(C) Waqqas Akhtar, 2008, Bild: flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Das schon vor Urzeiten raus posaunte Ziel zur Schaffung der "Vereinigten Staaten von Europa" müsse laut der luxemburgischen Politikerin und EU-Kommissarin Viviane Reding nun schnell in die Tat umgesetzt werden - schon in 2012 forderte sie, dass man bis 2020, unter Einschluss Polens und der baltischen Staaten, zusammen die "Vereinigten Staaten von Europa" begründen könnte. Reding hielt zur Thematik kürzlich eine Rede an der britischen Universität von Cambridge, wo in der Vergangenheit die sog. "Cambridge Five" aufgeflogen waren, ein Spionagering des NKWD und später des KGB (Sowjets). Die EU-Kommissarin konnte ebenfalls nicht davon lassen, die altbackene hegelsche Dialektik (Problem schaffen, bekannte Reaktion abwarten, im Vorfeld in der Tasche habende Lösung anbieten) mit in ihre Rede einzuflechten.
Demnach sei es aus der forcierten Krise heraus nun der richtige Zeitpunkt, dass die Länder noch weiter "zusammenrücken". Ob im neuen EU-Königreich dann später auch passend ein Aristokrat installiert wird, kann spekuliert werden - zumindest der in einem Schloss in Oberitalien lebende Eurovater Mundell meinte vor einigen Monaten noch: "Europa braucht einen König" (mehr). Der ebenfalls in einem Schloss in seiner Geburtsstadt Maastricht lebende bekannte Violinist Andre Rieu wollte indes lieber nur in Deutschland einen König an den Schalthebeln der Macht sehen (mehr). Der nicht zum untereinander verwandten Establishment gehörende Peter Fitzek aus Deutschland, der eigenen Angaben zufolge gute "Russland-Kontakte" haben soll, zog in der Vergangenheit noch im Rahmen der selbst ausgerufenen Aristokratie Ärger an: Polizei stürmt nebulöses Königreich (mehr). In diesem Fall wurde es wohl nichts damit, um an den Ausspruch des französischen Königs Ludwig XIV. zu erinnern, der ohne Übertreibung sagen konnte: "L’état, c’est moi" – "Der Staat bin ich".
Reding meinte bei ihrem UK-Trip, dass sich Großbritannien selbst aber wohl nicht an den zu formenden "Vereinigten Staaten von Europa" beteiligen wird - da dieser hirnrissige Verbund nur die Länder der Währungsunion mit einbezieht. UK (und weitere) könne(n) aber Mitglied der EU (Europäischen Union) bleiben und wenn man später Lust und Laune verspürt, solle man den „Vereinigten Staaten von Europa“ beitreten. "Wenn sich diese Länder entscheiden, künftig doch an einer stärkeren Integration teilzunehmen, wissen sie ja, wo sie uns finden", so Reding zu dem „Projekt“. Schon nachdem der EU der Friedensnobelpreis verliehen wurde, meinte Reding in 2012, Brüssel solle mehr Macht erhalten. Der Rheinischen Post gab sie damals zu verstehen: "Ich halte die Vereinigten Staaten von Europa für die richtige Vision, um die aktuelle Krise [...] mittelfristig zu überwinden".
Rückblick: Vereinigte Staaten von Europa
Im Rahmen zur Etablierung der "Vereinigten Staaten von Europa" waren in der Vergangenheit oder sind immer noch diverse forcierte Maßnahmen zu sehen. Unter anderem sollte als weiterer Baustein auch eine elitäre EU-Staatsanwaltschaft hochgezogen werden. Figuren aus verschiedenen "Parteien" forderten im Verlauf der vergangenen Jahre immer wieder die Errichtung der "Vereinigten Staaten von Europa". Mit einem solchen Schritt könne man auch insgesamt "schlagkräftiger und effektiver" werden. Der deutsche FDP-Politiker Joachim Spatz forderte vor geraumer Zeit: Europäischer Bundesstaat muss kommen.
Der deutsche FDP-Politiker und ehemalige Bundesaußenminister Guido Westerwelle meinte im August 2011 laut einer Meldung von FOCUS, dass die Ursache der "vorherrschenden Krise" nicht zu viel, "sondern zu wenig Europa" sei. Er selbst wolle die "Vereinigten Staaten von Europa" noch zu seinen Lebzeiten sehen. Zudem blies die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ins gleiche Horn, die sich für "eine stärkere europäische Integration als Antwort auf die Schuldenkrise" aussprach. Aber auch scheinbar in gänzlich anderen Parteistrukturen verhaftete Individuen forderten im "Einklang" ähnliches.
Schulz (SPD): Vereinigte Staaten von Europa
So machte der deutsche SPD-Politiker und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz vor einigen Jahren (2011) gegenüber der Stuttgarter Zeitung deutlich, dass man sich schon vor dem forcierten Zweiten Weltkrieg, im Jahr 1925, auf die Etablierung der "Vereinigten Staaten von Europa" geeinigt hätte, im sogenannten Heidelberger Programm. Ergänzend fügte er hinzu, dass Nationalstaaten eliminiert werden müssten, denn schon der erste forcierte Weltkrieg habe deutlich gemacht, dass wenn die Macht in die Hände falscher Leute fällt, so könne dies ja Millionen Menschen das Leben kosten (Anm: Wenn in der EU-Struktur die Macht in die Hände falscher Leute fällt ebenso). Die Vereinigten Staaten von Europa wären somit das zu erreichende "Gegenmodell", womit laut Schulz ebenso das Ziel verbunden sei, dass man "wie die USA werden könnte".
Im Jahr 2009 erhielt der SPD-Mann Schulz, welcher schon mit 19 Jahren der deutschen Partei SPD beigetreten war und sich zudem bei der "Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialistinnen und Jungsozialisten" engagierte, die Ehrendoktorwürde der Staatlichen Technischen Universität Kaliningrad (eine Exklave Russlands). Man zeichnete Schulz auch für sein langjähriges Engagement für die Verbesserung der europäisch-russischen Beziehungen aus. Eine andere Auszeichnung (Europäische Integration) heimste sich Schulz in der Türkei bei der Bilgi Üniversitesi (Istanbul) ein.
Richter: Übertragung von weiteren Kompetenzen
Damit die "Vereinigten Staaten von Europa" etabliert werden können, müssen die entsprechenden Rechte in den dazugehörigen Nationalstaaten zusammengestrichen; übertragen werden. Bereits vor einigen Jahren machte auch der deutsche Verfassungsrichter und ehemalige CDU-Politiker Peter Aloysius Müller deutlich, dass das deutsche Grundgesetz (Verfassung) durchaus die Übertragung von weiteren Kompetenzen nach Brüssel zulässt. Schon in 2012 hob Müller hervor, dass die Entscheidung, bezgl. des Ankaufs von Staatsanleihen durch die EZB, an den Europäischen Gerichtshof verwiesen werden könnte. Durch das deutsche Bundesverfassungsgericht, in dessen Reihen in der Vergangenheit auch Personen saßen, die aktiv waren bei Rotary International oder auch dem Lions Club International, meinte vor geraumer Zeit noch, zur Thematik der "Vereinigten Staaten von Europa", deren Präsident Andreas Voßkuhle: "Wenn wir einen europäischen Bundesstaat etablieren wollen, dann ist das nicht möglich, ohne dass wir uns eine neue Verfassung geben".
Italien: Enrico Letta bei Bilderberg
Der kürzlich in Italien ausgewechselte Regierungschef Enrico Letta (PD) meinte vor seinem Antritt im vergangenen Jahr, die Etablierung von "vier Grundsäulen" solle schnell umgesetzt werden: Eine Bankenunion, Wirtschaftsunion, Fiskalunion und eine politische Union. Vor seinem offiziellen Antritt erklärte Enrico Letta zu seiner Teilnahme 2012 bei der Bilderberg-Konferenz, man habe viele wichtige Themen behandelt, wie welche in Belangen Wirtschaft oder auch Sicherheit, laut Letta "der Kern der globalen Agenda". Bei der Konferenz habe er ebenfalls seine Entschlossenheit deutlich gemacht, die notwendigen Schritte in Richtung der "Vereinigten Staaten von Europa zu gehen".
Die benannte "Bilderberg"-Konferenz wurde zum ersten Mal im Jahr 1954 auf Einladung des ehemaligen SS-Offiziers und I.G. Farben-Vertreters Prinz Bernhard der Niederlande (Oranje-Nassau) forciert - im Hotel de Bilderberg in Oosterbeek. Anmerkung: Der innerste Zirkel der angeführten I.G. Farben bezeichnete sich bekanntlich als „Der Rat der Götter“. Offiziell bezeichnet werden die über Jahrzehnte hinweg strikt geheim gehaltenen Treffen als eine Art Kaffeeklatsch. Zu diesen sind meist Individuen; Vertreter eingeladen aus den Bereichen Großmedien, Industrie, Finanzwesen, Wissenschaft, Forschung, Militär oder auch aus dem "erleuchteten" Hochadel (mehr). Vor wenigen Jahren hieß es noch: Bilderberg-Gruppierung wütend über Berichterstattung der Medien. Vor Ort befindliche Protestler seien in der Vergangenheit u.a. als Kakerlaken bezeichnet worden und zudem regte man sich angeblich darüber auf, dass Protestler immer noch über ausreichend Einkommen verfügen, um derartige Reisen zu unternehmen - was demnach eine "permanente Gefahr" für die Agenda der Bilderberger sei (mehr).
Formung eines neuen Großstaatsgebildes
Aber zurück zu den "Vereinigten Staaten von Europa", welche wie immer nur einer kleinen erleuchteten Elite nützlich sein werden - zu deren innersten Zirkel auch diverse Aristokraten zählen. Im vergangenen Jahr hieß es noch: Königin Beatrix (NL) übergibt erleuchtete Agenda an Sohn Willem-Alexander (mehr). Aus Deutschland soll die in Brüssel/Belgien geborene Ursula Gertrud von der Leyen (CDU) aus erleuchteten Kreisen abstammen (mehr). Erleuchtete finden sich offenbar aber auch in der SPD. So hieß es vor geraumer Zeit noch: Peer Steinbrücks "erleuchtete" Dynastie und die organisierte Erodierung Deutschlands (mehr). Im weiteren Rückblick dürfte möglicherweise auch der in Teilen marxistisch ausgerichtete Illuminatenorden interessant erscheinen: Adam Weishaupt und der erleuchtete britische Adel (mehr). Dass der Adel nicht immer humanitär in der Vergangenheit eingestellt war, wird bspw. damit deutlich: Prinz Philip (UK) - Großfamilien für den Adel, Geburtenkontrolle für das niedere Volk (mehr).
Die Vereinigten Staaten von Europa galten schon vor weit über hundert Jahren als ein politisches Schlagwort zur Formung eines neuen Großstaatsgebildes, welches seit "geraumer Zeit" von bekannten Kreisen angestrebt wird. Der Begriff war nach heute offiziell bekannten Informationen in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgekommen. Der in 1889 in London (UK) verstorbene Charles Mackay erhob als erster im Frühjahr 1848 Anspruch darauf, den Begriff geformt zu haben. Dies also noch bevor der Franzose Victor-Marie Hugo, der Freimaurer und Altgroßmeister des Grande Oriente d’Italia Giuseppe Mazzini und der italienische Guerillakämpfer Giuseppe Garibaldi dies taten. Dort in London, wo in 1889 Charles Mackay verstorben war, fanden in 1883 auch der Mitautor der Auftragsarbeit zum "Kommunistischen Manifest" Karl Marx und in 1895 Friedrich Engels (kommunistischer Revolutionär) ihren Tod.
EU Barroso: Nationalstaaten sind Feinde
In jüngerer Zeit forderte neben zuletzt Viviane Reding (Lux; EU) auch der ehemalige Führer der maoistischen Partei (PCTP-MRPP) und aktuell EU-Kommissionschef José Manuel Barroso die "Vereinigten Staaten von Europa". Im September des Jahres 2011 meinte Barroso in diesem Zusammenhang, man müsse "nationale Egoismen eindämmen". Seine eigene EU-Ansprache bezeichnete er schon in der Vergangenheit als "State of the Union" und nahm sich hier den US-Präsidenten als Vorbild. Es sollte ein "Feind" gefunden werden, dem "leadership" fehlt und der sich darüber hinaus auch "egoistisch und unsolidarisch verhält". Jener Feind sei ausgemacht als: Die Nationalstaaten. Zur Planarbeit der Etablierung der "Vereinigten Staaten von Europa" fügte Barroso zumindest aber an: "Auch wenn etwas unmöglich erscheint, lasst es uns versuchen".
Nach seiner "State of the Union"-Ansprache rauschte Barroso in einer gerne auch von Mafia-Bossen genutzten Limousine davon. Im gleichen Zeitfenster vorgerollt kam aber der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Der Publikation "Die Zeit" gab er mit auf den Weg, dass nun schnell eine "stärkere europäische Integration" erfolgen soll. Als Zukunftsvision sehe er gar "einen direkt gewählten EU-Präsidenten an der Spitze". Insgesamt müsse im Rahmen der Vision etwas "Neues" her, laut Schäuble auch die Übertragung von Kompetenzen der Nationalstaaten auf die europäische Ebene.
Schäuble: Ziel nur mit Krise erreichbar
An dieser Stelle könnte ergänzend noch mit angeführt werden, dass der erneute deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bereits in der Vergangenheit deutlich machte, was wohl seine innere Einstellung insgesamt ist. Bei einer Talk-Runde beim Sender Phoenix unterstrich er diese Haltung mit den folgenden Worten: "Wir brauchen andere Formen internationaler Governance, als den Nationalstaat […] Und heute schaffen wir etwas Neues […] Ich bin bei aller krisenhafter Zuspitzung im Grunde entspannt, weil wenn die Krise größer wird, werden die Fähigkeiten Veränderungen durchzusetzen größer […] Wir können die politische Union nur erreichen, wenn wir eine Krise haben".
Wo der deutsche Bundesfinanzminister ist, da sind meist auch illustre Banker nicht weit, die aber i.d.R. oft hinter den offiziellen Kulissen ihre Fäden ziehen. So meinte vor einigen Monaten noch der Chef der Vermögensverwaltung von Goldman Sachs, Jim O’Neill, es solle nun eine "schnelle" Lösung her, um so die "Schuldenkrise zu lösen". Dafür wäre auch seiner Ansicht nach die Etablierung der "Vereinigten Staaten von Europa" notwendig. Laut Jim O’Neill müssten die "17 Führer" (damaliger Stand) der Eurozone zusammenkommen und dann möglichst schnell auch Eurobonds einführen, was der "Beginn einer weiteichenden Lösung" sei.
Erneuerung der Europäischen Union
Neben Schulz (SPD), Schäuble (CDU), Barroso (PT; EU), Reding (LUX; EU), Letta (IT) oder auch Westerwelle (FDP) gab es rückblickend noch zahlreiche andere einflussreiche Köpfe, die von den "Vereinigten Staaten von Europa" sprachen oder die Etablierung dieser direkt einforderten. Der aktuelle EU-Kommissar (Energie) Günther Oettinger (CDU), der laut Publikationen des Autors Jürgen Roth auch gerne in der Vergangenheit in italienischen Pizzerien abgehangen haben soll, meinte schon im Juli des Jahres 2012, es solle ein zentralistischer Bundesstaat geschaffen werden. Er sprach sich für eine "grundlegende Erneuerung der Europäischen Union" aus. In der Publikation "Die Welt" wurde der deutsche Politiker Oettinger aus Stuttgart zitiert: "Wir müssen die EU zu einer politischen Union, zu [den] Vereinigten Staaten von Europa weiterentwickeln".
Die passenderweise aus Brüssel (Belgien; Sitz der EU-Kommission) stammende deutsche Politikerin der CDU und aktuelle Bundesverteidigungsministerin (erste Frau in dieser Position), Ursula von der Leyen, meinte schon im Sommer des Jahres 2011, dass aus der Konsequenz der "Euro-Schuldenkrise" heraus der Ausbau der politischen Union in Europa umgesetzt werden muss. Damals wurde sie in der Publikation "Spiegel" in diesem Zusammenhang folgendermaßen zitiert: "Mein Ziel sind die Vereinigten Staaten von Europa". Die Verteidigungsministerin bekleidet neben der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) natürlich eine wichtige Position im Staatsgefüge. Merkel selbst war entsprechend ebenfalls darauf getrimmt, die "Vereinigten Staaten von Europa" umzusetzen.
EU-Staaten nach amerikanischem Vorbild
Schon während eines im November 2012 stattgefundenen EU-Gipfels in Brüssel meinte Merkel zur Thematik: "Ich bin dafür, dass die Kommission eines Tages so etwas wie eine europäische Regierung ist". Der zur Bundestagswahl 2013 angetretene und nicht erfolgreiche SPD-Mann Peer Steinbrück forderte im vergangenen Jahr, er wolle die EU-Staaten nach amerikanischem Vorbild umgesetzt sehen, wobei die EU-Kommission seiner Meinung nach zur Exekutive fortentwickelt werden müsse. Steinbrück stellte diese Forderung erneut im vergangenen Jahr auf, nachdem er in London (UK) mit diversen Vertretern aus Wirtschaft, Finanzwelt und Politik zusammengetroffen war. Vor diesen Äußerungen meinte Steinbrück, ein Nachfahre aus der "erleuchteten" Deutschen Bank Mitbegründer-Dynastie "Delbrück", in der Position des deutschen Bundesfinanzministers, noch mit Blick auf die Schweiz, die Kavallerie solle man ausreiten lassen.
Damit nicht genug. Auch der ehemalige Vorsitzende der Euro-Gruppe, der luxemburgische, mit Stay Behind Netzwerk- (Stichwort: Gladio) Irritationen befleckte, Politiker Jean-Claude Juncker, forderte in der Vergangenheit ähnliches. Wie man das allgemeine Ziel der "Vereinigten Staaten von Europa" erreichen könnte, machte Juncker schon laut "Spiegel" (Ausgabe: 52/1999) im Dezember damals mit den folgenden Worten deutlich: "Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt".
Energie, Wirtschaft und Militär
Von wirtschaftlicher Seite her könnten die "Vereinigten Staaten von Europa" auch damit im Zusammenhang stehen, was kürzlich erst berichtet wurde. So hieß es, dass Deutschland und Frankreich als Kernländer nun nicht nur im Bereich Militär gemeinsame Stärke beweisen wollen, sondern auch in Belangen Energie (mehr). Im Zusammenhang "Militär" hieß es vor wenigen Wochen noch: EU soll Militärstruktur weiter ausbauen - wobei Angela Merkel (CDU) meinte: "Hier kann Europa noch sehr viel enger zusammenarbeiten". (mehr). Schon vor Jahren warb der französische Sozialist und EX-Präsident der EU-Kommission, Jacques L.J. Delors, dafür, es solle wohl im Rahmen des „Überbaus“ der "Vereinigten Staaten von Europa" ein "Europa der Energie" forciert werden. Nach Jean Monnet galt der einflussreiche Europa-Politiker Jacques L.J. Delors als Gründervater der EG.
Monnet wurde zu seiner Zeit auch der Vorsitzende der Pariser Schuman-Plan-Konferenz. Nachfolgend stampfte man die Europäische Gemeinschaft (EG) für Kohle und Stahl (EGKS, Montanunion) aus dem Boden. Ab 1955 hatte er wichtigen Einfluss darauf genommen, die im Vorfeld zusammenerdachte Idee zur Gründung von EURATOM (Europäische Atomgemeinschaft) umzusetzen. Wobei an dieser Stelle nur als kleine Zwischenergänzung zu erwähnen sei, im Zusammenhang auch von EURATOM, dass das ehemalige Parteimitglied der NSDAP, Carl Ophuels, ein illustrer Verwalter von IG Farben-Patenten, zur wortwörtlich "rechten Hand" des EU-Mitgründervaters Walter Hallstein (CDU) wurde - der erste Vorsitzende der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Hallstein genoss übrigens eine Eliteausbildung am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin, dank Geldern des Kartells IG Farben.
Historisch gesehen könnte dazu noch mit angemerkt werden, dass die alten Kader auch das neue Kohle- und Stahlkartell schufen. Daneben werkelte man an "Projekten" wie die Europäische Verteidigungsgemeinschaft oder eben EURATOM. Laut Historikern sei heute zu sehen, dass damals die Hauptbegründer der EU-Grundstrukturen aus der gleichen Riege von Technokraten rekrutiert wurden, welche schon Jahre vorher die Pläne für ein Nachkriegs-Europa unter Kontrolle der Nazis entworfen hatten. In Belgien/Brüssel, im sogenannten Berlaymont-Palast - also das zentrale Gebäude der Europäischen Union (EU) - dachte man sich unter anderem auch die neue Staatsangehörigkeit "europäisch" aus.
Redings alter Wein in neuen Schläuchen
In der Publikation "Kalergi Als Freimaurer - Das Schlüsseldokument" (ASIN B00D5X1WRO) heißt es einleitend, in Anführung des Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi, also dem Gründer der Paneuropa-Bewegung: "Europa einige Dich [...] Die Paneuropa-Bewegung als Vorläufer zur Errichtung der Vereinigten Staaten von Europa als europäischer Staatenbund und Zollverein". Zu seiner Zeit soll Richard Graf Coundhoven-Kalegeri noch gesagt haben: "Ich glaube, Ihre Idee ist richtig, die Vereinigten Staaten von Europa werden eines Tages zustande kommen. Aber ich fürchte, dass die Zeit dafür nicht reif ist". Thomas Mann ging auf die Person Graf Coudenhove-Kalergi folgendermaßen ein: "Zur Hälfte Japaner, zur anderen Hälfte gemischt aus dem internationalen Adelsgeblüt Europas […] wie man weiß, stellt er wirklich einen eurasischen Typus vornehmer Menschlichkeit dar".
Zwar wurde später in 1949 der Europarat in Straßburg geschaffen, dieser sollte wohl aber nur ein Schritt in Richtung der "Vereinigten Staaten von Europa" sein. Selbst nach 25 Jahren konnte sich die Paneuropa-Bewegung im rückblickenden Verlauf als Utopie nur teilweise verwirklichen. Im August des Jahres 1949 trat in der Straßburger Universität das erste Europaparlament übrigens zusammen - wobei der illustre Brite und Freimaurer-Genosse Winston Spencer-Churchill im Mittelpunkt gestanden hätte. Mitte Mai des Jahres 1950 erhielt dann Graf Richard Nikolaus, Coudenhove Kalergi im Kaisersaal von Aachen den ersten internationalen Karlspreis, mit dem zuletzt auch Jean-Claude Juncker, Angela Merkel, Donald Tusk, Jean-Claude Trichet, Wolfgang Schäuble und Herman Van Rompuy ausgezeichnet wurden.
Merry und Serge Bromberger legten 1969 in ihrem Buch "Jean Monnet And The United States of Europe" den Plan dar: "Allmählich sollten die supranationalen Behörden, die vom Europäischen Ministerrat in Brüssel und dem Europaparlament in Straßburg überwacht werden, die gesamte Politik des Kontinents bestimmen [...] Regierungen gezwungen wären, zuzugeben, dass ein integriertes Europa eine vollendete Tatsache ist [...] ihre sämtlichen autonomen Institutionen zu einer einzigen Bundesverwaltung zu verschmelzen und dann die Vereinigten Staaten von Europa zu verkünden".
In der Publikation "Selbstorganisierte Bildung: Gedanken zur Reformierbarkeit unseres Bildungswesens" (ISBN: 978-3848267064) heißt es, in dem Churchill bezgl. der "Vereinigten Staaten von Europa" nur von einer "Durchgangsstation" sprach, laut seiner Rede vom Mai 1947 (in der Albert Hall in London): "Wir geben uns natürlich nicht der Täuschung hin, dass die Vereinigten Staaten von Europa die letzte und vollständige Lösung aller Probleme der internationalen Beziehungen darstellt [...] Schaffung einer autoritativen, allmächtigen Weltordnung ist das Endziel [...] Ohne ein Vereinigtes Europa keine sichere Aussicht auf eine Weltregierung [...] Die Vereinigung Europas ist der unverzichtbare erste Schritt zur Verwirklichung dieses Ziels".
In den Vierteljahresheften für Zeitgeschichte (27. Jahrgang 1979; 4. Heft; Oktober) heißt es rückblickend zur Thematik: Die Programmreden (des deutschen CDU-Politikers und ersten deutschen Bundeskanzlers Konrad Hermann Joseph Adenauer) vom März 1946 arbeiten diese Grundgedanken schon deutlich heraus und gipfeln in dem Wunsch: "Ich hoffe, dass in nicht zu ferner Zukunft die Vereinigten Staaten von Europa, zu denen Deutschland gehören würde, geschaffen werden". Erst sechs Monate später hielt wiederum Churchill seine historische Europa-Rede in Zürich (Schweiz), in der er zur Schaffung einer regionalen Struktur im Rahmen der UNO aufrief, "die vielleicht die Vereinigten Staaten von Europa heißen wird".
In Fischers Weltgeschichte (Band 35: "Das Zwanzigste Jahrhundert II - Europa nach dem Zweiten Weltkrieg 1945–1982") heißt es unter anderem: Churchill sprach im März 1946 öffentlich vom "Eisernen Vorhang" zwischen Ost und West und der Notwendigkeit atlantischer "Solidarität", im September des Jahres 1946 rief er Franzosen und Deutsche bereits dazu auf, sich zu "einer Art Vereinigten Staaten von Europa" im Westen zu verständigen. Noch war die Blockbildung in Europa aber nicht vollzogen. Im September 1946, in der Zürcher-Rede, meinte Churchill etwa: "Großbritannien, das British Commonwealth of Nations, das mächtige Amerika und, ich hoffe es zuversichtlich, Sowjetrussland [sollten Förderer des neuen Europas sein] – denn dann wäre wahrhaftig alles gut".
Abschließend kann erst einmal gesagt werden:
"Ich habe in eurer Zukunft gelebt und es hat nicht funktioniert".
