Ukraine Maidan

Nach einem sog. Ultimatums-Ablauf seien staatliche Sicherheitskräfte in der Ukraine gen Unabhängigkeitsplatz (Maidan) in Kiew vorgedrungen - der in diversen Videos aussieht wie der Vorhof zur Hölle. Zum Einsatz kamen unzählige Individuen staatlicherseits, gepanzerte Fahrzeuge, Wasserwerfer und ähnliche Dinge. Die Protestler griffen zu Feuerwerkskörpern, Gegenstände die als Schlagstöcke genutzt wurden, Molotov-Cocktails oder teils sogar Schusswaffen (Videos weiter unten). Im Verlauf der irrationalen Zusammenstöße seien mittlerweile auch Individuen getötet und unzählige verletzt worden - sowohl auf Seiten der Sicherheitskräfte, wie der Protestler.
Der ukrainische Generalstaatsanwalt Viktor Pschonka hätte "härteste" Strafen für die "Drahtzieher" und "Rädelsführer" der jüngsten Gewalt angekündigt. Das Innenministerium ließ verlauten, man wolle zu "schwerwiegenden" Maßnahmen greifen, sollten die Irritationen (durch Protestler) nicht beigelegt werden. Da diesem Aufruf nicht gefolgt wurde, griffen Sicherheitskräfte ein. Medienberichten zufolge seien im Verlauf nicht nur Auseinandersetzungen auf dem "Maidan" zu sehen gewesen, sondern auch außerhalb Kiews – wie, dass ein Verwaltungsgebäude im Westen des Landes besetzt worden sei oder auch soll der Sitz der Regionalregierung und das Polizeirevier in Lemberg (Lwiw) gestürmt worden sein.
Die Gewalt speziell auch in Kiew eskalierte einen Tag nach dem Inkrafttreten der Amnestie für festgenommene Demonstranten. Randalierer erstürmten zuletzt auch die Zentrale der regierenden Partei der Regionen. In der Ukraine dauern seit dem 21. November 2013 die sog. Anti-Regierungs-Proteste an. Als Auslöser wird auch die Entscheidung gesehen, den Assoziierungsprozess mit der EU auszusetzen. Von russischer Seite her hieß es kürzlich noch: Unruhen in Kiew resultieren aus Duldungspolitik des Westens. Regierungsgegner in der Ukraine fordern u.a. die Rückkehr zur Verfassung von 2004. Der russische Außenminister Sergej Lawrow meinte indes noch: EU-Geheimtuerei um Abkommen mit Kiew macht Moskau stutzig.
Einer der Söhne des ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowytsch soll laut Berichten erheblichen Einfluss in der Ukraine haben. Man bezeichnet die Wachstumsrate seines Geschäftsimperiums als "unglaublich" (mehr). Der Sohn soll keine Lizenz für sein Unternehmen direkt erhalten haben, aber etwa über die Zasyadko Kohlen-Mine. (mehr) - In einem Bericht vom BND (Bundesnachrichtendienst; DE) soll es vor einigen Jahren noch gehießen haben: "GAZPROM konnte in den letzten Monaten unbeeinflusst von ukrainisch-russischen Gaspreisverhandlungen seinen Einfluss am Gasmarkt der Ukraine ausbauen" (mehr).
Allgemeiner Anhang:
In der Vergangenheit wurde in diversen Publikationen behauptet, dass die Kontrolle Moskaus, nach der Selbstauflösung der Sowjetunion, über die ehemaligen Satellitenstaaten, im Rahmen des "Umbau Ost"-Unterfangens, auch durch deren Abhängigkeit von russischen Öl-, Gas- und Stromlieferungen langfristig sichergestellt werden könnte.
Überläufer berichteten zur kommunistischen Langfriststrategie, welche in mehrere Phasen unterteilt wurde (Aufbau einer kontrollierten Opposition, Zersetzung des Westens, "Liberalisierung der Sowjetunion", das Einspannen der sog. "Russenmafia", Zerschlagung der Hoffnung auf falsche Demokratie, das "gemeinsame Haus Europa", Perestroika im Rückwärtsgang, Wiederbelebung der Sowjetunion, Politische Isolierung der USA oder auch das Konzept der Kooperations-Erpressung), dass wenn es ein Land versuchen sollte, sich der russischen Dominanz zu widersetzen, dann würde man ganz einfach auch die Energieversorgung einschränken.
Dieses Vorgehen war bspw. im Fall des ehemaligen Sowjetstaates Georgien lange Zeit an der Tagesordnung. Ebenfalls würden die Ereignisse rund um die Präsidentschaftswahl in der Ukraine im Herbst 2004 laut Experten gezeigt haben, dass der Kreml das Ausscheren eines Staates aus dem "sowjetischen Verbund" nicht zulässt. In diesem Zusammenhang wurde angeführt, dass man wohl auch nicht davor zurückschreckte Wahlen zu fälschen und/oder unliebsame Politiker zu vergiften - was im Fall des ukrainischen Oppositionsführers Wiktor Andrijowytsch Juschtschenko zu sehen gewesen sein soll.
Dieser wollte offenbar die Ukraine an den Westen anbinden und aus dem russischen Einflussbereich herauslösen. Im damaligen Wahlkampf sei zu sehen gewesen, der offenbar für den pro-russischen Kandidaten Wiktor (Fedorowytsch) Janukowytsch schlecht auszugehen drohte, dass Wiktor Andrijowytsch Juschtschenko urplötzlich eine rätselhafte Erkrankung entwickelte, welche sich nachfolgend als eine Dioxinvergiftung herausgestellt habe. Trotz der wohl unternommenen Wahlfälschungen in der Ukraine und des Mordanschlags auf Juschtschenko konnte sich eine gewisse Zeit lang eine pro-westliche Regierung etablieren.
Aus dieser Entwicklung heraus hätte der Kreml im März des Jahres 2005 dann eine neue Abteilung für sogenannte "Konterrevolution" gebildet. Laut Beobachtern sei die Aufgabe jener Abteilung, gegen die "samtenen Revolutionen" in Russlands Einflussbereich vorzugehen, also die Demokratiebewegungen in den übrigen ehemaligen Sowjetrepubliken zu bekämpfen. Nachdem sich die Ukraine im Herbst 2004 im Zuge der sogenannten "Orangenen Revolution" ganz offensichtlich von Moskau lösen wollte und den Anschluss an den Westen suchte, stellte man von russischer Seite her im Winter des Jahres 2005 nicht nur die Gaslieferungen an die Ukraine ein, sondern sorgte ebenfalls dafür, dass zudem aus Turkmenistan kein Gas mehr geliefert wurde. Der russische Minister Sergej Iwanow stellte in diesem Zusammenhang sogar die "Unverletzlichkeit der Grenzen" und die "territoriale Integrität" in Frage.
Videos aktuelle Irritationen (Ukraine):
