(C) SamPac, 2006, Bild: flickr (nicht portiert) (CC BY-NC 2.0)

Wie aus jüngsten Daten des deutschen Statistischen Bundesamtes hervorgeht, ist die Anzahl der Menschen - trotz der scheinbar zuletzt höheren Beschäftigungszahlen - welche von Armut potenziell bedroht sind, weiter angestiegen. Laut dem Statistischen Bundesamt und mehrerer anderer Forschungsinstitute war diese negative Entwicklung klar erkennbar.
Man konnte aber nur bis ins Jahr 2011 den negativen Trend darstellen. So stieg der Anteil der Personen, welche als armutsgefährdet eingestuft sind, von 15,2 Prozent in 2007 auf 16,1 Prozent in 2011 weiter an. In der Altersgruppe der 54- bis 64-Jährigen erhöhte sich das Armutsrisiko von 17,7 Prozent in 2007 auf 20,5 Prozent in 2011. Die Zahl der armutsgefährdeten Menschen in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen war in der gleichen Zeit weiter auf 20,7 Prozent angestiegen.
Neben der "Armutsgefährdung" gibt es auch die "dauerhafte Armut". Jene Zahl der Betroffenen war ebenfalls weiter angestiegen. Im Jahr 2011 waren den aktuellen Daten zufolge rund 40 Prozent der von Armut Gefährdeten auch in den zurückliegenden fünf Jahren arm. Im Vergleich zum Jahr 2000 lag damals der Anteil jener Betroffenen bei nur rund 27 Prozent - welche als "dauerhaft Armt" galten. Der Definition nach gilt als arm, wer rückblickend im Jahr 2011 weniger als 980 Euro pro Monat zur Verfügung hatte.
Auch auf die Lebenserwartung der weiter angestiegenen Anzahl der armutsbedrohten Menschen scheint dies Auswirkungen zu haben. Bei männlichen Personen in der niedrigsten Einkommensgruppe läge die durchschnittliche mittlere Lebenserwartung fast 11 Jahre (bei weiblichen Personen waren es acht Jahre) unter der von männlichen Personen aus einer hohen Einkommensgruppe.
Mehr unter: Mehr Jobs, aber auch mehr Armut
Einer kürzlich vorgestellten Untersuchung der Hans-Böckler-Stiftung zufolge, wäre in Deutschland auch fast jeder zehnte Hauptverdiener (Vollzeitjob) von Armut bedroht. Im Bereich "Bau" waren es diesen Daten zufolge acht Prozent die armutsgefährdet waren und im Handel 12,5 Prozent. Am wenigsten betroffen waren Personen, die beim Staat arbeiteten, wie in der öffentlichen Verwaltung, oder bei Banken und Versicherungen. Am häufigsten betroffen (trotz Vollzeitjob von Armut bedroht) sind Beschäftigte im Gastgewerbe.
Ende Oktober teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit, dass in Deutschland die Zahl der armutsgefährdeten Menschen weiter anstieg. In der Zusammenfassung hieß es, dass rückblickend bereits im Jahr 2011 fast jeder Sechste (rund 13 Millionen Menschen) von Armut bedroht war. Im Vergleich zum Vorjahr (2010) hatte sich die Zahl der von Armut bedrohten Personen um rund 200.000 weiter erhöht. Deren Anteil an der Gesamtbevölkerung wuchs von 15,8 auf 16,1 Prozent weiter an.
