(C) renk.de, 2011, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Laut deutschen Medienberichten, wie dem Sender N-TV, sollten im kommenden Jahr 2014 neue deutsche Kriegsschiffe in Dienst gestellt werden, wobei sich der Termin aber weiter verschoben hatte, auf das Jahr 2016 - und nun könnten die Fregatten wohl noch später zur Auslieferung bereit stehen. Das Magazin "Spiegel" berichtete im November, dass die Antennenaufbauten der zehn Meter langen und insgesamt 13 Millionen Euro teuren Schlauchboote zu hoch wären. Funkgeräte würden eine zu starke Strahlenbelastung erzeugen und zudem würden voll ausgerüstete Soldaten nicht durch den Mittelgang hindurch passen.
Mittlerweile hätte auch schon ein Sprecher des deutschen Bundesverteidigungsministeriums einen Bericht der Kieler Nachrichten bestätigt, demzufolge die Auslieferung mit weiteren Verzögerungen belegt ist - nähere Details wurden aber wohl ausgespart. Dem Bericht der Kieler Nachrichten zufolge könnte die erste der neu eingeplanten Fregatten erst im Jahr 2017 statt wie zuletzt geplant 2016 in Dienst gestellt werden.
Der Stückpreis für eine Fregatte lag zuletzt bei rund 650 Millionen Euro. Als weitere Ursache der Verzögerung werden auch Qualitätsmängel am Rumpf (Flammenschutzanstrich) genannt, womit Mehrkosten von bis zu 100 Millionen Euro einschlagen könnten. Das Problem mit dem Flammschutz-Anstrich sei nach dem Zusammenbau des Rumpfs aufgetreten, nachfolgend mussten schon fertig verschweißte Sektionen wieder geöffnet werden.
Laut Wikipedia-Eintrag heißt es, dass sich auch wegen der erweiterten Anforderungen der Bundeswehr, bezgl. Festig- und Steifigkeit, sowie mehr Raum zur Unterbringung der Bordhubschrauber, der Zulauf gemäß dem Änderungsvertrag aus dem Jahr 2009 in die Jahre 2016 bis 2018 verschiebe. Seitens der Bundeswehr wolle man, dass die involvierten Hersteller die Mehrkosten tragen. Neben der Bremer Lürssen-Werft (bekannt durch den Bau militärischer Schnellboote und ziviler Großyachten) ist auch ThyssenKrupp Marine Systems mit Sitz in Hamburg am Bau der neuen deutschen Kriegsschiffe beteiligt.
Im späteren Einsatz soll eine Fregatte offiziell bekannten Angaben zufolge über 26 Knoten (bei etwa 35.000 Kilowatt Leistung) schnell sei. Ein Schiff ist fast 150 Meter lang, rund 19 Meter breit und der Tiefgang beträgt etwa fünf Meter. Anders als bei älteren Vorgängerschiffen sei geplant, dass die neuen Fregatten deutlich länger im Einsatz bleiben sollen - demnach bis zu zwei Jahre (Hauptinstandsetzungen würden etwa alle 60 Monate fällig werden), anstatt gut neun Monate. Neben einer langandauernden Verfügbarkeit im Einsatzgebiet solle die Fähigkeit zur taktischen Feuerunterstützung von See an Land vorhanden sein, wie unter anderem auch die Befähigung zur vernetzten Operationsführung mit Land- und Luftstreitkräften.
Die Fregatte F125 solle auch eine ausgeprägte Schutz- und Wirkfähigkeit bekommen, welche gegen asymmetrische Bedrohungen genutzt werden kann. Darin mit eingeschlossen seien auch die Informationsüberlegenheit (u.a.m. Phased Array Radarsystem, Multifunktionssonar, EloUM COMMS o.a. EloUM Radar) wie zudem schnelle und flexible Reaktionsmöglichkeiten oder auch der Einsatz von Spezialkräften. Die Fregatten sollen über vier passende Bootsnischen für Speed-Boote verfügen, als Verbringungsmittel für die Spezialkräfte, neben zwei MH90 Bordhubschraubern.
Um die Schiffe künftig auch auf Reede (ein Ankerplatz bzw. Liegeplatz) oder im Hafen zu schützen, sollen zusätzliche Boote und Unterwasserdrohnen genutzt werden können. Die Konzeption seitens der deutschen Bundeswehr sieht auch speziell die Unterteilung der Streitkräfte in Eingreif-, Stabilisierungs- und Unterstützungskräfte vor. Die neuen Fregatten F125 wären dabei den Stabilisierungskräften zugeordnet. Mit anderen Streitkräften sollen sie, bei deutlich reduzierter Besatzung (120 statt bisher 200 bis 250 Besatzungsmitglieder; Tausch der Besatzungen alle vier Monate), in Zukunft einen Beitrag zu weltweiten Einsätzen, auch unter extremen klimatischen Bedingungen, leisten können.
Die BILD am Sonntag berichtete im Juli vergangenen Jahres von einem neuen Großauftrag für die deutsche Rüstungsindustrie. Demnach hätte Algerien nach mehrjährigen Verhandlungen im März 2012 einen Vertrag mit Thyssen Krupp Marine Systeme über die Lieferung von zwei Fregatten samt Bordhubschraubern unterschrieben. Die Schiffe sollten damaligem Stand zufolge bei Blohm und Voss (Hamburg) gebaut werden. Seitens der Bundeswehr wolle man die Ausbildung der Besatzungen vollziehen - Ausbilder der Deutschen Marine sollen dafür von 2013 bis 2017 im Einsatz sein.
