Großreich: Eurasien-Sekte auf Beutefang


Eurasia

Immer mehr Individuen bzw. allgemein zusammenfassend flammende Anhänger der Eurasien-Idee gingen vor Jahren noch davon aus, dass bis maximal 2053 das neue Utopia (einschlagen) würde. Die prominente russische Figur (mit) Filzbart Alexander Dugin ist sozusagen der offizielle Chefideologe, um zahlreiche Strömungen durch Frontorganisationen und Co. auch in westlichen Gefilden ideologisch "einzusammeln", die vom nebulösen "Wandel" träumen. In 2008 rief (Dugin) - welcher bezeichnet (wurde) als Putins Gehirn, aber dennoch selbst ein sektiererischer Anhänger von horrorartiger Staatsideologie (ist) und gegen Frauen (wettert) - zur Okkupation Georgiens auf und unternahm gemeinsam mit Anhängern der "Eurasischen Jugendunion" im Vorfeld eine Reise nach Süd-Ossetien. Weiterhin (warb) Dugin, dessen mit ihm verkettete Netzwerke bis in die Türkei reichen (sollen) - auch wenn jenes Konstrukt vor dem Zerfall (gewarnt) worden sei, in seinen Schriften schon in den 1990er Jahren für die Idee der "Zerschlagung und Kolonialisierung der Ukraine" durch Russland. Nur so nebenbei angemerkt (deutete) Dugin mit Blick auf den forcierten Ukraine-Konflikt den direkt russischen Einsatz an: "Unsere russischen Mitbürger im Donbass können den Angriffen nicht mehr lange standhalten. Nur eine Armee kann mit einer Armee kämpfen".

Dugin (als) einer der am meisten gelesenen Autoren über Geopolitik in Russland hätte (einst) in der Türkei einen potenziellen Verbündeten bei der Schaffung eines neuen antiamerikanischen Superreichs auf dem eurasischen Kontinent gesehen. In der politischen Landschaft Russlands gibt es heute ultranationalistische Gruppierungen, wie die sog. "Liberal-Demokratische Partei Russlands" des Nationalpopulisten Wladimir Schirinowskij als auch z.B. die "Internationale Eurasische Bewegung" des SS-Verehrers Dugin. Jene betrieben bereits in der Vergangenheit ein aktives Schüren z.B. auch innerukrainischer Spannungen durch ihre zahlreichen Frontorganisationen bzw. Bündnispartner auf der Krim oder im Donbass. Mit kurzem Blick auf die sog. Naschi ("Die Unseren"), als eine von der russischen Staatsführung initiierte Jugendorganisation, (seien) diese in ihrer Ausrichtung identisch mit dem gesamten Netzwerk der Unterstützer im "großen kontinentalen Block" von Japan nach Belgien, von China bis Frankreich, von Indien bis Spanien, von Iran bis Deutschland, von Russland bis Italien.

Die (ehem.) russische Wochenzeitung "Moskowskije Nowosti" berichtete, die Politik der KGB-Figur und des erneuten Präsidenten Russlands Putin sei im (Gegensatz) zu der seines Vorgängers auf Linie "der neo-eurasischen Strömung", wie sie durch Michail (Deljagin), Dugin und (Panarin) vertreten wird bzw. wurde. Wichtige Figuren des russischen geopolitischen Diskurses sind neben Dugin weiterhin Dimitrij (Trenin) oder etwa Gennadij (Sjuganow). Der deutsch-bulgarische Geschichtsphilosoph Assen Ignatow (kommentierte) z.B. zu Äußerungen Panarins: "Der Weg Russlands nach Westen, seine Integration in Europa sei möglich, aber in einer ganz anderen Weise, als man sich vorstellt. Die Anhänger der Europäisierung übersehen, dass Russland kein ethnischer Staat der Russen ist, sondern eine besondere Zivilisation [...] Das ist nicht das Zweite Europa, sondern das Dritte Rom, das Erbe von Byzanz". Im Tagesanzeiger wurde Dugin entsprechend mit (den) Worten zitiert: "Wir müssen Europa erobern und anschließen".

Dugin (zufolge) hätten bisher alle Großmächte versucht gehabt, Eurasien zu dominieren. Doch nur Russland sei aufgrund seiner geografischen Lage, der Erfahrung und Ressourcen dazu auserkoren, das euroasiatische Imperium und damit die gesamte Welt zu dominieren. Die Herrschaft der USA sei generell (nicht) zu akzeptieren und das heutige Konstrukt EU, welches "mit den USA imperialistisch zusammenarbeite", werde Schaden erleiden. Die Vereinigten Staaten von Amerika beschrieb Dugin (laut) "Auf der Suche nach Eurasien" einmal so: "Die USA sind eine chimärenhafte, antiorganische, transplantierte Kultur, die keine sakralen staatlichen Traditionen und keinen kulturellen Boden besitzt, gleichwohl aber versucht, den anderen Kontinenten ihr antiethnisches, antitraditionalistisches, babylonisches Modell aufzudrängen". Demnach (betrachtet) Dugin die USA als den: historischen, gegenwärtigen sowie künftigen Hauptfeind Russlands und gründet diese Ansicht auf eine verschwörungstheoretische Re-Interpretation der gesamten Menschheitsgeschichte.

Eurasianismus als (Ideologie) wurde diversen Darstellungen nach bereits offiziell bekannt vor Jahrzehnten groß ausgekaspert und durch Individuen wie Dugin, der vor Jahren auch meinte, die Essenz russischer Geschichte wäre es, Imperien unter Führung von Zaren und Patriarchen zu bilden, später weitergesponnen. Erblühen konnte das Sektennest (laut) Meinung einiger ab den 1920er Jahren durch russische Emigranten, die sich u.a. in Sofia, Prag, Berlin oder Paris niederließen. Als wichtige Vordenker dieses geistigen Konstrukts können etwa: Nikolai Sergejewitsch (Trubetzkoy), Pjotr (Sawitzki), Georgij (Florenskij), Georgij (Wernadskij) und auch Lew Nikolajewitsch (Gumiljow) genannt werden. Heute würden die absonderlichen Welterklärungstheorien u.a. Dugins offiziell von nur wenigen russischen Entscheidungsträgern in ihrer Fülle bejaht, doch sei laut (Einschätzungen) eine "unterschwellige Wirkung der beschriebenen pseudowissenschaftlichen Verteufelungen des Westens" allseits zu spüren. Kommentatoren (meinten): "Mit dem Versuch, eine Verbindung zu den klassischen Eurasiern zu zeichnen, will Dugin [aber auch] die Bedeutung seiner eigenen Pamphlete aufwerten".

In der Publikation "Alexander Dugin und die rechtsextremen Netzwerke" (Ivanov) heißt es, Fakt sei, "dass Dugin seine Theorien in enger Abstimmung mit der internationalen Neuen Rechten entwickelt" hat. Ebenso ließe sich belegen, dass diese Neue Rechte in verschiedenen Ländern aus Netzwerken hervorgegangen ist, die nach dem Krieg entstanden sind. Das Vokabular des Neoeurasianismus, durch die "Eurasien Bewegung" mit weltweiten Kontakten zu Ultrarechten, entspreche (oft) dem von "europäischen Kollegen", es werde z.B. eine Art "Verschwörung" des Atlantismus fabuliert. Dennoch: "Fakt ist, [dass] Dugin seine Theorien in enger Abstimmung mit der internationalen Neuen Rechten entwickelt hat [...] lässt sich belegen, [dass] diese Neue Rechte aus Netzwerken hervorgegangen ist, die nach dem Krieg" (entstanden) sind. Schon nach Planungen aus Nazi-Zeiten sollte Deutschland mit der sich im Endeffekt selbstaufgelösten Sowjetunion zusammengehen und dann die "Sozialistische Union" bilden (hier). Die Paneuropa-Figur Coudenhoven-Kalergi wollte ebenfalls einen Megablock schmieden (unter) - wohl auch deswegen gab es schon vor Jahren immer wieder Spekulationen, wonach entsprechende Strukturen insgeheim daran gewerkelt haben könnten, die Bildung einer sozialistischen paneuropäischen Union inkl. Russlands (umzusetzen).

Das Resultat der Neoeurasianismus-Ideologie sei Einschätzungen (nach) insgesamt zu sehen als eine Art "wilder eklektizistischer ideologischer Cocktail, der zahlreiche logische Brüche aufweist". Damit werde angestrebt: ein dynamisch-ideologisches Sammelbecken für alle "Feinde des Westens" - speziell USA - bzw. "für alle Feinde der Offenen Gesellschaft" zu schaffen. Laut (einem) Bericht unter dem Titel "Faschismus - grenzenlos und rot" hätte Dugin einen begrüßenswerten "authentischen, realen, radikalen, revolutionären und konsequenten", wie einen faschistischen Faschismus für Russland heraufziehen sehen. Derweil formierten sich passenderweise dort bereits auch Stoßtrupps die gegen Migranten (aktiv) geworden sind. Der russische Historiker Alexej Miller gab wegen der Figur Dugin und seinen hirnrissigen Ansichten (zu verstehen), dass er nicht ausschließen kann, dass künftig ein "russisches Hitler-Szenario" droht.

Der 1962 geborene (Gründer), Chefideologe und Vorsitzende der "Internationalen Eurasischen Bewegung" Dugin, welcher wiederholt die Beispielfunktion des Dritten Reiches für seine Ideen herausgestellt (habe), verfüge nach Expertenmeinung noch heute über Zugang zu den höchsten Regierungs- und Parlamentskreisen in Russland. Dugin, der seine Karriere während der Zeit der Perestroika weiter ausbaute, ist seit dem Jahr 2009 Inhaber des Lehrstuhls Soziologie für internationale Beziehungen der staatlichen Moskauer Lomonossow-Universität - (rückblickend) sei er aber auch z.B. von 1980 bis etwa 1990 Mitglied eines kleinen Moskauer Okkultismus-Zirkels gewesen, der sich "Schwarzer Orden der SS" nannte, und kam wie Hitler und weitere Gruselgeister in Kontakt mit esoterischem (Flimflam). Unter anderem Personen oder deren Publikationen wie vom französischen Metaphysiker und Schriftsteller esoterischer Werke René (Guénon), der Mitgründer der Forschungsgemeinschaft Deutsches Ahnenerbe der SS Herman (Wirth), der italienische Esoteriker und metaphysische Rassentheoretiker Julius (Evola) und der britische Okkultist, welcher auch gerne mit nackten Kindern zu tun hatte, Aleister (Crowley) sollen den "Eurasier" Dugin mit (beeinflusst) haben.

Der Dugin-Kenner Andreas Umland (meinte) zu seinen Veröffentlichungen bezogen auf strategische Dinge: "Generell war die Publikationstätigkeit [u.a. mit beeinflusst worden durch den deutschen Vertreter der Geopolitik Karl Haushofer und der deutschen Figur Carl Schmitt] Dugins bereits vor seinem tiefen Vordringen in das politische und akademische Establishment der Russländischen Föderation ab 2001 bemerkenswert". Mit Zustimmung von Putins Präsidialadministration (erfolgte) in 2001 die Gründung der Bewegung "Eurasien", also ein Raum, (der) laut Dugin auch: "von Dublin bis Wladiwostok" reichen könnte - andere Figuren wie Putin selbst wollten lieber einen Raum von "Lissabon bis Wladiwostok" etabliert sehen (mehr). In Dugins bekanntem Buch "Grundlagen der Geopolitik", welches an vielen russischen Hochschulen als Lehrbuch genutzt wurde oder wird, heißt es mit außereuropäischem Blick, dass etwa der Iran wichtig wäre. Vom Bündnis mit dem Iran würden "die lebenswichtigen strategischen und sogar eng ethnischen Interessen der Russen" abhängen.

In Russenmedien trommelte (man) offiziell schon vor Jahren die Ausrufung des Großreichs herbei und nutzte ältere Planungsvorhaben zur Bewerbung dessen: "Bereits General de Gaulle träumte von einer Achse Paris-Berlin-Moskau, als er von einem Groß-Europa vom Atlantik bis zum Ural sprach". In den 1990er Jahren hätte Dugin, der (meinte), Deutschland wäre heute so etwas wie ein "politisch-intellektueller Gulag", in einem Buch (laut) "Ostpreußenblatt" vom 17. Januar 1998 zusammen mit dem russischen Generalleutnant Klokotow dafür plädiert gehabt, "die Freigabe Ostpreußens" zu vollziehen. Offenbar nicht nur nach intensivem Konsum einschlägiger Brainwash-Publikationen aus dem Eso-Bereich gab Dugin (zudem) mit Blick auf die "Deutschen" zu verstehen: "Wenn der deutsche Genius zu unserer Erweckung beiträgt, dann verdienen sich allein dadurch die Teutonen einen privilegierten Platz unter den Freunden des Großen Russland [...] werden sie zu Unsrigen, zu Asiaten, zu Hunnen, zu Skythen wie wir, die Ureinwohner des Großen Waldes und der Großen Steppe". Der Eurasianismus (sei) so etwas wie eine "kulturelle Sphäre", wie in der islamischen oder der buddhistischen Welt.

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