Individuen wollen sich zum Mars schießen lassen


(C) NASA/JPL/MSSS, 2000, Bild: Wikipedia (PD)

Da auf Mutter Erde bei der scheinbar höchstentwickelten Spezies Mensch Psychopathie wuchert wie ein Krebsgeschwür, wollen nun in wenigen Jahren Individuen als Repräsentanten der Menschheit ihr Glück auf dem Mars suchen und diesen besiedeln. Das Projekt wird unter dem Titel "Mars One" geführt. Auf dem Planeten Mars (in der Mythologie auch ein Kriegsgott im antiken Italien) herrscht insgesamt eine lebensfeindliche Umgebung mit durchschnittlich minus 63 Grad vor und die Atmosphäre besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid (CO2).

Es sei im Rahmen von „Mars One„ eine Reise ohne Wiederkehr geplant und mittlerweile hatten sich über 200.000 Individuen für den One-Way-Trip beworben. Aus der ersten Auswahlrunde seien 1058 Personen ausgesiebt worden, darunter auch 52 Russen. Später sei vorgesehen, dass die übrig gebliebenen "glücklichen Kandidaten", welche die Mars-Reise ohne Wiederkehr antreten sollen, auf dem roten Planeten eine erste Kolonie besiedeln. Jene würden dann die ersten Vertreter der Menschheit auf dem Mars sein.

Die meisten der über 200.000 übrig gebliebenen 1058 Bewerber stammen aus den USA (297). Weitere 75 Individuen kommen aus Kanada, 62 aus Indien und wie angemerkt 52 aus Russland. Von der ersten "Auswahl", was einen leicht religiösen Beigeschmack hat: von "die Auserwählten", seien Personen aus 107 Ländern gekommen. Die nächsten Auswahlen sollen offiz. Darstellungen zufolge nun in mehreren Etappen vollzogen werden. Getestet wird bei den Personen unter anderem die physische und psychologische Leistungsfähigkeit.

Weitere Kriterien seien, damit man sich zum Mars schießen lassen kann - sollte man zu den "Auserwählten" gehören - ein Mindestalter von 18 Jahren, die Personen sollten angeblich "intelligent", psychisch stabil und körperlich gesund sein. Weitere wichtige Faktoren wären, dass die Bewerber "fest entschlossen" sind, das gesteckte Ziel zu erreichen, und außerdem müssten sie noch dazu in der Lage sein, andere Personen aufzubauen bzw. zu unterhalten. Um später in der roten Wüste auf dem Mars in der Siedlung nicht nach zwei Wochen abzudrehen, da die auf Erden vorhandenen Annehmlichkeiten ein "paar Kilometer" außer Reichweite sind, sollten die Bewerber desweiteren anpassungsfähig, wissbegierig und kreativ sein.

Später sollen die ersten vier ausgewählten Menschen des Projekts zu Mars-Kolonisten werden und den Rest ihres Lebens in einer Siedlung auf dem roten Planeten verbringen. Die Siedlung soll vor ihrer Landung von Robotern errichtet werden. Laut der privaten Stiftung Mars One werden in den weiteren Etappen einer Fernsehshow am Ende 24-40 "Ausgewählte" übrig bleiben. Die Organisation des niederländischen Unternehmers und Show-Erfinders Bas Lansdorp will möglicherweise dann später ab 2025 insgesamt sechs vierköpfige Gruppen auf dem Mars absetzen. Rückflüge zur Erde seien aus "Kostengründen" allgemein nicht vorgesehen.

Das Marsbesiedlungs-Unterfangen wolle man später als größtes Medienereignis der Weltgeschichte feiern und erwartet entsprechend hohe Einschaltquoten und Werbegelder. Für die erste geplante und bemannte Landung wären aktuellem Stand zufolge rund sechs Milliarden US-Dollar nötig. Im Jahr 2020 soll ein Mars-Rover (ferngesteuertes Fahrzeug) eingesetzt werden, um den Standort für die spätere Siedlung auf dem Mars auszuwählen. Im Jahr 2024 wolle man eine Falcon Heavy-Rakete von SpaceX (Space Exploration Technologies Corporation) mit der ersten Gruppe von vier Marskolonisten starten. Ein Jahr später in 2025 sollen die zum Mars geschossenen Personen dort landen. In 2027 soll dann die nächste Gruppe von vier Kolonisten eintreffen.

Das angeführte US-Unternehmen "SpaceX" wird von Elon Musk geleitet. Dieser ist auch vom Elektroautohersteller Tesla Motors her bekannt. Rückblickend gewann ein Entwurf des Tesla Roadster im Jahr 2007 den sogenannten Index Design Award und den Global Green-Preis für Produktdesign 2006, der durch den ehemaligen Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) Michail Gorbatschow überreicht worden war. Ein anderes Projekt von Musk ist bspw. "Hyperloop", ein Konzept für ein Hochgeschwindigkeitstransportsystem, das elektrisch getriebene Transportkapseln mit Reisegeschwindigkeiten von bis zu 1.200 km/h auf Luftkissen durch eine teilevakuierte Röhre befördern soll.

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Kritiker meinten unter anderem, dass dieses Projekt (Mars One) in seinen angedachten Formen finanzielle Mittel im Billionen-Dollar-Bereich benötigen wird. Elon Musk als Mitbegründer von SpaceX prophezeite noch Ende des Jahres 2012, man werde später auf dem Mars eine Kolonie mit bis zu 80.000 Einwohnern errichten. Bei der elitären Royal Aeronautical Society (RAeS) in London, die weltweit älteste Einrichtung dieser Art, meinte Musk, dass jene Individuen, die sich auf den roten Planeten schießen lassen, dann eine sogenannte "selbsterhaltende Zivilisation" starten könnten. Laut seinen Mars-Vorstellungen wolle man möglicherweise ein One-Way-Ticket zum roten Planeten für etwa 500.000 US-Dollar anbieten.

  
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