(C) USDE, 1954, Bild: Wikipedia (PD)

Laut deutschen Medien habe man kürzlich noch durch einen recht bekannten russischen TV-Boy im Staatsfernsehen dargestellt, dass man die USA in radioaktive Asche umwandeln könnte, sollten Aggressionen gefahren werden. Bei der Person handelt es sich um den TV-Moderator Dmitri Kiseljow, der schon in der Vergangenheit mit nebulösen und "spannungsvollen" Äußerungen aufgefallen war. Bei Focus wurde das Video, bzw. der entsprechende Ausschnitt aus der Nachrichtensendung, mit angehangen. In diesem heißt es laut Übersetzung, dass Russland heute das "einzige" Land sei, welches dazu in der Lage wäre, die USA "in radioaktive Asche umzuwandeln". In dem Bericht spricht man das aus Sowjetzeiten her entstammende System mit dem Namen "Dead Hand" (Tote Hand) an, welches auch unter "Perimeter" geführt wurde (mehr).
Den Videobeitrag kann man als Backup auch bei "Spiegel TV" einsehen, beim offiziellen Kanal von YouTube, unter dem Titel: TV-Moderator fabuliert von Atomschlag gegen USA (hier). Zur Thematik: "Dead Hand" bzw. Perimeter hatte man Ende 2012 auch bei der österreichischen "DiePresse" einen passenden Beitrag gebracht. In diesem Fall ging es speziell um die Person: Stanislaw Petrow - der die Welt im Jahr 1983 vor einen Atomkrieg bewahrt hätte. Damals sei es im September zu einem durchaus schwerwiegenden Computerfehler gekommen, der im Endeffekt dazu hätte führen können, dass ein Atomgegenschlag durch Strukturen der Sowjets gestartet worden wäre (hier). Das System "Tote Hand" wurde offiz. Darstellungen zufolge in den 1980er Jahren etabliert, um so eine neue Infrastruktur zur Kontrolle der russischen Nuklearwaffen zu schaffen. Siehe ggf. auch Wikipedia unter der Rubrik "Atomkoffer" (hier).
Einige bezeichneten das russische System als "Weltuntergangsmaschine", angelehnt an Stanley Kubricks (hier) Film: Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben (link). Das sowjetische Atomkommando- und Kontrollsystem, welches in den 1980er Jahren entwickelt worden sei, hätte einen interessanten Kontrast im Vergleich zum US-amerikanischen gehabt, wie man auf der offiziellen Seite der George Washington Universität unter dem Titel: Falsche Warnungen sowjetischer Raketenangriffe während 1979-80 schrieb (mehr). Der Autor: David E. Hoffman hatte zum Thema auch eine Publikation in Buchform veröffentlicht, welche den Titel: "The Dead Hand" trägt und die offizielle Webseite mit weiteren Informationen kann (hier unter: thedeadhandbook.com) angesurft werden. Auf dieser beschreibt man, dass die Sowjets heimlich das benannte System "Dead Hand" (Perimeter) entwickelt hätten, um angeblich einen möglichst automatisch vollziehbaren Vergeltungsatomschlag gegen die USA starten zu können. Ein wenig näher auf die: Autonome Steuerung und das Befehlssystem geht man (hier) ein.
Ein paar Dokumente hatte der Autor Hoffman, welcher in 2010 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden war (siehe) auf der offiz. Seite des Nationalen Sicherheitsrates der USA veröffentlicht (mehr). Nach dem offiz. Ende des Kalten Krieges gab es Spekulationen, ob das Tote-Hand-"System" der Sowjets nach deren Selbstauflösung weiterhin vorhanden sein könnte. Ein eher kritischer Autor war Nikolai Sokov vom Center for Nonproliferation Studies (Monterey Institute), der im Oktober des Jahres 1997 z.B. einen Artikel verfasste, unter dem Titel: "Könnte Norwegen einen Atomkrieg auslösen?" (hier). Angeblich sei eines der Modelle der "Toten Hand" (Mertvaia Ruka) nie realisiert worden, weil das ursprünglich ausgearbeitete Design des Vergeltungssystems durch den Marschall der Sowjetunion, Sergei Feodorovich Akhromeev, abgelehnt wurde (hier). Das System "Perimeter" 15E601, welches in den USA oder Westeuropa unter "Dead Hand" (Tote Hand) geführt wurde, sei laut Andeutungen des Online-Magazins Wired (von 2009) offenbar auch noch heute: funktionsfähig und bereit, zurückzuschlagen (mehr). Im Dezember 2011 meinte der russische Befehlshaber der Strategischen Raketentruppen, Generalleutnant Sergej Karakayev, das System "Perimeter" existiert und ist im Dienst (hier).
Vitalii Kataev und General Korobushin behaupteten, sie waren persönlich an der Entwicklung eines solchen Systems beteiligt - ein Vergeltungsschlag hätte unter fast allen Umständen gestartet werden können (mehr). Zudem könnte an dieser Stelle der folgende Bericht mit diversen zusätzlichen Dokumentenanhängen interessant erscheinen, in welchem es um sowjetische Bio-Waffensysteme geht (hier). In dem folgenden Interview (Befragung) geht man u.a. auch auf die Thematik Schäden durch elektromagnetische Pulse ein. Auf eine entsprechend gestellte Frage hin antwortete Vitalii Leonidovich Kataev zum System (Tote Hand), dass jenes gestartet werden sollte, wenn damals bei den Sowjets die politische und militärische Führung sozusagen "enthauptet" worden sei, womit die Raketen automatisch ausgelöst würden. Unter nachfolgender Quelle geht er auch auf mögliche Start-Mechanismen ein (hier). In einer durchgeführten Befragung heißt es, es würden alle Raketen in den Arsenalen gestartet werden können, selbst dann, wenn die Kernkommandozentrale und alle wichtigen Führer "zerstört" wurden. Sogenannte Befehls-Raketen würden in einer entsprechenden Situation gen Umlaufbahn gestartet werden, welche Start-Codes an alle restlichen Raketen senden. Es wurde hier betont, dass das System nur während einer Krise aktiviert sei (mehr).
In einem Bericht von Foreign Policy schrieb man abschließend: Das System existiert immer noch, es sei ein weiteres Überbleibsel aus den Zeiten des Kalten Krieges (hier). Bei ABC.net.au schrieb man in 2009, dass die Entscheidung ein solches "Notfallsystem" einzurichten offenbar speziell mit durch Breschnew, Andropow, Tschernenko vorangetrieben wurde. Hier spricht man auch einen "falschen Alarm" an, wie oben angemerkt, wobei der sowjetische Oberstleutnant Stanislav Petrov damals in 1983 vor einer schwierigen Entscheidung gestanden hätte (siehe). Erst kürzlich, Anfang April laufenden Jahres (2014), hatte man in russischen Medien, in diesem Fall "Russia Beyond the Headlines", ebenfalls dargestellt: Wie das Perimeter- (Tote Hand) System funktioniert. In Friedenszeiten sei es zwar ruhend gestellt, doch spezielle Sensoren und weitere Systeme würden im Rahmen des vorhandenen Monitoring-Systems ständig die Lage analysieren, um etwa ionisierende oder elektromagnetische Strahlung zu messen, wodurch noch heute möglich sei, dass "Perimeter" anspringt (mehr). Im Vergleich zu Sowjetzeiten ist "Perimeter" heute wohl auch deutlich besser ausgebaut und an den aktuellen technischen Standards angepasst worden.
Die von den Sowjets gebaute "Weltuntergangsmaschine" sei angeblich als Reaktion auf US-Präsident Reagans Strategic Defense Raketenabwehrschild Initiative (SDI, Star Wars) ins Auge gefasst worden, wie man im englischsprachigen Bericht: "Die Wirtschaftsspiele hinter der nuklearen Abschreckung" schrieb (hier). Die strategische Balance änderte sich damals außerdem, als mit den neuen SLBM (U-Boot-gestützte ballistische Rakete) vom Typ Trident C4 und Trident D5 hochgenaue Systeme eingeführt wurden. Unter folgender Quelle behauptet man mit Blick auf den Jamantau, der höchste Berg des südlichen Urals, dass dort eine komplexe Bunkeranlage sei, welche mehrere direkte Atom Detonationen wiederstehen könne (hier). In einer Ausarbeitung von Global Security behauptete man gegen Ende, dass sobald diverse u.a. bodengestützte Sensoren erkannt hätten, dass während eines nuklearen Angriffs wichtige Kommunikationsverbindungen getrennt würden, so würde eine 3-Mann-Besatzung in einem "tiefen unterirdischen Bunker" die volle Kontrolle über das russische Atom-Netzwerk erhalten (mehr).
Die Zeitung Segodnya hätte in 1996 dargestellt, dass das Projekt um Jamantau an der Grenze zur Oblast Tscheljabinsk direkt mit dem Kernvergeltungs-Kommando- und Kontrollsystem in Verbindung stehe (unter). Hier werden auch noch weitere Standorte genannt wie: Chekhov, Sharapovo, Chaadayevka oder etwa Voronovo. Neben Russland und den USA würde man laut Behauptungen auf der folgenden Seite auch in China seit Jahren ein "groß angelegtes" Programm fahren, für den Bau von unterirdischen Anlagen, um sich demnach entsprechend vor Atomschlägen "schützen" zu können (siehe). Im folgenden Video (deutsch) spricht man neben groß angelegten Bunkeranlagen (wie in den Ozarks) auch den Einsatz von biologischen Waffen an (hier). Einen weiteren Einblick in die Welt unterhalb der Erdoberfläche erhält man im Video: Deep Underground Military Bases (sehen). Eine kleine Tour durch eine krasse Untergrundanlage in Missouri (USA) kann man hier in (Videoform) miterleben.
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