Südsudan

Der Deutsche Bundestag billigte nun, dass sich die Bundeswehr weiterhin am Einsatz in Sudan und in der jungen afrikanischen Republik Südsudan beteiligen wird und verlängerte so auch die Mission (UNMISS) bis Ende 2014. Die weiteren Kosten wurden mit rund 962.000 Euro angegeben. Die andere internationale Unamid-Mission in der sudanesischen Unruheregion Darfur überwacht speziell den Waffenstillstand.
Der deutsche Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) gab laut Spiegel-Bericht zu verstehen, dass trotz aller anhaltender Defizite und Mängel in dem jungen Land "erste kleinere Erfolge", wie bei der Situation der Menschenrechte, erkennbar wären. Die deutsche Bundeswehr ist dabei längst nicht mehr nur an Einsätzen in Afghanistan, dem Kosovo oder Libanon beteiligt, sondern mittlerweile eben auch im Sudan und im Südsudan.
Mit der Mission Unamid soll das Darfur-Friedensabkommen von 2006 umgesetzt werden. Der neu geformte Staat Südsudan, welcher rückblickend im Juli des Jahres 2011 durch die Abspaltung vom Sudan die Unabhängigkeit erlangte, gilt als instabil und ebenfalls stark unterentwickelt. China baut derweil eine neue Bahnstrecke aus Kenia heraus - die Projektkosten liegen laut aktuellem Stand der Dinge bei rund zehn Milliarden Euro.
Die geplante Bahnlinie, welche komplett von der Volksrepublik China finanziert und von der staatlichen China Road and Bridge Corporation gebaut wird, soll auch Verbindungen nach Ruanda und in den Südsudan schaffen. Im Südsudan finden sich auch wichtige Bodenschätze - nach der Unabhängigkeit verfügt man über rund 80 Prozent der bekannten Ölvorkommen des Gesamtsudans.
Weil der Süden keine direkte Anbindung ans Meer hat, ist man vorerst weiter darauf angewiesen, das Erdöl auch speziell über den Sudan (Norden) zu exportieren. Kürzlich konnte man sich laut dem sudanesischen Präsidenten Omar al-Baschir nach langem Streit darauf einigen, alle zwischen beiden Ländern (Norden/Süden) geschlossenen Abkommen einzuhalten.
Dazu gehöre auch, dass das Erdöl aus Südsudan durch sudanesische Pipelines fließen dürfe. Im Frühjahr laufenden Jahres gaben der Südsudan und Äthiopien bekannt, man wolle zusammen eine Straße von den Ölfeldern im Südsudan durch Äthiopien bis nach Dschibuti (Republik in Ostafrika an der Meerenge Bab al-Mandab) bauen.
Bei der letzten internationalen Darfur-Konferenz in Doha, Katar, hatte man seitens der deutschen Bundesregierung 16 Millionen Euro (insg. Zusagen von 3,6 Milliarden US-Dollar) für Entwicklungsprojekte zugesagt - wobei die genaue Ausrichtung der Projekte mit der Regionalverwaltung von Darfur festgelegt werden soll.
