NKWD

Laut einer Geschichtsforscherin aus Polen würde ein aufgetauchtes Dokument im Zusammenhang mit dem Massaker von Katyn (nicht zu verwechseln mit dem ehem. weißrussischen Dorf Chatyn; dessen Gedenkstätte 1974 der US-Präsident Richard Nixon besuchte) Alliierte belasten, die Rede ist von einer Verschleierung der Wahrheit. Die österreichische Publikation derStandard berichtete zur Thematik jüngst unter Verweis auf einen Bericht der Zeitung Rzeczpospolita (Die Republik).
Die polnische Geschichtsforscherin Krystyna Piorkowska sei eigenen Angaben zufolge an einen Bericht eines ehemaligen US-amerikanischen Militärangehörigen gelangt. Jene Person soll in 1943 bei der Exhumierung von Leichen polnischer Offiziere in Katyn, unweit von Smolensk gelegen, vor Ort gewesen sein. Es könne festgestellt werden, dass die Alliierten das Massaker des NKWD (Innenministerium der UdSSR) verschleierten. Der Bericht fand wohl auch damals Verwendung bei der Potsdamer Konferenz 1945 und den Nürnberger Prozessen.
In diesem Bericht, der acht Seiten umfassen soll, stünden den Angaben zufolge getätigte Aussagen des US-amerikanischen Army Lieutenant Colonel John H. Van Vliet Jr. - dieser war damals in 1943 zusammen mit dem Oberstleutnant Donald B. Steward und weiteren kriegsgefangenen alliierten Offizieren unter deutscher Bewachung nach Katyn geschickt worden. Er sei Zeuge von Exhumierungsunterfangen (Leichen polnischer Offiziere) geworden. Unter Eid gab er unter anderem an, dass die ihn zu Gesicht gekommenen Toten gute polnische Uniformen und "ein wenig abgenutzte" Schuhe getragen hätten.
Bei Leichen vorhandene Gegenstände deuteten seinen Angaben zufolge darauf hin, dass man auf ein Todesdatum um Februar/März/April des Jahres 1940 schließen kann. Den Darstellungen der polnischen Geschichtsforscherin Krystyna Piorkowska nach werden in dem Dokument auch Namen anderer Zeugen genannt, welche damals der Exhumierung beiwohnten. Es sei laut Bericht von derStandard angeblich unter Dokumenten/Unterlagen entdeckt worden, welche ab dem Jahr 1974 zugänglich gemacht wurden. Es fand sich demnach unter jenen Unterlagen, bei denen es um sogenannte "Ersatzleistungen" gegangen sein soll, nämlich für Belgier und Franzosen die im 2. Weltkrieg abgeschossenen US-Piloten halfen.
Anhang:
John H. Van Vliet Jr. - der einige Zeit am Ort des Massakers von Katyn zubrachte - soll laut "Time Magazine" (26/11/1951) rückblickend am 22. Mai des Jahres 1945, unmittelbar nach seiner Ankunft in Washington, D.C. - nachdem er aus der Gefangenschaft befreit wurde - seine erlebten Dinge in einem persönlichen Bericht verfasst haben, den jedoch Major General Clayton Lawrence Bissell als "Top Secret" klassifizierte, um so den Kreis potenzieller "Mitwisser" möglichst klein zu halten.
Später sei der Bericht wohl aus den Archiven verschwunden. Bissell behauptete, er habe den Bericht an das State Department geschickt, dieses wiederum meinte, man hätte ihn angeblich nie erhalten. Die Army konnte wohl auch keine "Quittung" zeigen, dass der Bericht versendet wurde. Beim Kongressausschuss im Februar 1952 meinte Bissell, er habe ja nur im "Geiste" der Konferenz von Jalta gehandelt. Van Vliet Jr. meinte im Sonderausschuss (Madden) des amerikanischen Repräsentantenhauses: "Ich glaube [...] dass die Russen das Massaker veranstaltet haben".
Die kürzlich freigegebenen Dokumente aus dem Nationalarchiv von College Park (USA) legten bisher insgesamt nahe, dass rückblickend der US-Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premier Winston L. Spencer-Churchill sehr früh darüber informiert waren, dass der Diktator der Sowjetunion, Josef W. Stalin, für das Massaker von Katyn (bei Smolensk) verantwortlich war; aber wohl aus Rücksicht auf die Allianz gegen Hitler-Deutschland schwiegen.
Der Beschluss des Sowjet-Politbüros datierte auf den 5. März des Jahres 1940, es wurde die Liquidierung von 25.700 Individuen angeordnet. In dem Papier wurden die späteren Opfer dargestellt als: "Unverbesserliche Feinde der Sowjetmacht". Insbesondere wollte man die "polnische Intelligenz vernichten" - neben Offizieren wurden auch Intellektuelle, Polizisten und Reservisten eliminiert. Verschiedene Historiker sprechen von einer vollzogenen Mordorgie, viele der Ermordeten wurden damals unter freiem Himmel eiskalt erschossen oder in Kellern des NKWD hingerichtet, darunter über 14.000 Offiziere, die in drei Lagern eigentlich auf ihre Freilassung hofften. Innenminister Lavrentij Berija, eine der Schlüsselfiguren des Terrors der "Stalinschen Säuberungen", meinte am 5. März 1940 im Brief an Genosse Stalin, es werde empfohlen 14.700 polnische Offiziere und 11.000 "Mitglieder von verschiedenen konterrevolutionären Gruppen" zu erschießen.
Über Jahrzehnte hatte die Kremlin-Sekte dargestellt, nicht die Rote Armee sondern die Wehrmacht habe das Massaker begangen. Erst 1990, kurz vor der Selbstauflösung der Sowjetunion, gab die Staatsführung das Verbrechen zu. Seitens der Roten Armee konnte man im Herbst 1943 das Gebiet bei Smolensk zurückerobern. Die deutsche Seite nutzte den Fund von Katyn natürlich damals für eigene Gegenpropaganda. Am 13. April 1943 berichtete das Deutsche Nachrichtenbüro (DNB) über einen "grauenvollen Fund, der vor kurzem von deutschen militärischen Stellen im Wald von Katyn am Kosegory-Hügel, 20 Kilometer westlich von Smolensk an der Straße Smolensk-Witebsk, gemacht wurde".
Durch die zur damaligen Zeit in London ansässige polnische Exil-Regierung reagierte man und ersuchte das Internationale Rote Kreuz mit der Bitte, eine Untersuchung in Katyn durchzuführen. Am 26. April brach der Kreml dann die diplomatischen Beziehungen zu der polnischen Exilregierung in London offiziell ab. Auf US-amerikanischen und britischen Druck musste die polnische Exilregierung ihren Antrag an das Rote Kreuz am 30. April wieder zurückziehen.
Wladyslaw Sikorski, von 1939-1943 Ministerpräsident der polnischen Exilregierung, war im Sommer des Jahres 1943 nach seinem Besuch im Nahen Osten auf dem Rückflug nach London, nach einem Zwischenstopp in Andalusien begab er sich zum Rollfeld des Gibraltar Airports. Nachdem seine Maschine abhob, stürzte diese kurz darauf ab. Laut einer offiziell forcierten Untersuchung sei herausgekommen, es war kein Mord. Britische Akten zur Sache bleiben aber bis zum Jahr 2050 unter Verschluss. Am gleichen Tag des Absturzes soll auch eine Delegation des Sowjet-Außenministers Ivan Maisky anwesend gewesen sein, deren Maschine stand in unmittelbarer Nähe der silbernen Liberator-Maschine, womit später Sikorski abstürzte.
Zudem sei der britische Top-Spion Harold Adrian Russell "Kim" Philby, der später durch den sowjetischen Überläufer Anatoli M. Golizyn enttarnt wurde - welcher u.a. auch Anthony Frederick Blunt, Donald Duart Maclean, Guy Francis de Moncy Burgess von den sog. "Cambridge Five", John Vassall oder auch Alexander Kopazky (Igor Orlow) hochgingen ließ - vor Ort gewesen, der später zu den Sowjets überlief. Spekulationen zufolge sei der eigentliche Planer hinter dem Flugzeugabsturz von Sikorski aber Winston Churchill gewesen (mehr).
Im Jahr 1946 hatte die Zeitung "Nordwest-Nachrichten" berichtet, die herausgegeben wurde durch die britische Militärbehörde und die sowjetische Nachrichtenagentur TASS, dass 10 deutsche Kriegsgefangene am 30. Dezember des Jahres 1945 von der Sowjet-Justiz für das Massaker von Katyn verurteilt wurden; sieben Personen seien mit dem Tode bestraft und drei zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden.
Durch Polen hatte man später von Russland weder eine direkte Entschuldigung noch eine Anerkennung der Verbrechen als Völkermord erreichen können. Seitens der russischen Militärstaatsanwaltschaft teilte man Medienberichten zufolge mit, dass damals die Kriegsgefangenen nicht rehabilitiert werden könnten, da jene ja auf Befehl Stalins hin - demnach ohne sogenannte sowjetrechtliche Verurteilung - erschossen worden sind. Das heutige Russland sehe die Massaker entsprechend als "gewöhnliches Verbrechen" an, welches mittlerweile verjährt sei. Nach polnischen Berechnungen wurden wohl über 1,5 Millionen Polen von den Sowjets in Konzentrationslager deportiert, wo die meisten an Hunger und Erschöpfung umkamen, berichtete die Online-Publikation "Shoa.de" im Dezember 2004 (mehr).
In 2012 hatte wie oben bereits kurz angemerkt das US-amerikanische Nationalarchiv (College Park, Maryland, USA) über tausend Seiten Dokumente zum Massaker von Katyn freigegeben, welche gut 60 Jahre unter Verschluss gehaltenen wurden. Die Freigabe sei auf Antrag von zwei Abgeordneten erfolgt, welche sich im Namen der Forschungsgruppe mit dem Titel: "Katyn-Rat" an den US-Präsidenten Obama gewandt hätten.
Durch das Nationalarchiv hieß es mit Verweis auf das Madden-Komitee von 1951, das sowjetische Volkskommissariat für innere Angelegenheiten (NKWD) sei eindeutig für das Massaker verantwortlich gewesen. Zwischen 22.000-30.000 Menschen, bis heute ist die genaue Zahl nicht bekannt, seien von etwa April bis Mitte Mai des Jahres 1940 durch den NKWD im russischen Katyn bei Smolensk, in Mednoje bei Twer (ehemals Kalinin) sowie in Charkow (ukrainisch Charkiw) in der heutigen Ukraine durch Kopfschüsse hingerichtet worden.
Heute wird von Historikern allgemein gesehen, dass der US-Präsident Franklin Delano Roosevelt im Katyn-Fall ganz bewusst log. Laut dem polnischen Historiker Wojciech Materski bekämpfte Roosevelt Menschen ganz gezielt, die das Geheimnis des Massakers aufdecken wollten. Diplomaten oder auch Offiziere seien abgesetzt und zum Schweigen gebracht worden. In seinem 1960 publizierten Werk "Sowjets siegen durch Spione" meinte rückblickend bspw. auch der Verbindungsoffizier G. R. Jordan, dass beachtliche Mengen des sogenannten Lend-Lease-Materials unter Diplomatischer Immunität nach Russland geschleust wurden.
In dem Buch von Jordan, welches in deutscher Sprache zu bekommen ist, wenn auch nur antiquarisch, heißt es in diesem dortigen Themenzusammenhang ebenfalls, es wurden Rufmord- und Erpressungs-Manöver vollzogen - bezgl. erlangter Informationen, dass die Russen die Atombombe bekommen werden. Von der sogenannten Russland-Hilfe-Kundgebung (Juni/1942) im Madison Square Garden von New York City wurde der Roosevelt-Ratgeber Harry Lloyd Hopkins zitiert: "Wir sind entschlossen, uns durch nichts daran hindern zu lassen, alles, was wir haben, mit Euch (Anmerkung: den roten Sowjetsocken) zu teilen".
Beobachter glauben heute, dass es möglicherweise gewollt gewesen war, dass die Sowjets die "Bombe" bekommen sollten. In diversen Recherchen ging man auch auf bizarre Verknüpfungen ein, wonach zum Beispiel die sogenannte Albert Kahn, Inc. aus Detroit (Großstadt im Südosten des US-Bundesstaates Michigan) ab 1928 die ursprünglichen Studien und Planungen für den ersten Fünf-Jahres-Plan der Sowjetunion ausgearbeitet hatte. In dem Buch "Sowjets siegen durch Spione" wird Roosevelt gegen Ende zitiert: "Stalin wird mit mir zusammenarbeiten für eine Welt des Friedens und der Demokratie".
