DE Mieterbund: Auch 2014 steigen die Mieten weiter


(C) Uwe Hiksch, 2013, Bild: flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Im kommenden Jahr werden nach Einschätzungen des deutschen Mieterbunds auf Millionen Mieter teils deutliche Mehrbelastungen zukommen, speziell auch in Ballungszentren und den beliebten Universitätsstädten. Daneben sehe man zudem auch in einigen der mittelgroßen Städte, dass die Preisspirale sich weiter nach oben drehen wird. Den Anstieg der "Mietmehrbelastung" bei Neuverträgen sieht man zwischen sieben bis zehn Prozent.

Im bundesweiten Durchschnitt werde nach Mieterbundeinschätzung das Plus bei etwa drei Prozent liegen. Neben den steigenden Mieten sieht der Verbandsdirektor Lukas Siebenkotten (SPD-Mitglied) auch als zusätzliche Belastung für Mieter zum Beispiel die Energiekosten an. Seinen zitierten Worten in einer Meldung von "Die Welt" zufolge heißt es: "Ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht".

Strom sei in Deutschland von 2010 bis 2013 um rund 24 Prozent teurer geworden und Öl sogar um rund 27 Prozent. Zur gleichen Zeit bekämen aber auch immer weniger Haushalte das sogenannte "Wohngeld". Zuletzt waren dem Mieterbund zufolge rund 783.000 Haushalte bezuschusst worden, mit durchschnittlich etwa 114 Euro im Monat. Siebenkotten forderte eine Erhöhung des Wohngeldes und dazu noch eine "kontinuierliche Anpassung an die Preisentwicklung". Die vor einigen Jahren entfallene Komponente der Heizkosten beim Wohngeld müsse wieder eingeführt werden.

Im Frühjahr schon hieß es durch den Deutschen Mieterbund (DMB), dass gerade bei Neuvermietungen in zahlreichen größeren Städten die Mieten teils massiv anstiegen. Man forderte hier eine Obergrenze für sogenannte Wiedervermietungsmieten. Beim Auftakt des Deutschen Mietertages im Mai 2013 in München hieß es unter anderem, dass Vermieter in Deutschland bei einem Mieterwechsel den Preis quasi nach Belieben festsetzen könnten, gerade Neumieter in Großstädten müssten rund 25 Prozent mehr zahlen als ihre Vormieter.

Laut einer vorgestellten Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung (durch empirica AG) von Juli 2013 hieß es, dass die hohen Mieten in Städten Deutschlands auch teils deutlich das Armutsrisiko erhöhen würden. In zahlreichen Großstädten drohten demnach insbesondere einkommensschwache Familien mit Kindern durch die hohen Mieten unter das Hartz-IV-Niveau zu rutschen. In den deutschen in der Studie dargestellten Ballungszentren landeten Familien mit geringem Einkommen, nach Abzug der Miete, oft unterhalb der staatlichen Grundsicherung.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete im August, dass auch die zuletzt weiter gestiegenen Nebenkosten Mieten in die Höhe treiben würden. Laut der Analyse seien für die betroffenen Mieter speziell die Nebenkosten zum Preistreiber der Wohnkosten geworden. Rückblickend wären von 2000 bis 2012 die Preise für Gas um 93 Prozent und die für Heizöl um 143 Prozent gestiegen. Heute in der Opposition (Linke, Grüne) vertretene Parteien forderten damals, damit eine Wohnung in der Stadt nicht zum Armutsrisiko wird, dass eine Mietpreisbremse etabliert werden soll.

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