KK: Atombomben auf den Leib geschnallt


(C) NAM; Randroide, 2006, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Etwa 20 Jahre nach Hiroshima (Japan) sollen US-amerikanische Elite-Truppen Trainingsunterfangen absolviert haben, um eine sowjetische Invasion frühzeitig zu stoppen - im Ernstfall wollte man sich auch Atomwaffen auf den Rücken schnallen. Militärische Strukturen sollen darin geschult worden sein, die Bomben auf Schlachtfeldern (Kalter Krieg) z.B. in Osteuropa, Korea oder im Iran einzusetzen - um so möglichst die kommunistischen Kräfte zu stoppen.

Der 34. Präsident der Vereinigten Staaten, Dwight D. Eisenhower, fabulierte zu seiner Zeit noch davon bzw. wurde dies sogar in Maßnahmen umgesetzt, dass man gegen sowjetische Aggressionen im Bedarfsfall auch mit einem Gegenangriff losschlagen könnte - der demnach von apokalyptischem Ausmaß sei - eine "massive Vergeltung". Später schwenkte man um zum Konzept des begrenzten Atomkriegs. In diesem Rahmen sollten sich US-amerikanische Soldaten Atomwaffen auf den Leib schnallen und so einen Teil der "Vorgruppen" des Dritten Weltkriegs bilden.

Wären damals die Sowjets (bzw. Warschauer Pakt) z.B. in Richtung Westdeutschland vorgestoßen, sei es mit den sog. SADM (Small Atomic Demolition Munitions, taktische Kernwaffen) machbar gewesen, dass Spezialgruppierungen ("Green Light"-Teams) dann auch hinter den feindlichen Linien jene Atomwaffen gezündet hätten – um so Material o.a. Infrastruktur (bspw. Tanklager, wichtige Verkehrs-Knotenpunkte; Flughäfen, Bahnnetze und alle anderen potentiell nützlichen Transport-Infrastrukturen) zu zerstören. Die möglichen Missionen wären damals aber nicht nur auf NATO-Länder beschränkt gewesen, sondern die sog. Green Light Special Forces wären möglicherweise auch auf dem Gebiet des Warschauer Paktes selbst in "Aktion" getreten, um so eine größere Sowjet-Invasion zu stoppen.

Individuen der Navy Seals oder der Army Special Forces wurden zu Luft, Land und Wasser trainiert, um etwa die "Bombe(n)" an den/die vorgegebene(n) Bestimmungsort(e) zu bringen. Übungsunterfangen fanden offenbar auch in den bayerischen Alpen statt, um zu trainieren, ob Spezial-„Kamikazler“ mit ihrer schweren Last auf dem Rücken auch per Ski das "Packet" sicher und ohne größere Irritationen an den Bestimmungsort bringen könnten.

Weiterführendes dazu (Englisch):

US-Special Forces trained to use Backpack-Nukes

Im Rahmen der aktuellen Spannungen mit den Russen hieß es vor einigen Jahren noch, auch im Zusammenhang mit dem Europa-Raketenschild, dass man diesen im Kriegsfall doch "neutralisieren" könnte. Mit diversen vorhergehenden "Maßnahmen", wie durch Spionage, wollte man offenbar feindliche Strukturen aufs Korn nehmen. In 2012 soll der russische Verteidigungsminister Sergei K. Schoigu noch dargestellt haben, man wolle mit Spezialtruppen in selbstdefinierten Kriegs-/ Krisenfällen politische und gegnerisch-militärische Individuen; Strukturen auch jenseits der Front eliminieren. Es sei z.B. laut Meldung von November 2012, der ehemaligen KGB-Mühle Ria Nowosti, vorgesehen, die Formung von Spezialtruppen zu unternehmen - für Einsätze im Ausland.

Die Publikation "Iswestija" berichtete damals zur etwa gleichen Zeit, dass man mit diesen Gruppierungen russische Landsleute aus Konflikten im Ausland retten möchte. Doch ebenfalls hob man auch hier hervor, dass darüber hinaus im "Kriegsfall" zudem "Spitzenpolitiker und Militärs jenseits der Front" eliminiert werden könnten. Bei einem "Großkrieg" wolle man mittels auch derartiger Kommandos zudem die Raketen-Startvorrichtungen und weitere strategische Anlagen jenseits der Front vernichten. Eingeweiht in derartigen Planungen könnte auch der deutsche Bundesfinanzminister Schäuble sein. Dieser merkte zumindest vor geraumer Zeit nebulös an, im Rahmen des 4. Petersburger Dialogs - wo auch Michail Sergejewitsch Gorbatschow anwesend war: "Dieser Dritte Weltkrieg ist ein Kampf mit asymmetrischer Kriegsführung".

In deutschen Medien hieß es mit Blick auf die kommunistische Erbfolge-Diktatur Nordkoreas im vergangenen Jahr laut einer Focus-Meldung: Nordkorea schockt mit mysteriösen Nuklear-Rucksäcken. Ein "Experte" hätte gemeint, dass Nordkorea selbst nicht das KnowHow habe, derartige Bomben herzustellen – Anmerkung: Natürlich aber möglicherweise andere Strukturen, die mit den roten Socken verbündet sind (mehr). Bei Spiegel-Online fabulierte man nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 im darauffolgenden Jahr: Atomwaffen-Terror: Auf der Suche nach der verlorenen Bombe. Es seien Dutzende Mini-Atombomben aus der ehemaligen Sowjetunion verschwunden (mehr).

Einige Jahre später berichtete man in der Süddeutschen Zeitung: "Atombombe im Rucksack". Demnach sahen auch die nuklearen Pläne, wohl durch US-Strukturen befehligt, der deutschen Bundeswehr zu Zeiten des sog. "Kalten Krieges" ähnliches vor, wie oben im Fall der US-Kräfte dargestellt worden ist. "Der Einsatz von ADM-Waffen war Kernbestandteil der Bundeswehr-Planungen bis in die siebziger Jahre", hieß es (mehr). Angeblich soll in jüngerer Zeit auch Pakistan an Mini-Atomwaffen gewerkelt haben. Die Publikation "Terminal X" berichtete im letzten Jahr: Strategische Streitkräfte von Pakistan entwickeln kleinste Atomwaffen. Diese wären dynamisch einsatzbereit und äußerst kompakt (mehr).

Die sog. ADMs ("Atomic Demolition Munitions") werden als taktische Atomwaffen definiert, die man nicht mit Trägersystemen an den Einsatzort verbringt, sondern an einem bestimmten Punkt installiert, um diese möglichst später fern-/zeitgezündet zur Detonation zu bringen. Zweck dieser Waffe(n) sei laut offizieller Darstellung damals gewesen, die großflächige Blockierung eines gegnerischen Angriffs zu unternehmen. Mit Blick auf Deutschland z.B. sollten im Fall eines Angriffs durch den Warschauer Pakt wohl auch derartige Waffen im Raum Fulda eingesetzt werden, im Rahmen des sog. Fulda Gap's - ein Begriff, mit dem die US-Streitkräfte während des Kalten Krieges das Gebiet bei Fulda in Osthessen nahe der Grenze zur DDR bezeichneten.

Der ehemalige sowjetische Geheimdienstoffizier und Überläufer Anatoli M. Golizyn meinte in der Vergangenheit, dass im Rahmen der Phase IV der kommunistischen Langfriststrategie nicht nur die Rede von "externen wirtschaftlichen Waffen" sei, sondern ebenso hätte der Kreml die US-amerikanische Gesellschaft als besonders volatil eingeschätzt - die öffentliche Meinung könne demnach schnell von einem in das andere Extrem umschlagen. In seinen Ausführungen, unter anderem an die CIA, deutete Golizyn an, dass in jener Phase sogar ein möglicher atomarer Terroranschlag unternommen werden könnte, der "katastrophale Folgen für die Weltwirtschaft" hätte.

Nicht nur wie oben dargestellt hatten die Amis sich entsprechend für Bedarfsfälle vorbereitet. Ebenso ging aus einer von den Sowjets ausgearbeiteten Militärdoktrin zu Zeiten des Kalten Kriegs hervor, es müsse eine Anpassung der Streitkräftestrukturen unternommen werden, wobei großer Wert u.a. darauf gelegt wurde, schnell umfangreiche Mengen an Fallschirmtruppen hinter den westlichen Linien abzusetzen. Ins Visier genommen werden sollten etwa wichtige Verkehrsknotenpunkte oder anderweitig strategisch bedeutende Positionen. Neben der Nutzung von Atomwaffen sprach man ebenfalls chemische und biologische Kampfstoffe an.

Wie oben kurz angemerkt (russischer Verteidigungsminister und Spezialtruppen jenseits der Front) machte schon vor Jahren u.a. der GRU-Überläufer Stanislav Lunev deutlich, der in den 1990er Jahren erklärte, dass - seinen Darstellungen zufolge - der russische Generalstab (laut damaligem Stand) nach wie vor darauf hinarbeitete, einen atomaren Krieg gegen die USA zu führen und möglichst auch zu "gewinnen". Lunev merkte zu dieser Thematik damals an, dass ein Teil jener Planungen gewesen sei, dass die Ermordung von US-amerikanischen Politikern bzw. auch Militärs unternommen werden sollte - unmittelbar vor einem bevorstehenden Angriff, der unter anderem durch die Verwendung atomarer "Kofferbomben vorgetragen werde".

Golizyn meinte im September 1988: "Nachdem sie mit westlicher Hilfe wirtschaftlich gestärkt worden sind, werden China und die [Anm: nun ehemalige] UdSSR sich in dem Vorhaben zusammenschließen, jede schwere Wirtschaftskrise auszunutzen, die die amerikanische Wirtschaft trüben könnte. Sie werden jede Art von Druck ausüben, einschließlich der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Amerikas, Erpressung, wirtschaftliche Manipulationen, die Drohung der Sabotage von zum Beispiel Atomkraftwerken, und Mordanschläge".

  
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