(C) Nicolas Raymond, 2012, Bild: flickr (CC BY 2.0)

Nach einem Beitrag vom ZDF-Magazin "Frontal21" wurde insgesamt deutlich, die Atom-Lobby blickt wohl in eine strahlende Zukunft mit üppigen Gewinnen, auf der anderen Seite gingen jedoch Umweltschützer-Gruppierungen und die Linken vor Wut in die Luft wie das AKW Fukushima. Laut ZDF-Magazin sollen 69 neue AKWs in Europa, davon allein in Polen im kommenden Jahrzehnt sechs und in Tschechien vier Stück, ans Netz gehen können.
In einem sogenannten Referenzszenario setze die EU für die "Klimaziele" 2030 deshalb speziell auch auf Atomenergie, weil sie billiger sei als nur grüner Ökostrom. In dem ZDF-Magazin "Frontal21" heißt es, die EU nutze falsche Zahlen und für die AKWs nutze man offenbar schöngerechnete. Eine Person die in dem TV-Beitrag zu Wort kam meinte: "Das sind ausgedachte Mondzahlen", mit Blick auf die Kosten der Kernenergie.
Das Referenzszenario 2013 habe der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) berechnen lassen, heißt es. Auf der anderen Seite wirbt Oettinger u.a. für das umstrittene Fracking. Insgesamt sehe man angeblich, dass der sog. "Klimaschutz" künftig wohl speziell durch mehr Atomkraft erreicht werden soll. Die neue Bundesumweltministerin (DE) Barbara Hendricks von der Partei SPD habe "Widerstand" angekündigt, denn sie halte den neuen Kurs für den falschen Weg.
Mehr dazu: Atomkurs statt Energiewende?
In Frankreich z.B. hatte man benannt, es soll in den kommenden Jahren weiter auf Atomenergie gesetzt werden, das älteste Atomkraftwerk Fessenheim direkt am Rhein solle aber Ende 2016 stillgelegt werden. Ungarn und Tschechien wollen mit russischer Hilfe neue Reaktoren hochziehen. Laut anderen Berichten hieß es kürzlich noch, die Russen und Indien wollen künftig "Strom aus Atombomben" herstellen. Es würden spezielle Kraftwerke entwickelt, mit denen man dann angeblich die Atommüllhalden abtragen können wird und so gleichzeitig das Atommüllproblem beseitigt. Mehr zu diesem Hokuspokus hier: Strom aus Atombomben
"Spiegel" berichtete, dass gleich nach dem "Klima" der EU-Plan einer "industriellen Revolution" stehe, also einer entschlossenen gelenkten Industrieförderung (Planwirtschaft) in allen Mitgliedstaaten. Ähnliche Worte fand in der Vergangenheit auch der russische Präsident Putin, der von einer "gemeinsamen Industriepolitik" sprach, also der "Zusammenballung der Technologie- und Ressourcenpotentiale Russlands und der EU". Laut Putins Angaben von vor einigen Jahren hob man offenbar vorgeplant hervor:
"Aus meiner Sicht ist auf die gemeinsame Agenda die Frage zu setzen, wie wir eine neue Industrialisierungswelle über den europäischen Kontinent rollen lassen können, insbesondere dadurch, dass strategische Allianzen etwa in Bereichen des Schiff- und Flugzeugbaus, der Automobilproduktion, der Weltraumtechnologien, der Medizin- und Pharmaindustrie, der Kernenergie und Logistik geschmiedet werden".
Mitte Januar 2014 berichteten deutsche Medien, dass Russland nun auch in Ungarn in Belangen "Atomkraft" aktiv werden will, zur besseren Vernetzung auch der wirtschaftlichen Tätigkeit zwischen der EU und Putins Projekt der Eurasischen Union. Für das ungarische Projekt sei vorgesehen, zwei Reaktorblöcke am ungarischen Atomkraftwerk Paks zu errichten. Größtenteils werde der Bau über einen russischen Kredit finanziert. Errichtet werden sollen die Meiler offenbar vom staatlich-russischen Konzern Rosatom.
Die österreichische Publikation "DiePresse" berichtete vor gut zwei Wochen: "Bau von Atomreaktoren in Russland boomt". Im Land selbst würden aktuell 9 und im Ausland 20 neue Meiler errichtet - zudem liefen wohl Verhandlungen für den Bau weiterer rund 40 Reaktoren im Ausland, meinte der Leiter der russischen Atomenergieagentur Rosatom, Sergej Kirjenko. Anzumerken sei, dass sich seit der Atomkatastrophe von Fukushima die Aufträge für neue Atomreaktoren in Russland verdoppelt hatten. Kirjenko hob hervor, die Konstruktion neuer Kraftwerke laufe in einem "sowjetischen Rhythmus".
In EU-Belangen hieß es bspw. in Österreich in der Vergangenheit, diverse politische Strukturen waren angeblich gegen weitere EURATOM-Kredite (mehr). Bei diesem (EURATOM) handelt es sich um die sog. "Europäische Atomgemeinschaft", welche in 1957 gegründet worden war. Dem Franzosen Jean Monnet wird als wichtiger Gründerfigur der EU-Vorläuferstrukturen zugeschrieben, wesentlich an der Gründung von EURATOM beteiligt gewesen zu sein. Eine andere wichtige Figur war u.a. auch der Deutsche Walter Hallstein (CDU), der erste Vorsitzende der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Zur "rechten Hand" jener Person wurde bspw. das NSDAP-Parteimitglied Carl Ophuels, Verwalter von IG Farben-Patenten. Zuletzt planten Medienberichten zufolge Deutschland und Frankreich wohl eine engere Zusammenarbeit in Belangen "Energie".
Im August 2013 berichtete "Le Monde diplomatique" unter anderem: "Ob und wann das Baltische Kernkraftwerk bei Kaliningrad vollendet wird, für das der Bauträger Rosatom westliche Investoren gewinnen will, gilt derzeit als unsicher". Rosatom ist wie oben dargestellt ein staatlich-russischer Konzern, die sog. Föderale Agentur für Atomenergie Russlands, welche direkt der russischen Regierung untersteht. Aus einem franz. Geheimdienstbericht des DGSE soll vor geraumer Zeit noch hervorgegangen sein, die deutsche Bundesregierung wolle trotz der für die Masse der Bevölkerung offiz. beworbenen grünen "Energiewende" insgeheim vielmehr auf Atomstrom setzen. Zusammenfassend könnte man sagen: Deutsche Stromtrassen nicht für Windräder, sondern für Russen-Strom (mehr hier).
Ergänzend auch:
Neues DE-Stromnetz soll Russen-ATOMSTROM transportieren
Für den Bau des Kaliningrader Atomkraftwerks seien bisher nur rund 20 Prozent der geplanten Gesamtsumme verausgabt worden, hieß es im Dezember 2013 laut russischen Medien. Die Entscheidung über den Weiterbau des Kraftwerkes falle in 2014. Der erste Block sollte im Jahre 2017 in Nutzung überführt werden und der zweite Block in 2018. Mitte vergangenen Jahres hieß es, dass der Bau des Atomkraftwerks angeblich zeitweilig eingefroren worden war. Grund seien angebliche neue Denkweisen der EU-Staaten zum Bezug von Atomstrom aus Kaliningrad.
Der deutsche EU-Energiekommissar Günther Oettinger (CDU) hatte im Oktober 2013 laut Süddeutscher Zeitung noch für einen beschleunigten Netzausbau getrommelt. Es sei damals schon eine Liste fertig gewesen, welche nach damaligem Stand fast 250 grenzüberschreitende Bauvorhaben aufzählte, die "bevorzugt abgearbeitet werden" sollten. Mit diesem Programm wolle die EU-Kommission den Ausbau grenzüberschreitender Stromleitungen in Europa vorantreiben, hieß es. Das Vorhaben werde dabei helfen, Europas Stromversorgung mit besseren Leitungen abzusichern. Im Januar 2014 forderte Oettinger erneut den Neustart der Energiewende und Fracking (mehr).
