EU: Ausschöpfung des Potenzials der Meeresenergie


(C) rey Ratcliff, 2007, Bild: flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Seitens der EU wolle man Maßnahmen zur Ausschöpfung des Potenzials der Meeresenergie, wie aus Offshore-Windkraft oder Gezeitenkraft, der europäischen Meere und Ozeane ergreifen, was passend zur EU-Flagge bezeichnet wird als "blaue Energie". Mit der möglichen Intensivierung von Maßnahmen in Belangen Meeresenergie könne man so auch das Wirtschaftswachstum ankurbeln und die Sicherheit der Energieversorgung verbessern, heißt es laut der Mitteilung.

Insgesamt solle zur Erreichung der Ziele der Europa 2020 Strategie auch entsprechend dazu beigetragen werden, eine weitere Reduzierung von "Treibhausgasemissionen" umzusetzen. Im Rahmen der "Meerespolitik der EU" bezeichnet man die "nachhaltige Nutzung" des wirtschaftlichen Potenzials der Meere/Ozeane als "Schlüsselelement". In der EU-Strategie der Kommission steht dieser Teil auch unter der Bezeichnung eines "blauen Wachstums" zur "blauen Wirtschaft".

Als wichtige Bereiche, in denen sich die "größten Reserven für die Entwicklung von Meeresenergie" finden ließen, zählt man die Atlantikküste, aber auch das Mittelmeer und die Ostsee. Zudem würden Regionen in "äußerster Randlage" großes Potenzial bergen. Schon heute habe die Industrie in der EU auf dem Weltmarkt für Meeresenergie eine "starke Position inne". Nach Schätzungen des britischen Carbon Trust sehe man bis 2050 angeblich einen potenziellen Weltmarkt für Wellen- und Gezeitenenergie im Volumen von rund 535 Milliarden Euro.

Der "Carbon Trust" hat seinen Sitz in London (UK) - Ziel dieser sei den "Übergang zu einer nachhaltigen, kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen". Der aktuelle CEO von "Carbon Trust", Tom Delay, war zuvor beim Mineralöl- und Erdgas-Unternehmen Royal Dutch Shell tätig. Der COO (Chief Operating Officer), Michael Rea, war zuvor bei der Unternehmensberatung McKinsey tätig.

Würde man "schnell" in den "neuen Markt" der Meeresenergie einsteigen, könnte man laut Mitteilung der EU auch die "weltweite industrielle Führungsrolle" aufrechterhalten und Exportchancen für derartige Techniken würden steigen. In der EU könnten laut einer "Folgenabschätzung" bis 2035 möglicherweise bis zu 26.500 neue Dauerarbeitsplätze und bis zu 14.000 neue befristete Beschäftigungsverhältnisse entstehen, heißt es.

Den schnellen Ausbau zur Stromerzeugung aus Meeresenergie sehe man als einen wichtigen Baustein im künftigen Gesamtenergiemix in der EU, als Energiequelle mit "niedrigem CO2-Ausstoß". Die EU könne so auch "ihre Verpflichtung zur Verringerung der Treibhausgasemissionen um 80-95 Prozent bis 2050 erfüllen". Strom aus Meeresenergie würde dazu beitragen können, Schwankungen in der Stromerzeugung aus anderen erneuerbaren Energiequellen, wie Wind- und Sonnenenergie, auszugleichen, heißt es weiter.

In der Mitteilung gibt man zu verstehen, dass seit den 1980er Jahren verschiedene Vorhaben im Rahmen von Forschungsrahmenprogrammen sowie des Programms der sog. "Intelligenten Energie – Europa" gefördert wurden. Mit "Horizont 2020" als neuem EU-Programm wolle man "große gesellschaftliche Herausforderungen" einschließlich "umweltfreundlicher Energie" bewältigen. Angemerkt wird, dass die Umweltauswirkungen solcher Anlagen (Gewinnung von Meeresenergie) zum jetzigen Zeitpunkt wohl aber noch nicht vollständig erforscht sind.

  
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