CSC: Millionen Steuergelder für angebliche Sicherheit


(C) Paul L Dineen, 2010, Bild: flickr (CC BY 2.0)

Die in den vergangenen Monaten medial behandelte Firma aus den USA mit der Kurzbezeichnung CSC - oder Computer Sciences Corporation - gehört laut neueren Darstellungen zu einem ganzen Spionagenest, welches nicht nur Unmengen an Daten für "mehr Sicherheit" abgrast, sondern gleichermaßen wohl auch Steuergelder aus diversen Ländern. Experten zufolge gäbe es hunderte private "Dienstleister", welche als ausgelagerte Strukturen ans "Tatwerk" gehen. Mit dem Wegfall der Umverteilung von zusammengetriebenen Steuermitteln würde entsprechend das "Geschäftsmodell" zusammenfallen wie ein Soufflé. Laut Recherchen des öffentlich-rechtlichen NDR Info sei herausgekommen, in diesem Fall mit Blick auf die Bundesrepublik Deutschland, dass CSC wohl in weit größerem Umfang Millionenaufträge norddeutscher Bundesländer bekommen hat, als bislang durchgesickert war (mehr dazu).

Seitens der Süddeutschen Zeitung berichtete man vor geraumer Zeit: "Das Unternehmen ist Teil der amerikanischen Schattenarmee von Privatfirmen [...] zu einem Konsortium, das den Zuschlag für das sogenannte Trailblazer-Projekt der NSA bekommen hatte" (mehr). Nur so nebenbei anzumerken sei, dass auch CSC (Computer Sciences Corporation) bei den illegalen CIA-Flügen mit involviert war. Die CIA wurde ursprünglich von Figuren hochgezogen, welche aktiv waren beim Skull and Bones Sektierer-Clan der Yale-Uni (mehr Video). Nachdem das als zuvor hochsicher verkaufte Schengener Informationssystem gehackt wurde, gab es weitere Irritationen. Zum Zeitpunkt des Angriffs sei eine Tochterfirma des US-Konzerns Computer Sciences Corporation (CSC) für die Polizeidatenbank verantwortlich gewesen, berichtete Spiegel im Januar (mehr). Berichten vom Juni 2013 zufolge wäre angeblich der Mitbegründer der File-Sharing-Börse Pirate Bay mit involviert gewesen (mehr). Im Zusammenhang mit Daten und Banken hatte die schweizerische Publikation "Inside Paradeplatz" vermeldet: UBS hat Hoflieferantin der NSA ins Haus geholt.

Jenes Unterfangen sei entsprechend heikel, da CSC eng mit der US-Abhöragentur NSA kooperiert (mehr). CSC hätte in Deutschland angeblich auch das Justizministerium bei der Einführung der "elektronischen Akte" unterstützt und wäre bei e-Pass und bei DE-Mail beteiligt gewesen (mehr). In Deutschland wären laut Informationen von "Heute.de" zahlreiche Strukturen in der umfänglichen Spionage eingebunden. Die deutsche Bundesregierung gäbe sich aber (laut damaligem Stand) generell ahnungslos, dabei hätte man in Deutschland mehr als 200 US-Firmen eine Sondergenehmigung erteilt: Seit 2003 sei für sie Spionage in Deutschland offiziell erlaubt (mehr). Das Magazin FAKT berichtete: Der BND (Bundesnachrichtendienst) selbst sei im Besitz von Prism-Technik. Der Organisation Gehlen Nachfolger (BND) hätte demnach spezielle Komponenten für die Überwachungstechnik, die von der Boeing-Tochter Narus stammten, über eine deutsch Firma mit dem Namen "Gesellschaft für technische Sonderlösungen" GTS erhalten (mehr).

Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll seit 2001 ebenfalls Aufträge an Dienstleister wie L-3 Communications vergeben haben, meinte Heise-Online noch im Dezember vergangenen Jahres (mehr). Mit Blick auf das deutsche Nachbarsland Österreich wäre die Computer Sciences Corporation (CSC) nach Informationen von OTS (Profil online) etwa auch bei der Abwicklung zahlreicher Visa-Anträge für das Außenministerium (AT) und der Einrichtung des zentralen Patientenindex für die elektronische Gesundheitsakte ELGA involviert gewesen (mehr). Die Süddeutsche Zeitung meldete vor einigen Monaten, dass der bekannte Versicherungskonzern Allianz offenbar einen nicht unwesentlichen Teil seiner Datenverarbeitung an einen "externen Dienstleister" abgeben wollte. Genannt wurden die Computer Sciences Corporation (CSC) und IBM (mehr). Laut "derStandard" hätte CSC in einem Statement betont, dass man seit über fünfzig Jahren für US-Behörden und Ministerien arbeitet (mehr). Zur Thematik "Gesundheit" hieß es mit Auslandsbezug rückblickend in 2007, eine Übernahme durch die Struktur iSoft, durch die Firma IBA Health (Australien), sei an einem Einspruch von CSC gescheitert (mehr).

Ebenfalls sei CSC wohl in diversen anderen Ländern aktiv. In Luxemburg zum Beispiel hieß es, dass man dort den Sitz schon seit 1987 hätte und man "unterstützt" zahlreiche Firmen im IT-Bereich. In Luxemburg betreibe man den sogenannten European Data Hub, was ein Rechner- und Cloud-Datenzentrum sei (mehr). In Deutschland hätte CSC "Aufträge" im Wert von rund 300 Millionen Euro erhalten. In dem entsprechenden Bericht dazu hob man auch hervor, dass CSC zwischen 2003-2006 zudem Hauptauftragnehmer der CIA war und bei dem weltweiten Entführungsprogramm mithalf (mehr). Laut dem Plenarprotokoll 18/3 des Deutschen Bundestages (siehe dazu: Beteiligung des US-Unternehmens "Computer Sciences Corporation" an der Entführung des deutschen Staatsbürgers Khaled El-Masri) hieß es Ende November 2013, dass für den Verteidigungsbereich seit 1990 eine Zahl von 424 Aufträgen im Wert von 146,2 Millionen Euro erfasst worden war. Seit August vergangenen Jahres seien an Tochterunternehmen der CSC weitere Aufträge erteilt bzw. weitere Abrufe aus Rahmenverträgen getätigt worden (mehr).

Neben für die Öffentlichkeit generell von staatlicher Seite her als sicher verkaufte "Projekte", wie De-Mail und ähnlichem Firlefanz, hieß es, dass CSC (DE) am Aufbau des nationalen Waffenregisters, bei der "Überprüfung" des umstrittenen Staatstrojaners und der Einführung des neuen Personalausweises beteiligt war (mehr). In Deutschland, in der Landtagsfraktion von Schleswig-Holstein, meinte die Person Rasmus Andresen zusammenfassend: Der US-amerikanische Konzern Computer Sciences Corporation (CSC) und dessen Tochterfirmen sind keine vertrauenswürdigen Vertragspartner (mehr). Heise berichtete in 2007: US-Heimatschutzministerium löste Spamflut aus. Nach Recherchen der Online-Publikation "Wired" sei der Mailserver damals nicht selbst durch das Ministerium betrieben worden, sondern von einer vom DHS beauftragten Firma, die Computer Sciences Corporation (mehr). Unter dem Titel: Freie Bahn für Spam vom Klimagipfel hieß es in 2009, CSC erklärte, man könne nicht von täglich über 3000 neuen Computern von Konferenzteilnehmern diese von "Viren" befreien (mehr).

Nach den „Ereignissen“ am 11. September 2001 hatte CSC Ende des nachfolgenden Jahres den Konkurrenten DynCorp geschluckt. Laut einer Pressemitteilung für 950 Millionen US-Dollar. Man zielte darauf ab, die "Geschäfte mit Regierungsstellen und Behörden weiter" auszubauen (mehr). Vor der Jahrtausendwende wollte die sog. Computer Associates (CA) die Computer Sciences Corporation schlucken (mehr). Bezgl. eines Milliardenauftrags für das Intranet der US-Marine hatte in 2000 die Computerfirma Electronic Data Systems (EDS) aus Plano, Texas den Zuschlag erhalten. In dem sog. Navy-Marine Corps Intranet" (NMCI) sollten damaligem Stand zufolge rund 350.000 Desktop-Rechner und 200 einzelne Netzwerke einbezogen werden (mehr). Rückblickend waren Individuen der DynCorp zwischen 1999-2004 in einen Skandal um Menschenhandel und Zwangsprostitution verwickelt. Zahlreiche Unternehmen konnten durch die US-Staatsaufträge nach dem 11. September 2001 ihre Umsätze vervielfachen. Darunter waren: Booz Allen Hamilton, Computer Sciences Corporation (CSC), Science Applications International Corporation (SAIC), L-3 Communications, General Dynamics, Lockheed Martin, Northrop Grumman, Raytheon, Abraxas, CACI, DynCorp oder auch ManTech (mehr).

Die nebulöse Person Wayne Madsen von (ehemals Mitarbeiter) der Computer Sciences Corporation hätte laut einem Spiegel-Bericht aus dem Jahr 1992 dargestellt, es gäbe ein zerstörerisches Potential in Bezug auf "Datenwaffen". Im Rahmen des Einsatzes von sogenannten "Kampfviren" könne man feindliche Strukturen "unblutig und nahezu kostenfrei" angreifen. Entsprechende Projekte der US-Regierung bezgl. Computerviren derartiger Gattung bezeichnete die Person laut Informationsgabe des Berichts als "erschreckend". Jene Unterfangen ähnelten sehr den Experimenten vorangegangener Jahre zur biologischen Kriegführung (mehr). Madsen arbeitete eigenen Angaben zufolge als U.S. Naval Officer und er war verantwortlich für eines der ersten Computersicherheitsprogramme für die US-Marine. Im weiteren Karriereverlauf werkelte er für die National Security Agency (NSA), das Naval Data Automation Command (NDAC), das US-Außenministerium, die (RCA) Corporation und eben die Computer Sciences Corporation (CSC). Irritationen um jene Person gab es, als folgendes berichtet wurde: Die kommunistische Familie von Investigativreporter Wayne Madsen (mehr).

  
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