(C) Diego Garcia, Telim, 2003, Bild: Wikipedia (PD, gemeinfrei)

In britischen Medien, wie beim (Telegraph), zweifelte man zuletzt an, dass es umfängliche Aktionen bezgl. der Verschleppung von Individuen unter Terrorverdacht gegeben hätte. Es geht hier um den Außenposten Diego Garcia, wo gerne auch mal leicht bekleidete (Damen) herumalbern, wie vor militärischen (Anlagen), oder halt Bomben mit (komischen) Sprüchen verziert wurden. Bekannt geworden sei, dass CIA-Flugzeuge auf dem Atoll "auftankten", welche möglicherweise an Bord "eingefangene" Terroristen gehabt haben könnten. Doch auf der (Insel) selbst wären damals keinerlei Möglichkeiten vorhanden gewesen, die nicht anderen Strukturen (dort) aufgefallen wären, um solch verschleppte Individuen für eine längere Zeit unauffällig zu halten, geschweige denn, umfänglich Verhöre oder Folterungen durchzuführen. Andere Informationen, die nahegelegt hätten, dass einige der verschleppten Personen dem Terrorismus zugeneigt gewesen seien, stammten (wohl) zum Teil aus Folter-Verhören selbst oder entpuppten sich später als direkt falsche Informationen, welche die CIA von anderen Regierungen oder nebulösen Strukturen - ggf. direkt aus dem Kreml oder von "Partnern" aus europäischen Gefilden - erhielt.
In 2003 wurde (durch) Strukturen der Amnesty International dargestellt, dass unter anderem auf Diego Garcia illegal Personen festgehalten und gefoltert wurden. Anders als Guantanamo wäre das dortige "Lager" bis zu seiner Enttarnung 2003 vollkommen geheim geblieben. Amnesty International warf den USA vor, neben bekannten, aber rechtlich bedenklichen Einrichtungen, wie dem Gefangenenlager Guantanamo, ein weltweites Netz von geheimen Gefängnissen (Black Sites) und Lagern betrieben zu haben, an dem auch Strukturen anderer Staaten beteiligt waren. Folgenden Darstellungen (nach) hieß es später zur Thematik, "dass der US-Geheimdienst CIA Stress- und Nötigungstechniken einsetzte, um Al-Qaida-Verdächtige zu verhören [...] werden zum Beispiel auf dem britischen Militärstützpunkt Diego Garcia [...] dem Luftstützpunkt Bagram und weiteren Orten, auch Einrichtungen ausländischer Geheimdienste, festgehalten [...entsprechende Einrichtungen würden] ausschließlich vom CIA kontrolliert, stehen also nicht unter dem Einfluss von Militärjuristen". Die US-Regierung berief sich bei den verschleppten Personen nicht auf den typischen Status des "prisoner on war", sondern auf einen Status des "enemy combatant", des "feindlichen Kämpfers".
(Ein) ominöser Wasserschaden, der passenderweise dann zufällig einschlägt, wenn man ihn braucht, hätte (laut) Focus-Darstellungen möglicherweise wichtige Informationen - wie Aufzeichnungen der Starts und Landungen von genutzten Flugzeugen - zu Vorwürfen vernichtet gehabt, wegen der UK-Beteiligungen an den Folterprogrammen der CIA, auch unter Einbezug des Namens "Diego Garcia". Der britische "The Guardian" hätte (angedeutet), in den Jahren 2002-2006 könnten bis zu 10 Individuen auf der Insel durch den "Fleischwolf" gedreht worden sein - einige CIA-Figuren meinten in der Vergangenheit etwa auch, man wolle "die Scheiße" aus Verschleppten heraustreten. Personen gaben (zu) verstehen, dass Diego Garcia einst in der Diskussion in US-Kreisen gestanden hätte, zur Unterbringung von "Zielen mit hohem Wert". Angeblich könnten Personen auch auf "Gefängnis-Schiffe" verbracht worden sein, wie in 2008 "Welt" berichtet (hatte).
Allgemeiner Anhang (Diego Garcia):
Die nach einem portugiesischen Seemann benannte, bei einer Expedition für die portugiesische Krone entdeckte Insel Diego Garcia, welche strategisch günstig zwischen Afrika, Australien, Indien und der Arabischen Halbinsel im geographischen Mittelpunkt des Indischen Ozeans und als Hauptinsel der Chagos-Inseln liegt, ist ein schmales, vom Aussehen her hufeisenförmiges (Atoll), welches von Spitze zu Spitze rund 60 Kilometer lang ist und sich kaum über die Brandung erhebt. Dauerhaft kolonisiert wurden die Chagos-Inseln bereits ab ca. 1793 durch Frankreich. Zur Arbeit auf den Plantagen hatte man Sklaven aus Ostafrika, Madagaskar oder auch aus Südostasien "organisiert". Amerikaner und Briten waren also nicht die Ersten, welche u.a. Diego Garcia für ihre Zwecke "nutzbar" machten. Jahrzehnte zuvor kamen immer wieder Schiffe übers Meer und hissten ihre Flaggen auf der Insel: Franzosen 1769, Engländer 1786, wieder Franzosen 1786 und wieder Engländer ab 1810. Im Oktober des Jahres 1914 erschien sogar der deutsche Kreuzer "Emden" zu einem Überraschungsbesuch und in 1942 baute die Royal Air Force eine Flugboot-Basis zum Schutz gegen japanische U-Boote.
In 1814 musste Frankreich Mauritius zusammen mit den Chagos-Inseln an Großbritannien abtreten. England (hatte) sich "diesen seiner Lage wegen wichtigen Platz gesichert und ihn mit den Seychellen als eine Dependenz der Kolonie Mauritius unterstellt". In 1965 wurden die Inseln von der britischen Kolonie Mauritius abgetrennt und das "British Indian Ocean Territory" etabliert - die Vereinigten Staaten begannen damit, Infrastrukturen für das Militär und Geheimdienste zu (errichten). Mauritius erkennt die britische Herrschaft über die Inseln nicht an und die für den Bau der Basis vertriebene Bevölkerung findet sich nicht mit ihrer Vertreibung ab. In 2010 erklärte man seitens Großbritanniens das Seegebiet rund um die Chagos-Inseln zu einem "Meeresschutzgebiet", natürlich mit Ausnahme von Diego Garcia. Die USA haben Strukturen auf dem Atoll bis 2016 von UK gepachtet und nutzen sie speziell für militärische bzw. geheimdienstliche Zwecke. Autoren zufolge zahlen die USA keine Pacht in Geldform, aber Großbritannien erhielt z.B. einst Rabatt beim Kauf von Polaris-Atomraketen und nutzt Strukturen auf der Insel mit.
Die BBC News berichtete am 3. November 2000: Britische Politiker, Diplomaten und Beamte starteten eine Kampagne, die nach ihrer eigenen Aussage dazu diente, "an dem Vorwand festzuhalten, dass die Inseln keine ständigen Bewohner hätten". Dies war von großer Bedeutung, weil man hätte "regelrechte Bewohner" anerkennen müssen, "deren demokratische Rechte" zu schützen sind. Aus den Einwohnern von Diego Garcia wurde eine "Nicht-Bevölkerung" gemacht. Nachdem die Menschen verschwunden waren, konnte UK das offiziell dargestellte "unbewohnte" Atoll mit an die USA verpachten. Natürlich wurden nicht nur von Diego Garcia Menschen vertrieben. Gleiches Schicksal (hätten) auch Einwohner anderer Inseln erlitten. Nach und nach wurde das "Objekt der Begierde" militärisch zum Stützpunkt ausgebaut, auf dem etwa auch B-52 oder (B-2 s.a. Spirit) landen konnten. Bei Diego Garcia sind auch im Wasser komische Dinge zu finden, wie U-Boote. In jüngerer Zeit wurde zudem mit Blick auf andere Örtlichkeiten hierzu (berichtet): "Für Wartungszwecke und für den Besatzungsaustausch in Übersee gelten die Stützpunkte Diego Garcia im Indischen Ozean und Guam im Westpazifik als überseeische Heimathäfen [...] Hier wurden 2007/2008 zusätzliche Wartungs- und Versorgungseinrichtungen gebaut und ausgestattet [...] Im Mittelmeerraum werden U-Boote der Ohio-Klasse auf La Maddalena in Italien versorgt".
Das Atoll Diego Garcia gehört zu den strategisch bedeutsamsten und am stärksten abgeschirmten US-Stützpunkten der Welt. Militärs der USA bezeichneten in der Vergangenheit zudem Sao Tome und Principe, etwa 200 km vor der Küste Afrikas westlich vor Äquatorialguinea und Gabun, als eine Art zweites "Diego Garcia". Der Großraum Mittlerer Osten oder wie es in Englisch heißt: "Greater Middle East", was eine geographische Großregion, welche vom Horn von Afrika über den Nahen und Mittleren Osten, die Kaspische Region bis nach Pakistan und Afghanistan reicht, wird in "Operationen", die von Diego Garcia ausgehen, mit einbezogen. In diversen Planungen zu weltweiten Militäroperationen der USA sind das CENTCOM als eines von sechs Regionalkommandozentren und das USSTRATCOM auf der Air Force Base Offutt in Nebraska, in Absprache auch mit Strukturen der anderen Unified Combatant Commands, sowie mit Kommandozentralen der Koalitionsstreitkräfte wie in Israel, Türkei, der Region des Persischen Golfes und dem Militärstützpunkt Diego Garcia eingebunden. Bspw. zum letzten Irak-Krieg standen auf Diego Garcia und im Oman vor Kriegsbeginn B-52- und B-1-Bomber bereit. In Kuwait wurden etwa 80 Kampfflugzeuge der Typen F-15, F-16 und F-117 stationiert. Dazu kamen etwa 50 F-15-, F-16- und A-10-Kampfflugzeuge auf der türkischen Basis von Incirlik.
Ab dem Jahr 1976 hatte man als Teil von (White Cloud), zur Überwachung - orten und abhören - des U-Boot- bzw. Schiffverkehrs, eine Bodenkontrollstation auf Diego Garcia hochgezogen, für das sog. Advanced Tactical Ocean Surveillance System (Classic Wizard). Auf dem Atoll Diego Garcia und weiteren Orten weltweit sind bekanntlich mehrere Radioabhörstationen, wie gemeinsame NSA/GCHQ-Einrichtungen, in das UKUSA-Netzwerk von ECHELON integriert worden. Ab 1987 hatte man u.a. auch als Teil des (GEODSS) eine Bodenstation für die Überwachung von Satelliten etabliert und eine regelrechte Antennen-Farm für das Global Positioning System (GPS, NAVSTAR). Mittels geheimer Projekte führte man Programme - auch Nieder- und Mittelfrequenzschall - im Wasser durch, wobei eine auf Diego Garcia errichtete hydro-akustische Station ebenfalls in Versuche mit einbezogen wurde, bei denen man künstlich unter Wasser Detonationen ausgelöst hatte, um die Ausbreitung des Schalls messen zu können. Diversen (Publikationen) nach wurde auf Diego Garcia einst aber auch eine sog. "Haftanstalt" in 1983 etabliert - für Personen z.B. der US-Streitkräfte, von "der Halliburton-Tochtergesellschaft Kellogg, Brown & Root, die 2005 den Zuschlag [...] zum Bau des berüchtigten Gefängnislagers Nr. 6 auf der US-Marinebasis in der Bucht von Guantanamo erhielt". Die CIA hätte in der Vergangenheit diverse Vereinbarungen getroffen gehabt, welche es gestatteten auch "Orte in Übersee", wie Diego Garcia, mit zu benutzen.
Zu Zeiten des Kalten Krieges kam es zu Irritationen auch auf Diego Garcia, weil wichtige Codes und Co. an die Sowjets gegeben wurden. Darüber berichtete z.B. der Autor James Bamford in seinem (Buch) "NSA - Die Anatomie des mächtigsten Geheimdienstes der Welt". "Nachdem der KGB im Oktober 1967 die Chiffriertabellen hatte, brauchte er nur noch eine funktionierende Maschine [...] Mit der Kaperung der Pueblo wurde ihm dieser Wunsch erfüllt [...] Neben der KW-7 erbeuteten die Nordkoreaner [...] zwei weitere wertvolle Chiffriermaschinen, die KW-37 und die KG-14, die sie ebenfalls den Russen übergaben". Eine US-Figur, welche später zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, die auf Diego Garcia eingesetzt war, verkaufte den Russen später wichtiges Codematerial zur Entschlüsselung. Der ehem. Generalmajor des KGB Oleg Kalugin meinte, die Russen konnten mit Hilfe des erbeuteten Geräts und der Codes "den gesamten verschlüsselten Funkverkehr zwischen dem Hauptquartier der US-Marine und ihren Einheiten in der ganzen Welt" mitlesen. Der einst getroffene Entschluss des US-Präsidenten Gerald Ford, die Flotten- und Luftwaffenbasis der USA auf Diego Garcia wegen der wachsenden militärischen Infiltration dieses Meeres durch die Sowjetunion weiter auszubauen, war nicht überraschend immer (wieder) auf "heftige Kritik des Moskauer Regierungsblattes Prawda und der amtlichen Nachrichten-Agentur TASS gestoßen".
In der Vergangenheit wurden auch die extra-regionalen Mächte im Indischen Ozean, vor allem die USA mit ihrem Flottenstützpunkt Diego Garcia, als Bedrohung der indischen Sicherheit empfunden und dienten als Rechtfertigung für den Ausbau der indischen Marine. Indien sorgte für Ärger, weil US-Strukturen auf dem Atoll ja eine generelle "Bedrohung" seien. Die durch ein Attentat ums Leben gekommene ehem. Premierministerin Indiens, Indira Priyadarshini Gandhi, welche angeblich auch "gute Kontakte nach Moskau" gehabt hätte, legte z.B. eine Doktrin auf zur "Vormachtstellung der Indischen Union". Die Doktrin beinhaltete ebenfalls die Ablehnung von militärisch genutzten Basen im Indischen Ozean, was sich vor allem gegen die amerikanische Truppenpräsenz auf Diego Garcia richtete. Anfang der 1980er Jahre (forderte) die damalige Linksregierung von Mauritius bereits die "Räumung der US-Militärbasis". Wegen neuer Raketen, die auch Diego Garcia erreichen könnten, meinte (vor) der Jahrtausendwende eine indische Figur offenbar im „Einklang“, niemand werde es "in Zukunft wagen, Indien zu bedrohen". Das kommunistische China wollte unterdessen mit einem "diskreten Horchposten" in der Region (aktiver) werden.
Die Russen verlangten bezgl. des Vertrags von Pelindaba, der das Testen, das Stationieren, den Besitz sowie die Herstellung von Kernwaffen in Afrika verbietet, in naher Vergangenheit, dass die Insel Diego Garcia mit einbezogen wird - wo angeblich eine unbekannte Anzahl an Atomwaffen vorrätig gehalten würde. Der Vertrag von Pelindaba war in 1964 offiziell als Reaktion auf die französischen oberirdischen Atomtests in der Sahara von Algerien gefordert worden, konnte jedoch erst 1996 von den ersten Staaten in Pelindaba unterzeichnet werden und trat 2009 in Kraft - wobei noch nicht alle Zusatzprotokolle ratifiziert worden sind. Ob die Russen mit der Forderung auf „Schnelligkeit“ in der Sache hier nun gänzlich aus Nächstenliebe handeln und Gruppierungen im Westen anstacheln zu Protesten und Co. - auch mit Blick auf Diego Garcia - davon kann man eher nicht ausgehen, vielmehr wird man höchstwahrscheinlich eigene strategische Vorteile im Blickfeld haben.
