Drohne

Der Publikation RBC Daily zufolge wollen in Russland Sicherheitsbehörden künftig Demonstrationen mit Überwachungsdrohnen observieren, was kürzlich auch die russische Agentur Ria Nowosti berichtete. Durch das Innenministerium des Landes sei das Werk für Expeditionsfahrzeuge beauftragt worden, solche Drohnen zu bauen.
Auch weitere Unternehmen könnten wohl an dem Projekt beteiligt werden, da es sich um eine öffentliche Ausschreibung handelt. Vorerst sollen offiziellen Angaben zufolge umgerechnet rund 170.000 Euro durch das russische Innenministerium für das Drohnen-Überwachungsprojekt aufgewendet werden. Bisherige Schätzungen zu dem Unterfangen basierten auf Angaben der Firma Blaskor (Tochterfirma des Moskauer Werks für Expeditionsfahrzeuge).
Die Überwachungsdrohnen könne man künftig auch bei Fahndungen, der Observation des Straßenverkehrs oder bei Patrouillen während einer Kundgebung oder anderen Massenveranstaltungen nutzen, heißt es. Die Fluggeräte sollen später bei jedem Wetter, also auch in russischen extrem kalten Witterungsszenarien mit Schneefall, zum Einsatz kommen und ebenfalls in der Nacht ständig einsatzfähig sein.
Auch in nicht-russischen Gefilden wie den USA oder der EU wolle man künftig umfänglich mit Drohnen aktiv werden, wie aus der Berichterstattung der vergangenen Monate deutlich geworden ist. Auf dem offiziellen YouTube-Kanal des Künstlers Alex Cornell hatte man ein interessantes Video eingestellt, wie in Zukunft die Überwachung durch Sicherheitsbehörden ablaufen könnte. Das Video wurde entsprechend ein wenig mit Effekten "aufgepimpt" und erinnert dabei an einen schlechten Action-Hollywood-Schinken.
Vor wenigen Tagen kündigte der US-amerikanische Konzern Amazon an, man könne künftig auch Pakete mit Drohnen ausliefern. Kurze Zeit später meinte auch die Deutsche Post, man wolle in Zukunft in Belangen Drohnenauslieferungen aktiv werden. Nach und nach sollen die Menschen offenbar an die Präsenz von Drohnen gewöhnt werden.
Neben Überwachungsdrohnen sind für Auslandseinsätze auch speziell Kampfdrohnen in militärischen Belangen aktiv, wofür die US-Regierung in der Vergangenheit immer wieder in die Kritik geraten war, da es mittlerweile auch unzählige zivile Opfer durch Drohnenangriffe u.a. in Afghanistan/Pakistan gab.
Schon seit Jahren arbeiten Bürokraten sowohl in der EU als auch in den USA daran, damit der Luftraum später für den zivilen Gebrauch umfänglich für Drohnen tauglich gemacht werden kann - nach aktuellen Informationen wohl für Drohnen mit einem Gewicht von unter 150 Kilogramm. Laut einer EU-Roadmap solle ab 2016 eine umfassende Integration ferngesteuerter Fluggeräte (RPAS) in den europäischen Luftraum unternommen werden.
Nachdem im vergangenen Jahr tausende Seiten der US-amerikanischen Flugverkehrsbehörde FAA durch das Informationsfreiheitsgesetz von der Geheimhaltung befreit werden mussten, wurde enthüllt, dass das Militär Überwachungsdrohnen im ganzen Land (USA) einsetzte. Es kam heraus, dass diverse Mini-Drohen genutzt wurden/werden - bis hin zu den tödlichen Modellen wie Reaper und Predator, die unter anderem in Afghanistan oder Pakistan auch Raketen verschießen. Bis 2020 sollen voraussichtlich bis zu 30.000 Drohnen im Luftraum der USA unterwegs sein – auch für die EU gibt es ähnliche Planungen. Kritiker sprachen von einer Art "Skynet", bekannt aus der Terminator-Filmreihe.
Es stellte sich heraus, dass die Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA = Behörde des Verteidigungsministeriums der USA) unter anderem in Nevada, Kalifornien und Utah mit modernster Kameratechnologie unter dem Titel "Gorgon Stare" zur Erfassung von ganzen Städten umfänglich experimentierte. Durch die FAA hatte man auch verschiedene Großraumluftblöcke in North Dakota sperren lassen, um mit Predator-Drohnen der Nationalgarde "Übungen" zu vollziehen (speziell auch mit Lasern und vorbereiteten Bodenzielen). Auch das United States Special Operations Command (USSOCOM) war an verschiedenen Drohnen-Überwachungsunterfangen beteiligt.
Schon im vergangenen Jahr hatte man mit Blick zurück auf die Europäische Union - speziell durch Ausarbeitungen im Auftrag der EU-Kommission - angekündigt, man wolle einen vereinheitlichten Luftraum schaffen, um den Himmel einheitlich für Drohnen freizugeben. Gegenüber der Bevölkerung wollte man dabei möglichst harmlose Einsatzzwecke der umstrittenen Technologie bewerben, als auch trendige Möglichkeiten wie etwa die Blitzlieferung von Shopping-Gütern.
Auf dem zivilen Markt der Europäischen Union (EU) gibt es derzeit immer noch Hürden für die umfängliche Etablierung von Drohnen. Diese sollen einer EU-Empfehlung zufolge möglichst beseitigt werden. Mit dem "Single European Sky", also dem einheitlichen Luftraum, verlieren die Nationalstaaten dabei den letzten Rest an Kontrolle. Unter anderem war in den Planungen auch die Rede vom Einsatz "militärischer Geräte für zivile Regierungs-Einsatzgebiete".
In der EU hat man zudem ein Projekt für die "Europäische Drohne". In einer Kleinen Anfrage an die deutsche Bundesregierung wollte man kürzlich zu dieser Sache unter anderem wissen, wie man dazu steht, dass der Einsatz von Drohnen im militärischen und nicht-militärischen Bereich behandelt werden soll. Der französische General Patrick de Rousiers des EU-Militärkomitees meinte, es gehe in der Sache auch um "unbemannte Luftfahrzeuge im Kampf" sowie ihre Nutzung für Kampfeinsätze durch die EU selbst.
Mehr: Planungen zur Europäischen Drohne
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