BER: Nochmal fast halbe Milliarde teurer


(C) Michael F. Mehnert, 2010, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Das deutsche Megaprojekt "BER", also der Flughafen Berlin Brandenburg (Willy Brandt), bei Insidern auch bekannt als Projekt "Pleiten, Pech und Pannen", soll nach Medienberichten offenbar nochmal um gut 440 Millionen Euro (Finanzierungslücke) teurer werden als "offiziell" bekannt war. Seitens der Flughafengesellschaft gehe man laut "FOCUS" von mittlerweile über 4,7 Milliarden Euro aus, wobei nur rund 4,3 Milliarden Euro genehmigt wurden. Der Tagesspiegel titelte kürzlich im Zusammenhang: "Man spürt Hoffnung bei Herrn Mehdorn, Tegel offenzuhalten". Dieser (Berlin-Tegel; Otto Lilienthal) wurde 1948 von den französisischen Alliierten als Militärflughafen errichtet.

Zur Thematik hatte kürzlich auch der Rundfunksender Berlin-Brandenburg (rbb) berichtet. Die Informationen zur Finanzierungslücke gingen aus einem Bericht an den Flughafen-Aufsichtsrat von Ende 2013 hervor, heißt es. Laut rbb könnten sich die Ausgaben nach einem Gerichtsurteil möglicherweise noch weiter steigern. Zu sehen sei eine Finanzierungslücke von gar um die 700 Millionen Euro. Jene Gelder müssten die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund als Eigentümer anteilig mit beisteuern.

Kürzlich erst hatte das Bundesverwaltungsgericht einen Anspruch auf besseren Lärmschutz bestätigt. Mitte Januar (2014) hatte das Gericht Beschwerden der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg zurückgewiesen. Jene beschwerten sich darüber, dass die Revision gegen das Lärmschutz-Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg nicht zugelassen worden war. Als Kläger vor dem Oberverwaltungsgericht traten auch Eigentümer von Grundstücken im Umfeld des neuen Flughafens "BER" auf.

Gegen Ende Oktober 2013 meinte bereits der Brandenburger Staatssekretär Rainer Bretschneider laut ZDF-Magazin "Wiso": Kosten für Flughafen werden steigen. Er wurde in diesem Zusammenhang zitiert: "Es wird teurer als ursprünglich geplant, ob die fünf Milliarden real sind oder nicht, das vermag ich nicht zu sagen". Zuvor hatte man die Gesamtkosten für das Großprojekt auf 4,3 Milliarden Euro veranschlagt. Bretschneider war damals der Auffassung, dass sich am Ende allein die Ausgaben für den Schallschutz auf insgesamt 700 Millionen Euro belaufen könnten.

Die geplanten Kosten des Projekts stiegen rückblickend von rund 1,7 Milliarden Euro (2004) auf 4,3 Milliarden Euro (2012). Bis Ende 2014 sollen die Gesamtkosten auf 5,1 Milliarden Euro steigen, hieß es laut Handelsblatt "Die Teileröffnung kommt" im Juni 2013. Wie es laut einer Mitteilung des Deutschen Bundestages (Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur) Ende Januar 2014 hieß, hätte der BER-Chef (Hartmut Mehdorn, Vorsitzender der Geschäftsführung der Berlin Brandenburg Flughafen GmbH) davon gesprochen, dass der Flughafen im Jahr 2015 komplett in Betrieb genommen werden kann.

Er nannte jedoch kein konkretes Datum. Er hob aber hervor, dass es eine weitere Verschiebung, wenn später ein Eröffnungstermin genannt wird, nicht geben wird. Laut Mehdorns Äußerungen sei ab Juli laufenden Jahres (2014) vorgesehen, dass der Pier Nord in Probebetrieb geht - es sollen täglich zwei oder drei Flüge stattfinden können. Mit dem im Sommer aufzunehmenden "Probebetrieb" könne man ggf. auch weitere Fehler bei der IT-Anlage früher finden und beheben. Laut Mehdorn verursache der Flughafen monatlich Kosten in Höhe von 17 Millionen Euro (Laut Handelsblatt-Bericht "Der teure Geisterflughafen" schätzte man im Mai 2013 die monatl. Kosten auf 35-40 Millionen Euro ein). Eine dritte Startbahn soll es jedoch auf dem "BER" nicht geben.

  
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