Russen rüsten an Westgrenze mit tödlichen Raketen, die theoretisch Berlin erreichen könnten


(C) RTMoon, 2007, Bild: flickr (CC BY-NC-SA 2.0)

Laut Springer-Publikation "BILD" habe man Informationen gesteckt bekommen, bezüglich der Stationierung von mobilen atomwaffenfähigen Kurzstreckenraketen vom Typ "Iskander-M" (SS-26 Stone) durch Russland - welche sowohl mit konventionellen als auch mit atomaren Sprengköpfen bestückt werden können. In den vergangenen 12 Monaten wurden diese speziellen Raketen mit Stealth-Tarnungstechnik-/ bzw. Täuschungs-Eigenschaften verlegt, welche theoretisch Berlin erreichen könnten, heißt es.

Auch die russische Exklave Kaliningrad (ehemals Königsberg) - welche zwischen den NATO-Staaten Polen und Litauen liegt - gehört zur westlichen Grenze Russlands. Die Publikation "Iswestia" schrieb, die Iskander-Raketen wurden in Kaliningrad bereits vor gut einem halben Jahr aufgestellt. Geheime Satellitenbilder würden der angeführten deutschen Zeitung zufolge dokumentieren, dass die Stationierung einer "zweistelligen Zahl" von mobilen SS-26-Raketen sowohl in Kaliningrad als auch entlang der russischen Westgrenze zum Baltikum (Estland, Lettland und Litauen) vollzogen worden war.

Rückblickend hatte der damalige russische Präsident Dmitri Medwedew bereits im Zusammenhang mit dem Europa-Raketenschild in 2011 angekündigt, dass man diesen "im Kriegsfall" neutralisieren könnte. Es wurde eine Reihe von "Maßnahmen" angekündigt, welche wohl teils auch bereits im Vorfeld unternommen werden sollen (wie durch Spionage etc.). Ende vergangenen Jahres hatten russisch-militärische Strukturen (wie der russische Verteidigungsminister Sergei Kuschugetowitsch Schoigu) angekündigt, man wolle mit Spezialtruppen im Kriegs-/Krisenfall politische und gegnerisch-militärische Individuen/Strukturen auch jenseits der Front eliminieren.

Der US-General, als Supreme Allied Commander Europe (SACEUR), Philip M. Breedlove, zeigte sich Medienberichten zufolge besorgt über Meldungen, wonach Russland Raketen vom Typ Iskander an der Grenze zur Europäischen Union aufgestellt hat, als Antwort auf den europäischen Raketenabwehrschirm. Russische Medien berichteten, dass durch das Verteidigungsministerium von Russland erklärt worden sei, dass die Stationierungsorte der Iskander-Raketen in den westlichen Regionen keinen internationalen Vereinbarungen widersprechen würden.

Vor wenigen Tagen hatte der Befehlshaber von Russlands Strategischen Raketentruppen, Sergej Karakajew, dargestellt, wonach man bereits mit hunderten Startvorrichtungen für ballistische Interkontinentalraketen (offiziellen Angaben zufolge: rund 400 Startvorrichtungen mit ballistischen Interkontinentalraketen) ausgerüstet sei. Zudem kündigte er an, man werde in der Ural-Stadt Nischni Tagil (in der Oblast Swerdlowsk) und im westsibirischen Nowosibirsk (drittgrößte Stadt Russlands) noch im laufenden Jahr 15 ballistische Raketen vom Typ Jars in Dienst stellen. Die entsprechenden Raketenregimente wolle man dabei auf mobile Jars umstellen.

Schon im September hatte man seitens Russlands bei einer Militärübung unter Teilnahme von rund 100 000 Soldaten im westlichen Wehrbezirk unter anderem Iskander-Raketen getestet. Der erneute Präsident von Russland, Wladimir Wladimirowitsch Putin, teilte kürzlich bei einer Sitzung des russischen Verteidigungsministeriums mit, dass die unternommenen Versuche, das in der Welt bestehende strategische Gleichgewicht "aufzuweichen", in erster Linie auch speziell mit den Plänen zur Schaffung des Europa-Raketenschildes in Verbindung stehen würden.

Bei einer durch Russland vollzogenen Übung Ende Oktober des laufenden Jahres hatten die Raketentruppen aus Nordwest-Russland und vom Südural ballistische Interkontinentalraketen der Typen RS-12M Topol und RS-20W Wojewoda gestartet. In dem Übungsunterfangen waren die Raketen laut offiziellen Darstellungen zielgenau auf dem Schießplatz Kura auf der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka erfolgreich niedergegangen. Man merkte an, dass die Überprüfung gezeigt hätte, dass die Raketen "absolut verlässlich" sind.

Unterdessen hatte man durch den Befehlshaber Sergej Karakajew angekündigt, man wolle im nächsten Jahr 2014 offiziell 16 Raketen starten - also etwa doppelt so viele wie in 2013, darunter auch mehrere umgebaute Interkontinentalraketen vom Typ RS-20. Eine der Interkontinentalraketen wolle man kurz vor dem Ende der Dienstdauer mit einer Nutzlast ins All schicken.

Putin kündigte offiziell an, man wolle eine Steigerung der Produktion von Hochpräzisionswaffen unternehmen - da das "Prompt Global Strike" (mehr weiter unten) System des US-Militärs bereits seit geraumer Zeit ein Streitpunkt zwischen Russland und den USA ist. Zudem werde man das neue Raketenabwehrsystem der fünften Generation S-500 weiter ausbauen, welches Ziele nicht nur in der Luft, sondern auch im nahen All treffen kann. Mehr als 40 neue moderne ballistische Interkontinental-Raketen, mehr als 210 neue Flugzeuge und Hubschrauber sowie mehr als 250 neue gepanzerte Kampffahrzeuge sollen im Jahr 2014 den Streitkräften von Russland zur Verfügung gestellt werden, verkündete Putin vor wenigen Tagen laut der Agentur Ria Nowosti.

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