Bundeswehr/Kujat: Kritik an Von der Leyen


(C) Andreas Nowak, 2007, Bild: flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Zwar bezeichnete man die neue deutsche, in Belgien, Ixelles/Brüssel - einer Gegend, wo auch der Kinderfänger für einflussreiche Horrorbonzen Marc Dutroux her entstammt (ex) - geborene Bundesministerin der Verteidigung vor einigen Jahren in einem Medienbericht als eine Art "Mischung aus Pamela Anderson und Magda Goebbels" (ex). Doch nach Auffassung des ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr (Juli 2000 - Ende Juni 2002 unter dem ehm. SPD-Verteidigungsminister Rudolf Scharping), Harald Kujat, seien diverse Planungen der Bundesministerin Ursula G. von der Leyen eher kritisch zu sehen. Im "Focus" (ex) wurde ein Interview mit Kujat geführt und er gab zu verstehen, dass die gute Frau die Bundeswehr "wie ein Hausfrau" führen würde - sie habe keine Ahnung vom Militär. Abgezielt wurde speziell auch auf die sog. "Attraktivitätsoffensive", welche Kujats Einschätzungen nach "grotesk" sei. Er sieht Von der Leyen in einer Art Rolle der Hausfrau, bezogen auf die "Maßnahmen" für die Bundeswehr, die ihre "Kinder" versorgen will. Kujat (ex), der von 2002-2005 auch den Vorsitz des Militärausschusses der NATO innehatte, verlangte, dass die Ministerin sich "um die wirklich wichtigen Dinge" kümmern müsse - etwa gute Ausrüstung für Soldaten. Vor dem Interview bei Focus wurde bekannt, dass Von der Leyen die deutsche Bundeswehr in den nächsten Jahren für rund 100 Millionen Euro soz. in spezieller Weise erneuern wolle, um das Militär so auch zu einem der "attraktivsten Arbeitgeber" der Bundesrepublik werden zu lassen.

Der Plan zur Steigerung der Attraktivität sehe Medienberichten zufolge unter anderem vor, eine bessere "Verankerung der Bundeswehr" in die Gesellschaft zu vollziehen, das Gleichgewicht von Familie und Dienst müsse besser ausbalanciert werden, Änderungen bei der Führungs- und Organisationskultur seien offenbar wichtig und außerdem soll ein "Gesundes Arbeiten" ermöglicht werden (ex). Für etwa 75 Millionen Euro, also dem größten Teil der in Medien genannten Summe, wolle man Unterkünfte modernisieren - wobei u.a. Flat-Screen-TVs mit Wandhalter, Stehlampen mit Leseleuchten, Minikühlschränke und Garderobenspiegel mit einfließen sollen, was künftig die "Grundausstattung" für Soldateneinzelunterkünfte sei. Von einer Mini-Bar, Privatkino, Sauna, Kegelbahn, die aktuell gängigen Spielkonsolen mit Ballerspielen oder auch einem Coffeeshop war in den zuletzt bekanntgewordenen Planungen zumindest noch nicht die Rede. Komischerweise meinte Von der Leyen vor einigen Jahren bei "BerlinMitte" noch bezogen auf das Fernsehen: "Wir wissen alle, dass Fernsehen dick, dumm, traurig und gewalttätig macht" (ex). Laut "Süddeutscher" wurde Kujat auch bezgl. der Bundeswehr-Kindertagesstätten zitiert: "Viel mehr als mit einer Kindertagesstätte wäre der Familie eines Soldaten geholfen, wenn sie wüsste, dass alles für seine Sicherheit im Einsatz getan wird" (ex).

Noch im Dezember 2013 war Kujat eher positiv eingestellt, als bekannt wurde, dass Von der Leyen überraschenderweise Verteidigungsministerin werden soll: "Das Geschlecht spielt dabei doch keine Rolle". Mit Blick auf die deutsche Bundeskanzlerin, da diese ebenfalls weiblicher Natur sei, gab er zu verstehen: "Wir haben doch seit acht Jahren eine Bundeskanzlerin, die im Kriegsfall die Kommandogewalt über die Bundeswehr hat" (ex). Jahre zuvor kritisierte er noch das Modell der Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland, kombiniert mit der Einführung eines freiwilligen Wehrdienstes. In einem offenbar schon damals zu sehenden späteren "Krisenfall" würde das Konzept nicht greifen: "Erstens wäre die Wiedereinführung der Wehrpflicht in der Krise ein Eskalationsmoment. Zweitens wäre die Maßnahme auch ziemlich unwirksam, weil die Ausbildungszeit in der Krise fehlt, nicht zuletzt mit großen Folgen für das Führungspersonal" (ex). In 2012 hielt er die laufende Bundeswehrreform für mangelhaft - Veränderungen seien "sozial nicht ausreichend abgefedert", was zu "Unzufriedenheit" führe (ex).

Im Zusammenhang mit der sog. "Krim-Krise" hieß es im März (laufenden Jahres) laut Kujat: "Die Bundeswehr ist durch die Abschaffung der Wehrpflicht geschwächt und geht personell in die Knie" (ex). Im Februar meinte Kujat: "Unsere Verbündeten in der Nato und in der Europäischen Union erwarten schon seit Langem ein stärkeres Engagement Deutschlands für die gemeinsame Sicherheit" (ex). Eine Aufnahme der Ukraine in die NATO sah er jedoch kritisch. Vor einigen Wochen wurde Kujat in der Mitteldeutschen Zeitung (Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg) zur Sache zitiert: "Wir haben nicht die Absicht, die Ukraine in die Nato aufzunehmen [...] Am besten wäre es, die Ukraine würde das selbst sagen". Sollte aber Russland gegen ein Nato-Mitgliedstaat vorgehen wollen, so müsse dies laut Kujat "knallharte Konsequenzen" haben (ex). Einen möglichen militärischen Schlag auf Syrien sei er im August 2013 abgeneigt gewesen: "Es ist eine Strafaktion. Und nur eine Strafaktion. Sonst nichts". Der Einsatz würde keiner "sicherheitspolitischen Logik" folgen und "hat keinerlei strategische Funktion" (ex).

Unter der Überschrift "Toleranz" wies der damalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, vor dem 11. September 2001 laut Berichten vom Januar damals an, Lesben und Schwule zu achten. Wobei aber betont wurde: "Die eigenen Lebensentwürfe dürfen nicht zum Maßstab für andere gemacht werden" (ex). Einige Jahre später gab es bezgl. der Bundeswehr Aufregungen um Äußerungen des deutschen Politikers Oskar Lafontaine, der meinte, dass die Bundeswehr "mittelbar in terroristische Aktionen verwickelt" sei. Laut Kujat, der im westpreußischen Mielke geboren wurde (ex), hieß es: "Wenn unsere Soldaten Terroristen sind, dann ist Herr Lafontaine ein geistiger Terrorist" (ex). Den Einsatz in Afghanistan bezeichnete er später als "gescheitert". Doch zumindest hätte dieser den politischen Zweck erfüllt, "Solidarität mit den Vereinigten Staaten zu üben" (ex). Angeblich sei die Bundeswehr seit Jahren schon "kaputt gespart" worden - mit Blick auf militärische Belange (und nicht z.B. Flat-Screen-TVs). In 2010 glaubte Kujat noch daran, dass die Bundeswehr in Deutschland "zu immer weniger Einsätzen in der Lage sein" wird und die "Soldaten werden das ausbaden müssen" (ex).

Zur Wehrpflicht meinte er rückblickend: "Ich habe die Wehrpflicht auch immer gesehen als eine Art demokratisch[e] Kontrolle von Innen". Er sah die Wehrpflicht als ein "ganz wertvolles Gut" an (ex). Kujat meinte laut Bericht des Hamburger Abendblattes von Ende Januar 2002, dass ohne die damalige Reform bei der Bundeswehr, welche rund sechs Jahre dauern würde, die Bundeswehr "nicht zukunftsfähig" sei, ja, sie würde künftig nicht einmal „die Einsatzfähigkeit von heute“ halten können. "Wir haben den point of no return auf der Strecke zwischen alter und neuer Bundeswehr passiert", wie man damals den Generalinspekteur der Bundeswehr zitierte. Außerdem befände man sich "mitten in der Umstrukturierung der Verbände". Eine Rückkehr sei ausgeschlossen, "die Reform ist unumkehrbar", wie es hieß. Nach den Anschlägen in den USA warnte Kujat später: "Ein ähnlicher Angriff wie gegen die USA kann auch Deutschland treffen" (ex).

In einem Vortrag von 2008 zu den sog. NCO (Network Centric Operations) meinte Kujat aber auch: "Militärische Operationen sind hochkomplex und werden in Zukunft eher an Komplexität zunehmen [...] Sie werden in einem Umfeld durchgeführt, in dem der Gegner Uniformen trägt oder auch nicht trägt [...] Er mag sich aus Analphabeten zusammensetzen, was ihn aber nicht hindert, anspruchsvolle Technologien einzusetzen [...] dass der Einsatz von Streitkräften nur ein Element einer umfassenden Strategie ist, die politische, wirtschaftliche und andere Felder einschließt, um das politische Endziel zu erreichen [...] Aber Transformation ist mehr [...] um mit Clausewitz zu sprechen [...] Net-centric operations oder auf Deutsch die netzwerkunterstützte Operationsführung, die den Verbund von Führung, Aufklärung und Wirkung herstellt, ist das entscheidende Mittel, mit dem Friktionen [ex] verhindert, die Initiative gewonnen und nachhaltige strategische Wirkung erzielt werden kann" (mehr). Siehe ggf. auch ergänzend unter Wikipedia die Themen Network-Centric Warfare (ex) oder Full-spectrum dominance - die Überlegenheit auf allen Ebenen (unter). Nach weiteren anderen Darstellungen bemühte man sich u.a. auch, die Interoperabilität über gemeinsame, ressortübergreifende, zwischenstaatliche und multinationale Industrie- und Gewerbebetriebe zu ermöglichen (ex).

Im vergangenen Jahr 2013 fabulierte man im Rahmen einer Zusammenkunft der World Security Network Foundation, gegründet von H. Hoffmann (ex) bzw. siehe auch Fritz G. A. Kraemer (ex) und des European Council on Foreign Relations, der u.a. mitfinanziert wird durch die Open Society Foundations (ex), zusammen mit August Hanning (ex), ehm. Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Deutschland, Kujat oder auch Hubertus Hoffmann (World Security Network Foundation) unter anderem darüber, dass für eine bessere Außenpolitik auch der rasche Aufbau und die Förderung von "einflussreichen und unseren Werten der Freiheit und der UN Charter nahestehenden jungen Verantwortungseliten gerade in den Ländern des Umbruchs wie zum Beispiel in der arabischen Welt, Afghanistan, Pakistan oder Mali [...entscheidend sei...] stärker als bisher sollten auch die verschiedenen globalen Nichtregierungsorganisationen [NGOs] mit ihren globalen Netzwerken, Talenten und guten Ideen in die Diskussionen und Planungen der Außenministerien einbezogen werden" (ex).

Unter dem Titel: "Bundeswehr-Sparkurs vor dem Aus" berichtete man kürzlich in deutschen Medien darüber, dass spätestens ab "2017" der Etat steigen soll - wie der SPD-Wehrexperte Rainer Arnold gefordert hätte. Außerdem wurden Flugabwehrsysteme angesprochen, bei denen "deutsche Firmen weltweit führend" seien (ex). Im Zuge der Krise in der Ukraine 2014 forderte Arnold am 11. April in einem Positionspapier "die Luftverteidigung als besondere deutsche Schwerpunktfähigkeit zu sichern und unter Rückgriff auf die Entwicklungsergebnisse MEADS zukunftsfähig zu machen" (unter). Der ehemalige Generalinspekteur Harald Kujat habe laut folgender Publikation einst, in 2002, gemeint: "Das geplante System könne das deutsche Hoheitsgebiet nur in einem geringeren Ausmaß als deutsche Truppen in Einsätzen schützen", wie man in: "Als Entscheidungsgrundlage für das Raketenabwehrprojekt MEADS ungeeignet" berichtete (ex). In "Den Kern einer europäischen Armee schaffen - Neue Ansätze für ein Europa der Verteidigung" sah man später, dass sich "Europa" auch künftig "auf eine Reihe von sehr gefährlichen Herausforderungen einzustellen hat" (ex).

Von der Leyen will "modernere" Bundeswehr

Aber zurück zur sog. "Modernisierung" der Bundeswehr durch Von der Leyen, auch wenn man z.B. zu Kujat noch zahlreiche nebulöse Dinge schreiben könnte, wie z.B. über eine Mitgliedschaft beim "Internationalen Wirtschaftssenat" e.V. in Berlin (ex), wo unter anderem auch ein ehemaliger russischer Botschafter und Gazprom-Vertreter zu finden ist. Ihre innere Antriebskraft, der „Von der Leyen“, für solch mutige Vorhaben bei der Bundeswehr, machte die Ministerin vor geraumer Zeit mit dem Ausspruch kenntlich: "Ich glaube an Gott als eine höhere Instanz, vor der ich mich verantwortlich fühle" (ex). Anfang des Jahres berichtete "Spiegel", dass die neue Verteidigungsministerin offenbar auch den Rüstungsbereich ihres Ressorts umstrukturieren wolle - damit eine Art Frühwarnsystem etabliert werden kann, um so mögliche weitere Pleiten wie jene um die Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" zu verhindern (ex). Weitere Maßnahmen wurden angekündigt, wie ihr großes Attraktivitätsprogramm für die Bundeswehr.

In der Frankfurter Rundschau spekulierte man allgemein von einer zu sehenden "Doppelstrategie" der Ursula von der Leyen (mehr). Um mehr Leute ins Militär zu locken, müsse es wohl eine Art Rundumsorglospaket geben: "Da geht es nicht nur um gute Kinderbetreuung, flexiblere Dienstzeiten und die Begrenzung von Versetzungen. Ich möchte, dass es Verbesserungen bei Rente, Trennungsgeld und Umzugskosten gibt", wie es laut "STERN" hieß (ex). Bei der von ihren Vorgängern angestoßenen großen Reform der Bundeswehr würde es unter ihrer Führerschaft, also entgegen der angeblichen Forderungen aus der SPD, "höchstens" kleinere Änderungen geben, sagte von der Leyen laut einem Bericht der HuffingtonPost (ex). Wegen der forcierten Ukraine-Spannungen hätte man seitens der NATO kürzlich noch Nachrüstungs-Forderungen aufgestellt gehabt und Von der Leyen hätte sich offiziell eher "zurückhaltend gezeigt", was dieses Thema anbelangt.

Wobei sie unter der folgenden Quelle zitiert wurde: "Militär löst keine Konflikte" (ex). Zuvor hatte die Ministerin noch die erste Kinderkrippe der Bundeswehr eröffnet gehabt. Laut "Spiegel" schrieb man: "Es ist alles da, was notwendig ist, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen" (ex). Demnach sollen offenbar die Verhältnisse deutlich verbessert werden, damit mehr Personen sich mit einer Beschäftigung bei der Bundeswehr anfreunden können. Was sie später in einem Interview mit den folgenden Worten unterstrich: "Wir wollen die besten Männer und Frauen, die ein Jahrgang zu bieten hat" (ex). Im Herbst laufenden Jahres soll übrigens "nachgelegt" werden, um die Bundeswehr auch mit Umschichtungen von Geldern zu einem attraktiven Arbeitgeber zu machen (ex). Mit Blick auf die in Krippen versorgten Kinder, könnten diese „vielleicht“ auch eine spezielle Prägung erfahren. So machte Von der Leyen einst deutlich: "So selbstverständlich, wie wir den Kindern die Muttersprache mitgeben, müssen wir ihnen Religion mitgeben" (ex).

Der Bundesvorsitzende des Deutschen BundeswehrVerbandes, Oberstleutnant André Wüstner, gab derweil bekannt: "Die Verteidigungsministerin hat mit Recht wichtige Themen angesprochen [...] Die Steigerung der Attraktivität ist kein Selbstzweck [...] Politik als Ganzes muss daran ein Interesse haben [...] Deswegen ist es nicht nur ein Thema von Ursula von der Leyen, sondern eines der gesamten Bundesregierung" (ex). Bei Reuters berichtete man davon, dass auf Steuerzahlerkosten nicht nur umfängliche Modernisierungen stattfinden sollen. "Ganz konkrete Verbesserungen wird es auch für Soldaten im Einsatz geben [...] Sie sollen künftig unbegrenzt kostenlos telefonieren und im Internet surfen dürfen" (ex). Von der Leyen machte vor Jahren deutlich, was in ihren Augen Gerechtigkeit, auch im Zusammenhang mit Steuern, ist: "Gerechtigkeit betrifft immer zwei Seiten: den, der es bezahlt, und den, der es bekommt" (ex).

In der sog. "Tiefenagenda" der Bundeswehr "2020" schrieb man einleitend davon: "Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nach der Einsatzbereitschaft ein entscheidendes Kriterium für eine zukunftsfähige Bundeswehr [...] geht es nicht nur um die Betreuung von Kindern, sondern zunehmend auch um die Pflege von Angehörigen im Alter". Daneben werden Themen angesprochen wie mehr "Wertschätzung für hervorragende Arbeit", "Gesunde Menschen in einer gesunden Bundeswehr", "Keiner wird zurückgelassen" oder auch "Keine Angst vor Uniformen" (ex). Was künftig auf die "Jungs und Mädels" des deutschen Militärs zukommen könnte, riss man kurz beim "Bundeswehr-Journal" an. So führte die Ministerin Von der Leyen aus, unter Verweis auf eine externe Quelle: "In der Vergangenheit hat sich Deutschland meist erst spät an internationalen Missionen beteiligt [...] in Zukunft [werde man] stärker darauf setzen, über eine frühzeitige Beteiligung den Charakter von Missionen von Anfang an mitzuprägen" (ex).

Eine Rückkehr zur Wehrpflicht schloss sie aber aus, wir "werden die Wehrpflicht nicht wieder einsetzen [...] Mir sind motivierte Soldaten, die freiwillig kommen, viel lieber als Soldaten, die nur kamen, weil sie mussten", wurde Von der Leyen im April im Focus zitiert (ex). Auch werde offenbar kein größerer Wert mehr auf die körperliche Fitness von Soldaten gelegt. "Es stellt sich die Frage, ob jeder einzelne Soldat und jede einzelne Soldatin, gleich welche Aufgabe sie im Riesenkonzern Bundeswehr ausfüllt, tatsächlich einen langen Marsch mit schwerem Gepäck bewältigen können muss", hieß es laut der Rheinischen Post (ex). Kurz nachdem feststand, dass Von der Leyen als Bundesministerin der Verteidigung eingesetzt werden soll, wurden erste "Schwerpunkte" im Dezember 2013 genannt.

Demnach müsse "Deutschlands Rolle in der Welt" neu definiert werden. Es gehe darum, mehr "Verantwortung" auf globaler Ebene zu übernehmen. Bereits damals machte man kenntlich, dass, offenbar mit diesem Vorhaben verbunden, "den Soldaten und ihren Familien" gezeigt werden müsse, "dass sie den Rückhalt im Land hätten" (ex). Ein wenig später, Mitte Januar des laufenden Jahres, gab sie persönlich ein Interview mit "Spiegel". Dort gab die Ministerin unter anderem zu verstehen, speziell bezogen auf die da zu sehenden vorgelagerten Gründe, warum denn nun Deutschland auf "internationaler Ebene" aktiv werden muss: "Wir können nicht zur Seite schauen, wenn Mord und Vergewaltigung an der Tagesordnung sind, schon allein aus humanitären Gründen" (ex). Eines der wichtigen Ziele sei auch Afrika.

Laut Beobachtern gehe es hier speziell um Rohstoffe - unter anderem China kauft sich auf dem "schwarzen Kontinent" seit gewisser Zeit ein. Von der Leyen meinte im Februar 2014, mit Blick auf das "internationale Engagement", die Hilfen zur Stabilisierung in Afrika seien eine europäische Aufgabe. Die Realität der militärischen Einsatzmandate in Afrika sei "weder deutsch noch französisch geprägt", wie man in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung anführte (ex). Hellmut Königshaus, der deutsche Wehrbeauftragte des Bundestages, meinte Anfang des gleichen Monats laut der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er warne vor "einer möglichen Überlastung der Soldaten durch Auslandseinsätze" (ex). Im Vorfeld hatte die niederländische Verteidigungsministerin Jeanine Hennis-Plasschaert der deutschen Ministerin noch nebulöse Tipps für den Umgang mit Soldaten mit auf den Weg gegeben. Die verschärfte Beobachtung durch die Medien solle Von der Leyen dafür nutzen, "den Streitkräften die Aufmerksamkeit zu verschaffen, die sie verdient haben, aber oft nicht bekommen" (hier).

Um offenbar mehr "Aufmerksamkeit" zu erzeugen, hatte Von der Leyen im April den Russen mit "schärferen Sanktionen" gedroht gehabt. "Wir Europäer sagen unmissverständlich, dass wenn Moskau dort [Ukraine] weiter destabilisiert, die dritte Stufe der Sanktionen greift", tat sich die Ministerin eher siegesbewusst im Interview mit Focus hervor (ex). Dann schlugen Irritationen ein, mit angeblichen OSZE-Beobachtern im Osten der Ukraine - die deutschen Teilnehmer seien laut "stern" vom Bundesnachrichtendienst (BND) gebrieft worden (ex). Die dort für kurze Zeit festgehaltenen Personen hatten aber keine Waffen bei sich, sollten offenbar nur ein wenig "lauschen". Von der Leyen selbst hätte im Rambo-Stil dort jedenfalls nicht mitmischen können, denn im Januar gab sie bekannt, sie habe keinerlei Ahnung von Schusswaffen: "Ich kann mich nur an ein Bürgerschießen meines Ortsrates in meiner niedersächsischen Heimat erinnern" (ex).

Bevor Ursula von der Leyen als neue Ministerin für den Bereich "Verteidigung" eingesetzt wurde, gab es im Vorfeld wildeste Spekulationen in deutschen Medien über andere mögliche Posten. Angeblich wollte sie auch laut "Handelsblatt" Arbeitsministerin bleiben (ex). Vor ihrem aktuellen Posten war sie bekanntlich Arbeitsministerin und forderte in dieser Position im Mai vergangenen Jahres z.B. eine "Vollbeschäftigung bei unter 25-Jährigen". In den kommenden zwei Jahren könne man, so Von der Leyen damals, eine "Vollbeschäftigung erreichen", denn Deutschland sei "Europameister bei der Beschäftigung junger Menschen" (ex). Ob dieses ehemalige Vorhaben in Verbindung steht mit der aktuellen "Attraktivitätsoffensive für die Bundeswehr", kann natürlich nur spekuliert werden. Bei den Linken gingen zumindest diverse Alarmglocken an. Doch Von der Leyen sei generell "europäisch" eingestellt und die "Transformation" der Bundeswehr habe wohl nichts mit deutschen Großmachtphantasien zu tun, auch wenn man ihr in dunklen Tagen als Kind in Belgien/Brüssel noch hinterhergerufen hätte: "Nazi, Nazi" (ex).

Um möglicherweise die deutschen Goldreserven aufzustocken, hätte die Ministerin in 2011 noch gemeint: Gold als Sicherheit für Euro-Hilfen zu beziehen, daneben wurden auch "Industriebeteiligungen" genannt (ex). Von der Leyen sei übrigens einst dazu "auserkoren" worden, vor fast zehn Jahren, die CDU "gesellschaftspolitisch neu aufzustellen", wie rückblickend "Spiegel" unter dem Titel "Die lächelnde Sphinx der CDU" berichtete (ex). Angeblich wäre es sogar "ihr Plan" gewesen, einmal Bundespräsidentin von Deutschland zu werden - woraus nach dem Köhler-Rücktritt aber erst einmal nichts wurde, wie es damals in 2010 hieß (ex). Einige Jahre zuvor wurde berichtet: "Mit frommem Eifer kämpft Familienministerin Ursula von der Leyen für ihr Ideal von einem besseren Deutschland" - auch sollten die Frauen mehr Kinder bekommen (ex). Später forderte sie "die Vereinigten Staaten von Europa" zu formen (ex) - wie zuletzt u.a. Frau Reding als EU-Kommissarin, oder ähnlich auch Angela Merkel und weitere Kandidaten (mehr).

Ursula von der Leyen: Genannt Röschen

In einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schrieb man im Jahr 2007, dass die als Albrecht geborene Ursula Gertrud im familiären Umfeld als "Röschen" bezeichnet wird - sozusagen als Spitzname. Außerdem schrieb man damals unter dem Titel: "Die Karriere der Ursula von der Leyen - Ein Geflecht aus Intrigen" davon, dass es offenbar einst eine Art "Kampagne" der BILD-Zeitung Hannover gegeben hätte, in sieben Artikeln wurde die "Frauenärztin, Wissenschaftlerin und siebenfachen Mutter" vorgestellt (ex). Von der Leyen sei als drittes von sieben Kindern am 8. Oktober 1958 in Brüssel (Ixelles/Elsene) zur Welt gekommen. Ihre Mutter, Heidi Adele Albrecht (geb. Strohmeyer), die eine promovierte Germanistin war, hätte sich seit der Geburt des ersten Kindes ganz der Familie gewidmet. Der Vater Albrecht machte Karriere innerhalb des Beamtenapparats der Europäischen Gemeinschaften (ex). Das Verhältnis der Ursula zur CDU wäre rein zweckgerichteter Natur und ihr "großes Talent" sei es, ihren Ehrgeiz unter dem Mantel einer unverwüstlichen Freundlichkeit zu verstecken, wie man (hier) schrieb. Die Tochter des ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht war 1990 in die CDU eingetreten, angeblich aus "Solidarität mit ihrem Vater".

Sie kandidierte erstmals nach der Rückkehr von einem langjährigen Aufenthalt in den USA im Herbst des Jahres 2001 bei der Kommunalwahl in Niedersachsen für ein Amt, wie "Die Zeit" schrieb (ex). "Oftmals missachtet sie politische Grundregeln und Verflechtungen, indem sie ihre eigenen Ideen vorschnell kundtut, dann aber auch durchzusetzen versucht", wie man unter (dieser) Quelle meinte. "Röschen" habe vor dem Mauerfall 1986 einen Mediziner und späteren Geschäftsführer einer Biotec-Firma geheiratet, der ihr den neuen Nachnamen "von der Leyen" brachte (ex). Ihre Karriere begann nach dem Abitur 1977 als eine Art Langzeitstudentin. Das erste Studium der Volkswirtschaftslehre in Göttingen und Münster brach sie 1980 jedoch ab. Danach wollte sie Ärztin werden, denn auch ihr Großvater war Arzt in Bremen (ex). Von 1964-1971 besuchte sie rückblickend auch die Europäische Schule in Brüssel, weil der Vater Ernst dort arbeitete. Danach ging es in Deutschland weiter, am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium in Lehrte. 1978 besuchte sie die London School of Economics and Political Science (LSE) parallel, denn von 1977-1980 studierte sie Volkswirtschaft in Göttingen und Münster. Ein anschließendes Medizinstudium an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) schloss sie 1987 ab (ex). 1992 bis 1996 wäre sie "Gasthörerin" an der Graduate School of Business an der Stanford University gewesen (ex).

Der Ururenkel des Bremer Textilkaufmanns Ludwig Knoop, Ernst Albrecht, also der Vater von Ursula, machte folgenden Darstellungen nach eine wirklich "steile Karriere". Denn in 1954 wurde er Abgesandter der Montanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl). In 1958 wurde er Kabinettschef bei der EWG-Kommission, 1969 Generaldirektor der EG als Vorläuferstruktur der heutigen EU. Anfang Februar des Jahres 1976 wurde er als erster Christdemokrat zum Ministerpräsidenten Niedersachsens gewählt. "In seine vierzehnjährige Amtszeit fallen auch manche eher dubiosen Vorgänge. So rief er Gorleben als Atommüll-Endlager aus", wie es hieß (ex). Die Albrechts wären ein "eleganter, großbürgerlicher Clan", tief gläubige Protestanten - auch wurde einst gemeinsam gebetet und gesungen, abends las das Ehepaar sich gegenseitig Platon vor (ex). Die aktuelle Ministerin (Verteidigung) Frau von der Leyen hätte vor geraumer Zeit gemeint, dass die "christlichen Werte" reaktiviert werden müssten und folgende Quelle führte dazu an: Da hätten wir auch mit dem Intensivchristen George W. Bush ein leuchtendes Erziehungsvorbild anzubieten (ex).

Sie glaube angeblich an ein "Leben nach dem Tod". Außerdem würde; hätte man: "Abends, wenn die Kinder einschlafen", immer ein Kindergebet als eine Art Ritual vollzogen gehabt (ex). Trotzdem wird offenbar das Motto verfolgt "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser": "Manchmal stöbere ich in den Schränken meiner Töchter" (ex). Irritationen provozierte Von der Leyen wohl bei der folgenden religiösen Seite, wo die Frage aufgeworfen worden war, ist sie eine: Vorzeige-Christin und Mutter - oder etwas anderes? (ex). Bezüglich einer Besuchsreise bei der Ursula, deren Hobbies u.a. Lesen und Reiten sind (ex), vor einigen Jahren, meinte man nach Einschätzung des Autors folgender Seite (TAZ) übrigens: "Beinahe ist man versucht zu denken: eine aristokratische Erscheinung" gesehen zu haben - was vielleicht "auch nur an dem Pony im Stall" lag (ex). Wie angemerkt sei Ursulas Vater, der EG-Insider Ernst Albrecht (hier), ein Ur-Urenkel des Bremer Großkaufmannes Baron Ludwig Knoop - einer der erfolgreichsten Unternehmer des 19. Jahrhunderts, der seinen Adelstitel vom russischen Zar Alexander II bekam (ex).

Ein Bruder, Hans-Holger, der Ursula, sei verbunden u.a. auch mit Rocket Internet - wie es hier heißt (ex). Rocket Internet (ex) sei verbunden speziell mit den Samwer-Brüdern (ex). Der angemerkte Bruder arbeitete vor geraumer Zeit für den Medienkonzern CLT (Compagnie Luxembourgeoise de Télédiffusion) - siehe ggf. (hier). Verbindungen gäbe es auch zur Millicom mit Sitz in Luxemburg - wo Hans-Holger Albrecht der CEO sei. Man böte in 15 Schwellenländern in Afrika und Lateinamerika ein umfangreiches Angebot digitaler Produkte an (ex). Ein bekannter Onkel von Ursula sei übrigens ein deutscher Dirigent, der 1998 das Bundesverdienstkreuz erhielt (ex). Marc Albrecht, Cousin der Ursula, ist ebenfalls Dirigent und u.a. war er an der Deutschen Oper Berlin (ex). Verbindungen mit dem Namen "Von der Leyen" scheint es neben "Albrecht" nach "Bremen" bereits vor Jahrzehnten gegeben zu haben - wobei im folgenden Fall in nicht speziellem Zusammenhang auf Friedrich von der Leyen hingewiesen werden könnte, der 1873 in Bremen geboren wurde und einst ein deutscher germanistischer Mediävist und Volkskundler war (ex).

Der Name selbst gehe diversen Forschungen nach zurück bis in das 12. Jahrhundert und er war ein von der (Mosel) stammendes Geschlecht des (hohen Adels). Diverse Verflechtungen aus Seitenlinien wurden in Publikationen unter anderem mit Karl VII. (ex) - einst Kaiser des Heiligen Römischen Reiches - festgestellt. Zudem ließen sich Verbindungen mit dem Raum "Krefeld" feststellen, wo "Von der Leyens" im 18. Jahrhundert über Napoleon beglückt worden wäre - jene Familienstruktur sei aber nicht mit dem "königlichen Haus", angeblich, direkt verbunden gewesen (ex). Karl Kaspar Reichsfreiherr von der Leyen (ex), von 1652-1676 Erzbischof und Kurfürst von Trier, war z.B. Onkel von Karl Kasper Franz, der ein deutscher Reichsgraf und Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rat war (ex). Diese uralte, von der Mosel stammende Familie (Von der Leyen) erhielt erstmals 1456 durch die Heirat des Georg I. von der Leyen mit der Eva Mauchenheimer aus Zweibrücken Rechte und Güter in und um Blieskastel (ex). Laut Publikation "Napoleons German Allies (2) Nassau and Oldenburg" sei es unter dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation einst Tradition gewesen, ein Oberrheinisches Kreisregiment zu bilden - zusammen u.a. mit Truppen der Kleinstaaten von Hohenzollern-Sigmaringen, Hohenzollern-Hechingen, Isenburg, Lichtenstein und "Von der Leyen" (ex).

 

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