Südsudan

Der US-amerikanische Präsident Barack Hussein Obama wird in Medien zitiert, wonach er eine zunehmende Gefahr eines Bürgerkriegs im Südsudan aufziehen kommen sieht. Die USA und auch die Vereinten Nationen wollen nun in der Republik Südsudan ihre jeweiligen Kontingente an Sicherheitskräften verstärken. Kürzlich hatten deutsche und andere Ausländer das Land bereits verlassen, wie Spiegel berichtete.
Laut Obama drohe Südsudan nun "in die dunklen Tage seiner Vergangenheit" zurückzufallen. Im Auftrag der Afrikanischen Union (AU) waren zuletzt auch mehrere Außenminister ostafrikanischer Staaten nach Juba (Hauptstadt des Südsudans) geflogen, um so möglichst eine Lösung in der aktuell angeheizten Lage zu finden. Die Delegation werde AFP-Informationen zufolge von den Außenministern aus Uganda, Dschibuti, Kenia, Somalia, Sudan (Norden) und dem AU-Kommissar für Frieden und Sicherheit geführt.
Eine Transall-Maschine der Bundeswehr und eine Maschine des Typs Global 5000 hatten zuletzt zahlreiche Personen, wovon die meisten deutsche Staatsangehörige waren, aus Südsudan nach Entebbe in Uganda ausgeflogen, meldete das Auswärtige Amt. Auch die Regierungen der Niederlande, Italien USA und Großbritannien hatten in Südsudan anwesende Staatsbürger und andere Ausländer ausgeflogen. Mittlerweile hatten die Vereinigten Staaten wohl "rund 45 Soldaten" nach Südsudan entsandt, offiziellen Darstellungen zufolge "zum Schutz von noch verbliebenen Mitbürgern".
Angaben der UN zufolge würden im Südsudan mittlerweile an etwa 15 verschiedenen Orten Kämpfe stattfinden, demnach auch zwischen rivalisierenden Fraktionen der Armee. Auch mehrere UN-Soldaten (laut FAZ: zwei indische Blauhelmsoldaten) sollen mittlerweile bei Gefechten getötet worden sein, wie CNN vermeldete. Wie Spiegel-Online schrieb, mit Verweis auf Angaben der Bundeswehr, war nun auch der seit April 2013 als Befehlshaber des Einsatzführungskommandos (EinsFüKdoBw) der Bundeswehr fungierende Generalleutnant Hans-Werner Fritz - der UNMISS; United Nations Mission in Südsudan - nach Berlin zurückgekehrt.
Laut Äußerungen des Präsidenten von Südsudan, Salva Kiir Mayardit, hätten angeblich Regierungsstreitkräfte vor wenigen Tagen einen Staatsstreich vereitelt. Als ein "Markenzeichen" von Salva Kiir gilt der schwarze Cowboyhut der Marke Stetson, den er von George W. Bush erhielt. Zuvor gab es teils heftige Kämpfe in der Hauptstadt Juba. Der aktuelle Präsident Salva Kiir Mayardit machte den ehemaligen Vizepräsidenten (bis Juli 2013) des Südsudans, Riek Machar Teny Dhurgon (der dem Volk der Dok-Nuer angehört), dafür verantwortlich. Machar hatte vor seiner Entlassung als Vizepräsident seine Kandidatur gegen Kiir bei der Präsidentschaftswahl in 2015 angekündigt.
Aus Luftfahrtkreisen verlautete es der Nachrichtenagentur AFP zufolge - nach dem mutmaßlich gescheiterten Putschversuch zu Beginn der Woche, dass der Flughafen von Juba bis auf weiteres geschlossen war. Angeblich waren auch die Grenzen zu den Nachbarländern Uganda und Kenia dicht. Im Südsudan bekämpfen sich auch seit geraumer Zeit die Volksgruppen der Nuer (gehören zu den Niloten; welche nilotische Sprachen sprechen) und die Dinka (schwarzafrikanisches Volk im Südsudan) gegenseitig. Rückblickend hatte Sudan und Südsudan im August 2012 ihren vorangegangen Streit, auch speziell um die Aufteilung der Erdöleinnahmen, beilegen können.
Seitens der USA und der Europäischen Union (EU) hatte man damals die Einigung sehr begrüßt, die vor allem Transitgebühren beim Export des Erdöls betrifft. Damals sei abgemacht worden, dass Südsudan (Juba) in den folgenden dreieinhalb Jahren rund 9,48 US-Dollar für jedes Barrel Öl zahlen sollte, das durch die Ölpipelines des Nordens exportiert wird. Im Vorfeld hatte Khartum (Hauptstadt der Republik Sudan; "der Norden") noch bis zu 36 US-Dollar verlangt.
