(C) factoids, 2006, Bild: flickr (CC BY-NC 2.0)

Einem Bericht von "20 Minuten" online zufolge, hätte ein ehemaliger Gardist der Päpstlichen Schweizergarde "Schockierendes" zu erzählen gehabt, denn in seiner Zeit beim Vatikan sollen ihn Kardinäle und Bischöfe eigenen Angaben zufolge sexuell belästigt haben. Ebenfalls hätten diese versucht, ihn angeblich mit Alkohol zu bestechen. Einleitend heißt es in dem Beitrag von 20 Minuten, eine Art Klon der Springer-Publikation "BILD": "Die Schwulen-Lobby in der Vatikanstadt bevorzugt offenbar Schweizergardisten".
Die Vorfälle bezögen sich auf seine Dienstzeit damals unter Johannes Paul dem Zweiten, als er von zahlreichen "Geistlichen" derartige "Angebote" erhalten haben will. Neben Priester und Pater wollten sich offenbar auch Bischöfe und Kardinäle ein wenig Abwechslung gönnen. Einmal sei er zum Beispiel mit unterdrückter Mobiltelefonnummer kontaktiert worden, als er gegen Mitternacht nach einem Ausgang nach Hause zurückkam. Der Anrufer hätte in italienischer Sprache gefragt, ob er nicht auf sein Zimmer kommen will. Nachfolgend hätte sich herausgestellt, dass der Anrufer ein hoher Geistlicher gewesen sei, der im Papstpalast logierte.
Insgesamt konnte der ehemalige Gardist aus seiner Wahrnehmung zurückblickend ableiten: "Der Vatikan ist ein Paradies für Schwule". Eine Person des Staatssekretariats vom Vatikan hätte ihn damals sogar befummelt. Individuen im Vatikan sollen versucht haben, den Gardisten mit Alkohol zu locken; gefügig zu machen. Einmal sollte er sich bspw. mit einer Whiskeyflasche die Kante geben und ein anderes Mal wollte ein wilder Priester ihn in seiner privaten Behausung am Campo dei Fiori vernaschen. Auf dem Campo dei Fiori steht bereits mahnend eine Statue des Philosophen Giordano Bruno, die durch den Freimaurer-Großmeister und Bildhauer Ettore Ferrari geschaffen worden war.
Die nächste dargestellte Szene erinnert ein wenig an den Psycho Hannibal Lecter, bekannt aus den Filmen "Roter Drache" oder auch "Das Schweigen der Lämmer". Der Gardist wurde damals auch zu einem Essen in ein Restaurant eingeladen. Serviert worden sei die bizarre Kombination Spinat und Steak und ein Priester machte kenntlich, was die Nachspeise (Dessert) sein wird - nämlich er selbst, der Gardist. Weitere gruselige Momente hätten sich nach der Dienstzeit des Gardisten zugetragen. Als dieser damals nach Ablauf der Dienstzeit nämlich in Rom einen "Job" wollte, schien dies offenbar ein sogenannter Geistlicher falsch verstanden zu haben. Um es an dieser Stelle vorwegzunehmen, mit dem "Job" war natürlich ein Blowjob gemeint, denn der Jobsuchende bat den Geistlichen um Rat, der ihn dann einem Bischof empfohlen haben soll.
Als Anmerkung soll dann der Satz gefallen sein: "Aber geh vorher duschen". Für den ehemaligen Gardisten war spätestens hier klar, dass wenn er einen auf Callboy macht, würde ihm der Bischof einen "Job" besorgen - welchen auch immer. Der EX-Gardist vom Vatikan sprach gegenüber 20 Minuten online davon, dass es "allgemein bekannt gewesen" sei, dass das Eingehen auf homosexuelle Angebote karrierefördernd war. Hätte er bei diesen Unterfangen mitgemacht, so glaube der schweizerische EX-Gardist, wäre er möglicherweise heute wohl sogar Kommandant.
Diverse Autoren behaupteten zur Thematik der alten Knacker im Vatikan in der Vergangenheit, dass die jungen Männer der Schweizer Garde im "Schwulen-Netzwerk" eine zentrale Rolle spielen würden. Allgemein sah man, dass die Aufstiegschancen in der Hauptstadt der katholischen Kirche durch die Betten von Bischöfen und Kardinälen gehen, was demnach ein offenes Geheimnis sei. Der neu eingesetzte Jesuiten-Papst Franziskus (bürgerlich: Jorge Mario Bergoglio) aus Argentinien meinte Medienberichten zufolge kurz nach seinem Amtsantritt, so soll er es angeblich in einem vertraulichen Gespräch geäußert haben: "Es ist die Rede von einer Schwulen-Lobby, und es ist wahr, es gibt sie".
Anhang:
In der Vergangenheit gab es immer wieder nebulöse Enthüllungen über den Vatikan. Nach dem letzten Papstrücktritt von Benedikt XVI. (Joseph Aloisius Ratzinger) sprach bspw. der Kammerdiener Paolo Gabriele, welcher Interna-Dokumente an die Presse weitergeleitet hatte, von einem "Klima der Angst" oder auch einem Mafia-ähnlichen Schweigekodex. Danach waren verschwundene Individuen als auch die Vatikanbank selbst ins Visier geraten. Im Rahmen der Enthüllungen wurde berichtet, dass der Mafia-Boss Enrico DePedis rund eine Milliarde italienische Lire dafür gezahlt haben soll, um sich selbst später neben ehemaligen Päpsten und Kardinälen bestatten zu lassen.
Spekuliert wurde, dass er laut den zugespielten Aufzeichnungen eine wichtige Rolle dabei gespielt haben könnte, dass eine 15-jährige Tochter eines Vatikan-Angestellten verschwand. Einen anderen Vorwurf äußerte ein italienischer römisch-katholischer Priester und Exorzist, der damals 85-jährige Gabriele Amorth. Er meinte, das Mädchen Emanuela Orlandi, die Tochter eines Hofdieners von Papst Johannes Paul II., sei angeblich auch für Sex-Partys von Vatikan-Funktionären entführt worden. Nachdem es wohl einen anonymen Hinweis an die Polizei gab, fand man fremde Knochen im Grab des Mafia-Bosses Enrico De Pedis. Nach schleppenden Ermittlungen sei dann aber festgestellt worden, bzw. DNA-Tests sollen ergeben haben, dass die Knochen nicht dem verschwundenen Mädchen zugeordnet werden konnten.
Im Frühjahr berichteten unter anderem US-Medien zum neuen Papst Franziskus (Jorge Mario Bergoglio), laut Time Magazine "Papst der neuen Welt", der zuvor als Erzbischof in Buenos Aires, Argentinien tätig war, dass dieser eng mit dem als schmutzig bezeichneten Krieg in Südamerika und der Operation Condor verbunden gewesen sein soll. Es habe sich dabei um eine Geheimoperation von Chiles Geheimpolizei DINA und entsprechenden Strukturen der Staaten Argentinien, Bolovien, Brasilien, Paraguay und Uruguay gehandelt. Ziel sei gewesen, als linke Dissidenten bezeichnete Individuen zu überwachen, jene auch verschwinden zu lassen oder gar zu töten.
Im März 2013 berichtete zur Thematik die Publikation Business Insider, unter Verweis auf einen Artikel von Hugh O’Shaughnessy auf der Seite des London Guardian, dass die katholische Kirche bei der berüchtigten Operation Condor eine Rolle gespielt haben soll und bei dem Verschwinden von über 30.000 Menschen. Laut dem argentinischen Autor Horacio Verbitsky (Publikation: "The Flight: Confessions of an Argentine Dirty Warrior") dokumentierte man die Exekution tausender Dissidenten. Als bevorzugt wurde die Methode dargestellt, Individuen aus Militärflugzeugen zu werfen.
Der argentinische Autor Horacio Verbitsky erinnere sich daran, wie damals die argentinische Marine, demnach auch mit stillschweigender Billigung des Kardinals Jorge Bergoglio, später der Jesuiten-Erzbischof von Buenos Aires, die politischen Häftlinge vor einer Delegation der Inter-American Commission on Human Rights (unabhängiges Organ der Organisation Amerikanischer Staaten) verbarg. Nach Informationen von Verbitsky habe Bergoglio sie wohl in seinem Ferienhaus auf einer Insel namens El Silencio (auf Deutsch für: "Das Schweigen") versteckt.
