(C) Johnk85, 2008, Bild: flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

In Israel seien mittlerweile offiziell um die 70.000 Menschen als sog. Asylwerber afrikanischen Ursprungs, berichten deutsche Medien. Dies führte offenbar zuletzt weiter zu Irritationen, wie etwa Massenprotesten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb auch von einer "Folterkammer Sinai". Tausende Personen aus Eritrea (Staat im nordöstlichen Afrika) waren vor den dortig herrschenden Zuständen geflohen, offenbar in der Hoffnung, eine bessere Situation außerhalb des eigenen Heimatlandes vorfinden zu können. Flüchtlinge werden dem Bericht nach oft wie Kriminelle behandelt (hier). Vor geraumer Zeit wurde zudem ein umstrittenes Abkommen auf den Weg gebracht, wonach Israel zahlreiche Afrikaner etwa aus Eritrea nach Uganda abschieben wollte bzw. will. Weitere Abkommen, zur Abschiebung von Individuen, mit anderen afrikanischen Staaten wurden wohl ebenfalls auf den Weg gebracht. Bürgerrechtsgruppen warfen Netanjahus Regierung vor: Asylbewerber für Waffen und Geld zu verkaufen (hier).
Auch im laufenden Jahr kam es in Israel erneut zu Massenprotesten durch Flüchtlinge, wozu u.a. die Publikation "Die Welt" im Januar schrieb: "Flüchtlinge aus Afrika umzingeln die Knesset". Man forderte die israelische Regierung dazu auf: die jüngste Verschärfung der Asylgesetze zurückzunehmen (mehr). Auch an diesem Protest waren Personen aus Eritrea beteiligt. Jenes Land wird von einigen Experten heute bezeichnet als: Das afrikanische Nordkorea. Nach Angaben von Amnesty International (AI) würden Regierungskritiker o.a. Deserteure, die im Ausland um Asyl ersucht haben, inhaftiert werden. Beobachter bezeichneten das vorherrschende System von Eritrea als mindestens repressiv, einige als Diktatur. Eritrea hatte im Verlauf der vergangenen Jahre seine Beziehungen zum Iran und zu Kuba intensiviert. In 2011 wurden die VN-Sanktionen gegen das Land weiter verlängert und zudem verschärft. Einen aktuellen Bericht über die Situation eritreischer Flüchtlinge in Israel, der schweizerischen Flüchtlingshilfe, können Sie bei Interesse hier nachlesen (link).
Im Februar gab der Innenminister von Israel, Gideon Sa’ar, bekannt, dass man eine weitere Rekordzahl von über 1700 afrikanischen Zuwanderern verzeichnen konnte, welche Israel demnach "freiwillig" verlassen hätten. In österreichischen Medien schrieb man davon: In Wahrheit hätten organisierte Abschiebungen unter anderem nach Uganda stattgefunden - wie man bei folgender Quelle unter dem Titel: "Vom Arbeitsmigranten zum Asylwerber" schrieb (mehr). Einige Gruppierungen in Israel sprachen davon: "Wenn wir heute nicht die 60.000 Flüchtlinge stoppen, werden sie in einigen Jahren schon über 600.000 sein". Man warnte Medienberichten zufolge vor einer "Afrikanisierung" des Landes (hier). Israelische Politiker vom rechten Flügel bezeichneten die afrikanischen Flüchtlinge als "Krebsgeschwür in unserem Körper", hieß es laut Süddeutscher Zeitung Magazin (mehr). Andere Meldungen gaben derweil bekannt: Israelische Armee zerstört EU-finanzierte Häuser im West-Jordanland. Angeblich würden EU-Diplomaten der israelischen Regierung vorwerfen, mit diesen Aktionen "internationales Recht zu verletzten" (siehe).
Laut der Organisation Human Rights Watch (HRW) seien Folter und andere illegale Dinge nicht nur durch staatliche Akteure in Ägypten oder Israel zu beobachten gewesen, sondern ebenfalls durch Menschenhändler, welche teils mit staatlichen Strukturen verbandelt sind. Menschenhändler haben im Osten Sudans und auf der ägyptischen Halbinsel Sinai Flüchtlinge, die vorwiegend aus Eritrea stammten, entführt, gefoltert und getötet, wie man schrieb (hier). Seit Ende des Jahres 2004 seien den aktualisierten offiziellen Angaben nach über 200.000 Menschen aus Eritrea vor Elend und Unterdrückung in Lager an der Grenze im Osten Sudans und in Äthiopien geflüchtet. Zwischen israelischen und ägyptischen Strukturen wurde im Verlauf der vergangenen Jahre auch medial vermehrt Propaganda betrieben. So berichteten mit Zielrichtung Ägypten israelische Medien unter dem Titel "Ägypten: Israel soll uns wegen der zehn Plagen entschädigen": Was in der Thora geschrieben steht, beweise, dass es der Pharao war, der die Kinder Israels diskriminierte (mehr).
