(C) jmayrault, 2012, Bild: flickr (CC BY 2.0)

Nach aktuellen Daten sei die offizielle Zahl der Arbeitslosen in Frankreich wieder gestiegen. Der Präsident Hollande verkündete vor einigen Monaten, bis Ende des laufenden Jahres werde die Arbeitslosigkeit ganz sicher sinken und so eine Trendwende einleiten. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone (Frankreich) lag die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat (Oktober 2013) im November um 0,5 Prozent höher.
Das französische Arbeitsministerium verkündete die Zahl von rund 3.293.000 arbeitslosen Personen. Hollandes als "ganz sicher" geglaubte Trendwende scheint also weit und breit zum Jahresende doch nicht in Sicht zu sein. Hollande wurde trotz des Rückschlags nun in Medien zum erneuten Anstieg der Arbeitslosigkeit zitiert, die Trendwende sei "in vollem Gang". Anstatt sich auf die aktuellen Zahlen zu beziehen, ging er auf den Vormonat Oktober 2013 ein, wo die Arbeitslosigkeit um nur rund 20.500 Personen zurückgegangen war - im Verlauf der Vormonate insgesamt aber stark anstieg.
Hollande merkte abermals, wie schon vor Monaten, an, man führe einen "täglichen Kampf" und er sehe trotzdem eine nachhaltige Senkung der Arbeitslosigkeit, die "in Reichweite" sei. Trotz mehr Planwirtschaft in Frankreich - wie durch zahlreiche staatlich subventionierte Jobs - konnte dies offenbar nicht den Anstieg der offiziellen Arbeitslosigkeit bremsen. Rückblickend war die französische Arbeitslosigkeit seit dem Frühjahr 2011 beinahe ununterbrochen angestiegen.
Die französische Statistikbehörde Insee ging zuletzt, wie auch die OECD, der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU-Kommission davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Frankreich auch in 2014 weiter steigen wird. Verschiedene Umfragen zeigten in den vergangenen Wochen auch, dass der französische Präsident Hollande so unbeliebt ist wie nie zuvor, auch wegen seiner massiven Steuererhöhungen. Beobachter sehen, dass die hohe Arbeitslosigkeit Hollandes Popularität noch weiter sinken lassen wird. Die Jugendarbeitslosigkeit lag im dritten Quartal bei 25,4 Prozent.
Neben Hollande hielt auch der französische Arbeitsminister Michel Sapin das ausgegebene Ziel für umsetzbar, die Abwärtsspirale auf dem Arbeitsmarkt bis zum Jahresende (2013) zu stoppen. Nach Expertenmeinung drohe dem Land aber möglicherweise der Rückfall in die Rezession, wie die Agentur Reuters kürzlich berichtete. Andere Kritiker warfen Hollande mangelnden Reformeifer vor und bezeichneten Frankreich inzwischen als den "kranken Mann Europas". Die Franzosen arbeiten im Durchschnitt 35 Stunden die Woche und gehen mit 62 in Rente.
