EU billigt Fusion für Mega-Werbekonzern


(C) tiseb, 2010, Bild: flickr (CC BY 2.0)

Seitens der EU-Kommission habe man Medienberichten zufolge nun kürzlich das OK für eine Megafusion im Bereich Public Relations (PR), Werbung und Marketing gegeben, wonach das Werbeunternehmen Omnicom aus den USA und der multinationale Werbedienstleister bzw. Medienkonzern Publicis aus Frankreich nun zum weltweit größten Werbekonzern mutieren können. Trotz des Zusammenschlusses werde es nach EU-Auffassung weiterhin starke Konkurrenz geben. Mit der Fusion von Omnicom und Publicis entsteht ein Megakonzern mit über 130.000 Mitarbeitern.

Durch die Werbeholdings Omnicom und Publicis teilte man nach der Entscheidung der EU-Kommission mit, nun sei eine wichtige Hürde auf dem Weg zu der geplanten Fusion genommen worden. Im Vorfeld der EU-Entscheidung gab es schon jeweils Zustimmung durch Behörden in Märkten wie Australien, Brasilien, Kanada, Indien, Japan, Mexiko, Südafrika und Südkorea. Auch in den USA sehe man ein "OK". Mit dem forcierten Hart-Scott-Rodino Antitrust Improvements Act hätten Gegner eigentlich innerhalb einer vorgegebenen Frist Einspruch einlegen können, was wohl aber nicht geschehen war.

Mit Blick nach China gäbe es Medienberichten zufolge dort noch keine Entscheidung durch Aufsichtsbehörden. In anderen Märkten gäbe es ebenfalls noch diverse formale Fragen, die abgeklärt werden müssen. Anzumerken sei, dass auch noch die Aktionäre der jeweiligen Gruppen grünes Licht geben müssen. Laut offiz. Planungen solle die Fusion von Omnicom und Publicis aber im ersten Quartal 2014 über die Bühne gehen können. Der neue Megawerbekonzern wird künftig vor dem bisherigen Marktführer WPP Group liegen, ein britisches Netzwerk von Werbedienstleistern und Medienunternehmen.

Zu den Klienten von Omnicom und Publicis gehören bekannte Marken wie unter anderem Nike, Nestlé, Volkswagen, Unilever oder auch ExxonMobile. Der neu geschmiedete Konzern wolle sich eigenen Angaben zufolge mehr auf das Digitalgeschäft konzentrieren, das klassische Werbeformate wie Printanzeigen mehr und mehr verdrängt. Zu der Publicis Groupe aus Frankreich gehören über 1.000 Agenturen wie Leo Burnett, Saatchi & Saatchi, Zenith Optimedia oder Starcom Mediavest. Konkurrenz von Publicis und Omnicom seien künftig noch WPP, Dentsu-Aegis, IPG oder auch Havas.

Eines der Ziele der Fusion sei laut "EurActiv" auch, in Verhandlungen mit Online-Riesen wie Google oder Facebook eine stärkere Position einzunehmen. Mit dem Zusammenschluss von Omnicom und Publicis werden nun auch Erzrivalen wie die Elektronikkonzerne Apple aus den USA und Samsung aus Südkorea oder die Getränkehersteller Coca-Cola (USA) und Pepsi (USA) unter einem Dach betreut. Kritische Berichte meinten zur Fusion, dass dadurch möglicherweise die Medienbranche weiter unter Druck geraten wird.

Dazu gab man unter anderem zu verstehen, dass allein durch die Größe und die weltweite Verbreitung des neuen Konzerns dies dazu führen könnte, dass man deren Kundschaft zu günstigeren Preisen Kampagnen im TV, Internet sowie in Zeitungen und Zeitschriften verhelfen kann. Die neu geformte Publicis Omnicom Group soll ihren Sitz übrigens in den Niederlanden haben, die einzelnen Zentralen verbleiben aber jeweils in den USA (New York) und Frankreich (Paris).

Der in Marokko geborene Publicis-Boss Maurice Levy aus Frankreich und Omnicom-Chef John Wren aus New York wischten in der Vergangenheit aufgekommene Befürchtungen (Marktdominanz) der Konkurrenz bei Seite. Laut Handelsblatt erklärten Levy und Wren zum Zusammenschluss im vergangenen Jahr: "Viele Jahre lang hatten wir großen Respekt füreinander sowie für die Unternehmen, die wir jeweils leiten [...] Dieser Respekt ist in den vergangenen Monaten gewachsen, als wir daran gearbeitet haben, diese Vereinigung Wirklichkeit werden zu lassen".

  
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