Online: Facebook bis 2017 ausradiert?


(C) Owen W Brown, 2010, Bild: flickr (CC BY 2.0)

Nach ominösen Berechnungen der Princeton University könnte Facebook angeblich bis 2017 haufenweise Nutzer verlieren. Die Rede ist davon, dass 80 Prozent der Benutzer zwischen 2015-2017 das Interesse am sogenannten "sozialen Netzwerk" verlieren könnten. Für die Prognose-Berechnung nutzte man ein abgewandeltes Modell zur Krankheitsverbreitung. Zuletzt konnte Facebook wohl aber erneut "Benutzer" hinzugewinnen.

Nach Darstellungen der Untersuchung (Princeton University) sei die Verbreitung virtueller sozialer Netzwerke vergleichbar mit Epidemien. Individuen stecken sich bei sog. Infizierten (die also bei Facebook bereits angemeldet sind) an und werden dadurch selbst zum Mitglied. Nach einiger Zeit sei es dann oft so, dass bei immer mehr angemeldeten Nutzern das Interesse nachlässt das soziale Netzwerk zu nutzen. Jene seien sozusagen "geheilt" oder erweisen sich als "immun" gegen den Erreger.

Dadurch könnte eine sich beschleunigende, umgekehrt verlaufende, Ansteckungswelle in Freundesnetzwerken ausgelöst werden. Die US-amerikanischen Wissenschaftler der Universität Princeton nutzten für ihre Berechnungen modifiziert das sogenannte SIR-Modell (Susceptible Infected Recovered Model). Mit diesem wird normalerweise eine Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten mit Immunitätsbildung berechnet. Die Ausarbeitung mit dem Titel: "Epidemiological modeling of online social network dynamics" kann (hier heruntergeladen) werden.

Schlechte Laune durch Facebook?

In einer anderen Untersuchung von Psychologen der Universitäten Michigan (USA) und Leuven (Belgien) hieß es jüngst noch, dass das "soziale Netzwerk" schlechte Laune verursachen kann. Daneben würde sich auch gezeigt haben, dass die Herausbildung einer Unzufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation bei Nutzern vorhanden war. Probanden wurden in einem Zeitraum von zwei Wochen befragt. Die Wissenschaftler konnten feststellen, dass sich die Teilnehmer am Ende der Studie mit ihrem Leben unzufriedener zeigten, als es zu Beginn der Fall gewesen war (mehr).

Laut deutschen Untersuchungen zeigte sich wohl kürzlich ähnliches. So hätten laut "Spiegel"-Bericht Forscher der Technischen Universität Darmstadt und der Humboldt-Universität zu Berlin herausgefunden, dass die Nutzung von Facebook zu Frust und Unzufriedenheit führen kann. Es komme oft vor, dass eine ausgeprägte Selbstpräsentation (virtuell) vollzogen wird, was wiederum Neidgefühle bei anderen "Freunden" im sozialen Netzwerk verursacht (mehr).

Anmerkung: Dies könnte wohl ein weiterer Hinweis darauf sein, dass z.B. Facebook eine regelrechte Brutstätte für Narzissten [1] (Größenklein / Größenselbst; siehe: Die narzisstische Gesellschaft H.J. Maaz) ist. Andere bezeichneten in der Vergangenheit nach eigenen Wahrnehmungen zusammengenommene Strömungen in derartigen Online-Netzwerken auch zugespitzt als "virtuelles Irrenhaus".

Facebook gehen die jungen Nutzer aus

Nach einer jüngsten Erhebung von iStrategylabs sei herausgekommen, dass immer mehr gerade junge Nutzer dem sozialen Netzwerk Facebook fernbleiben würden. Immer mehr Jugendliche löschten ihre Profile, speziell Nutzer im Alter zwischen 13-17 Jahren, heißt es. Rund ein Viertel war zwischen den Jahren 2011 und 2014 auf andere Anbieter umgestiegen. Fast die Hälfte aller Nutzer sei mittlerweile 35 oder älter. iStrategylabs bezog sich auf Zahlen (US-Bürger) aus Facebooks Anzeigen-Tool. Facebook selbst betonte unter Berufung auf "interne Daten", dass die Nutzungszahlen bei Teenagern stabil geblieben seien (mehr)

Anhang:

Im Verlauf der vergangenen Jahre gab es zahlreiche unterschiedliche Meldungen, über irrationale Strömungen die bei Facebook aktiv sind. Es hieß bspw. im vergangenen Jahr: "Selbstmord nach Streit mit Eltern über Facebook-Nutzung" (mehr). Deutsche Medien berichteten, dass wohl auch Sekten z.B. Facebook als Rekrutierungswerkzeug nutzen, wozu N-TV berichtete: "Scientology ködert Jugend" (mehr). Bevor Facebook groß herauskam meinte "Die Welt" (online) noch in diesem Zusammenhang "Ist Facebook eigentlich eine Sekte?". Es wurde ein Versuch unternommen, diese Behauptung zu begründen (mehr). Strafverfolgungsbehörden sehen in Facebook wohl mittlerweile eine gute Möglichkeit dafür, virtuell auf Streife zu gehen. Kürzlich hieß es dazu: "Kuriose Fahndungserfolge dank dummdreister Facebook-Nutzer" (mehr).

Skurrile Meldungen über Facebook gibt es heute wie Sand am Meer. So war bspw. eine Frau vor geraumer Zeit regelrecht geschockt, als sie feststellte, dass ihr Ehemann nochmals verheiratet ist (mehr). In Deutschland habe sich vor wenigen Jahren noch ein Jugendlicher nach Mobbing-Attacken bei Facebook das Leben genommen, wegen eines unbeabsichtigten Aufrufs zur Massen-Facebook-Party (mehr). Nach den aufgekommenen NSA-Berichten wollte im vergangenen Jahr in Deutschland eine Gruppierung den Dagger Complex besuchen, wo die NSA aktiv sein soll. Nach einem Aufruf bei Facebook schlug der Staatsschutz auf (mehr).

Nachdem Facebook immer größer wurde, wuchsen auch Beschwerden über verschiedenste Dinge in Belangen Datenschutz, Cyber-Mobbing und so weiter. Vor wenigen Monaten erst hatten Bürgerrechtler wieder einmal Kritik am Umgang mit Nutzerdaten bei Facebook geübt (mehr). Ein deutscher Manager behauptete im letzten Jahr: "Facebook richtet volkswirtschaftliche Schäden an". Insgesamt ging er mit der Social-Media-Plattform hart ins Gericht (mehr). Laut Pew Research Center hieß es vor wenigen Monaten, immer mehr Nutzer konsumieren auch "News" über Facebook. Zahlreiche dieser wohl nur noch die Titel (Schlagzeile), was zu einer Falschwahrnehmung der eigentlichen Nachricht führen könnte (mehr).

Für zahlreiche Individuen scheint die Möglichkeit zur Nutzung von sozialen Netzwerken heutzutage gänzlich neue Wege zu eröffnen, sich virtuell als etwas darzustellen, was man in der Realität jedoch nicht ist. So klaut sich ein Langzeitarbeitsloser gerne schon mal über die Google-Bildersuche diverse Protzbilder zusammen, wie einer angeblich im Besitz befindlichen dicken Villa und Luxusautos, angefangen von Ferraris bis hin zu absurd teuren Oldtimern, um damit den virtuellen "Freunden", die er real nie zu Gesicht bekommen hat, vorzuspielen, er sei Graf-Koks in Person.

Auch Facebook nutzen verschiedene Personen dafür, sich gänzlich "neu zu erfinden". Daneben gesellen sich irrationale Dinge, die nach eigenen Beobachtungen von Fluten an Eso-Bildchen bis hin zu virtuellen Pinnwand-Bombardierungen klugscheißerischer Sprüche reichen. Weitere Nutzer wiederum veröffentlichen im Minutentakt was sie gerade auf dem Klo oder im Bett machen. Andere benutzen "soziale" Netzwerke dafür, um sich als Frau auszugeben oder halt als Mann, damit sie so besser Kontakte knüpfen können - viele fälschen nebenbei auch ihr Alter passend zurecht.

Bei einigen ist es mittlerweile zu einem absurden Sport geworden, z.B. bei Facebook "virtuelle Freunde" zu sammeln. Je mehr man von diesen vorweisen kann, desto mehr schwingt die narzisstische Größenselbstaufladung mit - denn nun sei man ja, selbstwahrgenommen, so etwas wie ein Star. Das künstlich erdachte und virtuell ausgelebte Ich - ggf. auch gleich mehrere von diesen (Persönlichkeiten, zwischen denen man situationsbedingt hin und her wechselt) - ist wohl durchaus „reale Tatsache“, was in 2013 auch eine Untersuchung der Universität von Michigan deutlich machte. Dort hob man u.a. hervor, dass sich Individuen mit geringem Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl ein künstliches Bild von sich selbst generieren.

Insbesondere in Ballungsgebieten, nicht nur in den USA, ist vermehrt zu beobachten, dass Personen heutzutage fast jeden Alters am Smartphone kleben wie die Fliegen am Hundehaufen. Dies führte laut diversen Meldungen bereits zu absurd dummen Unfällen oder anderen Irritationen. Aus den USA, wo das Phänomen bereits ausgewachsener ist, wurde unter anderem bekannt, dass es zu bizarren Todesfällen kam. Eine Babysitterin hatte, nur um ein Beispiel anzuführen, mehr Zeit für virtuelle Spielereien am Smartphone aufgewendet, als sich um die Kinder zu kümmern. Die eigentlich zu bewachenden kleinen Kinder landeten mit tragischen Folgen im Swimming-Pool.

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