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Zu den allgemein in Deutschland weiter steigenden Strompreisen, auch wegen extra Gebühren durch EEG und Co., könnte sich laut Spiegel-Bericht in Zukunft noch eine weitere planwirtschaftliche Zwangsumlage hinzugesellen. Die nächste eingeplante Umlage zielt dabei auf neuartige Stromzähler ab, welche künftig den sog. "intelligenten" Strom ins Haus der Kunden befördern sollen.
Für das spionage-/manipulationsanfällige intelligente Stromnetz der Zukunft sollen dafür die neuartigen Stromzähler mit einer vom Stromverbraucher zu zahlenden Zwangsumlage belegt werden, weil die deutsche Bundesregierung "Spiegel" zufolge den flächendeckenden Einbau sogenannter Smart Meter vorantreiben will. Im ausgehandelten Deal des Koalitionsvertrags sei dies so mit vorgesehen, heißt es. Durch eine forcierte Arbeitsgruppe des Bundeswirtschaftsministeriums hatte man kürzlich auch schon ein passendes "Konzept" für jenes Unterfangen vorgelegt.
Dem Spiegel-Bericht zufolge werden für jeden Haushalt erst einmal (angeblich nur) mindestens acht Euro aufs Jahr gerechnet fällig, selbst dann, wenn der Haushalt noch mit einem alten Stromzähler ausgestattet ist. Anders sieht es wohl bei Neubauten oder Modernisierungen aus. Hier seien durch den vorgeschriebenen obligatorischen Einbau des sog. "Smart Meter" für den "intelligenten Strom" bis zu 72 Euro im Jahr fällig.
Betroffen sind zudem die rund zwei Millionen deutschen Haus- oder Wohnungsbesitzer, welche schon Wärmepumpen, Solaranlagen oder auch Mini-Blockheizkraftwerke angeschafft haben und diese entsprechend nutzen. Nach aktuellen Berechnungen müssten bis 2022 erst einmal mindestens 10,4 Milliarden Euro für den „Umbau“ aufgebracht werden. Wie bereits in der Vergangenheit zu beobachten war, könnten diese derzeitig vorliegenden Zahlen aber weit untertrieben sein und im Idealfall könnte locker auch das Doppelte fällig werden.
Durch deutsche Verbraucherschützer wurde bereits Kritik an den neuen Geldeintreibungsorgien staatlicher Natur laut, denn die Stromkunden würden in mehrfacher Hinsicht unverhältnismäßig weiter belastet werden. Zudem sei auch kein direkter volkswirtschaftlicher Nutzen erkennbar und Verbraucher sollten lieber mit attraktiven Angeboten überzeugt werden, anstatt diese mit immer mehr ordnungsrechtlichen Einbaupflichten anzugehen.
Wie Golem-Online kürzlich zur Thematik berichtete, forderten deutsche Versorger und Stadtwerke eine vollständige Anrechnung der künftigen Kosten - für die hippen Stromzähler. Laut einer erstellten Studie zur Sache könnten künftig gar Kosten für die neuen Zähler bis nahezu 170 Euro jährlich fällg werden. In einer anderen staatlich-erstellten Studie des deutschen BMWI (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie) setzte man die spekulierten Kosten deutlich niedriger an, zwischen 89-109 Euro. Nach EU-Vorgaben müssten in wenigen Jahren sogar schon gut 80 Prozent der Haushalte mit einem "smarten Zähler" und "intelligenten" Echtzeit-Verbrauchsübertragungstechnologien ausgestattet sein.
Kritiker sahen, dass die jährlichen hohen Kosten die angeblichen Einsparpotentiale beim Stromverbrauch gänzlich aufzehren, wenn nicht übersteigen könnten. Laut letztem Stand wolle man seitens der deutschen Bundesregierung im ersten Halbjahr kommenden Jahres (2014) ein "Verordnungspaket" für den Einsatz intelligenter Messsysteme vorlegen.
Auch im ausgehandelten Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD nimmt man sich der Sache recht schwammig und eher harmlos klingend an und schreibt: "Wir wollen bereits in 2014 verlässliche Rahmenbedingungen für den sicheren Einsatz von intelligenten Messsystemen für Verbraucher, Erzeuger und Kleinspeicher auf den Weg bringen". In kritischen Medienberichten zu den neuartigen "Stromzählern" und dem "intelligenten Strom" der Zukunft wurde unter anderem getitelt: Stopp der "Spionagezähler".
