher gewerkelt werden. Bei der Kurzvorstellung hob man zwei mögliche Technikansätze hervor, zum einen die Nutzung von Carbon Dioxide Removal (CDR), womit Kohlenstoffdioxid "langfristig aus der Atmosphäre entfernt und deponiert" werden soll. Beispielsweise mit der künstlichen "Ozeandüngung" könne hier eingewirkt werden, damit "die vermehrt wachsenden Algen das [Kohlenstoffdioxid] aufnehmen können". Eine andere möglicherweise im breiten Spektrum einsetzbare Technik nennt sich Radiation Management (RM), mittels der man den globalen "Strahlenhaushalt" beeinflussen könnte. Machbar wäre dies unter anderem damit, dass "Schwefel in die Atmosphäre" ausgebracht würde. Solche künstlich ausgebrachten Partikel in großer Menge würden ggf. dazu beitragen einen Teil der Sonneneinstrahlung zurückzureflektieren, um angeblich eine gewisse Temperatursenkung erreichen zu können. Insgesamt neigten Sachverständige offiziell noch zu einer eher kritischen Haltung, was die unausgereiften Techniken betrifft. Trotzdem müsse man die politische Diskussion führen, da die Debatte zum Climate Engineering bisher teils nur in der Wissenschaft und dann nur in den USA, Großbritannien und Deutschland geführt wurde/werde.

Den rund 230 Seiten langen Bericht des deutschen Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung kann man unter nächstaufgeführter Quelle einsehen bzw. herunterladen. Im Querschnitt geht es um die zum Publikationsstand aktuelle Lage bezgl. der "Internationalen Klimapolitik" und spricht die da zu sehenden Herausforderungen an, die man meistern müsse, als auch bisherige Optionen, um Effekte des "Klimawandels" zu stoppen bzw. abzuschwächen. Dass der Mensch schon seit "Urzeiten" an der Modifikation des, in diesem Fall Wetters forscht, spricht man auf knapp sechs Seiten auch an: "Kurze Historie der Wettermodifikation und des Climate Engineering". Im weiteren Verlauf geht es um "Technologien zur Beeinflussung des globalen CO2-Kreislaufs", dann um die mögliche "Nutzung von marinen Kohlenstoffsenken" oder auch die "Nutzung von terrestrischen Kohlenstoffsenken", nimmt sich aber auch die erwähnten "Technologien zur Beeinflussung der globalen Strahlungsbilanz" kurz vor. Neben den "Rechtlichen Rahmenbedingungen", dem bisherigen und möglicherweise breiter zu forcierenden "Wissenschaftlichen und Gesellschaftspolitischen Diskurs" nimmt man sich später diverse Beurteilungen von Einwirkungen durch "Climate Engineering"-Maßnahmen an, um letztlich in den Oberthemen mit der möglichen "Regulierung von Climate Engineering" und den "Schlussfolgerungen und Handlungsfeldern" abzuschließen.

TAB-Bericht: Climate Engineering (Archiv)

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