RBS wehrt sich gegen Vorwürfe des Ruintriebs


Royal Bank of Scotland

Die Royal Bank of Scotland hatte sich nun gegen Vorwürfe gewehrt, wonach man kleine Unternehmen in den Ruin getrieben hätte und sich nachfolgend an der Insolvenzmasse bediente. Die Global Restructuring Group (GRG), eine Tochter der Großbank, würde der RBS zufolge den meisten Kunden bei der Sanierung erfolgreich beiseite stehen können. Doch es sei normal, dass nicht alle Unternehmen mit ersthaften finanziellen Problemen auch rettbar sind.

Die RBS-Tochter Global Restructuring Group (GRG), welche speziell für riskante Kredite zuständig ist, müsse demnach vor kritischen Berichten in Schutz genommen werden. Man reagierte seitens der Royal Bank of Scotland auf einen von der Regierung in Auftrag gegebenen Bericht. In diesem schrieb man, dass es wohl zahlreiche Fälle gegeben hätte, bei denen man gesunde Unternehmen zerstört habe.

Ebenfalls sei der "Eindruck entstanden", dass viele der betroffenen Firmen "absichtlich" in Schwierigkeiten gebracht worden wären. Diese hätte man dann an die beschuldigte Tochter Global Restructuring Group (GRG) "weitergereicht", um so die noch vorhandenen greifbaren Vermögenswerte, wie etwa Immobilien, zu Ramschpreisen aufzukaufen. Der britische Politiker und Wirtschaftsminister Vince Cable sprach von "sehr schweren Vorwürfen".

Gleichzeitig hatte Cable jedoch betont, dass man zuversichtlich sei, dass die neu eingesetzte Führung der Royal Bank of Scotland aus dem Kreditinstitut ein solches machen werde, das den kleinen und mittleren Unternehmen dann später beim Wachsen helfen können wird. Laut deutschen Medienberichten hätten die angeblichen Ruintrieb-Unterfangen der RBS auch eine Mitschuld am Scheitern der Rettung der Max-Bahr-Baumärkte (Filialkette von Bau- und Gartenmärkten in Deutschland) gehabt.

Der englische Geschäftsmann Lawrence N. Tomlinson sagte der Sunday Times vor wenigen Tagen zur Thematik: "Es gibt offensichtlich eine riesige Menge an Hinweisen, die darauf hindeuten, dass die [Royal Bank of Scotland] gesunde und auch gut gehende Betriebe in finanzielle Probleme gestürzt hat und sich danach ihre Werte zum Nutzen ihres eigenen Immobilien-Imperiums aneignete".

Die RBS war in den vergangenen Monaten, wie zahlreiche weitere Großbanken, auch mit anderen nebulösen Schlagzeilen auffällig geworden - wie unter anderem Verwicklungen in Marktmanipulationen. Kürzlich kündigte man die Gründung einer internen Bad Bank an. Jene soll dann sogenannte "Problempapiere" im Umfang von circa 38 Milliarden britischen Pfund abwickeln.

Auch speziell auf Druck der britischen Regierung sollen jene Papiere innerhalb von drei Jahren abgebaut werden, wofür die Bank weitere hohe Verluste in Kauf nehmen muss. Ziel der Regierung wäre offiz. Verlautbarungen zufolge, bis zu den nächsten Wahlen Kapitalanteile durch Privatisierung zurück zu bekommen.

  
Bücherindex Bild Link

Weitere Inhalte