(C) Aspersions, 2005, Bild: Wikipedia (CC BY-SA 3.0)

Laut russischen Medien würde man ab dem kommenden Jahr (2014) mehr als 20 ballistische Interkontinentalraketen (Intercontinental Ballistic Missile, ICBM) in Dienst stellen wollen - was demnach der ehemalige KGB-Offizier und russische Präsident Wladimir W. Putin zu verstehen gegeben hätte.
Putin habe dies auf einer militärisch ausgelegten Besprechung in Sotschi dargestellt, heißt es. Im laufenden Jahr wurden offiziell schon zwei russische Raketenregimente mit neuen und mobil ausgelegten Anlagen ausgestattet und im kommenden Jahr sollen die angeführten weiteren, demnach angeblich 22, ballistischen Interkontinentalraketen an die Arsenale der Strategischen Raketentruppen (RWSN) gehen.
Gleichzeitig wolle man damit fortfahren, "die Hauptkomponenten der strategischen Atomwaffen weiter vorrangig [zu] stärken". Diese Waffensysteme müssten nicht nur besonders effektiv und "schlagkräftig" zugleich sein, sondern auch die Fähigkeit besitzen, im Verbund mit flankierenden Maßnahmen, Raketenabwehrsysteme zu durchbrechen - womit wohl auch jenes in Europa gemeint sein dürfte.
Kürzlich hieß es ebenfalls zur Thematik, dass die deutsche künftige Regierung einen Dialog mit Russland über den Raketenschild für Europa anstreben würde - gleichzeitig wolle Berlin speziell aber die Verpflichtungen gegenüber den NATO-Verbündeten erfüllen. Im ausgehandelten Koalitionsvertrag zwischen den Parteien Union (CDU/CSU) und SPD bekennt man sich zu den bündnispolitischen Zusagen (NATO) und wird seinen "Beitrag zum Aufbau der NATO-Raketenabwehr leisten".
Auch nach dem "Deal" der 5+1-Gruppe mit Iran machte das Weiße Haus deutlich, es werde keine Änderung der Raketenschild-Pläne für Europa geben. Nach Äußerungen von Laura Lucas Magnuson, Vertreterin des US-Rates für nationale Sicherheit des Weißen Hauses, würde die Vision der USA für die Raketenabwehr in Europa, also die Bedeutung sowie die "Treue zum europäischen Herangehen" an eine etappenweise Entwicklung und Aufstellung von Raketenabwehrsystemen, auch nach dem Iran-Deal die gleiche bleiben.
Im Vorfeld hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärt, dass nach dem Iran-Deal der aufzubauende Raketenschild in Europa überflüssig sei. Offiziell solle dieser später angeblich gegen Angriffe aus Iran auf Europa gedacht sein. Ein NATO-Experte erklärte noch kürzlich, dass der europäische Raketenschild nicht wegen eines "konkreten Landes aufgestellt" wird.
Russland selbst kündigte vor wenigen Tagen an, man wolle weitere neue "Hochleistungs-U-Boote" für die russische Marine bis 2020 offiziell in Dienst gestellt haben. Der Präsident und gleichzeitige Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte, Wladimir Putin, sprach von acht strategischen Atom-U-Booten. Die Auslieferung der neuen U-Boote werde auch neue Waffensysteme beinhalten. Anfang des Jahres wurde bereits der neue strategische Raketenträger Juri Dolgoruki in Dienst gestellt und im kommenden Jahr sollen dann die zwei U-Boote "Alexander Newski" bzw. "Wladimir Monomach" hinzukommen.
