Rivalität der Größmächte in China

Das chinesische Wachstum (BIP) habe laut offiziellen Zahlen auch in 2013 bei 7,7 gelegen (Vergleich: In 1999 lag es bei 7,6 Prozent). Im vierten Quartal lag das Wachstum bei 7,7 Prozent und im dritten bei 7,8 Prozent. Laut dem Chef der Statistikbehörde (National Bureau of Statistics) Ma Jiantang hieß es Medienberichten zufolge, im Verlauf der vergangenen Monate hätten sich mehr "tiefgehende Probleme aufgebaut". Die Wirtschaft der "Volksrepublik" befinde sich in einer "kritischen Phase".
Noch in 1990 lag das Wachstum im kommunistischen China bei 3,8 Prozent und erreichte zwei Jahre später 14,2 Prozent. Zum Anfang des neuen Jahrtausends lag es bei 8,4 Prozent, im Jahr 2005 dann bei 11,3 Prozent und der zuletzt höchst erreichte Wert lag im Jahr 2007 bei 14,2 Prozent, wie aus den offiziellen Daten des IWF hervorgeht. Die chinesische Regierung kündigte vor geraumer Zeit an, man wolle mit Reformen das Wirtschaftsmodell umgestalten.
Durch die Reformen sehen Experten "schmerzhafte Momente" aufziehen, was zu Bankrotten führen wird. Auch auf mittel- und langfristige Sicht steuert China wohl auf Probleme zu, was weiter am Wachstum zehren könnte. Im vergangenen Jahr warfen diverse Analysten der chinesischen Führung noch Manipulationen von Wirtschaftsdaten vor. Als neue "Wachstumstreiber" wolle man verstärkt in der Volksrepublik auf die Binnennachfrage und die Dienstleistungsbranche setzen und insgesamt mehr ausgerichtet sein auf "Nachhaltigkeit". Am chinesischen Immobilien-Markt droht unterdessen die Blase zu platzen.
Wall Street Journal berichtete, in China werde die rasant gestiegene Verschuldung von Kommunen und Staatsbetrieben kritisch gesehen. Die kommunistische Führung von China gab im vergangenen Jahr die Zielmarke bekannt, es sollen zwar Reformen umgesetzt werden, doch das Wachstum solle bei mindestens 7,5 Prozent liegen. Der Chefvolkswirt der VP Bank wurde in deutschen Medien zur Thematik allgemein zitiert: "Die Zeit des Wachstumswunders China ist vorbei".
Der nebulöse Milliardär George Soros sagte Anfang Januar 2014 für China noch eine "finanzielle Krise" voraus. Seitens "Arbat Capital" meinte Alexander Orlow: "Soros stützt sich aller Wahrscheinlichkeit nach darauf, dass die Gesamtschulden der chinesischen Wirtschaft problematische Dimensionen erreichen". Die kommunistische Führung erwartete zuletzt bei einschlagenden wirtschaftlichen Irritationen auch soziale Unruhen.
Blu Putnam als Chefökonom der Chicago Mercantile Exchange (CME) Group in London meinte Ende Dezember 2013 noch, dass die "Öffnung der Märkte" hin zu mehr internationaler Verflechtung positiv für China sein könnte. An dieser Stelle kann ergänzend angemerkt werden, dass kürzlich ein deutscher Professor der Uni Kassel meinte, dass auch das Freihandelsabkommen zwischen USA/EU in einem größeren Rahmen zu sehen sei, das durch die USA erklärte Ziel wäre ein großer Wirtschaftsraum vom Pazifik bis nach Europa. (mehr)
Laut österreichischem WirtschaftsBlatt werde in China wohl eine straffere Geldpolitik das Kreditwachstum weiter bremsen und man erwarte auch, dass sich dadurch das Wirtschaftswachstum verlangsamen wird. Mark Williams, Chefökonom für Asien bei Capital Economics, meinte kürzlich in diesem Zusammenhang, dass die Zentralbanker in China schon seit Wochen versuchen würden die Ausgabe neuer Darlehen weiter abzubremsen, indem sie z.B. die Banken mit weniger Liquidität versorgen. Laut Reuters hatte sich zuletzt auch das Schattenbanksystem deutlich abgekühlt.
Ende Dezember (2013) hatten die Währungsreserven der Volksrepublik unterdessen ein neues Rekordhoch erreicht. Pekings Zentralbank teilte mit, sie erreichten den Wert von rund 3,82 Billionen US-Dollar (2,8 Billionen Euro). Experten vermuteten, dass die Währungsreserven bis Ende 2014 die Vier-Billionen-Dollar-Marke überschreiten könnten - sollte sich die Geldpolitik in China nicht "ändern". Seit dem Jahr 2005 hatten sich die Währungsreserven vervierfacht.
Anhang:
