BlackRock laut Bericht angeblich Weltmacht


(C) Makoto Saegusa, 2012, Bild: flickr (CC BY 2.0)

Wie aus einer öffentlich-rechtlichen ARD-Doku mit dem Titel "Die Story: Geld regiert die Welt" hervorgehen soll, sei der multinational agierende und zugleich weltgrößte Vermögensverwalter mit dem okkult klingenden Namen "BlackRock" eine Art Weltmacht, wegen der hohen Summen die man einsammeln konnte, verwaltet und hin und her investiert. Deutsche Medien bezeichneten den aktuellen Chairman, CEO und BlackRock-Mitbegründer Laurence D. Fink als "Herrscher über vier Billionen Dollar".

BlackRock habe laut der Doku unter anderem auch über 16 Mrd. US-Dollar in die Drohnen-Industrie gepumpt und ebenfalls gibt es Engagements bei Monsanto und Unternehmen die in Indonesien Regenwald abholzen sollen, um dort Palmöl produzieren zu können. Der deutsch-/ US-amerikanische Ökonom Max Otte kommt in der ARD-Doku zu Wort, wonach die Banken zwar angeblich reguliert wurden, doch Gelder seien auch in Fonds und Schattenbanken abgewandert.

Viele hätten dies nicht beachtet, die Öffentlichkeit wiege sich entsprechend laut Otte in "trügerischer Sicherheit". Mit Blick auf Deutschland sei der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock an fast allen Konzernen mit bis zu zehn Prozent beteiligt und stelle bei neun der 30 DAX-Konzerne sogar den größten Einzelaktionär dar, heißt es laut ARD-Doku. Der BlackRock-Mitbegründer Laurence D. Fink kommt in der Ausstrahlung jedoch selbst nicht zu Wort. Man behandelt u.a. eine Freiburger Plattenbausiedlung die verfällt oder den Besteckhersteller WMF.

Anhang:

Handelsblatt berichtete kürzlich noch zu "BlackRock", dass dem US-Fondsanbieter wohl "Ärger mit dem Staatsanwalt" drohe, da man sich bei Transaktionen auf nicht öffentlich zugängliche Informationen gestützt haben soll, wie entsprechend vorgetragene Vorwürfe des New Yorker Generalstaatsanwalts zeigten. BlackRock habe den "Martin Act" in den USA verletzt. (mehr) Durch Goldman Sachs hatte man BlackRock zuvor bereits von "Buy" auf "Neutral" herabgestuft.

Etwa zur gleichen Zeit berichteten Finanzfachmedien, BlackRock habe "Insider-Vorwürfe zurückgewiesen". Der Fondsmanager und zugleich Chef des europäischen Aktienteams des Vermögensverwalter BlackRock (GB) hätte in dieser Sache nicht-öffentliche Informationen genutzt, was demnach die italienische Regulierungsbehörde Consob behauptete. In der Sache gehe es auch um Anteile des Öldienstleisters Saipem. (mehr)

Im Zusammenhang mit dem Kauf der BHF-Bank berichtete die Agentur Reuters im Oktober vergangenen Jahres, BlackRock steige aus dem forcierten Konsortium aus, wie damals der Finanzinvestor RHJ International (RHJI) mitgeteilt habe. Im Vorfeld sei eigentlich geplant gewesen, dass BlackRock mit mehreren seiner Fonds über 10 Prozent an der BHF-Bank übernehmen soll. Nachdem BlackRock ausstieg, hatten die verbleibenden Investoren ihre Beteiligung an dem Konsortium erhöht, wie unter anderem der Unternehmer Stefan Quandt (Aktionär der BMW AG; o.a. Delton AG) und die chinesische Fosun Group.

BlackRock rät: Rückzug vom Aktienmarkt

Noch Ende vergangenen Jahres (2013) habe BlackRock laut Medienberichten Kunden dazu geraten, sich auf einen Rückzug aus dem Aktienmarkt vorzubereiten. Würden Zentralbanken im kommenden Jahr (2014) ihre bislang gefahrene lockere Geldpolitik "einstellen", würden entsprechend Aktienkurse nach unten gehen. Man hob hervor, dass dies mit "unabsehbaren Folgen für die Märkte" verbunden sei. Unter anderem wurde im Zusammenhang auch ausgeführt: "Die Eurozone, Japan und die Schwellenländer versuchen alle, ihre Probleme mit höheren Exporten zu lösen. Doch wer soll den ganzen Kram kaufen? Die Rechnung geht nicht auf. Es können nicht alle Währungen gleichzeitig abwerten".

BlackRock warnte vor Überregulierung

Im Sommer 2013 warnte man seitens BlackRock noch vor "Überregulierung", unter dem Eindruck der Manipulationen von Zinssätzen wie dem Libor. So würden laut Meinung von BlackRock-Fachleuten die meisten Indizes (Indexe) auf Transaktionsdaten basieren und diese würden mit zusätzlichen Kosten belastet werden, wenn sie einer Regulierung unterlägen, so damals laut Financial Times die Managing Directors Richard Prager und Stephen Fisher. Man gab diese Antwort hin auf Vorschläge der Internationalen Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO) mit Sitz im spanischen Madrid zur Änderung weltweiter Benchmarks ab.

BlackRock warnte vor Vertrauenskrise

Der BlackRock-Boss Laurence D. Fink warnte höchstpersönlich im Vorjahr (2012) noch vor einer "Vertrauenskrise an den Finanzmärkten". Gegenüber Handelsblatt machte er damals unter anderem deutlich, dass den internationalen Finanzmärkten eine massive Vertrauenskrise drohen würde, gekoppelt nicht nur damit, dass dadurch das weltweite Wirtschaftswachstum abrauchen könnte, sondern ebenfalls sei die Altersvorsorge vieler Menschen "behindert". Ebenso sagte Fink damals voraus, dass sich die Aufmerksamkeit der Märkte von der europäischen Schuldenkrise zum Schuldenproblem der USA verlagern wird. Steuererhöhungen in Industrieländern sollten nicht vollzogen werden, da dies das Wachstum noch mehr behindert.

BlackRock: Goldman Sachs machte 681 Prozent Rendite in Venezuela

BlackRock Anleger und Co.

Laut offiz. Angaben seien wichtige direkte Eigentümer von BlackRock: PNC BANCORP INC, Laurence Fink, James Grosfeld, Charles Hallac oder auch Susan Wagner. Zu den wichtigen institutionellen Anlegern gehören unter anderem: Norges Bank Investment Management, Wellington Management Company LLP, FMR LLC, Vanguard Group Inc, State Street Corporation, Capital World Investors, PNC Financial Services Group Inc - oder auch - Mizuho Financial Group. Investmentfonds-Anleger sind unter anderem Income Fund of America Inc, Vanguard/Wellington Fund Inc, Fidelity Contrafund Inc - neben unter anderem weiteren wie: Barclays Global Investors UK HOLDINGS LTD, Bank of New York Mellon Corp oder auch Bank of America.

Laut einer Studie der Technischen Hochschule Zürich (ETH) sei BlackRock aber nicht - laut Stand 2011 - in den Top 50 der "Elite" enthalten. Die Untersuchung wurde rückblickend unter dem Titel "The network of global corporate control" veröffentlicht. Die Autoren der Technischen Hochschule Zürich (Stefania Vitali, James B. Glattfelder und Stefano Battiston) hatten die tatsächlichen Einflüsse global handelnder Unternehmen untersucht. In der Studie wurde gezeigt, dass die Welt hauptsächlich durch eine "monolide Elite" kontrolliert wird. Kommentatoren schätzten speziell nicht nur den unmittelbaren Einfluss jener als interessant ein, sondern auch den indirekten Einfluss über verschiedene Beteiligungsebenen hinweg.

Studie: The network of global corporate control

Die 50 einflussreichsten Firmen waren:

1. BARCLAYS PLC GB
2. CAPITAL GROUP COMPANIES INC US
3. FMR CORP US
4. AXA FR
5. STATE STREET CORPORATION US
6. JPMORGAN CHASE & CO. US
7. LEGAL & GENERAL GROUP PLC GB
8. VANGUARD GROUP, INC. US
9. UBS AG CH
10. MERRILL LYNCH & CO. INC. US
11. WELLINGTON MANAGEMENT CO. L.L.P. US
12. DEUTSCHE BANK AG DE
13. FRANKLIN RESOURCES, INC. US
14. CREDIT SUISSE GROUP CH
15. WALTON ENTERPRISES LLC US
16. BANK OF NEW YORK MELLON CORP. US
17. NATIXIS FR
18. GOLDMAN SACHS GROUP, INC. US
19. T. ROWE PRICE GROUP, INC. US
20. LEGG MASON, INC. US
21. MORGAN STANLEY US
22. MITSUBISHI UFJ FINANCIAL GROUP, INC. JP
23. NORTHERN TRUST CORPORATION US
24. SOCIÉTÉ GÉNÉRALE FR
25. BANK OF AMERICA CORPORATION US
26. LLOYDS TSB GROUP PLC GB
27. INVESCO PLC GB
28. ALLIANZ SE DE
29. TIAA US
30. OLD MUTUAL PUBLIC LIMITED COMPANY GB
31. AVIVA PLC GB
32. SCHRODERS PLC GB
33. DODGE & COX US
34. LEHMAN BROTHERS HOLDINGS, INC. US
35. SUN LIFE FINANCIAL, INC. CA
36. STANDARD LIFE PLC GB
37. CNCE FR
38. NOMURA HOLDINGS, INC. JP
39. THE DEPOSITORY TRUST COMPANY US
40. MASSACHUSETTS MUTUAL LIFE INSUR. US
41. ING GROEP N.V. NL
42. BRANDES INVESTMENT PARTNERS, L.P. US
43. UNICREDITO ITALIANO SPA IT
44. DEPOSIT INSURANCE CORPORATION OF JP JP
45. VERENIGING AEGON NL
46. BNP PARIBAS FR
47. AFFILIATED MANAGERS GROUP, INC. US
48. RESONA HOLDINGS, INC. JP
49. CAPITAL GROUP INTERNATIONAL, INC. US
50. CHINA PETROCHEMICAL GROUP CO. CN

  
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