Desertec: Strom aus Wüste angeblich erst 2050


(C) jo-marshall, 2009, Bild: flickr (CC BY 2.0)

Gegenüber der FAZ (Frankfurter Allgemeinen Zeitung) gab der aus Chile stammende Ignacio Campino als Vorstand der Desertec Foundation zu verstehen, man rücke von dem ursprünglichen Ziel ab, angeblich Solarstrom aus der Sahara gen Europa exportieren zu wollen. Für dieses Unterfangen sei es aus aktueller Sicht der Dinge noch zu früh - vielmehr würde man um das Jahr 2050 damit rechnen können. "Wir wollen einen Weg finden, um gemeinsam weiter für unsere Idee zu werben", wurde er zitiert. Campino, welcher rückblickend an der Katholischen Universität in Santiago de Chile Agrarwissenschaften studierte, wurde in 2012 Klimaschutzexperte im Vorstand der DESERTEC Foundation. In Deutschland ist er auch tätig für "Nachhaltigkeit und Klimaschutz" bei der Deutschen Telekom und vertritt diese in diversen Initiativen, welche auf den "Klimaschutz" auf globaler, europäischer und nationaler Ebene abzielen. "Die Globalisierung bringt Menschen und Kulturen viel näher zueinander […um…] miteinander auszukommen sind Spielregeln notwendig [...] um in der sich ändernden Welt Geschäfte abzuschließen [...] Deutschland wird von der Verankerung der Prinzipien der Nachhaltigkeit in Gesellschaft und Wirtschaft profitieren", wie es laut Zitierung des sog. Nachhaltigkeitsrates hieß (hier).

Im vergangenen Jahr nahm Campino am "Green Growth Forum" in der deutschen Hauptstadt Berlin teil, wo sich alles um das Thema "Nachhaltige Entwicklung", "Energiewende und Energieeffizienz" und "Klimawandel" drehte - letztgenannter Begriff steht Insidern zufolge als Codesprache für Gesellschafts- bzw. Wirtschaftsklima. Als Vorsitzender der G20 Foundation Germany e.V. fungiert Victor Philippenko (hier). Auf der offiziellen Webseite g20foundation.org führt man in englischer Sprache den übersetzten Titel: Die Schaffung eines Rahmens für eine bessere Weltordnungspolitik (siehe). Im Führungsteam sitzen Personen welche auch aktiv sind; waren bei der UNEP, Commerzbank, Lufthansa, Merck oder DOW Chemicals (hier). Im Kuratorium der G20 Foundation sind Personen zu finden von KPMG LLP New York, Club of Rome, Deutsche Bank bzw. auch RWTH Aachen (mehr). Neben Campino traten beim angeführten Green Growth Forum als Redner auch Personen auf, die verbunden sind mit der Stiftung Herbert Quandt, der Utopia-Stiftung, Club of Rome oder auch Evonik Industries (s. "Die deutsche chemische Industrie 2030") - mehr ab Seite 87 (hier). In der Publikation "Hauptstadt Insider" schrieb man in 2009 eingangs davon: Solarstrom aus der Wüste muss Teil des Energie-Mixes werden (unter).

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Beim angesprochenen Green Growth Forum in 2013 trat auch eine Person auf, welche Co-Autor vom Potsdamer Manifest 2005 wurde, also dem offiz. Nachfolger des Russell-Einstein-Manifests von 1955. Das Manifest von Bertrand Russell und Albert Einstein behandelte die Folgen eines Einsatzes von Nuklearwaffen (hier). Zu seiner Zeit hatte der theoretische Physiker Albert Einstein und der Begründer der Psychoanalyse Sigmund Freud (der Zigarrenfreund) die Publikation "Warum Krieg" (link) veröffentlicht. Einige „interessante“ Zitierungen der Person Russell finden sich im Verlauf (unter). Das angemerkte "Potsdamer Manifest" wie auch die Potsdamer Denkschrift wurden in 2005 mit durch den Physiker Hans-Peter Dürr verfasst, der Mitglied beim Club of Rome ist (hier). Zudem war der deutsche Philosoph Rudolf Prinz zur Lippe (link) mit eingebunden. In dem Manifest geht es u.a. um: "Herausforderungen für unser Denken und Handeln" oder auch die bizarre "Überwindung der Trennung von Mensch und Natur" (mehr).

Andere Personen des Forums sind; waren verbunden unter anderem mit der DGAP (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik). Bei dieser sind oder waren aktiv Paul Freiherr von Maltzahn, Christopher Freiherr von Oppenheim, Tessen von Heydebreck oder etwa auch Klaus Mangold von TUI bzw. der Rothschild-Bank (siehe unter). Mister Mangold tat sich zuletzt als Putin-Versteher auf und war in der Vergangenheit beim Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft zu finden (hier). Ebenfalls war er beim "Freundeskreis der Fusion" zu sehen, wozu Focus bezogen auf das Thema: Kernfusion versus Desertec einging (hier). Die bezeichnete Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik wurde rückblickend in Zusammenarbeit mit dem Council on Foreign Relations (CFR) und Chatham House (bis 2004 Royal Institute of International Affairs; RIIA) gegründet, wobei auch Hermann Josef Abs von der Deutschen Bank AG mit involviert gewesen war, welcher rückblickend ab 1937 u.a. als Mitglied im Aufsichtsrat der I.G. Farben saß.

Um zurück auf Desertec zu kommen, wobei jener Zusammenschluss von einigen bezeichnet wird als "Jünger des Lichts", so sei das Projekt mehr als nur "erneuerbare Energien" und stehe auch für die Sozio-ökonomische Entwicklung. Die Person Caspar Bayer (DESERTEC) führte etwa Themen an wie: den Bevölkerungswachstum oder den sog. "Bildungstransfer". Laut Pressemitteilung sei übrigens kürzlich das spanische Kraftwerk Gemasolar, der Betreibergesellschaft Torresol, mit dem DESERTEC Award 2014 ausgezeichnet worden. Siehe ggf. auch Gemasolar Thermosolar Plant (hier). Zitiert wurde dazu Andreas Huber von der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME auf der offiziellen Webseite: "Jedes Kohle- oder Atomkraftwerk, das gebaut wird, verhindert die weltweite Realisierung der Energiewende" (hier). Die Deutsche Gesellschaft Club of Rome unterstützt nicht nur Desertec sondern auch die Global Marshall Plan Initiative. Jene verfolgt u.a. die Umsetzung einer global einheitlichen und öko-sozialistischen Marktwirtschaft - mehr im Verlauf (unter).

In 1972 hatte der elitäre Club of Rome den Bericht: Die Grenzen des Wachstums veröffentlicht, wobei es speziell um Themen ging wie: Industrialisierung, Bevölkerungswachstum o.a. die Ausbeutung von Rohstoffreserven. Ausgehend vom Jahr 2002 bis zum Jahr 2100 würde es ein Überschreiten der Wachstumsgrenzen und einen anschließenden Kollaps geben. Einen Kollaps durch das Wachstum der Weltbevölkerung sahen in der Vergangenheit u.a. auch Prinz Phillip (UK) oder Bill Gates (US), wobei Prinz Charles meinte: "Wir haben alle Werkzeuge, Mittel und das Wissen um diesen Kollaps abzuwenden vor dem der Bericht warnt, aber wir müssen jetzt entschlossen handeln" - mehr (im Verlauf unter). Es gab im Verlauf der vergangenen Jahre verschiedene Äußerungen, welche in diese Richtung gingen, was gleichermaßen deutlich macht, dass der sog. "Klimawandel" vielmehr etwas mit Gesellschafts- bzw. Wirtschaftsklima zu tun hat, als mit Wetter. Die Deutsche Gesellschaft Club of Rome ist zudem verbunden mit der "Schülerinitiative" Plant-for-the-Planet, um auch bei Kindern ein "Bewusstsein" für globale Gerechtigkeit und den Klimawandel zu schaffen. Bei der forcierten Kampagne "Stop talking. Start planting" sind u.a. die Aristokraten Prinz Albert II von Monaco, Prinzessin Haya von Jordanien oder auch Felipe von Spanien aktiv.

Auf dem 26. Parteitag der CDU hieß es zu Desertec recht knapp im entsprechenden Bericht vom 5. April 2014: "Die Desertec-Industrial Initiative wird weiter unterstützt [...] Allerdings ist zurzeit wegen der Weigerung Spaniens, Strom aus Nordafrika zu nutzen, kein Pilotprojekt in Sicht, Strom nach Europa zu transportieren" (mehr). Das Handelsblatt berichtete vor geraumer Zeit: "Lieferungen nach Europa spielen keine Rolle mehr [...] Niemand spricht mehr von einem wesentlichen Beitrag von Desertec für die [Solar-]Stromversorgung zwischen Sizilien und Lappland" (siehe). Um die Initiative Desertec, zur Gewinnung von Solarstrom in Nordafrika, war es im Verlauf der Umwälzungen in den arabischen Ländern recht ruhig geworden und diverse "Irritationen" schlugen ein. Im Dezember 2013 berichtete "Die Welt" zu Desertec: Chinesen steigen nun groß bei Wüstenstrom-Projekt ein (hier). Ein Unterprojekt mit einem Kraftwerk in Marokko war bereits angelaufen und es soll wohl ab 2015 Strom produziert werden. Laut anderen Quellen werde die Anlage ab 2016 Strom liefern.

Paul van Son als Geschäftsführer der "Desertec Industrial Initiative" meinte in der FAZ: "Dem deutschen Steuerzahler kann man versprechen, dass die Investitionen der ersten 15 Jahre in den zweiten 25 Jahren zurückverdient werden" (mehr). Noch im Juni vergangenen Jahres wurde verkündet: Anteil von Wüstenstrom für Europa soll 2020 eine spürbare Größe haben. Angeblich wollten Saudi-Arabien und Algerien Milliardenbeträge in die Sonnen- und Windenergie bis 2030 investieren (mehr). Einige Zeit später gab es eine: Eskalation im Streit um das Projekt - zuvor hatten bereits Siemens und Bosch der Initiative den Rücken gekehrt (hier).

Finanziert werde das, laut aktuellem Stand der Dinge, etwa 35 Millionen Euro teure Kraftwerk in Algerien zum Großteil nun von dem Land selbst - circa 1/5 der anfallenden Kosten solle das Bundesumweltministerium über den Fonds der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) übernehmen, wie es heißt (mehr). Die sog. Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt Maßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern, wobei der Schwerpunkt der Förderung ausgerichtet ist auf: die G5-Staaten Brasilien, China, Indien, Russland und Südafrika. Jene sind ebenfalls Mitglieder der BRICS. Zu diesem Block wurde im vergangenen Jahr berichtet: Konkurrenz zum Westen will Entwicklungsbank forcieren (hier). Wobei das BRICS-Mitglied China nachfolgend im Oktober die Etablierung einer: Neuen Weltordnung und Weltleitwährung forderte (mehr).

DESERTEC ist übrigens aus dem sog. TREC-Netzwerk hervorgegangen. Die Stiftung war ursprünglich mit dem Ziel gegründet worden, die Umsetzung des DESERTEC-Konzeptes auch ("global") voranzutreiben - wobei Stiftungsgründer unter anderem die Deutsche Gesellschaft Club of Rome e.V. war (mehr). Im Jahr 2009 wurde der deutsche Grünen-Politiker und Mitglied des Club of Romes, Joschka Fischer, der in 1970 eine Karl-Marx-Buchhandlung in Frankfurt am Main eröffnete, Berater bei Desertec - zuvor stieg er laut Manager Magazin noch beim Gaspipelineprojekt Nabucco ein (hier).

Laut diversen "Überlegungen" bzw. sogar Ausarbeitungen, z.B. durch Strukturen bei der UNO, sollen bis 2050 angeblich 80-85 Prozent aller Individuen weltweit in intelligenten „Megastädten der Zukunft“ zusammengetrieben sein, welche speziell mit "erneuerbaren Energien" gespeist würden (mehr). Noch im Jahr 2012 hatte man seitens der Dii GmbH (Desertec) eine Studie unter dem Titel Desert Power 2050 veröffentlicht. Den offiziellen Ergebnissen zufolge würde man in der sog. MENA-Region (hier) den Strombedarf durch erneuerbare Energien decken und auch eine zusätzliche Exportindustrie aufbauen können, welche einen Umfang von rund 60 Mrd. Euro hätte. Die MENA-Region bezeichnet man als "Middle East & North Africa" (Nahost und Nordafrika). In 2013 hatte die deutsche Bundesregierung, nur so nebenbei angemerkt, den Gesetzentwurf zu den Vorrechten und Immunitäten der Internationalen Organisation für erneuerbare Energien (IRENA) von Abu Dhabi vorgelegt - mehr im Verlauf weiter unten (hier).

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