Experimente: Israel muss EX-Soldaten entschädigen


(C) US GOV CDC; 2006, Bild: Wikipedia (PD)

Nach nebulösen Unterfangen muss die israelische Regierung nun Entschädigungen an ehemalige Soldaten zahlen bzw. für deren Behandlung aufkommen, welche rückblickend zwischen den Jahren 1999 und 2005 an Anthrax-Experimenten (Stichwort: Milzbrand) der Armee teilnahmen. Es hatten in der Sache verschiedene EX-Armeeangehörige vor Gericht geklagt, was zuletzt in einem Vergleich zwischen diesen und der israelischen Regierung mündete.

Medienberichten zufolge solle das Verteidigungsministerium des Landes nun einen Fonds in Höhe von umgerechnet rund vier Millionen Euro einrichten, schreibt die Jüdische Allgemeine. Aus diesem sollen dann die jeweiligen Reparationen an die 92 Kläger (von ursprünglich über 700 Probanden) ausgeschüttet werden. Die Richterin namens Hila Gerstl erklärte zur Thematik: "Ich kann nur meine Freude darüber ausdrücken, dass sich die Regierung entschlossen hat, angemessen zu reagieren".

Laut dem Journalisten Richard Silverstein habe sich der Kampf um Entschädigungen der Gruppe ehemaliger IDF-Soldaten (Israel Defense Forces) über Jahre hingezogen. Jene hatten wohl unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an medizinischen Experimenten zwischen 1999-2005 teilgenommen. In der Sache sei es auch darum gegangen, zusammen mit US-Strukturen einen geeigneten Anthrax-Impfstoff zu entwickeln. In den USA drehten innerhalb des Zeitraums derweil nebulöse Milzbrand-Briefe die Runde.

Israeli WMD Institute Used Soldiers as Guinea Pigs in Untested Anthrax Experiment

Sowohl Strukturen aus Nes Ziona (Sitz des Israel Institute for Biological Research), der IDF (Israel Defense Forces) und des isral. Verteidigungsministeriums verweigerten über Jahre hinweg die Verantwortung bezgl. der Experimente zu übernehmen - wie auch Entschädigungen für die Opfer jener Machenschaften zu zahlen. Seitens der Israel Medical Association stellte man zu den Unterfangen ein vernichtendes Urteil aus und beklagte unter anderem, dass in der Deklaration von Helsinki festgelegte medizinische und ethische Grundnormen schlichtweg ignoriert wurden.

Die israelische Zeitung Haaretz berichtete in 2007 zur Thematik, dass bei zahlreichen der Experiment-Teilnehmer in den vergangenen Jahren schwere gesundheitliche Schäden aufgetreten waren. Durch das isral. Verteidigungsministerium meinte man zu dieser Zeit noch, die Versuche seien deswegen genehmigt worden, um so "den Schutz der israelischen Bevölkerung vor strategischen Bedrohungen zu verbessern". Die offenbar ahnungslosen Soldaten bekamen nach den Tests unter anderem Hauttumore, schwere Lungenentzündungen, extreme Kopfschmerzen, Bronchitis oder auch Symptome von Epilepsie.

Ein damals zu Wort gekommener Soldat der an Experimenten teilgenommen hatte meinte, er habe einen bestehenden US-Impfstoff gegen Milzbrand und zudem den israelischen experimentellen Impfstoff erhalten. Dieser merkte an, dass ihm mitgeteilt worden sei, dass der injizierte "Stoff" absolut ungefährlich sei - entsprechend handelte es sich wie zuletzt festgestellt wohl um Vorspiegelung falscher Tatsachen. Als damals betroffene Individuen eine Verbindung zwischen ihren eingeschlagenen Erkrankungen und den Impfungen herstellten und um Auskunft baten, wurden sie u.a. mit der Begründung abgewiesen, die Informationen seien unter Verschluss.

Allgemeiner Anhang:

Mit Blick auf die Anthrax-Affäre in den USA hatte die Professorin der State University of New York, Barbara Hatch Rosenberg, rückblickend noch festgestellt: Das Anthrax-Pulver war durch eine nur im US-Waffenprogramm verwendete Technik so fein zermahlen worden, dass die Sporendichte in den Briefen im Bereich von Milliarden von Sporen pro Gramm Wirkstoff lag.

(Der Brief an den demokratischen Mehrheitsführer im Senat, Tom Daschle, beinhaltete Trillionen [Korr.: Englisch: Trillion = Billionen] Anthraxsporen) - Diese Konzentration, für die eine streng kontrollierte Technik benötigt wird, liegt weit über dem Wert, der außerhalb der USA jemals erreicht wurde. - Wie in der Publikation: "Die Geplanten Seuchen - AIDS, SARS und die Militärische Genforschung" zitiert wurde.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte