DE: Auch Abwasser wird wohl für Verbraucher teurer


(C) baerchen57, 2011, Bild: flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung müssten sich Kunden in Deutschland auch auf steigende Preise für Abwasser einstellen. Die Abwasserwirtschaft bereite die Kunden auf die steigenden Kosten vor, heißt es. Als Grund gibt man auch verschärfte Umweltauflagen der EU an oder Verabredungen aus dem Koalitionsvertrag der Großen Koalition (CDU/CSU und SPD). Zudem spiele auch die anstehende Reform der Ökostromförderung mit hinein.

Hans-Joachim Reck (Hauptgeschäftsführer des VKU) vom Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) gab gegenüber der Zeitung zu verstehen: "Sollten diese Pläne so umgesetzt werden, würde das die Behandlungs- und Entsorgungskosten von Abwasser erheblich erhöhen". Intern rechne man im Verband mit einem Plus von bis zu 25 Prozent. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit Sitz in Berlin befürchtet eigenen Angaben zufolge sogar zusätzliche Kosten von bis zu 80 Prozent.

In der Vergangenheit hatten sich deutsche kommunale Wasserversorger gegen EU-Pläne zur Einführung von Standards für Wasserhähne und Duschköpfe zum Wassersparen gewehrt. Hans-Joachim Reck (VKU) meinte dazu laut zurückreichenden Medienberichten unter anderem, dass derartige Regelungen "fatale Folgen für die kommunale Wasserwirtschaft" haben werden. Es fließe bereits heute zu wenig Wasser durch Trinkwasser- und Abwasserrohre und wenn es künftig noch weniger sei, würden die Kosten für technische und hygienische Folgeprobleme deutlich steigen.

Seitens der EU hatte man schon nach übergelagerten Vorgaben seit einigen Jahren zur Thematik "Senkung des Wasserverbrauchs" für den EU-Bürger Druck gemacht. Offiziell meist mit der Begründung: "Bekämpfung von Wasserknappheit und Dürre". Bis zu 20 Prozent EU-weit könne man nach EU-Berechnungen an Wasser sparen. Speziell in Zeiten der Krise dürften wohl nicht nur finanzielle Aspekte des "Sparens" gelten, sondern die Bürger müssten es selbst tun und beim "Wasser anfangen".

In einem nebulösen "Arbeitsplan" der EU-Kommission hieß es laut "Welt Online" im Dezember vergangenen Jahres (2012), die EU plane weitreichende Vorstöße, wohl um den EU-Bürgern in Zukunft neue Verhaltensweisen anzutrainieren, welche auf "Nachhaltigkeit" und ähnliche Themen hinauslaufen. Darunter seien auch: einheitliche Regulierungen für Stromkabel, Server-Computer in Unternehmen oder Weinkühlschränke.

Kritiker meinten unter anderem zu der Ökodesign-Richtlinie, diese sei ein "Musterstück aus Planwirtschaft und politischem Dirigismus". Andere meinten, dass die EU-Kommission nun auch "das Badezimmer der Bürger" betritt. Hans-Joachim Reck vom VKU sah "für extremes Wassersparen keinen Anlass". Die nicht gewählte Sowjet-Rat-ähnliche EU-Kommission will trotz aller Kritik Produkte wie Wasserhähne und Duschköpfe der Ökodesign-Richtlinie unterwerfen – entsprechende Unternehmen mit vorangemeldeten Patenten dürften bereits in den Startlöchern stehen. Wegen dieser Vorschrift wurde etwa auch die Glühbirne aus dem Handel genommen.

  
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