EU: Förderung der Arbeitsmobilität


(C) Jim Killock, 2011, Bild: flickr (CC BY-SA 2.0)

Nach EU-Vorschlag wolle man den Zugang für Arbeitskräfte im Rahmen der sog. "Beschäftigungsmobilität" in der Europäischen Union insgesamt verbessern. Es solle eine Mobilität unter "fairen" Bedingungen etabliert werden. Neu gestaltet werden soll unter anderem das EU-Netz der öffentlichen Arbeitsverwaltungen oder auch die Hilfe bei Stellensuche und Rekrutierung für EU-Arbeiter/innen.

Laut EU-Vorlage bringe "Mobilität soziale und wirtschaftliche Vorteile" und mit der auszubauenden größeren Mobilität könnten arbeitstaugliche EU-Bürger verbesserte Beschäftigungschancen wahrnehmen. Mit der Steigerung der aktiven Mobilität sehe man, dass es verbesserte Nutzungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer und Arbeitgeber geben könnte, Stellen besser zu finden bzw. schneller zu besetzen, was gleichermaßen zur Vertiefung und Weiterentwicklung eines EU-Arbeitsmarktes beiträgt, in dem insgesamt ein hohes Beschäftigungsniveau gefördert werden soll.

Aus heutiger Sicht her sei die Mobilität der EU-Bürger innerhalb der EU noch relativ gering. Die sogenannte Jahres-Mobilitätsrate von Arbeitskräften läge bei rund 0,30 Prozent. Beklagt wird, dass derzeit nur rund 700.000 Individuen (Durchschnitt) jährlich in der EU in ein anderes Land ziehen, um dort zu arbeiten. Aus aktuellen Umfragedaten sei wohl ersichtlich, dass es angeblich ein "erhebliches Mobilitätspotenzial" geben wird, was eine Herausforderung für das sog. EURES-Netz darstelle.

Eines der ausgemachten Probleme, warum denn heute noch nach EU-Auffassung so wenig EU-Bürger hin und her siedeln (Mobilität innerhalb der Europäischen Union) sei, dass es häufig mangelnde Sprachkenntnisse gäbe. Die EU selbst könnte mit erweiterten Maßnahmen speziell bei Problemen der Arbeitssuche dazu beitragen, diese Probleme anzugehen, um damit angemessene Unterstützungsleistungen zur Optimierung der EU-weiten "Rekrutierung" zu ermöglichen. Eine Ausdehnung des Rekrutierungsnetzes solle auch schrittweise auf Lehrstellen und Praktika vollzogen werden.

Zu rekrutierende junge EU-Bürger für die Arbeitsmobilität könne man z.B. mit der Initiative "Dein erster EURES-Arbeitsplatz" unterstützen. Das angemerkte EURES-Netz hat u.a. auch die Aufgabe andere EU-Initiativen, wie etwa die "Große Koalition für digitale Arbeitsplätze" oder die "Europäische Ausbildungsallianz", zu unterstützen. Nach Artikel 15 leiste es auch "einen Beitrag zu allgemeinen politischen Zielen" und diene als Instrument zur Erleichterung der Mobilität der Arbeitskräfte in der EU, um so ein hohes Beschäftigungsniveau zu fördern.

Mit Artikel 11 wird übrigens auch ein einheitliches "Lenkungsorgan" zur Erleichterung der praktischen Zusammenarbeit zwischen der Kommission und den Mitgliedstaaten etabliert. Im weiteren Verlauf solle später zudem ein umfassender Pool von Stellengesuchen und Lebensläufen eingerichtet werden, derzeit finde noch kein automatischer elektronischer Austausch von Lebensläufen oder anderen Bewerberprofilen auf europäischer Ebene statt.

Anhang:

Im September vergangenen Jahres hieß es im Zusammenhang mit "Mobilität" auf deutscher Seite, die Bundesregierung wolle mit dem sogenannten "Mobilitätsprogramm" (The Job of my Life) ermöglichen, dass junge EU-Bürger in Deutschland einen "erleichterten Berufsstart" bewältigen können (mehr). Mit Blick auf das wirtschaftliche "Planprogramm" aus Europa 2020 hieß es durch die EU-Kommission in 2010, es solle im Rahmen einer neu zu forcierenden EU-Agenda darauf abgezielt werden, eine "Modernisierung des Arbeitsmarktes" umzusetzen, demnach zur "Förderung von Arbeitsmobilität und lebenslangem Lernen".

Im größeren Zusammenhang fiel das Wort "Mobilität" (der Arbeitnehmer) auch bezgl. des CETA-Abkommens zwischen der EU/Kanada (mehr). Die EU-Kommissarin für Bildung, Kultur und Jugend sowie für Mehrsprachigkeit Androulla Vassiliou hatte in 2012 gemeint: "Der Fremdsprachenerwerb fördert die Verständigung zwischen Völkern und Ländern ebenso wie die grenzüberschreitende Mobilität und die Integration von Migranten" (mehr). Im Rahmen des EU-Planprogramms Horizon 2020 solle das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) auch sogenannte "Gemeinschaftszentren" etwa zu den Themen "Gesund leben und aktiv altern", "Rohstoffe" oder "Urbane Mobilität" bekommen (mehr).

In 2012 stand das Thema "Mobilität" ebenfalls in Russland auf der Konferenz "City Solutions" in Moskau auf dem Programm, wo u.a. der Rothschild-Vertreter Klaus Mangold teilnahm. Es drehte sich hier alles um die Frage der "grünen Megastädte" der Zukunft, wobei Themen mit einbezogen wurden wie "nachhaltige Stadtplanung" und Architektur, Umwelt- und Klimaschutz, Mobilität allgemein (wie Elektroautos, Kontrollsysteme im Verkehr etc.), Transport- und Logistik-Konzepte für die Stadt der Zukunft.

  
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